Ausführlicher FAZ-Artikel zu Bauprojekten im Rhein-Main-Gebi (Allgemeines Forum)

Frankfurt (Main) Süd, Donnerstag, 23.02.2017, 08:43 (vor 2622 Tagen)

Altes und auch Neues zu Hanau-Gelnhausen-Fulda, Wallauer Spange, RMRN etc.:

http://m.faz.net/aktuell/rhein-main/bahnprojekte-in-der-rhein-main-region-kommen-voran-...

Hanau-Gelnhausen: Schnelle Gleise innen

telemaxx, Bremen, Hannover, Donnerstag, 23.02.2017, 08:48 (vor 2622 Tagen) @ Frankfurt (Main) Süd
bearbeitet von telemaxx, Donnerstag, 23.02.2017, 08:49

Endlich ist die Entscheidung da gefallen. Aus meiner Sicht die sinnvollere Variante.
Präsentation der DB im Dialogforum vom 10.02.2017

Aussen im Allgemeinen wäre besser

Alphorn (CH), Montag, 27.02.2017, 02:16 (vor 2619 Tagen) @ telemaxx

Ich kenne die konkrete Situation hier nicht, aber wenn man auf der grünen Wiese plant, hat es grosse betriebliche Vorteile, die schnellen Gleise nach aussen zu legen:

Slow traffic keep left

Die Hauptgründe: Wenn ein Bahnsteig blockiert ist, muss der langsame Verkehr im "Schnell innen"-Fall zwei Schnellgleise überqueren, um am alternativen Bahnsteig halten zu können. Zudem kann man im "Schnell aussen"-Fall die ganze Bahnsteig-Infrastruktur wie Automaten auf einen Bahnsteig konzentrieren.

Als Nachteil wird genannt, dass die Strecke an Bahnhöfen aufgeweitet werden muss.

Aussen im Allgemeinen wäre besser

Re 8/12, Winterthur, Mittwoch, 01.03.2017, 22:36 (vor 2616 Tagen) @ Alphorn (CH)

Kommt dieser Fall denn so häufig vor?

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Anordungen von vierspurigen Bahnlinien

Alphorn (CH), Donnerstag, 02.03.2017, 14:36 (vor 2615 Tagen) @ Re 8/12
bearbeitet von Alphorn (CH), Donnerstag, 02.03.2017, 14:39

Kommt dieser Fall denn so häufig vor?

Ich denke schon. Viele grosse Bahnhöfe haben getrennte Zuläufe für S-Bahnen und Fernverkehr, so zum Beispiel auch Killwangen-Zürich. Dort fahren die Bahnen aber in der Anordnung Langsam-Langsam-Schnell-Schnell. Bei dieser Anordnung muss der Schnellverkehr bei einer Gleisblockierung immer ein Gleis im Gegenverkehr kreuzen, um auf die langsamen Gleise in der gleichen Fahrtrichtung zu kommen - bei der Anordnung Schnell-Langsam-Langsam-Schnell gibt es dieses Problem nicht. (Im Zulauf auf Zürich sind müssen westwärts sogar zwei Linien gekreuzt werden, weil der Fernverkehr dort im Rechtsverkehr fährt).

Weiterer Vorteil der Anordnung SLLS gegenüber SSLL: Man kann bahnsteiggleich zwischen schnellen und langsamen Zügen umsteigen, wenn man je einen Bahnsteig zwischen die schnelle und die langsame Linie legt.

Best of Anordnungen

ALR997, Donnerstag, 02.03.2017, 15:13 (vor 2615 Tagen) @ Alphorn (CH)

Ich glaube nicht, dass es da eine Generallösung gibt. Mal kommen die Expressgleise in die Mittellage, mal woanders hin. Und oft hat es auch dann Sinn und Verstand.

Die Variante LSSL gibt es ja beispielsweise zwischen Amsterdam und Utrecht und die Aufweitung wegen des Mittelbahnsteiges ist ja nur marginal.

Als Gegenbeispiel wird nur ein paar Kilometer weiter südlich zwischen Gouda und Utrecht nach dem Schema SLLS gefahren. Ein schöner Vorteil hierbei ist dann beispielsweise, dass durch die Außenlage der Bahnsteige die Durchfahrtgleise nicht verschoben werden müssen. Sie laufen (im Falle einer geraden Strecke) unverändert weiter und Kurven sollte man im schnellen Verkehr insbesondere ja vermeiden.

Auf der Ost-West-Achse im Ruhrgebiet und der in Duisburg anschließenden Schnellfahrstrecke nach Köln werden auch diverse Konstellationen angewandt: zwischen Düsseldorf und Duisburg erst MMLLSS, später dann LLSS, hinter Duisburg Richtung Mülheim dann SLLS und ab Heißen wechselt das dann in SSLL. Hier muss man zwar beachten, dass natürlich der geschichtliche Aspekt dafür verantwortlich ist, aber genau in der Form muss man sich dann auch anpassen, wenn man die Gleislagen berücksichtigt.

Würde eine Strecke beispielsweise auf einen Kopfbahnhof zulaufen, so würde ich zusehen, dass ich die Gleise in SSLL anordne damit die Richtungswechsel ohne viel Gekreuze von Statten gehen. Auf einen Durchgangsbahnbahnhof mit kreuzenden Strecken wiederum würde ich mit SLLS oder LSSL zugehen, um zwischen beiden Streckenteilen flexibel wechseln zu können, als etwas verworrenes Beispiel sei dabei mal Duisburg genannt, wo der Schnellverkehr außen läuft und die S-Bahn innen (wobei Duisburg mit den Verkehren von Gleis 1 und dem Wirrwarr auf den mittleren Gleisen da nicht ganz repräsentativ ist).

Lustig wird es natürlich dann, wenn man, weil es die Streckenlage vielleicht nicht anders zulässt oder es gerade praktisch ist LSLS betreibt und dementsprechend komplexe Bahnsteige anlegen muss. Das habe ich wohl auch schonmal irgendwo gesehen, aber ich wüsste jetzt nicht mehr wo.

Best of Anordnungen

Alphorn (CH), Donnerstag, 02.03.2017, 22:26 (vor 2615 Tagen) @ ALR997

Die Variante LSSL gibt es ja beispielsweise zwischen Amsterdam und Utrecht und die Aufweitung wegen des Mittelbahnsteiges ist ja nur marginal.

Nachteil einer solchen Lösung: An den meisten Orten unterwegs braucht es nur Haltestellen für die langsamen Verkehre. Bei SLLS kann man einen gemeinsamen Mittelbahnsteig für beide Richtungen bauen, bei LSSL braucht es hingegen zwei Bahnsteige. Daher braucht man alle Einrichtungen (Ticketautomaten, Wartehäuschen, Dachstützen, Zugangsrampen, Auszüge) doppelt.

Als Gegenbeispiel wird nur ein paar Kilometer weiter südlich zwischen Gouda und Utrecht nach dem Schema SLLS gefahren. Ein schöner Vorteil hierbei ist dann beispielsweise, dass durch die Außenlage der Bahnsteige die Durchfahrtgleise nicht verschoben werden müssen. Sie laufen (im Falle einer geraden Strecke) unverändert weiter und Kurven sollte man im schnellen Verkehr insbesondere ja vermeiden.

Huch, gerade bei SLLS sollten doch der eine Bahnsteig in der Mitte (bei den langsamen Zügen) liegen? Aber ja, LSSL mit Aussenbahnsteigen ist etwas platzsparender, da die Gleise sich im Zulauf nicht aufweiten müssen.

Auf der Ost-West-Achse im Ruhrgebiet und der in Duisburg anschließenden Schnellfahrstrecke nach Köln werden auch diverse Konstellationen angewandt: zwischen Düsseldorf und Duisburg erst MMLLSS, später dann LLSS, hinter Duisburg Richtung Mülheim dann SLLS und ab Heißen wechselt das dann in SSLL. Hier muss man zwar beachten, dass natürlich der geschichtliche Aspekt dafür verantwortlich ist, aber genau in der Form muss man sich dann auch anpassen, wenn man die Gleislagen berücksichtigt.

Ja, in der Praxis kommt natürlich alles vor, mit ging es mehr darum, was man machen sollte, wenn man auf der grünen Wiese baut.

Würde eine Strecke beispielsweise auf einen Kopfbahnhof zulaufen, so würde ich zusehen, dass ich die Gleise in SSLL anordne damit die Richtungswechsel ohne viel Gekreuze von Statten gehen.

Lässt sich natürlich auch durch eine Überwerfung lösen. Mein Thema ist die beste Konfiguration für die freie Strecke.

Hups, mein Fehler! Sorry, Alphorn

ALR997, Donnerstag, 02.03.2017, 22:32 (vor 2615 Tagen) @ Alphorn (CH)

Die Variante LSSL SLLS gibt es ja beispielsweise zwischen Amsterdam und Utrecht und die Aufweitung wegen des Mittelbahnsteiges ist ja nur marginal.

Nachteil einer solchen Lösung: An den meisten Orten unterwegs braucht es nur Haltestellen für die langsamen Verkehre. Bei SLLS kann man einen gemeinsamen Mittelbahnsteig für beide Richtungen bauen, bei LSSL braucht es hingegen zwei Bahnsteige. Daher braucht man alle Einrichtungen (Ticketautomaten, Wartehäuschen, Dachstützen, Zugangsrampen, Auszüge) doppelt.

Als Gegenbeispiel wird nur ein paar Kilometer weiter südlich zwischen Gouda und Utrecht nach dem Schema SLLS LSSL gefahren. Ein schöner Vorteil hierbei ist dann beispielsweise, dass durch die Außenlage der Bahnsteige die Durchfahrtgleise nicht verschoben werden müssen. Sie laufen (im Falle einer geraden Strecke) unverändert weiter und Kurven sollte man im schnellen Verkehr insbesondere ja vermeiden.

Huch, gerade bei SLLS sollten doch der eine Bahnsteig in der Mitte (bei den langsamen Zügen) liegen? Aber ja, LSSL mit Aussenbahnsteigen ist etwas platzsparender, da die Gleise sich im Zulauf nicht aufweiten müssen.

Tschuldige, ich habe mich irgendwie genau mit der Anordnung vertan, es ist exakt umgekehrt, dann wird auch ein Schuh draus. Zwischen Amsterdam und Utrecht gibts Mittelbahnsteige dank SLLS und zwischen Utrecht und Gouda Außenbahnsteige dank LSSL.

Sorry ;-)

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