Italien-Tour (10) (Allgemeines Forum)
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Montag war "bahnlos" aber Dienstag ging es wieder mit der Bahn weiter, diesmal in Italien.
Ich bin dann schon morgens früh in Rovereto und sehe gerade den Nachtzug E 924 einfahren. Arbeitspferd ist E656.237, dahinten befinden sich vor allem Sitzwagen; ich erkenne noch Liegewagen (Comfort) und Schlafwagen (Class) mit Treno Notte Beschriftung. Es gibt auch noch die hochmodernen Excelsior-Schlafwagen, aberdie verkehren s.i.w. nur in den ICN-Zügen.
42. IR Rovereto-Verona, 7:26-8:18
E464.039 + 5 n-Wagen
Die Lok (TRAXX P160DCP) bleibt gewöhnungsbedürftig: nur 1 Fuhrerstand. Eigentlich ist es ein Triebkopf.
Der IR hält in Ala und Domegliara; der EC fährt ohne Halt durch.
Die Fahrt von 69 km kostete mich lediglich 3,90 Euro.
In Verona steige ich aus; der Zug fährt weiter Richtung Bologna. Ein paar Gleise weiter steht eine S-Bahn von LeNord:
Reiseziel war anfangs Modena, aber als ich einiges über eine Baustelle mit SEV-Bussen südlich von Carpi erfuhr, wurde die Reise nach Brescia verlegt.
Inzwischen wird der Zug nach "Mijano" angekündigt.
43. IR Verona-Brescia, 8:40-9:25
E632.011 + 10 n-Wagen
Die Lok gehört zu den Kultloks Italiens mit Achsfolge Bo'Bo'Bo'. Ursprünglich aus den 70ern fahren die immer noch Regiodienstleistungen.
Das Wagenpark ist eine Mischung von 21 87 nnn (mit zwei Mitteleinstiegen wie die Silberlinge), 21 86 nnn (mit zwei Endeinstiegen wie die DB-IR-Wagen) und 11 87 nnn (1. Klasse Version der 21 86). Manche sind modernisiert, andere nicht. Alle Wagen in denen ich war, waren jedenfalls klimatisiert.
Die IR halten nur in Peschiera und Desenzano; die ES City bedienen diesen Halten abwechselnd; die wenigen Eurostar Italia fahren ohne Halt durch.
Auch diese 62 km Fahrt hatte ich für 3,90 Euro.
Zunächst folgte ein Stadtbesuch an Brescia. Die Stadt baut offenbar an ein U-Bahnnetz:
Aber selbstverständlich mußte ich auch mal in eine Kirche (Chiesa di S. Agata) und auch das Castello wurde besucht (mit drin 2 Museen und eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt). Allesamt hatte die Stadt mich überrascht, zwar nicht so spektakulär wie etwa Florenz oder voriges Jahr Mantova aber immerhin ausreichend.
Gut, ich gehe wieder zum Bahnhof:
Ich löse eine Rückfahrt (131 km) nach Rovereto für 7,90 Euro. Würde ich Eurostar City fahren, hätte es mich das doppelte gekostet. Übrigens versucht auch Trenitalia mich in den Eurostar-Züge zu verführen; Regionalverbindungen BS-RV werden erst angezeigt wenn ich "alle Verbindungen anzeigen" wähle.
Als ich am Bahnsteig stehe, sehe ich gerade ein Regionalzug mit den von Euch so gehassten APR-Wagen: die 22 38 nnn und die 20 39 nnn. Auf 26,4 m Länge werden 112 Fahrgäste gekrammt = zwei Endbereiche mit jeweils 32 Plätzen sowie ein mittiges Niederflurbereich mit 48 Plätzen.
Dann doch noch ein anständiger Zug:
und 12 Minuten später dann mein Zug.
44. IR Brescia-Verona, 15:35-16:20
E632.028 + 10 n-Wagen
Eine ähnliche Garnitur wie auf der Hinfahrt. Sitzlandschaft war in Ordnung, aber die Toilette war wirklich der Horror:
Inzwischen erreichen wir Desenzano und ist der Gardasee nicht weit weg:
Was auch kaum zu glauben ist, ist dass es tatsächlich Leute gibt, für die 4 Euro für 62 km Fahrt noch zu viel ist. In Desenzano entfernten die Schaffner einen dauerhaften Schwarzfahrer; es entstand einen "ritardo" von 10 Minuten.
In Verona war der Übergang sagenhafte 45 Minuten; in dieser Zeit sichtete ich noch einen erheblich verunzierten E652-Doppelpack:
sowie den heftig knatternden Schuhkarton nach Rovigo:
Auch bin ich einem Chinesen behilflich, der sich wunderte, warum die Züge nicht nach Modena fuhren ("bustitution Sir, train is replaced by bus due to construction works")
45. R Verona-Rovereto, 17:09-18:14
E464.040 + 4 n-Wagen
Unterschrift: ferme a tutte le stazioni, hält an allen Bahnhöfen.
Bei der Ausfahrt aus Verona wurde es mit den Graffitis nicht besser:
Zwischen Domegliara und Dolcé ging es wieder durch den Ceraino-Tunnel, 4314 m lang. Obwohl die italienischen Regiozüge nicht einen solchen guten Ruf haben, haben zumindest die Klimaanlagen 100%ig funktioniert. Das konnte ich in Deutschland nicht sagen; die schlimmsten Beispiele folgen noch in Teil 11 und weiter...!
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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!
Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!
Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.