Fortsetzung Reisebericht Rom-Florenz-Berninabahn (Reiseberichte)

TD, Samstag, 12.03.2011, 20:42 (vor 4793 Tagen) @ TD

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In Bologna steigen wir um auf einen IC Richtung Mailand.

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Nachdem ich letztes Jahr auf einer Tour durch Tschechien einen Abstecher nach Tábor gemacht hatte, will ich dieses Jahr mit Lodi eine weitere Partnerstadt meiner Heimatstadt Konstanz besuchen. Lodi liegt etwa 30 km südöstlich von Mailand in der Lombardei.

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Piazza della Vittoria in Lodi

Nach einem sonnigen Stadtbummel mit einem leckeren Eis auf der Piazza geht es weiter mit dem nächsten IC bis Mailand.

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Im IC nach Mailand

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In Mailand steht schon der Regionalzug nach Tirano bereit.

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1. Klasse im Regionalzug…

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…ein wahres Paradies für Kunststoff-Liebhaber

Während die Fahrt von Bologna nach Mailand öde war, wird es nun spätestens ab Lecco landschaftlich sehr schön. Eine Dreiviertelstunde lang fährt der Zug nämlich direkt am Comer See entlang.

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Es ist sehr mild, bei geöffnetem Fenster lässt sich die Abendsonne am Comer See genießen. Durch das Veltlin führt die Strecke weiter in die italienischen Alpen. Die meisten anderen Fahrgäste steigen in der Provinzhauptstadt Sondrio aus. Als wir in Tirano ankommen, ist es dunkel geworden.

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Bei einem Abendspaziergang erkunden wir die historische Altstadt, hier der in Landesfarben illuminierte Palazzo Marinoni.

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Über den Kreisverkehr am Piazza Basilica führen die Gleise der Berninabahn, hier werden wir morgen entlang fahren.


Tag 3 Tirano - St. Moritz - Zürich - Radolfzell

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Nach dem Frühstück bleibt noch Zeit, Tirano bei Tageslicht anzuschauen, hier ein Blick durch die Gassen auf die Stadtkirche S. Martino.

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Die Adda entspringt in den Rätischen Alpen und fließt durch Tirano Richtung Comer See.

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Tirano hat zwei Bahnhöfe, links der italienische Bahnhof, wo wir gestern angekommen sind, rechts der Bahnhof der Rhätischen Bahn.

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Ein Allgra-Triebzug der Rhätische Bahn (RhB) wird uns nach St. Moritz bringen. Am Zugschluss führt der Zug auch normale Wagen, aber da ich noch nie im Allegra gefahren bin, suchen wir uns das vordere Abteil aus.

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1. Klasse im Allegra

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Streckenkarte auf dem Tisch

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Fast wie die Lounge im ICE: man kann dem Lokführer über die Schultern schauen, hier die Ortsdurchfahrt von La Prese.

Da es von der Bernina-Strecke schon so viele Fotos, Berichte und Literatur gibt, will ich mich nachfolgend auf einige Fotos beschränken, um einen kleinen Eindruck zu vermitteln. Leider war die Südseite der Alpen etwas wolkenverhangen.

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In St. Moritz haben wir eine knappe Stunde Aufenthalt. Das letzte Mal war ich im Sommer um den St. Moritzersee gelaufen, jetzt können wir über den gefrorenen See laufen.

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Nur hier, wo der Inn aus dem See fließt, ist das Eis etwas dünn…

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…weiter draußen gibt es eine dicke Eisdecke.

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Dank der roten Züge ist es nicht schwer, zum Bahnhof zurückzufinden.

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Für die Rückfahrt hatte ich vorab Sitzplätze im Panoramawagen reserviert (das geht im Internet sogar mit grafischer Sitzplatzauswahl). Die Reservierung im Panoramawagen ist obligatorisch, sie kann aber auch noch beim Schaffner gekauft werden. Wir teilen uns den Wagen mit nur einer weiteren Reisenden.

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Auch von der Albulabahn von St. Moritz bis Chur will ich nur mit einigen Fotos ein paar Eindrücke vermitteln. Hier sieht man übrigens die Schlittelbahn Preda-Bergün, die entlang der Bahnstrecke verläuft. Wo andernorts Schlittenfahrer mit Liften befördert werden, bringen hier extra Schlittelzüge die Wintersportler wieder zum Ausgangspunkt der Schlittelbahn.

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In einem solchen Panoramawagen sind wir unterwegs.

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Hier im Forum gab es schon die Frage, ob ein Europa-Spezial Schweiz von/nach Tirano erhältlich ist. Die Antwort lautet: ja, am Schalter geht das. Damit ist dann auch erklärt, warum wir von Chur nun den Umweg über Zürich und Singen nehmen (Grenzüberschreitung im IC).

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Mit einem IC der SBB geht es nun nach Zürich.

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Die Strecke ist zwar nicht mehr so spektakulär wie die Bernina- und Albulabahn, aber landschaftlich doch ganz schön, zunächst am Ufer des Walensees entlang…

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…und dann am Zürichsee.

In Zürich steht der IR nach Konstanz - aber den dürfen wir ja nicht nehmen. Da wir heute mit einem „internationalen Billet der 1. Klasse“ die Voraussetzungen für den Zugang zur SBB Lounge erfüllen, können wir dafür dort mal vorbeischauen:

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Der Zugang per Lift ist unscheinbar…

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…die Lounge dann sehr edel.

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Die Bezeichnung „Lampe“ ist wohl etwas untertrieben für diese beeindruckende Installation.

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Mit dem Gäubahn-IC geht es dann Richtung Heimat.

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So leer bleibt der Zug nicht, bis zur Abfahrt sind fast alle Plätze belegt, nach Schaffhausen bleiben dann aber nur wenige Fahrgäste übrig.

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Bei Eglisau überqueren wir den Rhein und fahren dann im Korridorverkehr über den „Jestetter Zipfel“, das ist ein deutscher Landstrich, der fast komplett von der Schweiz umgeben ist.

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Jetzt sind wir wieder in der Schweiz und fahren am Rheinfall vorbei nach Schaffhausen und weiter nach Singen.

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Die letzten Meter von Singen nach Radolfzell legen wir mit der Regionalbahn zurück.

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In Radolfzell haben wir den Bodensee wieder erreicht. Nach dem streikbedingt etwas holprigen Reisebeginn liegen nun 4 eindrucksvolle Tage hinter uns, die wir mit der Abendstimmung am See schließen.


Viele Grüße

Tobias


PS: Meine früheren Reiseberichte gibt’s hier.


Ach so, falls jetzt wieder die Frage kommt „Das war aber bestimmt teuer?“:
Für den Nachtzug hatte ich ein Europa-Spezial mit BC-Rabatt + 1 Aufpreis, die zweite Person war dank Softis-Aktion gratis, das waren pro Person umgerechnet 63,00 €.
Für die italienischen Strecken hatte ich frühzeitig Mini-Tarife gebucht, z.B. Rom-Florenz 43,00 € pro Person.
Und für die Strecke durch die Schweiz hatte ich ein Europa-Spezial mit BC-Rabatt für 44,00 € plus 5 Franken für den Panoramawagen pro Person. Ist das teuer?

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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