Letztmals die Cola-Dose. Teil 1 (Reiseberichte)
Hallöchen.
Es soll ihr ja nun an den Kragen gehen. Endgültig. Ich hatte sie zuletzt mal in den 1990ern genossen - jetzt wollte ich vorm definitiven Ende nochmal dabei sein.
Nie passte es oder es war mir zu teuer. Nun aber war der Zeitpunkt günstig; nach Erkrankung muss ich wieder ins Leben zurück finden. Und das private 49 €-Ticket macht manches günstiger. Und dann konnte ich DB Fern auch noch austricksen, indem ich 2 "Supersparpreis Aktion"-Tickets aneinander hing, was deutlich unterm Supersparpreis für die gemeinsame Strecke lag.
Am Abend des Vortages aber zog ein Unwetter über Berlin; die S-Bahn meldete diverse Störungen. Die aber rasch abgearbeitet wurden; bis morgens war alles wieder befahrbar. Puh, Glück gehabt!
Los ging es dann mit einem weiteren Aktions-Supersparpreis in die Landeshauptstadt. Der 6-Uhr-IC ab Osnabrück fuhr pünktlich. Die Zugchefin hielt sich angenehm kurz mit den Durchsagen, die dazu noch angenehm rüberkamen. Hat die DB endlich begriffen, dass es da viel zu tun gibt? Der Lokführer war auch klasse, er bediente nicht nur, sondern führte auch die Lok. Pünktlichst erreichen wir Hannover.
Und eine Gewissensentscheidung stand an. 7.48 Uhr mit ENNO und relativ knappem Umstieg in Golfsburg oder 7.40 Uhr mit Metronom über Uelzen und auskömmlicher Umstiegszeit nach Stendal? 7.40 Uhr ist zeitlich vor 7.48 Uhr; also erst mal beim Metronom schauen. Der kommt pünktlich aus Göttingen, der ICE 7.36 Uhr nach Hamburg ist auch pünktlich. Sieht doch gut aus. Ich erwische einen modernisierten Park. Alles sauber. Dann geht es pünktlich los. Die Begrüßung ist handelsüblich normal. Und schon im Stadtgebiet Hannover treffe ich auf den Schaffner. Angenehm: die Ansage der Ausstiegsseite kam auch 'vom Band'. Dieses sonst oft unerträglich nervende künstlich freundliche Gefasel des Lokführers entfällt. Der fuhr und vor allem bremste auch hervorragend, so dass ich in Ruhe dösen konnte. Nach also zusammenfassend sehr angenehmer Fahrt kamen wir pünktlich in Uelzen an. Der Durchgang unter den Gleisen stand wie üblich halb unter Wasser; schlimm ... Mein RE Richtung Magdeburg stand schon bereit. Plätzchen suchen, dösen, frühstücken. Pünktlich geht's los. Schaffnerin auch da. Wobei die in Salzwedel schon wieder abgelöst wurde. Während des Kreuzungsaufenthaltes in
beseitigte der Lokführer eben noch eine Türstörung. In Stendal planmäßig angekommen auf Gleis 5 war dann auch für unsere Schaffnerin schon wieder Absteigen angesagt. Aber für mich ja auch.
Es folgte ein echter Blaschke. Weiterfahrt von Gleis 6. Also ein Bahnsteig weiter. Nee, geht in Stendal nicht; 5 ist schon ganz hinten. Also andere Richtung. Ich bin schon wieder geistig woanders und folge dem Hinweis zu Gleis 8 - liegt am Bahnsteigende zwischen Gleis 2 und 3. Da steht auch ein Triebwägelchen: HANS nach Tangermünde. Hm. Ach ja, war ja 6 und nicht 8. Wieder zurück und weiter Richtung Bahnhofsgebäude zu Gleis 6. Links vom Hausbahnsteig am seitlichen Ende des Bahnhofsgebäudes. Dort steht auch wieder HANS. Mit einem Lint 27. Die rollende Toilettenkiste. Da sollen jetzt also alle Fahrgäste aus Richtung Wolfsburg und Uelzen rein, die Richtung Berlin wollen. Den brandenburgischen RE aus Rathenow rück-/verlängern ist natürlich undenkbar, hier sind wir ja in Sachsen-Anhalt; lang lebe die Kleinstaaterei. Und das Stromkabel fehlt auch. Aber bald, 2026, wird ja alles besser. Heuer aber quetschen sich die Kunden in den LINT. Als die Schaffnerin die 1. Klasse frei gibt, habe ich Glück, da ich als einer der wenigen Muttersprachler die Anweisung sofort verstand. Ein paar Fahrgäste bleiben zurück. Und bekommen den Tip, sich frühzeitig wieder einzufinden: der nächste Zug führe zwar erst in zwei Stunden, aber man käme schon nach einer Stunde zurück und dann stünde der Zug da eine Stunde in Stendal - und wer zuerst kommt ... Die Schaffnerin wollte dann aber an anderer Stelle akkurat sein und abkassieren: eine Kundin mit nur rudimentären Sprachkenntnissen hatte ganz ordnungsgemäß auch für den Jungen ein Deutschlandticket erworben; nur lautete das auch auf Mutters Namen. Was die Schaffnerin fröhlich als "ohne Ticket" interpretierte, statt versuchen zu erklären, was Mama ändern muss. Dann aber wurde sie an anderer Stelle gebraucht und die Sache erledigte sich.
Ohne nennenswerten Fahrgastwechsel unterwegs kommen wir pünktlich in Rathenow an. Jetzt stehen 5 Dosto für uns bereit! Der bisherige Inhalt aus den 5 Dosto will nun aber in das kleine HANS-Gefährt; schnell weg hier ...
Der RE füllt sich gut. Da alles funktionierte und mein Zeitplan entspannt ist, entscheide ich mich spontan, ab Spandau b Berlin die S-Bahn zu nehmen. Dort steht die S 9 zum BER parat. Ein Zug der BR 481. Der mich erschreckt.
So, ich stückele auch hier mal ... ;-)
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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)