Preiserhöhung bei car2go und eine allgemeine Betrachtung

Moin,

Wie ich heute gehört habe, hat man auch beim Carsharing-Anbieter car2go eine Preiserhöhung vorgenommen (allerdings schon am 13. September). Wie man der Bildzeitung und den "Car-Sharing News" entnehmen kann stieg der Minutentarif beim günstigsten Fahrzeug (Benziner Smart fortwo) von 0,24€ auf 0,26€ und der reduzierte Parktarif von 0,19€ entfiel gleich mit. Das wirkt auf den ersten Blick wie Kleinkram, rechnet man das aber auf eine täglich Fahrt- und Parkzeit von jeweils 20 Minuten ist das bereits eine Preiserhöhung von 8,60€ auf 10,40€. Hat man ein solches Fahrverhalten werktäglich kann man so zu Mehrkosten von fast 330 Euro aufs Jahr gerechnet kommen, ähnliche Preissteigerungen sind im ÖPNV eher unüblich, zumal man bei 20 Minuten Fahrzeit kaum mehr als 15 Kilometer zurücklegen können dürfte. Gehen wir also mal von deutlich mehr Minuten aus, wenn es beispielsweise um innerstädtische Pendler gehen, die auf dieses Verkehrssystem setzen.

Carsharing ist ja (allerdings umstrittenerweise) Teil des zu fördernden umweltfreundlichen Verkehrssystems, welches die Politik theoretisch anzustreben verpflichtet wäre, und welches nebenher auch Bikesharing, Fuß- und Radverkehr allgemein und natürlich den ÖV einschließt. Insofern sind Preissteigerungen an dieser Stelle meiner Meinung nach in den Kontext zu stellen, wie gleichzeitig bei den Verbünden verfahren wird. Und mein Liebling der MVV hat auch in diesem Jahr wieder eine "Tarifanpassung" beschlossen.

Wie ist eure Meinung zu dem Thema, das die Bahn insoweit tangiert, dass zumindest in Ballungsräumen das gemeinsame Nutzen von Autos mittlerweile eine echte Konkurrenz zum SPNV wird?

Meiner Meinung nach sollten Verkehrsverbünde diesen Zweig besser besetzen und möglichst effektiv in ihr Tarifsystem einbinden (z.B. mit Vergünstigungen für Monatskarteninhaber). Allerdings insbesondere in Städten mit einem deutlichen Fokus auf Fahrradverleihsystemen. Carsharing könnte zudem noch deutlich für den ÖPNV an Attraktivität gewinnen, wenn Autos irgendwann autonom unterwegs sind und auf den Dörfern Personen einsammeln und zum nächsten Bahnhof bringen können. Damit entfielen große P+R-Anlagen, wie wir sie heute kennen.

Habt ihr schon Erfahrungen mit Carsharing gemacht?

Liebe Grüße

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Ich hatte heute die Mail von DriveNow im Briefkasten, dass zum 1. Dezember ebenfalls die Preise um 2 Cent erhöht werden. Ebenfalls entfällt der günstigere Parktarif.

Mich persönlich betrifft es jetzt eher wenig, da ich nur alle paar Monate mal ein Auto leihe und von der Verfügbarkeit in meinem Wohngebiet nicht so überzeugt bin.

Grundsätzlich warte ich nur darauf, dass Car2Go und DriveNow endlich ihre Fusion bekanntgeben, über die schon seit Monaten geflüstert wird.

Je mehr Möglichkeiten der Fortbewegung ich in Ballungsräumen aber habe, desto besser.

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Das System ist bereits wieder auf dem Rückzug. In Stuttgart werden die Bezirke "optimiert" sprich: In den Randbezirken der Stadt gibt es demnächst kein Carsharing mehr. Nicht mal in der Großstadt mit 600.000 Einwohner!

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Das System ist bereits wieder auf dem Rückzug. In Stuttgart werden die Bezirke "optimiert" sprich: In den Randbezirken der Stadt gibt es demnächst kein Carsharing mehr. Nicht mal in der Großstadt mit 600.000 Einwohner!

Wobei Stuttgart schon fast die Ausnahme war mit der (nahezu) flächendeckenden Verfügbarkeit, auch und grade in den Außenbezirken.

--
Weg mit dem 4744!

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Das kann gut sein. Es gibt aber nicht wenige Verkehrsplaner, die schwätzen in teuer bezahlten Verkehrsberatungen immer noch dieses System bis in die Kleinstadt als DIE Lösung für verkehrliche Probleme auf. Auch auf politischer Ebene sind solche Angebote immer noch ein wesentlicher Bestandteil ihrer smarten Verkehrsträume.

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Carsharing ist in meinen Augen eigentlich nur eine Lösung für Großstädte.
Und auch dort nur für Leute, die gelegentlich mal ein Auto brauchen, aber ansonsten den ÖPNV nutzen.

Als Pendler wäre mir die Autoverfügbarkeit bzw. die Ungewissheit, wie weit weg das nächste Auto denn heute morgen steht, zu unsicher. Da kann man morgens nicht gut genug planen. Und das Parkplatzproblem bleibt ja (zumindest hier in München) - auch wenn ich für den Parkplatz nicht zahlen muss, finden muss ich ihn trotzdem erstmal.

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Das System ist bereits wieder auf dem Rückzug. In Stuttgart werden die Bezirke "optimiert" sprich: In den Randbezirken der Stadt gibt es demnächst kein Carsharing mehr. Nicht mal in der Großstadt mit 600.000 Einwohner!

Das betrifft allerdings nur den Anbieter car2go mit seinem System ohne feste Stellplätze der Fahrzeuge. Auf Stadtmobil Stuttgart scheint es jedenfalls nicht zuzutreffen. Es liegt in der Natur der Sache, dass auch dort am Stadtrand das Angebot geringer ist.

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Stadtmobil Hannover hat - neben den klassischen Stationen mit fester Vorausbuchung - für einen Teil der Flotte das flexible System eingeführt, d.h. spontanes Mitnehmen bzw. kurzfristige Reservierung sowie Abholen und Abstellen an beliebigem Platz am Straßenrand.

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