Der Mittwochsbahnhof, Teil 35 (40 Bilder); Abschnitt 1 (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 20.09.2017, 17:03 (vor 2415 Tagen)
bearbeitet von Sören Heise, Mittwoch, 20.09.2017, 17:04

Moin,

herzlich willkommen zur letzten Folge des Mittwochsbahnhofs von der Niederelbebahn. Ziel ist der heutige Haltepunkt Hemmoor. Zu Bahnhofszeiten hieß er Basbeck-Osten, die Umbennung erfolgte zum Sommerfahrplanwechsel 1992. Das örtliche Stellwerk ging am 1. Juli 2006 außer Betrieb. Den ersten Namensbestandteil kennt außerhalb Hemmoors fast niemand, daher gehen wir zwischendurch mal kurz ostwärts.


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Hemmoor ist seit dem 1. Oktober 1982 Stadt. Die heutigen Grenzen existieren seit 1968, damals gingen Basbeck, Warstade, Hemm, Westersode, Hemmoor und Heeßel zusammen. Bekannt ist der Ort neben den Hemmoor-Kugeln für seinen Kreidesee und das Deutsche Zement-Museum. Das hat ein paar Eisenbahnfahrzeuge im Außengelände, da habe ich aber nicht angehalten.


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Ganz vergessen: Geht gleich weiter.

Der Mittwochsbahnhof, Teil 35 (40 Bilder); Abschnitt 2

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 20.09.2017, 17:04 (vor 2415 Tagen) @ Sören Heise

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1 Am 6. September 1989 konnte Christoph 218 278 und einige Silberlinge mit einem Zug gen Harburg in Basbeck-Osten ablichten; 234,9 Kilometer von Hannover entfernt.


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2 Am 21. Juni 2017 konnte Sören 246 007 und einige Doppelstockwagen mit einem Zug gen Cuxhaven in Hemmoor ablichten; 235,0 Kilometer von Hannover entfernt.


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3 Die Züge gen Harburg haben mittlerweile einen neuen Bahnsteig, hinterm Bahnübergang.


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4 Dort gibt es, vorbei an der Haltetafel, einen Zugang aus dem anbei gelegenen Wohngebiet.


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5 Das ist er. ;-)


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6 Die Straße gab es 1989 noch nicht.


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7 Ortsseitige Ansicht. Der Kiosk stand leer.


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8 Die Bushaltestelle liegt hinterm Bahnhofsgebäude. Wartehalle? Nö, warum auch?
Die Komination aus Viereck, Dreieck und Nulleck ist übrigens das Logo der KVG. Das Unternehmen in Nachfolge von Bahn- und Postbus betreibt die meisten Buslinien an der Niederelbe.


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9 Noch ein wenig weiter weg ist eine Kneipe.


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10 Nah-Ansicht des Bahnhofsschildes. Das sieht nicht so ganz original aus.


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11 Blick gen Cuxhaven mit Brücke.


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12 Christoph war oben.


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13 Ich nicht.


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14 Ich stand auch nicht zwischen den Gleisen.
Nebengebäude und Schornstein sind weg.


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15 Auf Bahnsteig 2 haben sich Menschen versammelt.


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16 Dreidreiviertel Minuten später sind es ein paar mehr. Die Schranken senken sich.


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17 Die Bahnsteiglampen sind durchnumeriert.


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18 An einem Haus in der Bahnhofstraße hängen diese Schilder.


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19 Selbige ist eine völlig normale Straße irgendwo auf dem Land.


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20 Hinter der Kreuzung mit der Stader Straße (v. l. n. r. u. v. r. n. l.) beginnt die Fährstraße.


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21 Eine Lücke in der Vegetation ermöglicht einen Blick auf die Kirche von Osten.


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22 Wie es sich gehört, ist vorm Fluß ein Deich. Hinterm Fluß auch, dann erst kommt Osten. Und - der Straßenname legte es nahe - über den Fluß führt eine Fähre.


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23 Da die sich nicht nach dem Fahrplan richtete, ging ich zu Fuß weiter. Mittlerweile gibt es über den Fluß, die Oste mit schöööööööööööööööön langem O, nämlich dicht neben der Fähre eine Brücke. Als ich oben war, fuhr die Fähre ab. Somit gibt es die Zutaten der letzten beiden Bilder auf diesem, ergänzt um ein paar Pricken.


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24 Noch ein Bild.


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Osten ist derzeit der einzige Ort Deutschlands mit einer Schwebefähre. Sie wurde am 1. Oktober 1909 eingeweiht. Zuvor setzte eine klassische Fähre über, die war jedoch dem steigenden Verkehr nicht gewachsen und zudem zu sehr vom Wasser abhängig. Erste Pläne für eine Drehbrücke zerschlugen sich, 1899 fasste die Gemeindeverwaltung den Beschluss, eine Schwebefähre zu bauen. Der Fährmann erhielt für Fährprivileg und diverses Anderes 82.429 Mark. Die Gesamtkosten für die Fähre mitsamt Nebenkosten beliefen sich auf 820.000 Mark. Ihr Betrieb war zeitlebens rentabel, 1962 gab es knapp 35.000 DM Überschuß. 1966 wurde die Fährgondel erneuert, sie mißt seitdem 16 x 4,30 Meter. Ihre Traglast betrug nun 18 Tonnen (anfangs waren es 12, seit 1939 14). Allerdings war die Fähre dem immer weiter ansteigenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Und so schlossen die Gemeinde, der Bund und der Kreis einen Vertrag, das Fährrecht aufzulösen. Die Gemeinde erhielt 425.000 DM, eine Brücke wurde gebaut. Die wurde am 30. Mai 1974 dem Betrieb übergeben. Im Folgejahr ging die Schwebefähre von der Gemeinde an den Kreis (damals noch Land Hadeln) über. Es gründete sich ein Förderverein für den Erhalt, war die Schwebefähre doch mittlerweile als technisches Denkmal eingestuft worden. Am 31. Juli 1976 nahm sie ihren Betrieb wieder auf, nun aber als Touristenattraktion. 2001 - 2006 wurde sie komplett saniert.

Die Fähre ist vom 1. April (bzw. Karfreitag, je nach dem, was eher ist) bis Ende Oktober täglich in Betrieb. Die Rückfahrkarte kostet 2 Euro, Einzelfahrten sind nicht im Angebot. Eine Überfahrt dauert ein paar Minuten und lohnt sich. Der Fußweg vom Bahnhof zur Fähre dauert mehr oder minder zügig 20 Minuten, lohnt sich als solcher (mit Ausnahme der Tafeln zur Geschichte der Schwebefähren) nicht wirklich. Für alles weitere sei auf http://www.schwebefaehre-osten.de verwiesen. Die Informationen für den einleitenden Text stammen ebenfalls von dort. Wir schauen uns jetzt - unkommentiert - auf der Fähre um und fahren mit ihr zurück.


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37 Der Mittwochsbahnhofsalltag hat uns wieder.


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38 Ein Blick zurück. Der Weg zu Fähre ist einfach: Da rein und immer geradeaus, bis zur nächsten Schranke.


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39 Im Bahnhofsgebäude. U. a. befindet sich die Touristeninformation drin.


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40 Mit dieser Aufnahme darf ich mich für heute verabschieden.


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Das Restprogramm ist übersichtlich geworden. Daher heißt es nächste Woche nach längerer Pause mal wieder „Kein Mittwochsbahnhof”, diesmal in Zusammenarbeit mit Christoph. Im an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Erlaubnis, einige seiner Bilder zu verwenden!


Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Danke, sehr schön, tolle Fähre!

neonsonne, Dresden, Mittwoch, 20.09.2017, 20:10 (vor 2415 Tagen) @ Sören Heise

- kein Text -

Gefällt mir sehr gut mit den historischen Bildern!

ICE4711, Donnerstag, 21.09.2017, 09:04 (vor 2415 Tagen) @ Sören Heise

Schön das im Vergleich zu sehen. Danke an euch beide!

Vielen Dank

462 001, Taunus, Donnerstag, 21.09.2017, 19:11 (vor 2414 Tagen) @ Sören Heise

Nabend Sören,


klasse Portrait. Die besondere Fähre hat was, schön das es so etwas noch gibt.


Gruß
Marcel

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Von mir besuchte Bahnhöfe
- Deutschland: 1473 (+26)
- Eu. Ausland: 664 (+0)

Stand: 29.04.2024

Danke zurück an euch!

Sören Heise, Region Hannover, Donnerstag, 21.09.2017, 20:04 (vor 2414 Tagen) @ 462 001

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