Immer derselbe Bahnhof, Teil 22.1 (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Dienstag, 31.05.2016, 18:00 (vor 2909 Tagen)

Moin!

Zu Beginn dieser Serie sorgte der Dienstag als Erscheinungstermin für Verwunderung. Das kann ich nachvollziehen. Der Grund für diese Entscheidung wird jetzt aufgelöst: Es ist der 31. Mai 1866. Genau heute vor 150 Jahren erhielt Neustadt in Holstein Eisenbahnanschluß, das letzte Ziel dieser Serie.


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Die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft ist uns in den Bahnhofsportraits schon ab und an begegnet, als Bauherr der Christian VIII. Østersø Jernbane zwischen Altona und Kiel. Der größte Ort dazwischen ist Neumünster. Von dort aus wurde am 31. Mai 1866 eine Bahnstrecke über Ascheberg und Eutin nach Neustadt eröffnet und gleichentags auch die Verbindung Kiel - Ascheberg. Im Laufe der Zeit änderten sich die Verkehrswege, die durchgehenden Züge fuhren zwischen Kiel und Lübeck (Eutin - Lübeck 1873 eröffnet). Eutin - Neustadt hatte nur noch lokale Bedeutung. Im Sommer 1975 verkehrten hier noch sieben Zugpaare, darunter ein Eilzugpaar Neumünster - Neustadt. Allerdings wurden einzelne Güterzüge im Verkehr mit Skandinavien über diese Strecke geleitet. Am 22. Mai 1982 endete schließlich der Reiseverkehr, wenig später auch der Güterverkehr. Die Strecke wurde 1984/1985 abgebaut. Ein paar Bilder aus den letzten Jahren der Bahn - mitsamt dem allerletzten Zug - zeigt Horst Ebert.

Zweiter im Bunde war die heutige Vogelfluglinie, also die Verbindung zwischen dem Kontinent, Fehmarn und Skandinavien. Deren Geschichte ist ein wenig komplizierter, Skandinavien spielt anfangs keine Rolle: Am 30. September 1881 nahm die Kreis Oldenburger Eisenbahn (KOE) ihren Zugverkehr zwischen Neustadt und Oldenburg auf. Die Strecke wurde am 17. Januar 1898 über Lütjenbrode nach Heiligenhafen verlängert.
Lütjenbrode war Ausgangspunkt der Kleinbahn Lütjenbrode - Orth, die im Eigentum der KOE stand und am 23. Oktober 1903 den Betrieb zwischen Lütjenbrode und Großenbroder Fähre aufnahm, am 8. September 1905 auch zwischen Fehmarnsund, Burg und Orth. Die meisten Züge nach Fehmarn begannen in Heiligenhafen, später wurde bei Lütjenbrode ein Gleisdreieck gebaut. Die Betriebsführung der KOE lag anfangs bei der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft. Nach deren Verstaatlichung übernahmen die jeweiligen Staatsbahnen die Aufgabe (mit ihren Fahrzeugen). Die Betriebsführung durch die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn währte nur von 1924 bis 1931. Nun übernahm die KOE diese selbst und beschaffte auch eigene Fahrzeuge.

Am 1. Juni 1928 wurde endlich auch die direkte Verbindung zwischen Lübeck und Neustadt in Betrieb genommen. Das ist die sogenannte Bäderbahn, die die Badeorte an der Neustädter Bucht erschließt. Erste Pläne gab es 1887, diverse Gründe führten nicht zur Verwirklichung. Fünfundzwanzig Jahre später kamen die Parteien übereins, nun verhinderte der Weltkrieg den Bahnbau. 1919 begannen endlich die Arbeiten, nur um wenig später eingestellt zu werden. Am 1. Juni 1925 konnte endlich die erste Etappe in Betrieb genommen werden, von Bad Schwartau bis Timmendorfer Strand. Am 8. Juli wurde Scharbeutz erreicht, am 25. August Haffkrug. Noch bis Mitte Juni 1928 war ein Umstieg in Bad Schwartau erforderlich. Im Zusammenhang mit dem Bau der Bäderbahn sollte in Neustadt ein Durchgangsbahnhof für den Reiseverkehr entstehen, er wurde jedoch nie gebaut.

Die direkte Verbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen verläuft über Fehmarn. Im Jahr 1863 wurde von dänischer Seite ein erstes Projekt für eine Eisenbahnverbindung auf dieser Strecke vorgelegt. Daraus wurde nichts, auch nicht aus Gedanken in den 1920ern. Nach der deutschen Besetzung Dänemarks wurde die Idee erneut aufgegriffen. Im Vorgriff auf den Bau wurde die KOE am 31. Juli 1941 verstaatlicht. Wenige Wochen später begannen die ersten Bauarbeiten für die Vogelfluglinie, die neben der Eisen- auch eine Autobahn umfassen sollte. 1943 mußten die Arbeiten abgebrochen werden. Für den Westen war nach der deutschen Teilung eine Fährverbindung nach Warnemünde nicht mehr sinnvoll. Ein Ausweichhafen wurde in Großenbrode gefunden, am 15. Juli 1951 wurde die Fährverbindung zwischen Großenbrode und Gedser in Betrieb genommen, vermutlich gleichzeitig das Gleisdreieck bei Lütjenbrode. Sie hatte natürlich Anschluß an die Eisenbahn, die KOE-Strecke war hierfür modernisiert worden.

1958 begannen dann die Arbeiten an der Vogelfluglinie, wie wir sie heute kennen. Diese wurde am 14. Mai 1963 in Anwesenheit beider Staatsoberhäupter feierlich eröffnet, der Fährverkehr von Großenbrode nach Gedser endete und auch das Trajekt über den Fehmarnsund war nun Geschichte. Schon am 2. Juni 1956 hatte der Reiseverkehr zwischen Burg und Orth geendet, Ende April 1963 war auch zwischen Fehmarnsund und Burg Schluß. Burg selbst erhielt jedoch per Gleisdreieck Anschluß an die Vogelfluglinie, noch bis zum Ende des Sommerfahrplans 1980 wurde der Kleinbahnhof durch einzelne Reisezüge bedient.
Der Güterverkehr auf Fehmarn ist schon lange Geschichte, am 1. Februar 1995 wurde das letzte Teilstück der Inselbahn stillgelegt. Jedoch wird Burg seit dem 31. Juli 2010 wieder von Reisezügen angefahren, der neue Haltepunkt liegt ein wenig nördlich des ehemaligen Bahnhofs. Die kurze Stichstrecke wird jenseits des Gleisdreiecks durch die AKN betrieben.

Der Reiseverkehr zwischen Lütjenbrode und Heiligenhafen wurde am 30. Mai 1976 eingestellt (der Sommerfahrplan 1975 nennt für Heiligenhafen nur noch den E 3121 Puttgarden - Lübeck mit Aufenthalt von 6:53 bis 7:01), Ende Oktober 1984 erfolgte die Einstellung des Güterverkehrs. Bereits am 1. Dezember 1968 waren die ersten Meter der KOE in Neustadt stillgelegt worden, Züge zwischen Neustadt und Fehmarn müssen seitdem im Neustädter Güterbahnhof Kopf machen. Die Eisenbahngeschichte in Neustadt ist zwar nicht gerade verworren, aber für Außenstehende doch schwer nachzuvollziehen. Hier zeigt Christoph eine Übersicht in Kartenform.

1997 endete der internationale Güterverkehr über Fehmarn, die Brücke über den Großen Belt ermöglichte nun das durchgehende Verkehren bis Kopenhagen. Der internationale Reiseverkehr beschränkt sich seit Dezember 2015 auf Züge der Relation Hamburg - Kopenhagen, neben ICE-D der Deutschen Bahn kommen auch deutschlandtaugliche IC3-Triebwagen der Dänischen Staatsbahnen zum Einsatz. Besonders im Sommer übersteigt die Nachfrage das dürftige Angebot. Neben dem geringen Fahrzeugbestand verhindert auch die Kapazität der Fähren, die nur noch über ein Gleis verfügen, längere Züge.
Derzeit laufen die Planungen für die Feste Fehmarnbeltquerung. Auf deutscher Seite ist eine Neubaustrecke in Autobahnähe vorgesehen. Mit Ausnahme von Neustadt, das weiterhin über eine Stichstrecke bedient werden soll, werden die Kurorte an der Neustädter Bucht dann ihren direkten Bahnanschluß verlieren. Der Tunnel zwischen Fehmarn und Lolland soll nach derzeitigen Stand 2024 fertiggestellt sein. Mal sehen, wie es dann mit den ergänzenden Maßnahmen auf deutscher Seite aussieht...

Der Regionalverkehr auf der deutschen Seite der Vogelfluglinie wird durch die DB-Tochter Regionalbahn Schleswig-Holstein betrieben. Die eingesetzten Triebwagen der Baureihe 648 fahren stündlich zwischen Lübeck und Neustadt und zweistündlich zwischen Lübeck und Puttgarden. Die Zugtrennungen finden hierbei im Güterbahnhof von Neustadt statt, in dem kein Fahrgastwechsel möglich ist. In Tagesrandlagen absolvieren einige Züge von/nach Fehmarn die Stichfahrt nach Neustadt. Neben den Regionalbahnen und den Fernzügen nach Dänemark verkehren saisonal einzelne IC-Züge nach Fehmarn und auch einzelne durchgehende Nahverkehrszüge zwischen Hamburg und der Inselstadt.
Neustadts Personenbahnhof besteht nur noch aus einem Gleis, einigen Gleisresten und dem Anschluß zur Bahnmeisterei. Der Güterbahnhof hat immerhin noch drei Gleise und verfügt über Formsignale.


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Neustadt wurde anno 1244 durch Graf Adolf IV. gegründet als „de Nyge Crempe, anders geheten Nyestad”. Und auch wenn sich der Name Neuenkrempe nicht durchsetzte, so heißt der Vorgängerort heute doch Altenkrempe. Er liegt nur wenig nördlich, am alten Bahnhof Hasselburg der Vogelfluglinie.
Neustadt war kein Mitglied der Hanse, das machte seinen Hafen für ausländische Kaufleute attraktiv. Im Mittelalter war gesalzener Hering ein beliebtes Exportgut der Region.
1864 wurde Neustadt österreichisch, nach dem Deutschen Krieg kam es zu Preußen. Am 3. Mai 1945 wurden nahe Neustadt die Cap Arcona, das einstige Flaggschiff der Hamburg Süd, und zwei andere Schiffe von britischen Flugzeugen angegriffen. Sie hielten die Schiffe für Truppentransporter. Hierbei starben etwa 7.000 an Bord befindliche KZ-Häftlinge, nur wenige überlebten. Neben weiteren Stätten erinnert der Ehrenfriedhof Cap Arcona am Strand bei Neustadt an das Geschehen.
Heute hat Neustadt in Holstein etwa 15.000 Einwohner und ist, wie auch andere Orte an der Neustädter Bucht, ein beliebtes Urlauberziel in den Sommermonaten. Die fahren mehrheitlich mit dem Auto, die Überquerung der Hauptstraße jenseits einer Ampel kann ein zeitaufwendiges Unterfangen sein. Jetzt gleich sind dann auch alle mit von der Partie, die den Text überscrollt haben.


Geht gleich weiter.

Immer derselbe Bahnhof, Teil 22.2 und Schluß

Sören Heise, Region Hannover, Dienstag, 31.05.2016, 18:00 (vor 2909 Tagen) @ Sören Heise
bearbeitet von Sören Heise, Dienstag, 31.05.2016, 18:01

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1 Am 31. August 2015 ist eine Doppeltraktion 648er mit dem 336 voran soeben in Neustadt angekommen. Während letzte Reisende dem Ausgang entgegenstreben, bereitet der Lokführer schon die Rückfahrt vor. Gleich sind statt dreier weißer auch zwei rote Lichter zu sehen.


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2 In Gegenrichtung schaut man vorbei an einem Speicher hin zur Stadtkirche jenseits des Wassers.


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3 Am Empfangsgebäude begannen gerade Bauarbeiten.


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4 Innenansicht. In der Mitte ist "Neustadt 12.10.1991" eingelassen, dazu im Kreis Oslo, Rom, Moskau und London. Eine seltsame Mischung, vielleicht die entferntesten Zielorte von Wagen, die Neustadt durchfuhren? (Im Falle Londons aber nur mit Umstieg und ging nicht der Moskauer Kurswagen über Gedser - Warnemünde?) Der rechts angeschnittene weiße Kasten war letzte Woche übrigens im Umbau durch eine polnische Firma.


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5 Außenansicht mit Speichern.


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6 Der Busbahnhof ist nicht mehr ganz modern. Das gilt jedoch nicht für den Bus, der zu des Bahnchefs Bildungsanstalt fährt.


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7 Die Hafenbahn ist außer Betrieb.


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8 Falsche Richtung, wir gehen mal kurz rüber in die Stadt.


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9 An der Kreuzung rechts.


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10 Das Heilig-Geist-Hospital.


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11 Damit sie niemand vermißt, die fast schon obligatorische kleine Spiegelei.


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12 Die Altstadt liegt oben auf einem Hügelchen. Die Straße hier war ziemlich verstopft.


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13 Marktplatz, in der Mitte des Rathaus. An der Westseite des Marktes befinden sich vier Banken.


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14 Die Stadtkirche.


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15 Innenansicht. Mit am interessantesten war der Kurzführer auf Platt.


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16 Am Ende der Kremper Straße liegt das Kremper Tor.


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17 Das Binnenwasser wurde durch die Kreisbahn geteilt. In der Bildmitte die "Burg", links von ihr kann man den Bahndamm erahnen.


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18 Kleinstädtisch.


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19 Der Pagodenspeicher.


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20 Noch ein Wegweiser.


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21 Ohne störenden Zug.


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22 Vom offiziellen Bahnsteigende geht der Blick zum Einfahrsignal samt Vorsignal des Güterbahnhofs. Vorsignalbaken gibt es seltsamerweise nicht.


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23 Das Bahnhofsgebäude hat einen etwas seltsamen Anbau.


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24 Nochmal der Busbahnhof, jetzt mit einem Bus von Rohde aus Husum (Transdev). Deren Leistungen hier im Osten liefen anfangs unter dem Namen der Nord-Ostsee-Bahn.


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25 Unterm Dach.


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26 Prellbock.


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27 648 349 kommt an.


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28 Zeitsprung. Am 25. Mai 2016 steht der auf Neustadt getaufte 648 343 mit Zielbeschilderung Neustadt in Neustadt.


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29 Kulturwerkstatt.


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30 Die Bahnstrecke von Eutin nach Neustadt (Blickrichtung).


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31 Θάλαττα, θάλαττα!


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32 Im Gegensatz zum Lokschuppen dient das Stellwerk noch Bahnzwecken.


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33 Selbst der geöffnete Bahnübergang ist ein Engpaß für den Straßenverkehr.


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34 Auf dem letzten Formsignalbahnhof am direkten Weg zwischen Narvik und Neapel darf der Stellwerkswärter gerne gleich nach Dienstschluß anfangen zu wohnen. Wir schauen in den Güterbahnhof, der keiner mehr ist. Hintern wartet der Zug aus Fehmarn auf den Zug aus Neustadt.


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35 Könnte auch irgendeine Nebenbahn sein.


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36 Besser als das Kursbuch in der Tasche ist der Fahrplan im Kopf. So reichte es nur für einen Nachschuß.


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37 648 337.


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38 Das Fahrdienstleiterstellwerk Nn.


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39 Schotterwüste. (Zwei Aufnahmen aus dem Zug.)


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40 Das Gegenteil einer Soda-Brücke ist wohl eine Nochda-Brücke, eine also, die nicht mehr benötigt wird. Unter dieser verlief die direkte Verbindung zwischen Neustadt und Oldenburg. Meine andere Aufnahme hat euch Christoph schon gezeigt.


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41 Ein paar Meter weiter. Das ist der Bahndamm.


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42 Zufällig entdeckt: Kilometer 1,5.


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43 Auf der Burginsel befindet sich neben den Resten eines slawischen Ringwalls auch das nördliche Einfahrvorsignal.


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44 Zurück am Bahnhof. Der ist mittlerweile fertig angestrichen.


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45 Keine Menschen. ;-)


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Der Bahnhof Neustadt ist wohl Deutschlands abwechslungsreichster. Er bietet fast das gesamte Spektrum der Eisenbahn in Deutschland ab, vom Großstadtbahnhof mit internationalem Fernverkehr über Vorstadtbahnhöfe bis hin zu einer Station ohne Reisezüge und einer ohne Gleise ist alles dabei. Und auch die dazugehörigen Orte spiegeln die Vielfalt der deutschen Länder und Landschaften.
Alle Portraits dieser Reihe findet ihr im Antwortbeitrag zu meinem in der Signatur verlinkten Inhaltsverzeichnis. In der Reihe ihres Erscheinens habe ich die Neustädte mit diesen Beinamen vorgestellt: Hoyerswerda, Donau (aber nur das eine, das andere fehlt), Sachsen, Dresden, Coburg (nur als Link zu einem früheren Beitrag), Kemnath, Marburg, Weinstraße, Rübenberg, Bremen, Magdeburg, Glewe, Waldnaab, Dosse, Saale, Aisch, Orla, Schwarzwald, Hohenacker, Halle und heute Holstein.
Liebe Leser, in den letzten Jahren habe ich 166 Hauptbahnhöfe vorgestellt und in 167 weiteren Portraits mehr als 168 andere Stationen. Das reicht. Vorerst jedenfalls. Auf Wiedersehen!


Viele Grüße
Sören

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Danke für den Bericht!

Berlin-Express, nähe BPHD, Dienstag, 31.05.2016, 18:18 (vor 2909 Tagen) @ Sören Heise

Eine Frage hätte ich da aber ;).

Meine andere Aufnahme hat euch Christoph schon gezeigt.

Wer oder was ist Christoph?

Gruß vom,
Berlin-Express

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Neustadtende

462 001, Taunus, Dienstag, 31.05.2016, 19:31 (vor 2909 Tagen) @ Sören Heise

Nabend Sören,

vielen Dank fürs letzte Neustadt, war eine interessante Serie:))


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8 Falsche Richtung, wir gehen mal kurz rüber in die Stadt.

Ein Keks der Bundesbahn:)


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36 Besser als das Kursbuch in der Tasche ist der Fahrplan im Kopf. So reichte es nur für einen Nachschuß.

Ui, der TD in der schönen DSB-Lackierung:)

Liebe Leser, in den letzten Jahren habe ich 166 Hauptbahnhöfe vorgestellt und in 167 weiteren Portraits mehr als 168 andere Stationen. Das reicht. Vorerst jedenfalls. Auf Wiedersehen!

Na hoffentlich


Gruß aus dem Taunus von
Marcel

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Von mir besuchte Bahnhöfe
- Deutschland: 1473 (+26)
- Eu. Ausland: 664 (+0)

Stand: 29.04.2024

Immer derselbe Bahnhof, Teil 22.2 und Schluß

Turbonegro, Dienstag, 31.05.2016, 20:59 (vor 2909 Tagen) @ Sören Heise

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22 Vom offiziellen Bahnsteigende geht der Blick zum Einfahrsignal samt Vorsignal des Güterbahnhofs. Vorsignalbaken gibt es seltsamerweise nicht.

Hallo Sören,

vielen Dank für deine Serie, ich habe brav alle geguckt...

Zu oben genannter Anmerkung sei auf das Signalbuch verwiesen, wo sinngemäß steht, dass Zwischen- und Ausfahrvorsignale i.d.R. nicht mit Vorsignalbaken angekündigt werden. Ich nehme mal an, ohne mich dort auszukennen, dass der Personenbahnhof von Neustadt betrieblich zum Bahnhof Neustadt Güterbahnhof gehört und somit hier ein Zwischensignal steht.

Gleisplan Neustadt 1940

Joachim, Neustadt, Mittwoch, 01.06.2016, 10:30 (vor 2908 Tagen) @ Sören Heise

Hallo Sören, hallo allerseits,

vielen Dank für Bilder dieser Bahnhofsserie! Der Bahnhof von Neustadt in Holstein war nicht immer so klein wie heute. Hier gibt es einen Gleisplan, anhand dessen sich auch die Fotostandpunkte für die aktuellen Fotos einigermaßen gut rekonstruieren lassen.

--
mfG - Joachim

Nie dieselbe Sammelantwort

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 01.06.2016, 17:13 (vor 2908 Tagen) @ Sören Heise

Moin,

danke für eure Kommentare.

Berlin-Express: Der Verfasser des entsprechenden verlinkten Beitrags. ;-)

Marcel: Besten Dank. Mein erstes (und vielleicht einziges) Bild vom DSB-ICE, sozusagen. Da war ich doch ein klein wenig sauer über mich, auch wenn ich keine Fahrzeuge sammele.

Turbonegro: Das freut. Die Erklärung klingt logisch, bei DSO wurde der Nebenbahnstatus als Ursache für die fehlenden Baken genannt. Signalbuch habe ich nicht. Muß ich demnächst mal im Buchhandel fragen. ;-)

Joachim: Besten Dank für den Link.

.

Ideen für neue Serien habe ich, beim Finden der möglichen Ziele für eine Serie habt ihr mir neulich ja geholfen. Ich warte jetzt erstmal ab, was die DB für diesen Sommer im Sortiment hat. Danach entscheide ich mich. Sportwetten mache ich jedenfalls nicht mit.

Viele Grüße
Sören

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Signalbuch

Nordy, Mittwoch, 01.06.2016, 21:48 (vor 2908 Tagen) @ Sören Heise


Turbonegro: Das freut. Die Erklärung klingt logisch, bei DSO wurde der Nebenbahnstatus als Ursache für die fehlenden Baken genannt. Signalbuch habe ich nicht. Muß ich demnächst mal im Buchhandel fragen. ;-)

Die aktuelle Fassung des Signalbuch gibt es zum Download hier: http://fahrweg.dbnetze.com/file/fahrweg-de/2397820/nwGeHFo3ET6OL80ylv-JlU0vWcI/8332992/...

Buchtipp!

fabs, Braunschweig, Mittwoch, 01.06.2016, 22:09 (vor 2908 Tagen) @ Nordy

http://www.gdl.de/Service/BroschuereTechnik-1412076970

Moin!
Für alle, die nicht die exakten Texte aus dem Signalbuch brauchen, empfehle ich die im oben genannten Link angebotene Broschüre.
Diese ist auch für Hobbyeisenbahner (ich hoffe, dass dieser Begriff nicht allzu negativ besetzt ist - zumindest meine ich es nicht so) und Anfänger im Signalwesen verständlich geschrieben und kann auch von nicht-GDL-Mitgliedern bestellt werden.
Für jeden, der nicht ständig die juristisch einwandfreien Texte aus dem Signalbuch benötigt, aber am Bahnhof oder während der Zugfahrt gerne wissen möchte, was die Signale die man beim Warten so sieht oder die beim Bilck aus dem Fenster an einem vorbei ziehen, bedeuten.

Viele Grüße
fabs

--
Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
Zugbegleiter zum Beispiel...

Buchtipp!

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 02.06.2016, 08:26 (vor 2907 Tagen) @ fabs

Für alle, die nicht die exakten Texte aus dem Signalbuch brauchen, empfehle ich die im oben genannten Link angebotene Broschüre.

Man sollte an dieser Stelle aber nicht unerwähnt lassen, daß die Unterlagen der DB kostenlos heruntergeladen werden können, während man diese empfohlene Broschüre käuflich erwerben muß. Damit habe ich (insbesondere angesichts des geringen Preises von 2 Euro) grundsätzlich keine Probleme, aber in diesem Fall handelt es sich um die GDL, der man das Geld in den Rachen wirft. Und ob man denen sein Geld nachwerfen möchte, muß jeder für sich entscheiden. Und die Entscheidung kann bei Personen, die im Bahnbereich beschäftigt sind (und ggfs. sogar ihre Interessen durch die GDL vertreten lassen) doch ziemlich anders aussehen, als bei denen, die sich nur für die Eisenbahn interessieren und Nutzer sind (und regelmäßig dank der GDL ihr Ziel nicht oder nur auf Umwegen erreicht haben)... ;-)

Mir persönlich ist die GDL jedenfalls nicht sympathisch, was sicher auch an ihrem Häuptling liegt.

Daher für die Empfehlung dankende aber dankend ablehnende Grüße,
der Colaholiker

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Das Beste kommt zum Schluss!!!

Horst1, Mittwoch, 01.06.2016, 18:55 (vor 2908 Tagen) @ Sören Heise

- kein Text -

Eröffnung Fehmarnbelttunnel nicht vor 2028

Henrik, Mittwoch, 01.06.2016, 21:11 (vor 2908 Tagen) @ Sören Heise

Der größte Ort dazwischen ist Neumünster. Von dort aus wurde am 31. Mai 1866 eine Bahnstrecke über Ascheberg und Eutin nach Neustadt eröffnet [...] Eutin - Neustadt hatte nur noch lokale Bedeutung. Im Sommer 1975 verkehrten hier noch sieben Zugpaare, darunter ein Eilzugpaar Neumünster - Neustadt. Allerdings wurden einzelne Güterzüge im Verkehr mit Skandinavien über diese Strecke geleitet. Am 22. Mai 1982 endete schließlich der Reiseverkehr, wenig später auch der Güterverkehr. Die Strecke wurde 1984/1985 abgebaut.

..und anschließend von bestimmten kleineren Tierarten bevölkert, die dadurch dafür sorgten, dass in nächsten Jahrzehnten dort nicht wieder Züge verkehren werden, zumindest im Bereich BAB - Neustadt Gbf

Am 1. Juni 1928 wurde endlich auch die direkte Verbindung zwischen Lübeck und Neustadt in Betrieb genommen. Das ist die sogenannte Bäderbahn, die die Badeorte an der Neustädter Bucht erschließt. Erste Pläne gab es 1887, diverse Gründe führten nicht zur Verwirklichung. Fünfundzwanzig Jahre später kamen die Parteien übereins, nun verhinderte der Weltkrieg den Bahnbau. 1919 begannen endlich die Arbeiten, nur um wenig später eingestellt zu werden. Am 1. Juni 1925 konnte endlich die erste Etappe in Betrieb genommen werden, von Bad Schwartau bis Timmendorfer Strand. Am 8. Juli wurde Scharbeutz erreicht, am 25. August Haffkrug.

vor allem bautechnisch war das keine leichte Angelegenheit, in den Haffwiesen eine Bahnstrecke reinzulegen.
So wollte dann doch auch glatt die erste Lok komplett im Moor verschwinden.

Bereits am 1. Dezember 1968 waren die ersten Meter der KOE in Neustadt stillgelegt worden, Züge zwischen Neustadt und Fehmarn müssen seitdem im Neustädter Güterbahnhof Kopf machen.

1997 endete der internationale Güterverkehr über Fehmarn, die Brücke über den Großen Belt ermöglichte nun das durchgehende Verkehren bis Kopenhagen. Der internationale Reiseverkehr beschränkt sich seit Dezember 2015 auf Züge der Relation Hamburg - Kopenhagen, neben ICE TD der Deutschen Bahn kommen auch deutschlandtaugliche IC3-Triebwagen der Dänischen Staatsbahnen zum Einsatz.
Derzeit laufen die Planungen für die Feste Fehmarnbeltquerung. Auf deutscher Seite ist eine Neubaustrecke in Autobahnähe vorgesehen. Mit Ausnahme von Neustadt, das weiterhin über eine Stichstrecke bedient werden soll

..über die bisherige Bäderbahn von Haffkrug über Sierksdorf aus, als Stichstrecke dann,
d.h. Neustadt wird in Richtung Fehmarn abgehängt - ein Kopfmachen und dann nach Burg/Puttgarden ist dann nicht mehr möglich.

werden die Kurorte an der Neustädter Bucht dann ihren direkten Bahnanschluß verlieren.

Sierksdorf bleibt erhalten,
Haffkrug wird lediglich um ein paar Meter verschoben, zur Autobahn hin.
Scharbeutz und Timmendorfer Strand verlieren ihre Bahnstationen an der bisherigen Bäderbahn,
erhalten aber beide neue an der NBS, in Scharbeutz noch so eben fußläufig vom Strand, in Timmendorf noch weiter entfernt.

http://www.anbindung-fbq.de/

Der Tunnel zwischen Fehmarn und Lolland soll nach derzeitigen Stand 2024 fertiggestellt sein.

Eröffnung nicht vor 2028

dass wohl frühestens 2019 nach einem Spruch des Bundesverwaltungsgerichts das Baurecht vorliegt

Nach derzeitigem Stand könnte der Tunnel 2028 eröffnet werden.

http://www.heute.de/milliarden-schwere-vertraege-zum-bau-des-fehmarnbelt-tunnel-zwische...
31.05.2016

Mal sehen, wie es dann mit den ergänzenden Maßnahmen auf deutscher Seite aussieht...

die beiden Maßnahmen sind zeitlich aufeinander abgestimmt.


Die Roadshow macht in den letzten 10 Juni-Tagen in Hannover Hbf Station,

http://www.anbindung-fbq.de/de/service/aktuelles/details/wir-verbinden-den-norden-ausst...

Der Regionalverkehr auf der deutschen Seite der Vogelfluglinie wird durch die DB-Tochter Regionalbahn Schleswig-Holstein betrieben. Die eingesetzten Triebwagen der Baureihe 648 fahren stündlich zwischen Lübeck und Neustadt und zweistündlich zwischen Lübeck und Puttgarden. Die Zugtrennungen finden hierbei im Güterbahnhof von Neustadt statt, in dem kein Fahrgastwechsel möglich ist. In Tagesrandlagen absolvieren einige Züge von/nach Fehmarn die Stichfahrt nach Neustadt. Neben den Regionalbahnen und den Fernzügen nach Dänemark verkehren saisonal einzelne IC-Züge nach Fehmarn und auch einzelne durchgehende Nahverkehrszüge zwischen Hamburg und der Inselstadt.

Derzeitiger Stand der Überlegungen zum Nahverkehrskonzept:
- Nahverkehrskonzept beinhaltet zwei separate Linien:
--- RE Lübeck –Fehmarn –Nykøbingim 120 min-Takt
--- RB (Hamburg –) Lübeck –Neustadt im 30 min-Takt
- Es wird nicht von einem Erhalt der Bäderbahn ausgegangen;
- Zwischen Haffkrug und Neustadt wird die heutige Trasse genutzt;
- Gegebenenfalls Durchbindung Hamburg-Neustadt im 30-min-Takt (wird als Option in der Ausschreibung Netz Ost abgefragt)
- Fernverkehr: Annahme NAH.SH: Internationale Schnellverbindungen HH-Skandinavien erhalten Regelhalt in Oldenburg; Saisonale Urlaubs-IC nach Fehmarn verkehren weiterhin (bisherige Haltekonzeption als Grundlage)

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Neustadt wurde anno 1244 durch Graf Adolf IV. gegründet als „de Nyge Crempe, anders geheten Nyestad”. Und auch wenn sich der Name Neuenkrempe nicht durchsetzte, so heißt der Vorgängerort heute doch Altenkrempe. Er liegt nur wenig nördlich, am alten Bahnhof Hasselburg der Vogelfluglinie.
Neustadt war kein Mitglied der Hanse, das machte seinen Hafen für ausländische Kaufleute attraktiv. Im Mittelalter war gesalzener Hering ein beliebtes Exportgut der Region.
1864 wurde Neustadt österreichisch, nach dem Deutschen Krieg kam es zu Preußen. Am 3. Mai 1945 wurden nahe Neustadt die Cap Arcona, das einstige Flaggschiff der Hamburg Süd, und zwei andere Schiffe von britischen Flugzeugen angegriffen. Sie hielten die Schiffe für Truppentransporter. Hierbei starben etwa 7.000 an Bord befindliche KZ-Häftlinge, nur wenige überlebten. Neben weiteren Stätten erinnert der Ehrenfriedhof Cap Arcona am Strand bei Neustadt an das Geschehen.

eine größere Stätte befindet sich in Haffkrug, zwischen dem Bahnhof und der BAB,
https://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenfriedhof für die Toten der Cap Arcona- und Thielbek-Katastrophe,
könnte noch recht interessant werden für die NBS

Heute hat Neustadt in Holstein etwa 15.000 Einwohner und ist, wie auch andere Orte an der Neustädter Bucht, ein beliebtes Urlauberziel in den Sommermonaten. Die fahren mehrheitlich mit dem Auto, die Überquerung der Hauptstraße jenseits einer Ampel kann ein zeitaufwendiges Unterfangen sein.

..ist bekannt für seine Kliniken, vor allem die Psychiatrie und die Schön-Klinik

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