Moin,

willkommen zum letzten Bericht aus der Stadt Hannover. Übrig sind noch Linden und Bornum. Ersteres wurde vom Dorf über die Stadt zum Stadtteil, Bornum übersprang die Stadt. Beide Stationen liegen an der Hannover-Altenbekener Bahn, deren Geschichte ich vor vier Wochen vorgestellt hatte.

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Bornums Haltepunkt ist verhältnismäßig jung: In Betrieb ist er seit Juni 1973. Gelegen in Streckenkilometer 9,0, ersetzte er den in km 9,35 gelegenen Hp. Empelde, der verhältnismäßig ungünstig zu möglichen Nutzern gelegen war, zur Hälfte. Der Bereich dieser alten Station wurde nämlich zum Bau der Empelder Kurve, die direkte Fahrten zwischen Weetzen und der westlichen Güterbahn ermöglicht, benötigt. Ursprünglich war sie ein Kind des Krieges und sollte eine Umgehung des Bahnhofs Linden ermöglichen. Sie war begonnen und lag dann etwa 25 Jahre angebrochen herum, ehe sie doch noch gebaut wurde.

Ziemlich viel gibt es über den Bahnhof Hannover-Linden zu erzählen. Ich versuche, mich kurz zu fassen. Seit 2006 gibt es weit im Osten den S-Bahn-Haltepunkt Linden/Fischerhof, der einen direkten Umstieg zur Stadtbahn ermöglicht und dementsprechend gut genutzt wird. Der eigentliche Bahnhof mit seinen vielen Gleisen liegt weiter westlich. Linden, das erst 1920 eingemeindet wurde, war ein bedeutender Industriestandort. Der größte und wichtigste Betrieb war die Fabrik von Georg Egestorff, die später unterm Namen Hanomag nicht nur in Hannover weltberühmt war. Man hatte hier in späteren Jahren einen großen Rangierbahnhof mitsamt Bahnbetriebswerk. Das wurde 1965 aufgelöst, auf einem Gelände befindet sich heute ein Containerkran. Traurige Berühmtheit erhielt der Bahnhof am 22. Juni 1969, als ein mit Munition beladener Güterwagen explodierte. Zwölf Menschen starben, Eisenbahner und Feuerwehrmänner, 30 wurden zum Teil schwer verletzt.
Das 1872 errichtete Empfangsgebäude war noch bis 1966 in Betrieb, seit 1945 aber nur noch das, was übrig war. Ein neues Bahnhofsgebäude wurde 1969 fertiggestellt. Der Zugang lag nicht wirklich zentral, daher sollte schon bis 2000 ein neuer Bahnsteig weiter östlich, direkt an der Stadtbahnstrecke, entstehen. Das dauerte dann doch ein wenig länger. Am 18. September 1983 wurde das neue Zentralstellwerk "Lf" am Westkopf des Bahnhofs in Betrieb genommen. Es ersetzte fünf ältere Stellwerke, ein weiteres blieb noch in Betrieb.

Unser Besuch ist dreigeteilt. Erst besuchen wir den neuen Haltepunkt, dann schauen wir kurz auf den Westteil des Bahnhofs ehe es zum Schluß nach Bornum geht. Los geht es mit Punkt vier, dem alten Personenbahnhof.

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1 Das war bis 2006 der Eingang zum Bahnhof Linden.

2 In die eine Richtung geht es auf den Güterbahnhof.

3 Neben Juden wurden von 1941 bis 1945 auch Sinti und Roma, an die dieser Gedenkstein erinnert, von Linden in die Konzentrationslager deportiert.

4 Unten staut sich der Feierabendverkehr, oben ist nichts los. Beachte auch die überlangen Oberleitungsmasten.

5 Blick zurück.

6 Der Stolz der Üstra, einer der neuen Tw3000, passiert vorm Hintergrund des neuen Haltepunktes das etwas groß geratene Bushaltestellen-H links.

7 Der Haltepunkt von Norden.

8 Die Gedenktafel für die Opfer der Explosion hängt mittlerweile in der Unterführung.

9 Bahnsteigbild.

10 In die andere Richtung.

11 Oftmals herrscht reger Güterverkehr.

12 Blick in den Güterbahnhof. Der Grünstreifen hinterm Vorsignalwiederholer rechts markiert den Standpunkt des einstigen Bahnsteigs.

13 Treppe vom Bahnsteig...

14 ...direkt zum Bahnsteig.

15 Ein weiterer 3000er, 3026.

16 Der Ostausgang.

17 So sieht es aus, wenn man den Bahndamm verläßt.

18 Die Sonne kommt mal kurz durch.

19 Bahnhofsschild.

20 Paralleleinfahrt. Nummer drei muß warten: Zu wenige Fenster.

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Schnapp.