Ursache für ICE Entgleisung in Dortmund 01.05.17 geklärt (Allgemeines Forum)

Power132, Dienstag, 11.12.2018, 18:13 (vor 1985 Tagen)

Die Entgleisung vom 01.05.2017 in Dortmund geht auf eine defekte Weiche zurück.

Laut diesem Bericht war die Weiche verformt. Deshalb verlor ein Rad des ICE den Kontakt zur Schiene. Der Fernzug war dadurch beim Einfahren in den Dortmunder Hauptbahnhof mit den beiden hintersten Wagen entgleist. Der Zustand der Weiche hätte bei einer vorschriftsmäßigen Inspektion eigentlich auffallen müssen, heißt es in dem Bericht.
Bei dem Unfall waren zwei Menschen leicht verletzt worden und es entstand ein Millionenschaden. Die maßgeschneiderten Weichen für den Dortmunder Hauptbahnhof mussten erst nachgebaut werden. Das sorgte dafür, dass der Bahnverkehr vom Ruhrgebiet nach Berlin und Hamburg drei Wochen lang gestört war.

Ursache für ICE Entgleisung in Dortmund 01.05.17 geklärt

Murrtalbahner, Dienstag, 11.12.2018, 18:33 (vor 1985 Tagen) @ Power132

Den Auszug aus dem Bericht sollte man allen Politikern weiterleiten, die gegen die Trennung von Netz und Betrieb sind.
Das Schienennetz wurde von der DB kaputtgespart, ganz offensichtlich (nicht nur in diesem Fall) über die Grenze des sicherheitsrelevanten hinaus.

Die Infrastruktur muss dringend zurück in staatliche Hand.

Ursache für ICE Entgleisung in Dortmund 01.05.17 geklärt

JanZ, HB, Dienstag, 11.12.2018, 18:39 (vor 1985 Tagen) @ Murrtalbahner

Den Auszug aus dem Bericht sollte man allen Politikern weiterleiten, die gegen die Trennung von Netz und Betrieb sind.
Das Schienennetz wurde von der DB kaputtgespart, ganz offensichtlich (nicht nur in diesem Fall) über die Grenze des sicherheitsrelevanten hinaus.

Die Infrastruktur muss dringend zurück in staatliche Hand.

Warum? Der Staat kann auch kaputtsparen, siehe diverse Straßen, vor allem Brücken. Und warum nur die Infrastruktur und nicht die Fahrzeuge (siehe Eschede)? Wenn man die private Wartung der Fahrzeuge staatlich regulieren kann, dann auch die der Infrastruktur.

Meine Frage ist durchaus ernst gemeint. Ich bin bei dem Thema eher leidenschaftslos, daher spiele ich so eine Art Advocatus Diaboli. Vielleicht gibt es ja tatsächlich etwas, das ich übersehen habe.

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Und was ändert sich dann?

Baselaner, Dienstag, 11.12.2018, 18:50 (vor 1985 Tagen) @ Murrtalbahner
bearbeitet von Baselaner, Dienstag, 11.12.2018, 18:50

Den Auszug aus dem Bericht sollte man allen Politikern weiterleiten, die gegen die Trennung von Netz und Betrieb sind.
Das Schienennetz wurde von der DB kaputtgespart, ganz offensichtlich (nicht nur in diesem Fall) über die Grenze des sicherheitsrelevanten hinaus.

Die Infrastruktur muss dringend zurück in staatliche Hand.

So gut wie Straßen und Brücken? Oder doch so gut wie unsere Schulen? Oder doch so gut wie unser Rentensystem?

Alles richtig gemacht! ;-)

Blaschke, Dienstag, 11.12.2018, 18:57 (vor 1985 Tagen) @ JanZ

Hey.

Meine Frage ist durchaus ernst gemeint.

Ist ja auch genau die richtige Frage, die direlt ins Schwarze trifft.

Ich bin bei dem Thema eher leidenschaftslos, daher spiele ich so eine Art Advocatus Diaboli.


Hm, so fühle ich mich auch immer - aber bei mir heißt das dann QUERULANT .... ;-)

Vielleicht gibt es ja tatsächlich etwas, das ich übersehen habe.

Nein, hast du nicht!

Schöne Grüße von jörg


Vom Blaschi gelobt zu werden - das ist auch 'ne Art Höchststrafe. Sorry, Kollege ...

Alles richtig gemacht! ;-)

JanZ, HB, Dienstag, 11.12.2018, 19:02 (vor 1985 Tagen) @ Blaschke

Vom Blaschi gelobt zu werden - das ist auch 'ne Art Höchststrafe. Sorry, Kollege ...

Dass wir beide mal einer Meinung sind, muss man sich sowieso rot im Kalender anstreichen. Muss an der besinnlichen Adventszeit liegen ;-).

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Und was ändert sich dann?

Murrtalbahner, Dienstag, 11.12.2018, 19:12 (vor 1985 Tagen) @ Baselaner
bearbeitet von Murrtalbahner, Dienstag, 11.12.2018, 19:13

Immerhin bliebe dann die 1 Mrd Gewinn, die Netz erzielen soll bei der Infrastruktur oder zumindest bei dem, der für den Bau gezahlt hat.

Ursache für ICE Entgleisung in Dortmund 01.05.17 geklärt

agw, NRW, Dienstag, 11.12.2018, 19:25 (vor 1985 Tagen) @ Murrtalbahner

Den Auszug aus dem Bericht sollte man allen Politikern weiterleiten, die gegen die Trennung von Netz und Betrieb sind.
Das Schienennetz wurde von der DB kaputtgespart, ganz offensichtlich (nicht nur in diesem Fall) über die Grenze des sicherheitsrelevanten hinaus.

Die Infrastruktur muss dringend zurück in staatliche Hand.

Vielleicht muss erstmal einfach mehr Kontrolle der bundeseigenen Bahn in staatliche Hand?
Bei diesen Unfallberichten kommt ja immer raus, dass die DB unheimlich schlampig ist und viele Unterlagen nicht nachliefern kann.

Irgendwann hat der Bund ja auch mal angefangen, eigene Meßzüge auf die Strecke zu schicken. Vielleicht sollte er auch anfangen die Prüfberichte zu prüfen.
Hätte er das vor ein paar Jahren schon gemacht, hätten wir vielleicht heute noch alle WRs. :-)

Aussage des WDR inkorrekt!! Ursache ist ungeklärt

ffz, Dienstag, 11.12.2018, 19:48 (vor 1985 Tagen) @ Power132

Hallo,

die Aussage, dass die Ursache der Entgleisung von Dortmund geklärt wäre ist völlig inkorrekt. Wenn man sich den Unfalluntersuchungsbericht https://www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de/SharedDocs/Downloads/EUB/Untersuchungsberic... der BEU genau durch liest und sich die Schlussfolgerungen des Berichtes durch liest ist das Ergebnis, dass man sich nicht erklären kann, warum der Zug wirllich entgleist ist. Weder der Gleislagefehler, der im Toleranzbereich nach Ril 821 liegt, noch die Verforumung des Rades reichen alleine aus um zu erklären warum der Zug entgleist ist. Auch die Kombination reicht nicht um die Entgleisung zu erklären. Die Verforumgen an der DKW selber stammen sehr wahrscheinlich von der Entgleisung selber, zumindest hat die einige Wochen vorher durch geführte Regelinspektionsfahrt keine Betriebsgefährdenden Auffälligkeiten gezeigt.

In Stuttgart-Untertürkheim war das Gleis nicht sauber gestopft und war in sich verwunden und das hat man auch gesehen, in Dortmund gibt es keine sichtbaren Verwindungen.

Die Erklärung ist, dass man sich die Entgleisung nicht erklären kann, außer dass sie faktisch passiert ist. Es kann sein, dass eine korpulente Person mit 2 schweren Koffern, an dem Wagen an der Tür stand und in Dortmund aussteigen wollte, aber das lässt sich nicht rekonstruieren.

Aussage des WDR inkorrekt!! Ursache ist ungeklärt

agw, NRW, Mittwoch, 12.12.2018, 07:18 (vor 1985 Tagen) @ ffz

Hallo,

die Aussage, dass die Ursache der Entgleisung von Dortmund geklärt wäre ist völlig inkorrekt. Wenn man sich den Unfalluntersuchungsbericht https://www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de/SharedDocs/Downloads/EUB/Untersuchungsberic... der BEU genau durch liest und sich die Schlussfolgerungen des Berichtes durch liest ist das Ergebnis, dass man sich nicht erklären kann, warum der Zug wirllich entgleist ist. Weder der Gleislagefehler, der im Toleranzbereich nach Ril 821 liegt, noch die Verforumung des Rades reichen alleine aus um zu erklären warum der Zug entgleist ist. Auch die Kombination reicht nicht um die Entgleisung zu erklären. Die Verforumgen an der DKW selber stammen sehr wahrscheinlich von der Entgleisung selber, zumindest hat die einige Wochen vorher durch geführte Regelinspektionsfahrt keine Betriebsgefährdenden Auffälligkeiten gezeigt.

Ich lese den Bericht aber so, dass es bei einer perfekten, perfekt gewarteten Weiche nicht zur Entgleisung gekommen wäre.


Die Erklärung ist, dass man sich die Entgleisung nicht erklären kann, außer dass sie faktisch passiert ist. Es kann sein, dass eine korpulente Person mit 2 schweren Koffern, an dem Wagen an der Tür stand und in Dortmund aussteigen wollte, aber das lässt sich nicht rekonstruieren.

Ich lese den Bericht so, dass es bei einer perfekten, perfekt gewarteten Weiche nicht zur Entgleisung gekommen wäre, aber die DB nichts an ihrem Vorgehen ändert und damit weiterhin Weichen haben wird, die weitere Entgleisungen möglich machen.
Also aufgepasst bei der nächsten Zugfahrt.

Aussage des WDR inkorrekt!! Ursache ist ungeklärt

ffz, Mittwoch, 12.12.2018, 09:56 (vor 1985 Tagen) @ agw

Siehe Seite 78,79 und 81 des BEU Berichts, Zusammenfassung:
Eine Entgleisungsursache konnte bisher nicht ermittelt werden. Auch bei Probefahrten ist kein Zug entgleist. Zwar kann man theoretisch berechnen dass die Unebenheiten im Gleis und der sehr steile Radkranz des Wagens theoretisch zur Entgleisung geführt hätten, allerdings ist das praktisch nie passiert bis auf diese eine Entgleisung. Auch der Betroffene Triebzug ist genau wie einige andere Hundert Züge über die gleiche Weichenverbindung gefahren ohne zu entgleisen, oder ohne dass es je zu Auffälligkeiten gekommen wäre, daher ist die Entgleisung nicht alleine mit dem Radprofil und dem Gleislagefehler erklärbar.

Aussage des WDR inkorrekt!! Ursache ist ungeklärt

agw, NRW, Mittwoch, 12.12.2018, 14:59 (vor 1984 Tagen) @ ffz

Jo. Es lag also an der schlechten Weiche plus etwas unbekanntem, möglicherweise nicht vermeidbarem. Die schlechte Weiche ist vermeidbar, ggf. mit Änderungen zu strengeren Regeln.

Ursache für ICE Entgleisung in Dortmund 01.05.17 geklärt

Goldberger, Mittwoch, 12.12.2018, 17:29 (vor 1984 Tagen) @ Power132

Ich kann allen nur empfehlen, lest euch die Berichte im Original durch.
Inzwischen würde ich bei einigen Sagen, da sind doch fast jedesmal auch Verstöße des Infrastrukturbetreibers enthalten, die so doch manchmal auf eine bedenkliche Sicherheitskultur schließen lassen.

Räumungsprüfung, Weichenwartung, und oft eben schlamping geführte Dokumente, ob Wartungsprotokolle, Infos über GSM-R Lücken oder Betras...

Ursache für ICE Entgleisung in Dortmund 01.05.17 geklärt

Münchner, Donnerstag, 13.12.2018, 08:29 (vor 1984 Tagen) @ Murrtalbahner

Das Schienennetz wurde von der DB kaputtgespart, ganz offensichtlich (nicht nur in diesem Fall) über die Grenze des sicherheitsrelevanten hinaus.


Die Deutsche Bahn ist zwar eine AG, befindet sich aber zu 100% in Besitz des Staates. Von daher hat der Staat hier auch alle Einflussmöglichkeiten, Prioritäten zu setzen und eben auch Mindeststandards. Man kann nur festhalten, dass das Kaputtsparen unter der Aufsicht und wahrscheinlich sogar unter der Vorgabe des Staates geschehen ist. Wollte man die DB doch in den 200x-er Jahren unbedingt an die Börse bringen. Wäre das geglückt, sähe es jetzt nicht besser aus, aber man könnte seine Hände in Unschuld waschen.

Die Infrastruktur muss dringend zurück in staatliche Hand.


Da muss ich nur mal vor die Haustüre treten, um allernorts zu sehen, wie Infrastruktur aussieht, die sich in staatlicher Hand befindet. Nicht dass es private Unternehmen unbedingt besser machen würden, aber der Staat ist leider keine Garantie. Die Deutsche Bahn passt da zu 100% ins Bild.

Massive Vibrationen im ICE 1

arno50, Donnerstag, 13.12.2018, 13:54 (vor 1983 Tagen) @ Power132

Eine Frage an die Fachleute: wie sind massivste Vibrationen- analog zu Turbulenzen im Flieger -beim ICE1 zu bewerten. Diese traten bei dem ICE832 Samstag Abend Berlin-Oldenburg vor Wolfsburg, wo der Zug eine Zeit ca 250 fuhr, als er wieder bei 200 war war Laufruhe.

Massive Vibrationen im ICE 1

SEE 238, Donnerstag, 13.12.2018, 14:30 (vor 1983 Tagen) @ arno50
bearbeitet von SEE 238, Donnerstag, 13.12.2018, 14:32

Dem kann ich mich anschließen. Bei einer Fahrt von Eisenach nach Erfurt vor einigen Wochen war das Fahrgeräusch zeitweise sehr unangenehm. Da der Zug verspätet war, war er vermutlich schneller als sonst unterwegs (ich kenne vmax auf dem Abschnitt nicht). Bei niedrigerer Geschwindigkeit war das Fahrgeräusch wieder "normal".

Bei anderen Fahrten im ICE 1, auch bei 280 km/h, ist das bei mir bisher nie der Fall gewesen.

Hier mal zwei Hörproben (in natura deutlich unangenehmer):
01
02

Viele Grüße
SEE 238

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[image]

Massive Vibrationen im ICE 1

arno50, Donnerstag, 13.12.2018, 14:54 (vor 1983 Tagen) @ SEE 238

danke, aber bei der erwähnten Fahrt war es nicht nur laut, die ganze Kiste klapperte und vibrierte, die Kopfteile der Lehnen wackelten im Rhythmus. Eben wie bei ordentlichen Turbulenzen, nur dass ein Airplane nicht aus den Schienen springen kann. Ich schätzte die Frequenz auf ca 10 Hz.

Sicher, dass es kein ICE-2 war?

Berlin-Express, nähe BPHD, Donnerstag, 13.12.2018, 15:22 (vor 1983 Tagen) @ arno50

- kein Text -

--
[image] #FreeAssange

Massive Vibrationen im ICE 1

moonglum, Hagen, Freitag, 14.12.2018, 13:11 (vor 1983 Tagen) @ arno50

Selbst gestern im 926 bei nur 150 kmh... Der lauteste und vibrierendste ICE1, in dem ich je gereist bin...

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Schöne Grüße aus den EC 6/7/8/9,
wo es Wein in Karaffen, keine Mikrowelle und kein in Schüsseln gepamptes Essen gibt.

https://adobe.ly/2PMZyEV

Monobloc-Räder + Flachstellen + Stahlfederung

ICETreffErfurt, Eisenach, Freitag, 14.12.2018, 13:53 (vor 1982 Tagen) @ arno50
bearbeitet von ICETreffErfurt, Freitag, 14.12.2018, 13:54

Hinzu kommt noch der mäßige Streckenzustand vieler Strecken. Gerade Wandersleben–Erfurt ist der Streckenzustand ziemlich bescheiden, dort rumpeln auch die RS1 der STB und die Talent von Abellio.

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