Zur Baumgrenze und zu den Moloks (Reiseberichte)

ktmb, Dienstag, 16.04.2019, 19:29 (vor 1841 Tagen)
bearbeitet von ktmb, Dienstag, 16.04.2019, 19:33

Am 13.04.19 sollte es nun auf die große Reise nach Graubünden gehen, um am Folgetag mit der Rhätischen Bahn von Chur nach Tirano und wieder zurückzufahren. Das Wetter kann man sich nicht immer aussuchen und so war es auch bei uns so, dass sich die Sonne kaum blicken ließ. Aber schließlich ist die kleine rote Bahn ja auch dafür gebaut, um auch bei schlechtem Wetter über den Berninapass zu fahren. Nach einer ruhigen Anreise über Hannovers neuen temporären ICE-Halt ging es über Zürich zunächst nach Chur. In Zürich HB wurden noch ein Migros und eine Bäckerei besucht und dann ging es schon flott weiter in einem IC 2000 nach Chur. Unterwegs zeigten sich auch noch einmal in Basel ein Giruno und in Sargans ein Twindexx. In Chur angekommen hatten wir das Glück, dass das Bündner Kunstmuseum just an diesem Abend eine Ausstellungseröffnung hatte, sodass wir uns noch aus einer künstlerischen Perspektive der Berge auf die Transversalbahn des nächsten Tages vorbereiten konnten. Auch architektonisch ist das Bündner Kunstmuseum interessant. Der Bahnhof von Chur hat mir wegen seiner Funktionalität sehr gut gefallen. Am nächsten Morgen sollte es dann um 06:58 Uhr losgehen. Es folgten zehn Stunden harter Arbeit auf den Sitzbänken und an den Fenstern, die sich glücklicherweise noch öffnen ließen, was leider bei den neuen Fahrzeugen nicht unbedingt optimal gelöst worden ist. Immerhin gibt es auch in den neuen Triebwagen Übersetzfenster. Wir haben jedoch die älteren Wagen genutzt. Leider hatten wir nicht das Glück, einen der älteren Triebwagen ABe 4/4 zu erwischen. Nach Umstiegen in Samedan und Pontresina ging es nun auf dem Weg nach Tirano noch hinaus zum geografischen Höhepunkt der Reise auf 2253 m. Irgendwie schienen an diesem Tag Erde und Himmel in einem besonderen Weiß miteinander verbunden zu sein. Hinzu kam die Stille, durch die unser Zug auf dieser schneebedeckten Höhe fuhr. Nach der Station Alp Grüm begann nun unser Abstieg ins Puschlav. Es wurde wieder zunehmend grüner. Nach der Ankunft in Tirano schloss sich ein kurzer Spaziergang zum Ortsteil Madonna di Tirano mit gleichnamiger Basilika aus dem 16. Jh. Ein Restaurantbesuch schloss den kurzen Besuch in Italien wieder ab und wir machten uns auf den Weg, um den Zug um 13:00 Uhr nach St. Moritz wieder zu erreichen. Die Rückfahrt nach Chur erfolgte über die gleichen Umstiegshalte. Ab Preda kam sogar die Sonne teilweise zum Vorschein. Insgesamt war die Reise sehr beeindruckend und es wird mit Sicherheit ein Wiedersehen geben. Interessant noch ein neues Wort, das scheinbar in den Sprachgebrauch der Schweiz übergangen ist: Molok. Das ist eine Art zentraler Müllschlucker, der an öffentlichen Plätzen platziert ist und das Volumen des Mülls schon einmal um ca. 20% reduzieren hilft. Zurück ging es am Folgetag über Zürich, Singen und Stuttgart.

Hier nun einige fotografische Eindrücke der Reise:

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Wir starteten mit einem Kiss der Westfalenbahn in Richtung Braunschweig

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Ab Hannover Messe ging es dann mit einem ICE 1 gemütlich bis nach Zürich HB. Der Zug war gut gefüllt, ab Freiburg zumindest in Wagen 1 sehr leer.

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große Anzeigetafel in Zürich HB

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Dieser Triebwagen trägt "zufällig" den Namen Giovanni Segantini. Bilder von Segantini lassen sich auch im Bündner Kunstmuseum betrachten.

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Bündner Kunstmuseum mit dem 2016 eröffneten Anbau.

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Generaldirektion der Rhätischen Bahn mit öffentlichem Garten.

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Das ist das Abteil für Fotografen. An sich ist das eine gute Idee.

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Umstieg in Samedan

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Die Form ist einfach genial. Irgendwie wie Fiat oder sieht laut Roman Brodmann eben "wie eine Strassenbahn aus, die sich in die Rocky Mountains verirrt hat".

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Im Puschlav hat der Winter keine Chance mehr.

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Mein absoluter Favorit.

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Kreisverkehr in Brusio

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Das ist der letzte Bahnhof in der Schweiz.

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Bella Italia!

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Tirano

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Nahverkehr nach Mailand

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Basilika Madonna di Tirano

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In dem Restaurant an der Ecke kann man gut essen.

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Dieser Zug wird uns wieder nach Pontresina bringen.

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Landwasser-Viadukt

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Tiefencastel sonnt sich etwas.

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IC nach Singen (Hohentwiel)

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IC2 nach Stuttgart

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14 Wagen brauchen viel Platz. In Köln war aber noch etwas Platz.

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Interessant war für mich als NZZ-International Abonnent auch, dass das Original noch einmal kleiner und damit handlicher (im Vergleich zu FAZ und Süddeutscher) ist. Hier beide AUSGABEN vom 15.4.19.

Danke für den großartigen Beitrag! :)

sflori, Dienstag, 16.04.2019, 23:10 (vor 1841 Tagen) @ ktmb

- kein Text -

Zur Baumgrenze und zu den Moloks

moonglum, Hagen, Donnerstag, 18.04.2019, 07:50 (vor 1839 Tagen) @ ktmb

Ganz ganz große klasse, und die Größenunterschiede der NZZ sind mir echt neu gewesen :-)

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Schöne Grüße aus den EC 6/7/8/9,
wo es Wein in Karaffen, keine Mikrowelle und kein in Schüsseln gepamptes Essen gibt.

https://adobe.ly/2PMZyEV

Zeitungsformat NZZ

ktmb, Samstag, 20.04.2019, 10:45 (vor 1837 Tagen) @ moonglum

Wahrscheinlich kann die deutsche Druckerei nur das Rheinische Format (350x510mm vs. Schweizer Format 320x475mm) herstellen.

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