Immer derselbe Bahnhof, Teil 6 (30 Bilder) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Dienstag, 09.02.2016, 17:38 (vor 3001 Tagen)

Grüß Gott!

Der Serie fünfter Teil ist ersatzlos ausgefallen, hier können Interessierte ihn nachlesen. Heute steht der Bahnhof Kemnath-Neustadt auf dem Programm. Das ist nicht die Neustadt von Kemnath, das ist der gemeinsame Bahnhof für Kemnath und Neustadt.


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Beginnen wir mit Kemnath. Das - so schreibt Wikipedia - gilt als das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des westlichen Landkreises Tirschenreuth. Der Stadtname leitet sich von der Kemenate, einem mittelalterlichen Wohnbau der besseren Sorte, ab. Der Vorläufer des heutigen Ortes wurd anno 1008 erstmals erwähnt, er selbst hat seinen Ursprung im 13. Jahrhundert. Bayrische Territorialgeschichte des Mittelalters muß ein Alptraum sein, von den damaligen Herren, den Landgrafen von Leuchtenberg, habe ich jedenfalls noch nie etwas gehört. Der namensgebende Ort ist heute eine der beiden Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Tännesberg, sie besteht neben Leuchtenberg nur noch aus Tännesberg. Kemnath jedenfalls fiel 1329 an die Wittelsbacher. Die sind mittlerweile auch nicht mehr in Amt und Würden, das bayrische Herrscherhaus heißt heute bekanntlich CSU. Kemnath hat heute irgendetwas um die 5400 Einwohner, eines seiner 39 Stadtteile heißt Zwergau. Die Stadt liegt nördlich des Bahnhofs.

Im Süden liegt Neustadt. Neustadt am Kulm. Am Rauhen Kulm, einem nie ausgebrochenen Vulkan. Die Stadt ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach und gehört zum Kreis Neustadt an der Waldnaab. Von ihren etwa 1150 Einwohnern leben etwa 300 in einem der acht Stadtteile. Oben auf dem Rauhen Kulm gab es eine Burg. Die wurde mitsamt des Ländchens 1281 von den Leuchtenbergern an den Nürnberger Burggrafen verpfändet. Den Nürnbergern wiederum gestattete der Kaiser am 13. Januar 1370, zwischen Rauhem und Kleinem Kulm eine Stadt zu bauen. Die hieß in den ersten Schriftquellen Newenstat zwischen den Kulmen. 1413 wurde dort ein Karmelitenkloster gegründet, 1427 erhielt die Stadt die Blutgerichtsbarkeit - es durften also Strafen verhängt und vollstreckt werden, bei denen Blut floß. Erst während der Reformationszeit erhielt die Stadt eine eigene Pfarrkirche. Die Stadt wurde in mehreren Kriegen schwer zerstört, zuletzt 1945. Bis es 1803 zu Bayern kam, hatte Neustadt eine gewisse Bedeutung als Verwaltungssitz - heute gibt es anscheinend nichtmal einen Supermarkt.


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Der Bahnhof Kemnath-Neustadt liegt an der stündlich durch die vierachsigen Agilis-Vöglein bedienten Strecke Bayreuth - Weiden, gleich östlich des bedeutenden Eisenbahnknotens Kirchenlaibach. Die Bahnstrecke wurde am 1. Dezember 1863 durch die Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen eröffnet. Am 1. Januar 1876 wurde die Ostbahn verstaatlicht. Die Bahnstrecke ist - wie schon bei ihrer Eröffnung - eingleisig und unelektrifiziert. Anders als auf meinen Aufnahmen finden die Taktkreuzungen heute in Trabitz statt, eine Station weiter in Richtung Weiden.

Während der Bahnhof stündlich erreichbar ist, ist der Busfahrplan der eigentlichen Stadt in erster Linie auf die Belange des Schüler- und Seniorenverkehrs ausgerichtet. Die mir ausgeworfenen Reiseverbindungen ließen verbunden mit im Netz gefundenen und den Eindruck, daß in der Stadt die Bürgersteige mal hochgeklappt worden waren, erweckenden Aufnahmen den Entschluß fassen, mich bei meinem Besuch am 28. Juli 2015 auf den unmittelbaren Bahnhofsbereich zu beschränken.
Abweichend von meinen üblichen Gepflogenheiten werden die Aufnahmen nicht durch mehr oder minder unpassende Bildtexte entwertet. Wir machen einen kleinen Rundgang, vom Bahnhof ausgehend über die Brücke westlich des Bahnhofs auf die Südseite, zurück nehmen wir zwischen Brücke und Bahnhof noch die Straßenkreuzung mit.


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Auf Wiedersehen in Neustadt!

Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
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Wieder ´ne neue Stadt

462 001, Taunus, Dienstag, 09.02.2016, 21:18 (vor 3001 Tagen) @ Sören Heise

Nabend Sören,


schöne Bilder, Der Bildtext, na ja;-)

Der Serie fünfter Teil ist ersatzlos ausgefallen, hier können Interessierte ihn nachlesen.

Hab ich gemacht, war ganz nett:)

Im Süden liegt Neustadt. Neustadt am Kulm. Am Rauhen Kulm, einem nie ausgebrochenen Vulkan. Die Stadt ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach und gehört zum Kreis Neustadt an der Waldnaab. Von ihren etwa 1150 Einwohnern leben etwa 300 in einem der acht Stadtteile.

Dieses Neustadt kenne ich, auch wenn es nur der Arbeit wegen ist(habe dort ein paar mal hin telefoniert).

Während der Bahnhof stündlich erreichbar ist, ist der Busfahrplan der eigentlichen Stadt in erster Linie auf die Belange des Schüler- und Seniorenverkehrs ausgerichtet. Die mir ausgeworfenen Reiseverbindungen ließen verbunden mit im Netz gefundenen und den Eindruck, daß in der Stadt die Bürgersteige mal hochgeklappt worden waren, erweckenden Aufnahmen den Entschluß fassen, mich bei meinem Besuch am 28. Juli 2015 auf den unmittelbaren Bahnhofsbereich zu beschränken.

So blöde Busfahrpläne gibts leider häufiger. Auch hier in der Ecke sind viele Dörfer nur gegen 7 Uhr und 11-15 Uhr erreichbar:(

Abweichend von meinen üblichen Gepflogenheiten werden die Aufnahmen nicht durch mehr oder minder unpassende Bildtexte entwertet.

Das ist schade!


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Das könnte auch an der Wipperliese liegen;-) Schaut recht ähnlich tot aus.


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Häuser...!?! Hab ich da nicht erwartet^^


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Sehr interessant, Höflas ist am nächsten am Bahnhof dran, doch taucht im Namen nicht auf...


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Einsam:( So ähnlich sieht es auch aus, wo ich heute war. Bei Marienfels und Ehr(muss dir natürlich nix sagen^^)


Gruß
Marcel

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Von mir besuchte Bahnhöfe
- Deutschland: 1447 (+13)
- Eu. Ausland: 664 (+0)

Stand: 24.04.2024

Immer derselbe Bahnhof, Teil 6 (30 Bilder)

oppermad, Wuppertal/Wunstorf, Mittwoch, 10.02.2016, 08:03 (vor 3001 Tagen) @ Sören Heise

Grüß Gott,

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*grins* Einerseits stimme ich der mittigen Ausführung unter der offiziellen Werbung zu (mag die nicht, weil zu überheblich). Nur die Art, dies zu kommunizieren, halt ich für falsch.

Liebe Fans des FCB, jetzt könnt ihr auf mich einprügeln!

Grüße,

Dirk (in Neustadt geboren, aber nicht dort)

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Wer ist kundig auf folgenden Baureihen:
101, 103, 110, 111, 112, 120, 139, 140, 141, 143, 150, 151, 155, 181.2, 218, 225, 233, 362, 420, 472, 601, 605, 624, 628, 643 und 644?
Richtig: Bender!

Immer derselbe Bahnhof, Teil 6 (30 Bilder)

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Mittwoch, 10.02.2016, 09:23 (vor 3001 Tagen) @ Sören Heise

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Faszinierend. So viele Wegweiser, und außer "Bahnhof" kenne ich keinen Ort davon. Und vermutlich kenne ich nicht mal dieses "Bahnhof" sondern nur einen gleichnamigen Ort. :o)

Dir für diesen Einblick ins Nirgendwo dankende Grüße,
der Colaholiker

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Immer wieder eine Sammelantwort

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 10.02.2016, 19:33 (vor 3000 Tagen) @ Sören Heise

Moin,

danke für die Kommentare. Das waren diesmal ja richtig viele, aber es waren auch schonmal mehr. Macht nichts, muß ich nicht so viel schreiben.

Marcel: Neustadt (Waldnaab) kommt Ende März dran, dann sieht Du, ob Du mal hinfahren solltest.

Busfahrpläne im ländlichen Raum fernab der Ballungsräume gehen sehr oft davon aus, daß jeder zwischen 18 und 80 Auto fahren kann und es auch tut. Ich habe das bei den Gedanken zu einer neuen Serie im Reußischen (das vielleicht auch erst zwei Dörfer weiter ist) erleben dürfen und kenne es natürlich auch aus anderen Gegenden. Selten gibt es jenseits der Schülervkehrs flächendeckende Rufbusnetze.

Ehr kenne ich nur an der Hunsrückbahn, Marienfels hingegen klingt katholisch. Kirche mittlerweile evangelisch. Verbandsgemeinde Nastätten, aha.


Dirk: Ich hatte mich anfänglich über den FCB gewundert, daß der dort verhaßt ist. Erst nach Denken kam ich von Basel nach München...


Colaholiker: Einblick ins Nirgendwo paßt gut. Die großen Städte kennt doch irgendwie jeder oder meint es wenigstens.


Nächstes Mal steht dann neben dem Bahnhof auch wieder die Stadt auf dem Programm, Neustadt natürlich.


Viele Grüße
Sören

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