Zusammenfassung Italien (Fahrkarten und Angebote)

Uniqum, Frankfurt am Main, Montag, 22.08.2011, 16:27 (vor 4634 Tagen) @ Uniqum
bearbeitet von Uniqum, Montag, 22.08.2011, 16:28

Fernverkehr:
Jetzt kommt der spannende Teil, sind wir doch hier in einem ICE-Fanforum ;) !

Vorab: Die Allermeisten italienischen Fernzüge sind Globalpreiszüge (= Reservierungspflichtig). Hierzu lasse ich mich jedoch erst ein wenig später aus.

Fangen wir hier mal von oben an.

Die hochwertigeste Zugkategorie der Trenitalia ist der Eurostar "(Italia)", welcher sich dann auch noch einmal in Eurostar AV, Eurostar und den Ableger Eurostar City unterteilt.

Wer nun glaubt, der Marketingabteilung bei Trenitalia sei langweilig, der irrt, zusätzlich haben die einzelnen Züge dann auch noch einmal ansprechende Namen erhalten.

[image]Allen voran, der rote Pfeil "Frecciarossa", genau genommen Eurostar AV Frecciarossa, dem schnellsten Zug der Trenitalia. Gemeint sind die ETR
500 Einheiten, welche modernisiert worden und neue Triebköpfe erhalten haben.
(Bild sky, Wikipedia)

Der Frecciarossa befährt die Strecke Turin-Mailand-Bologna-Florenz-Rom-Neapel in recht beachtlicher Fahrzeit. Nicht alle Züge befahren die ganze Strecke und zudem gibt es teilweise noch je durchgehende Züge die als Eurostar AV FAST vermarktet werden.

[image]Die Haltebahnhöfe innerhalb der Städte variieren zum Teil. So gibt es Frecciarossa zum Flughafen von Mailand, solche aus Turin halten in Porta Garibaldi statt in Milano Centrale und z.B. in Florenz wird gerne auch der Bahnhof Firenze Campo Marte benutzt, um ein Kopfmachen in Santa Maria Novella zu verhindern.

[image]Eine Kategorie unter dem Frecciarossa angesiedelt ist der silberne Pfeil, genannt Frecciargento oder ganz genau genommen: Eurostar Italia AV Frecciargento. Hier fahren die von Cisalpino bekannten ETR 600, sowie der mit dem "original" Cisalpino verwandte ETR480. Die allermeisten Frecciargento haben Neigetechnik, die jedoch, grade auf den Neubaustrecken, nicht immer zum Einsatz kommt.

(Bild: Mathew Black)

Trenitalia vermarktet den ETR600 als luxoriöser als den ETR500, was wohl auch in der Zugnummer resultiert. Die Züge sind weitaus zuverlässiger als ihr, wohl dem Vorgängermodell geschuldeten, Ruf und auf den HGV-Strecken mit selben Fahrzeiten, wie die roten Pfeile unterwegs, häufig jedoch günstiger bepreist.

Diese Züge fahren hauptsächlich:
Roma (Termini) - Firenze (Santa Maria Novella) - Bologna (Centrale) - Ferrara - Rovigo - Padova - Venezia (Mestre) / Venezia (Santa Lucia)
Roma (Termini) - Firenze (Santa Maria Novella) - Bologna (Centrale) - Rovigo - Padova - Venezia (Mestre) - Treviso (Centrale) - Conegliano - Pordenone - Udine
Roma (Termini) - Firenze (Campo di Marte) - Bologna (Centrale) - Verona (Porta Nuova) - Brescia
Roma (Termini) - Firenze (Campo di Marte) - Bologna (Centrale) - Verona (Porta Nuova) - Rovereto - Trento - Bolzano
Roma (Termini) - Caserta - Benevento - Foggia - Barletta - Trani - Bisceglie - Molfetta - Bari (Centrale) - Brindisi - Monopoli - Fasano - Ostuni - Lecce
Roma (Termini) - Napoli (Centrale) - Salerno - Paola - Lamezia Terme (Centrale) - Villa San Giovanni - Reggio Calabria (Centrale)

Wer in der ersten Klasse des Eurostar AV reist erhält ein kostenloses Getränk sowie einen kleinen, genau genommen sehr kleinen, Snack.

[image]Damit der Marketingabteilung der Trenitalia auch bloß nicht langweilig werden sollte, bekamen auch die nun nicht mehr für den roten Pfeil benötigten Triebköpfe einen neuen Verwendungszweck: Den Eurostar City oder nur kurz Frecciabianca, wo sehr schön modernisierte Wagen, die vorher als EC und IC unterwegs waren, verwendet werden.

Strecken sind:
Torino Porta Nuova - Lecce
Milano Centrale – Lecce
Milano Centrale – Taranto
Milano Centrale – Genova Piazza Principe – Roma Termini
Torino Porta Nuova / Torino Porta Susa – Trieste Centrale
Milano Centrale – Venezia (- Udine)

Die Züge, allen voran der rote Pfeil, sind sauber, das Personal lächelt, sogar das Restaurant ist einladent. Haltestellen werden auf englisch angekündigt.

Zu viel "Luxus"? Trenitalia hat noch Nachtzüge sowie klassische InterCity-Züge in petto. Wer gerne richtig komfortabel durch Italien reisen möchte, sollte sich gedulden. Zumindest haben sich die Macher des .italo Hochgeschwindigkeitszüges einiges auf die Fahne geschrieben, mit dem sie der Trenitalia Konkurrenz machen wollen. Allen vorran, gutem Service. In den nächsten Jahren will auch Arenaways ihr Angebot mächtig ausbauen und auch im Nachtreiseverkehr, mit von der Renfe übernommenen Nachtzügen ein Netz aufbauen. Man darf gespannt sein!

Der Nachtverkehr ist in Italien erstaunlich gut ausgebaut. Von Bozen kann man so z.B. nach Lecce, Reggio Calabria , Napoli Centrale und Rom fahren. Allerdings sei der Hinweis gegeben stets, wenn möglich, ein Exilsior-Abteil zu buchen; selbst diese schwanken stark. Die frisch modernisierten Exilsior-Schlafwagen sind mit dem Comfortline der CNL zu vergleichen, nur das die Italiener (zum Glück!) weichere Matratzen haben :)

Zu all diesen Zügen kommen noch die klassischen InterCity Züge, die zudem nicht reservierungspflichtig sind; jedoch kaum schneller wie die Regionale Veloce sind.


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