NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich (Allgemeines Forum)

Holger2, Sonntag, 22.01.2023, 00:42 (vor 552 Tagen)

Hallo zusammen,

Während vor Inbetriebnahme der Neubaustrecke die Pünktlichkeit wirklich problematisch war, ist es jetzt wirklich besser: Nach meiner Erfahrung sind die Züge nun deutlich pünktlicher unterwegs.
Noch besser: Verspätete Züge, die normalerweise über die Altstrecke fahren müssten, werden jetzt dispositiv über die NBS umgeleitet und können so Verspätung abbauen.

Allerdings ist es zwischen Wendlingen und Stuttgart leider weiterhin so, dass jeder Nahverkehrszug Vorrang vor dem ICE hat. Glücklicherweise haben die Züge ausreichende Puffer im Fahrplan.

Holger

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

D 2852, Sonntag, 22.01.2023, 01:45 (vor 552 Tagen) @ Holger2

... oder auch nicht !

Ein bisschen ist auf der NBS selbst das hausgemachte heikle Problem, dass die Strecke zwischen Wendlingen-Einfädelung bis Ende Albvorlandtunnel im Raum Kirchheim/Teck durch Weichenmangel quasi eine Einspurstrecke bildet, da das derzeit benutzte Güterzuganbindungsgleis nur das Nordgleis der NBS anfährt, - und so heute am Samstag der SchnellfahrPendelIRE200 von Ulm her vor dem Nadelöhr fast 10 Minuten warten musste, da der Einspurabschnitt von einem verspäteten entgegenkommenden ICE belegt gewesen ist.
Dass der Abschnitt Wendlingen-Plochingen-Esslingen-Stuttgart derzeit extrem ausgelastet ist, rührt ja auch von der immens verzögerten Fertigstellung der restlichen NBS S-21-Wendlingen, die ja betriebsfunktionell eigentlich längst fertig sein "müsste", um die stetigen (auch verkehrspolitisch gewollten) Taktverdichtungen der Nahverkehre auf der Altstrecke zu entlasten.

Noch eine Nebenbemerkung:
Ob der besagte Schnell-IRE irgendwann mal ähnliche Passagiermassen beinhalten wird, wie er es in seinem früheren Leben als MüNüX fast täglich über sich ergehen lassen musste, wage ich zu bezweifeln. Hat jemand Erfahrung mit der Passagier-Belegung während der Hauptverkehrszeiten außerhalb der Schulferien ? (da komm ich nie auf die Strecke ... und kenne ihn daher stets als fast leeren Zug ...)

Es dürfte schon ein Unterschied sein, ob der Zug direkt zentral die Herzen der beiden größten bayrischen Metropolen verbindet, oder nur so im Pendel an der württembergischen "Peripherie" (so nach dem Motto: "Wer will denn schon nach Wendlingen ... ?" betrieben wird ... ??!

Servus und gute Nacht !

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

BodoSüd, Ravensburg, Sonntag, 22.01.2023, 10:20 (vor 552 Tagen) @ D 2852

Das die Passagierbelegung nicht so der Burner sein wird, und im Grunde 2 Regio shuttles auch ausgereicht hätten, war den Beteiligten von Anbeginn klar, insbesondere auch das Haupverkehrsaufkommen sich auf Merklingen Ulm beschränkt, wenn man nicht nach Stuttgart durchbinden kann. Einziger Vorteil aktuell sind Verbindungen Ulm Tübingen.
Die Lage könnte sich im Sommerhalbjahr insbesondere mit dem 49 € Ticket wieder steigern. In der Region war der Freizeitverkehr schon immer höher, was auch bedeutet im Sommer wesentlich höhere Zugauslastungen als im Winter. Im Winter fährt wer muss, im Sommer fährt wer kann.

Die Fahrgastzahlen bei München Nürnberg kam ja durch eine Beschleunigung, verringerte Reisezeit, gepaart mit billigerem Ticket, Stichwort Bayernticket. Dies alles trifft nicht wirklich auf die Verbindung Ulm Stuttgart zu. Man muss in Wendlingen, extra umsteigen, ohne Anschlussgarantie, in schon einen vollen Zug und die Gesamtfahrzeit ist nicht viel schneller als die Direktverbindung über Geislingen. Dies wird sich erst mit Inbetriebnahme von S21, samt NBS Stuttgart bis Wendlingen, ändern, mit den Stream Hc, wenn man von der badischen Metropole bis zum schwäbischen Meer in gut 2,5 Stunden fahren kann. Erst dann trifft Beschleunigung auf billige Tickets, was volle Züge garantieren sollte.

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

MC_Hans, 8001376, Sonntag, 22.01.2023, 12:57 (vor 552 Tagen) @ BodoSüd

Das die Passagierbelegung nicht so der Burner sein wird, und im Grunde 2 Regio shuttles auch ausgereicht hätten, war den Beteiligten von Anbeginn klar, insbesondere auch das Haupverkehrsaufkommen sich auf Merklingen Ulm beschränkt, wenn man nicht nach Stuttgart durchbinden kann. Einziger Vorteil aktuell sind Verbindungen Ulm Tübingen.

Das sehe ich ähnlich, nur ist gerade auf der Verbindung der NBS-Vorteil gar nicht so riesig im Vergleich zur Verbindung via Altstrecke...

Mo, 22.01.2023
Ulm - Tübingen via Merklingen: 1h24
Ulm - Tübingen via Göppingen:  1h38

Also man spart nicht mal 15 Minuten auf der NBS? Ich dachte immer, dass es früher viel länger gedauert hat, wobei auch andere Faktoren wie zwischenzeitliche Taktverdichtungen und Verbesserungen der Trassenlage eine Rolle spielen können.

Die Fahrgastzahlen bei München Nürnberg kam ja durch eine Beschleunigung, verringerte Reisezeit, gepaart mit billigerem Ticket, Stichwort Bayernticket. Dies alles trifft nicht wirklich auf die Verbindung Ulm Stuttgart zu. Man muss in Wendlingen, extra umsteigen, ohne Anschlussgarantie, in schon einen vollen Zug und die Gesamtfahrzeit ist nicht viel schneller als die Direktverbindung über Geislingen.

Mein Eindruck ist, dass Umsteigen schwerer zu vermitteln ist, als Fahrzeiteinsparung. Manch einem macht Umsteigen nichts aus. Aber die Mehrheit will Direktverbindungen. Daher sehe ich es als Versäumnis, dass man nicht irgendwie doch noch die ein oder andere Durchbindung Ulm-Stuttgart via Merklingen/NBS hinbekommen hat.

Dies wird sich erst mit Inbetriebnahme von S21, samt NBS Stuttgart bis Wendlingen, ändern, mit den Stream Hc, wenn man von der badischen Metropole bis zum schwäbischen Meer in gut 2,5 Stunden fahren kann.

Welche badische Metropole meinst du - Karlsruhe?

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

BodoSüd, Ravensburg, Sonntag, 22.01.2023, 16:37 (vor 552 Tagen) @ MC_Hans

Es wurde ja mit Durchbindungen zuerst nach Stuttgart geplant, zweistündlich, aber der Fernverkehr hat alle Trassen, Wendlingen - Stuttgart in Anspruch genommen.

Ja mit badischer Metropole ist Karlsruhe gemeint. Karlsruhe - Friedrichshafen soll zukünftig in gut 2,5 Stunden gefahren werden.

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

Holger2, Sonntag, 22.01.2023, 20:09 (vor 551 Tagen) @ MC_Hans

Mein Eindruck ist, dass Umsteigen schwerer zu vermitteln ist, als Fahrzeiteinsparung. Manch einem macht Umsteigen nichts aus. Aber die Mehrheit will Direktverbindungen. Daher sehe ich es als Versäumnis, dass man nicht irgendwie doch noch die ein oder andere Durchbindung Ulm-Stuttgart via Merklingen/NBS hinbekommen hat.

Hallo,

die Strecke Wendlingen - Ulm mit dem RE200 ist doch ein reines Politikum, weil sonst am neuen Bahnhof Merklingen über Jahre kein Zug gehalten hätte. Von Stuttgart nach Ulm fahren doch jetzt schon 3,5 Züge pro Stunde, davon 1,5 über die NBS. Warum auf solch einer sehr gut erschlossenen Fernverkehrsstrecke noch zusätzlich subventionierter Nahverkehr betrieben werden muss, erschließt sich mir ohnehin nicht. Damit wird nur der Fernverkehr kaputt gemacht.

Holger

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

BodoSüd, Ravensburg, Montag, 23.01.2023, 10:45 (vor 551 Tagen) @ Holger2

Aber ist es nicht so, dass der Fernverkehr die Rosinen raus pickt, und sich aus der Fläche zurück gezogen hat? Dann ist es doch auch kein Wunder, wenn dann die Länder einspringen müssen, bei Regionen, Verbindungen, welche der Fernverkehr ignoriert oder nur mangelhaft bedient, da trägt der Fernverkehr selbst eine Teilschuld.

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

Holger2, Montag, 23.01.2023, 18:26 (vor 550 Tagen) @ BodoSüd

Naja zum einen ist die Strecke Stuttgart - Ulm ja wirklich nicht unterversorgt. Zum anderen kann der Fernverkehr eben solche Nebenstrecken nicht bedienen, da er dafür ja nicht subventioniert wird, im Gegensatz zum Nahverkehr.

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

MC_Hans, 8001376, Dienstag, 24.01.2023, 12:48 (vor 550 Tagen) @ Holger2
bearbeitet von MC_Hans, Dienstag, 24.01.2023, 12:49

Naja zum einen ist die Strecke Stuttgart - Ulm ja wirklich nicht unterversorgt. Zum anderen kann der Fernverkehr eben solche Nebenstrecken nicht bedienen, da er dafür ja nicht subventioniert wird, im Gegensatz zum Nahverkehr.

Ich hielte es für recht und billig, wenn dem FV der Halt in Merklingen egal wäre und würde es auch nicht als Rosinenpickerei ansehen, hier das eigene Betriebsregime fahren zu wollen.

Das Land BaWü hat mit den Verbesserungen der letzten Jahre (Taktverdichtungen, Einführung Landestarif, Ersatz von IR-Verkehren durch NV, etc.) eine Entwicklung hin zu einem stärkeren NV genommen, der einiges kostet, aber meiner Meinung nach viele Vorteile für die Bevölkerung bringt. Damit nehmen sie die Zügel stärker in die Hand.

Ein IRE200 muss Merklingen in beide Richtungen, d.h. auch nach Stuttgart anbinden, sodass vom Alb-Bahnhof nicht nur nach Ulm sondern eben auch zum Flughafen und nach Stuttgart gependelt werden kann. Ich würde davon ausgehen, dass die Landesregierung dadurch auch Kfz-Fahrten auf der A8 einsparen und die Regionalentwicklung rund um Merklingen unterstützen möchte.

Auf der Gesamtstrecke hat der Pendler Stuttgart-Ulm eine große Auswahl von verschiedenen FV- und NV-Linien. Für den FV entsteht ein (vielleicht ungünstiger) Wettbewerb zum subventionierten NV. Das muss für den Reisenden aber nicht unbedingt ein Nachteil sein.

Dass sich die Eingleisigkeit der Güterzuganbindung bis zur ÜSt Nabern nun als ein Engpass darstellt, wäre ein Versäumnis der Fahrplaner. Dies wurde aber doch abgewogen und für die Zeit bis zur Inbetriebnahme vom S21-Tiefbahnhof in Kauf genommen, oder nicht.

NBS Wendlingen - Flughafenanschluss

Mike65, Dienstag, 24.01.2023, 13:33 (vor 550 Tagen) @ MC_Hans

Ein IRE200 muss Merklingen in beide Richtungen, d.h. auch nach Stuttgart anbinden, sodass vom Alb-Bahnhof nicht nur nach Ulm sondern eben auch zum Flughafen und nach Stuttgart gependelt werden kann. Ich würde davon ausgehen, dass die Landesregierung dadurch auch Kfz-Fahrten auf der A8 einsparen und die Regionalentwicklung rund um Merklingen unterstützen möchte.

Immerhin gibt es mit dem Schnellbus X10 eine Anbindung zum Flughafen, so dass man theoretisch in einer Stunde von Ulm zum Airport fahren könnte. Leider ist die Umsteigezeit >30 Minuten, so dass man letztendlich genauso lange braucht wie auf der klassischen Strecke über den Hauptbahnhof. Hat man hier üppig Puffer eingeplant oder will man vermeiden, dass der FV kannibalisiert wird?

NBS Wendlingen - Flughafenanschluss

Holger2, Dienstag, 24.01.2023, 17:14 (vor 549 Tagen) @ Mike65

Hallo,

der Anschluss zum X10 beträgt wochentags 25min, das ist also <30 min.
Der RE200 fährt in dieser Zeitlage, weil schlicht kein anderer Fahrplan möglich war, ich würde hier nicht von Bosheit ausgehen. DerZug fährt ja auch in beiden Richtungen in unterschiedlichen Taktlagen. Der X10 ist in ein langfristiges Fahrplankonzept eingebunden, mit anderen wichtigen Anschlüssen.

Dass der Zug nicht nach Stuttgart fährt, liegt daran, dass sich auf der dicht befahrenen Strecke kein sinnvoller Slot finden ließ. Auch ist zu berücksichtigen, dass die drei Pendelzüge nur für den Anschluss von Merklingen sicher nicht billig gewesen sind - ein vierter Zug wäre finanziell kaum vertretbar gewesen.

Holger

NBS Wendlingen - Ulm weitgehend pünktlich

Kavenio, München, Dienstag, 24.01.2023, 09:40 (vor 550 Tagen) @ Holger2
bearbeitet von Kavenio, Dienstag, 24.01.2023, 09:41

Die SWR-Landesschau-Gosch Sonja Faber-Schrecklein war jedenfalls vom neuen Bahnhof Merklingen und der Anbindung nach Ulm sehr begeistert.

--
Kavenio

NV auf NBS braucht man zur Akzeptanz

ICETreffErfurt, Eisenach, Freitag, 27.01.2023, 07:01 (vor 547 Tagen) @ Holger2

Mein Eindruck ist, dass Umsteigen schwerer zu vermitteln ist, als Fahrzeiteinsparung. Manch einem macht Umsteigen nichts aus. Aber die Mehrheit will Direktverbindungen. Daher sehe ich es als Versäumnis, dass man nicht irgendwie doch noch die ein oder andere Durchbindung Ulm-Stuttgart via Merklingen/NBS hinbekommen hat.


Hallo,

die Strecke Wendlingen - Ulm mit dem RE200 ist doch ein reines Politikum, weil sonst am neuen Bahnhof Merklingen über Jahre kein Zug gehalten hätte. Von Stuttgart nach Ulm fahren doch jetzt schon 3,5 Züge pro Stunde, davon 1,5 über die NBS. Warum auf solch einer sehr gut erschlossenen Fernverkehrsstrecke noch zusätzlich subventionierter Nahverkehr betrieben werden muss, erschließt sich mir ohnehin nicht. Damit wird nur der Fernverkehr kaputt gemacht.

Holger

Der Fernverkehr würde in Merklingen nicht halten und ohne solche Verbesserungen in der Erschließung der Orte entlang der NBS hat man es in Sachen Akzeptanz durch die lokale Bevölkerung eher sehr schwer.

Sollte eine NBS Hannover–Hamburg über Soltau kommen, wird ein schneller NV Hannover–Soltau–Hamburg auch zum Pflichtprogramm werden. Denn ohne solche Versprechen und deren Einhaltung kann man keine NBS errichten.

Rennbahn H-HH, eher "Soltau ICE".

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 27.01.2023, 13:51 (vor 547 Tagen) @ ICETreffErfurt

Hallo ICETreffErfurt,

Der Fernverkehr würde in Merklingen nicht halten und ohne solche Verbesserungen in der Erschließung der Orte entlang der NBS hat man es in Sachen Akzeptanz durch die lokale Bevölkerung eher sehr schwer.

Merklingen ist in etwa wie Allersberg und Kinding auf der Rennbahn Nürnberg-Ingolstadt.

Sollte eine NBS Hannover–Hamburg über Soltau kommen, wird ein schneller NV Hannover–Soltau–Hamburg auch zum Pflichtprogramm werden. Denn ohne solche Versprechen und deren Einhaltung kann man keine NBS errichten.

Eher um Soltau als kreuz und quer durch die Siedlung.
Dann hat man die Wahl zwischen:
a. die Strecke verlassen und in der Innenstadt halten (wie bei Stendal und Coburg)
b. einem Bahnhof "Soltau ICE", vermutlich dort wo die Rennbahn die Heidequerbahn Bremen-Uelzen kreuzen würde (Zweistockwerkenbahnhof)


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

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