Italien-Tour (10) (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 24.08.2009, 22:44 (vor 5361 Tagen)

Vorherige Folgen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9.

Montag war "bahnlos" aber Dienstag ging es wieder mit der Bahn weiter, diesmal in Italien.
Ich bin dann schon morgens früh in Rovereto und sehe gerade den Nachtzug E 924 einfahren. Arbeitspferd ist E656.237, dahinten befinden sich vor allem Sitzwagen; ich erkenne noch Liegewagen (Comfort) und Schlafwagen (Class) mit Treno Notte Beschriftung. Es gibt auch noch die hochmodernen Excelsior-Schlafwagen, aberdie verkehren s.i.w. nur in den ICN-Zügen.

42. IR Rovereto-Verona, 7:26-8:18
E464.039 + 5 n-Wagen
Die Lok (TRAXX P160DCP) bleibt gewöhnungsbedürftig: nur 1 Fuhrerstand. Eigentlich ist es ein Triebkopf.
Der IR hält in Ala und Domegliara; der EC fährt ohne Halt durch.
Die Fahrt von 69 km kostete mich lediglich 3,90 Euro.

In Verona steige ich aus; der Zug fährt weiter Richtung Bologna. Ein paar Gleise weiter steht eine S-Bahn von LeNord:

[image]

Reiseziel war anfangs Modena, aber als ich einiges über eine Baustelle mit SEV-Bussen südlich von Carpi erfuhr, wurde die Reise nach Brescia verlegt.

Inzwischen wird der Zug nach "Mijano" angekündigt.

[image]

43. IR Verona-Brescia, 8:40-9:25
E632.011 + 10 n-Wagen
Die Lok gehört zu den Kultloks Italiens mit Achsfolge Bo'Bo'Bo'. Ursprünglich aus den 70ern fahren die immer noch Regiodienstleistungen.
Das Wagenpark ist eine Mischung von 21 87 nnn (mit zwei Mitteleinstiegen wie die Silberlinge), 21 86 nnn (mit zwei Endeinstiegen wie die DB-IR-Wagen) und 11 87 nnn (1. Klasse Version der 21 86). Manche sind modernisiert, andere nicht. Alle Wagen in denen ich war, waren jedenfalls klimatisiert.
Die IR halten nur in Peschiera und Desenzano; die ES City bedienen diesen Halten abwechselnd; die wenigen Eurostar Italia fahren ohne Halt durch.
Auch diese 62 km Fahrt hatte ich für 3,90 Euro.

Zunächst folgte ein Stadtbesuch an Brescia. Die Stadt baut offenbar an ein U-Bahnnetz:

[image]

[image]

Aber selbstverständlich mußte ich auch mal in eine Kirche (Chiesa di S. Agata) und auch das Castello wurde besucht (mit drin 2 Museen und eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt). Allesamt hatte die Stadt mich überrascht, zwar nicht so spektakulär wie etwa Florenz oder voriges Jahr Mantova aber immerhin ausreichend.

Gut, ich gehe wieder zum Bahnhof:

[image]

Ich löse eine Rückfahrt (131 km) nach Rovereto für 7,90 Euro. Würde ich Eurostar City fahren, hätte es mich das doppelte gekostet. Übrigens versucht auch Trenitalia mich in den Eurostar-Züge zu verführen; Regionalverbindungen BS-RV werden erst angezeigt wenn ich "alle Verbindungen anzeigen" wähle.

Als ich am Bahnsteig stehe, sehe ich gerade ein Regionalzug mit den von Euch so gehassten APR-Wagen: die 22 38 nnn und die 20 39 nnn. Auf 26,4 m Länge werden 112 Fahrgäste gekrammt = zwei Endbereiche mit jeweils 32 Plätzen sowie ein mittiges Niederflurbereich mit 48 Plätzen.

Dann doch noch ein anständiger Zug:

[image]

und 12 Minuten später dann mein Zug.

44. IR Brescia-Verona, 15:35-16:20
E632.028 + 10 n-Wagen
Eine ähnliche Garnitur wie auf der Hinfahrt. Sitzlandschaft war in Ordnung, aber die Toilette war wirklich der Horror:

[image]

[image]

Inzwischen erreichen wir Desenzano und ist der Gardasee nicht weit weg:

[image]

Was auch kaum zu glauben ist, ist dass es tatsächlich Leute gibt, für die 4 Euro für 62 km Fahrt noch zu viel ist. In Desenzano entfernten die Schaffner einen dauerhaften Schwarzfahrer; es entstand einen "ritardo" von 10 Minuten.

In Verona war der Übergang sagenhafte 45 Minuten; in dieser Zeit sichtete ich noch einen erheblich verunzierten E652-Doppelpack:

[image]

sowie den heftig knatternden Schuhkarton nach Rovigo:

[image]

Auch bin ich einem Chinesen behilflich, der sich wunderte, warum die Züge nicht nach Modena fuhren ("bustitution Sir, train is replaced by bus due to construction works")

45. R Verona-Rovereto, 17:09-18:14
E464.040 + 4 n-Wagen
Unterschrift: ferme a tutte le stazioni, hält an allen Bahnhöfen.
Bei der Ausfahrt aus Verona wurde es mit den Graffitis nicht besser:

[image]

Zwischen Domegliara und Dolcé ging es wieder durch den Ceraino-Tunnel, 4314 m lang. Obwohl die italienischen Regiozüge nicht einen solchen guten Ruf haben, haben zumindest die Klimaanlagen 100%ig funktioniert. Das konnte ich in Deutschland nicht sagen; die schlimmsten Beispiele folgen noch in Teil 11 und weiter...!

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Ja, Brescia ist eine sehr schöne Stadt... (owT)

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Dienstag, 25.08.2009, 14:04 (vor 5360 Tagen) @ Oscar (NL)

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Deutschland-Tour (11)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 25.08.2009, 21:16 (vor 5360 Tagen) @ Oscar (NL)

Von Mittwoch bis Sonntag habe ich vor allem Bahnruhe; es war die Zeit, die Umgebung voll zu genießen und das hatte auch so ihren Reiz.

Sonntag 16. August

Ich bin so ungefähr 10:15 in Bahnhof Rovereto. Ein Amerikaner würde hier vergeblich nach einer U-Bahn suchen:

[image]

Das richtige Wort ist natürlich underpassage...
Am Gleis 2 steht der IC nach Lecce: E444.041 + 9 FS-UIC-Y:

[image]

Eine Viertelstude später mußte ich mich von meinen Eltern verabschieden: mein Zug war da.

46. IR Rovereto-Bozen, 10:37-11:30
E464.078 + 4 n-Wagen
Wer lokbespannte Züge mag, ist in Italien richtig. Während in viele Ländern (DE, NL) die Triebwagen regieren, hat FS ein paar hundert E464 bestellt, die mit n-Wagen R und IR Dienstleistungen fahren.
Mein IR hielt nur in Trient, Mezzocorona und Auer.

47. EC Bozen-München, 12:32-16:28
E405.009 + 9 DB-IC-Wagen (9, nicht 8)
Die Brenner ECs werden immer mit Elloks der Baureihe E405 gefahren. Ab Brenner ist dann meistens ein Taurus dran.
Die ECs sind in Italien reservierungspflichtig, obwohl beim Fahrkartenkauf in M Hbf anfangs eine Fahrkarte ohne Reservierung ausgegeben wurde. Angeblich gilt die obligatorische Reservierung nur wenn man die Fahrkarte in IT kauft.

EC. Das war mal eine Zuggattung, die 1987 den TEE ersetzte, genauso wie der zweiklassige IC die FD- und F-Züge ersetzte. Klimaanlage, Speisewagen, oft 12-15 Wagen, manchmal Kurswagen nach Sonderziele, einheitliches Fahrzeugmaterial (Eurofima), Grenzkontrollen im Zug, ansprechende Zugnamen wie "Matterhorn", "Berner Oberland", "Mediolanum" und "Helvetia". Sozusagen "Premium für alle in Europa". Sogar nach Sonnenuntergang fuhren noch ECs; sie hießen "EuroNight" und führten Schlafwagen aus der TEN (TransEuroNacht) Pool.

Na gut, das war damals. Und heute? Statt EC-Züge verkehren TGV (Paris-München), Thalys, ICE International und railjet. Gibt es denn keine ECs mehr? Ja, doch, mein heutiger Zug ist einer, er steht sogar schon abfahrtsbereit in Bozen. Ich habe noch eine Stunde Zeit, also mal sehen.
Ja, Herr Bodack wird sich freuen, dass sein Innendesign immer noch die Grenze rübergeht, denn die ersten beiden 2. Klassewagen sind reinrassige Bimz-Wagen.
Ich gehe weiter. Bpmz, Bpmz, noch ein Bpmz... ja, gefunden. Wagen 260, vorletzter Stelle. Ich steige ein.
Aber warte mal... war da nicht etwa die Rede eines Speisewagens? Nein, die heißen jetzt "BordRestaurant". Und so, liebe ICE-Fans, sieht heutzutage offenbar ein Bordrestaurant in einem EC aus:

[image]

Man ergattert also einen Abteil in einem Bvmsz und krammt einige kleinen Prefab-Snacks rein. Schade für die 4 Fahrgäste, die in diesem Wagen für jeweils 4 Euro die Plätze 101-106 reserviert hatten...:(
Eine Vierergruppe hatte 72, 74, 76 und 78. Tischplätze, laut Fahrkarte. In Wirklichkeit waren die 4 Plätze über 4 Reihensitze verteilt...
Mein Platz hatte Nummer 46. Einen solchen Sitzplatz gab es nicht! Ich habe also 4 Euro Aufpreis für einen nicht-existierenden Platz bezahlt!
Eher eine Rarität ist allerdings dieser Apmz-Wagen:

[image]

Dies ist ein Wagen mit Apmz-Sitzplatzverteilung, aber in einem Bpmz-Baukasten!
Wie ihr seht, liebe ICE-Fans, Reisen mit dem EC ist voller Überraschungen...:)

Der Zug fährt los. Ich setzt mich auf Platz 51, aber muss bald wieder weg; der Platz war reserviert. Ich setze mich auf Platz 62 und geniesse vor allem schwarze Löcher: die Kardaun und Schlern-Tunnels. Um 12:56 erreichten wir v = 0, kurz vor Brixen. Auch 5 km danach hatte der Zug gestanden.
Ich muss wieder weg, Platz 62 war reserviert. Also Platz 61.

Inzwischen wird die Stimmung im Zug nicht besser. Wir haben eine Verspätung von 15 Minuten und viele Leute brauchten den Anschluß in Innsbruck Richtung Zürich.
13:57. Brenner ist erreicht, die E405 wird abrangiert, an der Stelle kommt 101 117. Aus einem Koffer tropft eine rote Flüssigkeit. Es war eine Flasche Aranciata Sanguinella, die vom Höhenunterschied geplatzt war...
14:18. Der Aufenthalt in Brenner hatte sogar 20 statt 15 Minuten gedauert. Der Zug fährt los, und die Atmosphäre wurde noch unangenehmer... Ja, liebe ICE-Fans, schon wieder mal die Bestätigung meiner problematischen Beziehung mit deutschen IC-Wagen-Klimas: die Klimaanlage war wieder ausgefallen!

14:53. Innsbruck. Weg EC nach Zürich, weg Bummelbahn nach Seefeld, die Umsteiger verlieren 2 Stunden. Die Fahrt geht weiter nach Kufstein. Und dann, nach allem Klima-Ärger doch noch etwas positives: Reisende die für Wagen 260 reserviert hatten, durften in die 1. Klasse Platz haben, dieser Wagen war für die 2. Klasse freigegeben! Also hatte ich doch noch meine Apmz-Fahrt, mit funktionierender Klima. Nur schade, dass die 1. Klasse Reisende auf APS verzichten mussten...:(
Es folgten nochmal zwei Zwangsbremsungen, die Verspätung stieg an nach 20 Minuten und das blieb so bis M.

In München war es ziemlich heiß, also Gepäck ablagern und zur Museuminsel und in die Isar:

[image]

Es haben tatsächlich Jungs von der Brücke gesprungen.
Der Abend war auf dem Marienplatz, wo ich einige Roadies der Madonna-Tour begegnet habe. So ungefähr 22:00 ging es wieder zum Hbf zurück. Dort stand auch der TGV, mit natürlich diesem wunderscheenen Fensterplatz in der 1. Klasse:

[image]

48. CNL 1210 München-Berlin, 23:04-9:59
??? ??? + Talgo-Wagen
Die Liegewagen sind Kajüteliegen, also mit Mittengang und "Halb-Abteilen" mit Vorhang. In M war nicht viel los, aber in A befand ich mich bei einer 14-Personen-Reisegruppe aus dem Allgäu. Ich hatte noch relativ gut geschlafen; auch die Unterhaltung zuvor ging gut.

Montag 17. August

Wie ich schon eher berichtete, war in Berlin die Absicht, mal den Diesel-ICE auszuprobieren. Leider war ich schon ziemlich müde von allem Hin- und herspazieren mit Reisegepäck. Ich entschied mich für den nächsten ICE Richtung Westen.
Nein, der ICE nach NRW hatte ich gerade verpasst. Also mal kurz einige Bilder vom Hbf: die Halle bleibt beeindruckend, die Menschenmassen auch:

[image]

49. ICE 277 Berlin-Frankfurt, 10:31-14:50
401 084 "???"
Der Zug fuhr ganz nach Interlaken, also ist es ein ICE 1 mit CH-Paket. Es war Großbetrieb im Zug; die Reservierungsanzeigen waren wieder defekt. Trotzdem wurde ein freier Sitzplatz gefunden: Wagen 5, Platz 32.
Wir düsen in einer Stunde nach VW-Stadt, 18 eingleisige Minuten später ist BS erreicht. Hier stehen haufenweise abgestellte 140er. Ich nehme mal an: bald ausgemustert?
Wir treffen einen Gegenzug; es ist der 401 016 "Pforzheim".
Weitere eingleisige Abschnitte folgten bis Sorsum; dort konnten wir wieder Rennbahn knallen. Leider gab es in diesem Zug keine Faltblätter "Ihr Reiseplan", also fragte ich den Zugbegleiter ob in KS noch Anschlüsse nach HAM-D bestehen. "Einfach Ansagen beachten, es wird noch durchgesagt!"
13:13. Kassel. Keine Durchsagen...:(
Also keine MDV-Fahrt, die Fahrt ging weiter, 14:50 wurde pünktlich F erreicht.

50. ICE 628 Frankfurt-Köln, 15:10-16:14
403 023 "Schaffhausen"
Rückwärtslounge, diesmal einfach Unterhaltung pur, während das LZB-Kabel mit 300 Sachen unter mir durchknallt. Ich plaudere mit einem Pärchen aus Dornbirn (Vorarlberg), die waren mit SparSchiene via LI-M-N-F unterwegs nach Amsterdam.
Eine Stunde später ist "Köln ICE" erreicht und fährt RE 8 ein, gefahren mit 425 100 + 425 102. Auf einem Nachbargleis steht eine irgendwie komische Dreifachtraktion von "Nahverkehrs-ICEs":

[image]

Andererseits ist es natürlich nicht so komisch, denn bei uns fahren schon lange Schienenbananen mit 5 gekuppelten Einheiten...

Danach kam der "echte" RE 8...:)

51. RE Köln-Venlo, 16:25-18:05
111 122 + 5 n-Wagen
Der sogenannte Colonia-Hollandia Express, der als Spitzenverkehrsverstärker die RE 8 (K-MG) und RE 13 (MG-Vnl) entlastet.

52. IC Venlo-Eindhoven, 18:19-18:59
1762 + 11 ICR-Wagen
Diesmal keine VIRM, sondern ein (zwar redesignter) klassischer IC-Wagenzug:

[image]

Leichte Panik kurz nach Venlo: wegen Personenunfall war Eindhoven-Boxtel gesperrt. Allerdings hieß es eine halbe Stunde später "Wiederaufnahme des Zugverkehrs" und erreichten in Eindhoven meine Kollegen doch noch ihren IC nach Amsterdam.

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Dreifache Talenttraktionen in Köln...

RhBDirk, Dienstag, 25.08.2009, 22:16 (vor 5360 Tagen) @ Oscar (NL)

...verkehren nach Euskirchen/Gerolstein/Trier sowie auf der RB25 nach Overrath-Gummersbach-Marienheide.

Der von Dir abgelichtet sollte einer der RE Richtung Trier gewesen sein, welche auch noch mit BR218 und "Silberlingen" verkehren.

Deutschland-Tour (11)

Matze86, München, Donnerstag, 03.09.2009, 20:46 (vor 5351 Tagen) @ Oscar (NL)

Man ergattert also einen Abteil in einem Bvmsz und krammt einige kleinen Prefab-Snacks rein. Schade für die 4 Fahrgäste, die in diesem Wagen für jeweils 4 Euro die Plätze 101-106 reserviert hatten...:(
Eine Vierergruppe hatte 72, 74, 76 und 78. Tischplätze, laut Fahrkarte. In Wirklichkeit waren die 4 Plätze über 4 Reihensitze verteilt...
Mein Platz hatte Nummer 46. Einen solchen Sitzplatz gab es nicht! Ich habe also 4 Euro Aufpreis für einen nicht-existierenden Platz bezahlt!

Du kannst das Reservierungsentgelt zurück verlangen!

Deutschland-Tour (12): der Horror

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 26.08.2009, 23:06 (vor 5359 Tagen) @ Oscar (NL)

Leider hatte es mit den Folgennnummern nicht geklappt, denn 13 wäre eine bessere Nummer gewesen.
Bereitet Ihr fort auf der Horrorfahrt des Monats!

Donnerstag 20. August

In Gegensatz zu 3 Wochen zuvor entschied ich mich, nach der Arbeit in Utrecht zuerst nach Hause zu reisen, Gepäck zu sammeln und danach wieder nach Utrecht zu reisen. Zwischen Arbeitsende und CNL-Antritt lagen ja 4,5 Stunden, das sollte ja reichen für eine Pendelfahrt und Gepäck...

Also nicht. Ich war 15 Minuten später von der Arbeit weg, mein Zug hatte +15 und bei Ankunft in Eindhoven (18:00) war die Strecke 's Hertogenbosch-Utrecht gesperrt. Reisende nach Utrecht sollten via Rotterdam reisen, extra Fahrzeit 1 Stunde... Na gut, dann reise ich via Nijmegen-Arnhem, oder ich steige in Den Bosch auf die RB oder einen SEV-Bus nach Utrecht um?

53. IC Eindhoven-Utrecht, 19:02-20:05
9430 + 9569
Die übliche VIRM-Dotra, wobei in Eindhoven das 3. Zugteil abgekuppelt wurde. Es war der erste Zug, der nach der Sperre wieder nach Utrecht weiterfuhr.
Die Probleme waren aber noch nicht zu Ende. So werden wir in Utrecht pünktlich auf Gleis 10 geleitet, ein bahnsteigloses Gleis. Kurz danach folgte die Weiterfahrt. Ich: "Schade liebe Fahrgäste, versuchen Sie doch in Amsterdam Amstel gefälligst wieder nach Utrecht zu reisen!"
Der Zug fuhr weiter Richtung Amersfoort und kam nach 1 km zum Stehen. Hier soll also gewendet werden. 20:05 Ankunft an Gleis 7, natürlich war der Anschluß-IC nach Schiphol schon weg (5 Minuten später kam allerdings ein neuer).

Draußen auf dem Bahnsteig war es "feuchtig heiß", es war ohne Sonne immer noch 28 Grad, Gewitter und Sturm dienten sich an, es gab Wetteralarm heute.

[image]

54. CNL 40419 Utrecht-Freiburg, 21:01-5:56
1609 + 4 WLAB + 6 Bvcmz + 2 Bomz
Anfangs war die Welt noch in Ordnung. Ich befinde mich im vorletzten Wagen; letzter in der Reihe ist ein nicht-klimatisierter Bomz.
Ein Fahrgast war schon in Amsterdam eingestiegen, in Arnhem kamen noch zwei hinzu; die letzten beiden stiegen in Düsseldorf ein.
In Emmerich war... jawohl, die Klimaanlage meines Wagens wieder ausgefallen. Aber auch die Belüftung funktionierte nicht mehr, und alle Fenster waren komplett verriegelt. Es war also Sache, so lange wie möglich auf dem Gang zu bleiben und möglichst spät ins Bett zu tauchen. Mitternacht war es dann soweit.

Freitag 21. August

Es wird wärmer und wärmer, und auch die Luftfeuchtigkeit steigt nach wie vor. Draußen regnet es, frische Luft kommt nicht rein, Wasser(dampf) via Poren und so schon. Mein Bett ist ganz nass vom Schwitzen; anderthalb Liter wasser habe ich schon weggetrunken. Es ist 3:00, und mein Kopf schmerzt gewaltig. Wir stehen in Mannheim. Eine Durchsage: "Wegen Bauarbeiten wird ICE 609 nach Basel via Karlsruhe, Offenburg und Freiburg 50 Minuten später eintreffen."
Ich habe die Gedanke, hier bereits auszusteigen und mit diesem ICE weiterzureisen, aber die Tür war verriegelt. Nochmal zur Toilette, mal den Wagen hin- und herspazieren auf der Suche nach etwas Luft. Nichts half.
Der Zug rollte wieder, ich versuche wieder zu schlafen. Es ging anfangs noch ein bißchen, aber so 4:45 ging es gar nicht mehr, und habe ich mich entschieden, beim nächsten Bahnhof aus diesem ShittyFrightSchwein auszusteigen. So befördert man keine Fahrgäste, sogar Schlachtvieh wird unter besseren Umständen transportiert. Ich versuche meinen Kram zu ergattern; ohne Licht erst gar nicht einfach (Elektro war auch ausgefallen). Als ich alles auf den Gang geschleppt hatte, rollte der Zug gerade aus Offenburg weg...
Nochmal die Toilette. Mein Gesicht war bunt und blau, ich fühlte mich ein Zombie. Nicht viel später kam dann der Zugbegleiter, den ich alles erklärte. Ja, in allen anderen Wagen hatten die Klimas funktioniert (gut, in den beiden Bomz nicht). Am besten zum BordBistro und dort mit dem Zugchef reden. Inzwischen sind die beiden Deutschen meines Abteils auch wach; sie gehen auch zum BordBistro. Auf dem Weg zum Bistrowagen fielen mir ganz viele leere Abteile auf. Kopfschütteln... Hätte ich mich denn doch dort hingelegt...
Im Bistro. Kein Zugchef...:( Doch mal ein Express-Frühstück bestellt. Es sollte ein Brötchen sein, mein Geschmack erkannte kein Brot mehr, nur plastiches Zement. Es dauerte noch weitere 20 Minuten bevor ich einen "nobody is perfect" Formular erhielt und es ausfüllen konnte. Leider konnte ich es nicht mehr vollenden; Freiburg war erreicht. Raus aus dieser Hölle!

Ich suche eine Bank, liege mich nieder und versuche mein Körper wieder an frische Luft gewöhnen zu lassen. Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bevor ich mich wieder einigermaßen Mensch fühlte.

55. RB Freiburg-Neustadt, 6:40-7:25
143 316 + 3 Dostos + 143 005
Es war die Höllentalbahn. Genauso wie in 2005 Halbstundentakt. Die Dostos waren 2 DBpza (26 35) und eine DABpza (36 35). In einem Gegenzug hatte ich auch noch offenbar ziemlich alte DBuza (25 04) gesehen. Die Bilderfabrik hinkt jetzt auch; die Kamera produziert nur Schrottbilder...:(

56. RE Neustadt-Donaueschingen, 7:32-8:10
611 014
Der Zug sollte ganz nach Rottweil fahren. Es war die Absicht, dort auf einen ICE umzusteigen und über die Gäubahn zu gondeln. Leider wurde durchgesagt, dass der Zug aufgrund einer Baustelle in Trossingen enden wurde; für RW sollte man in DS aussteigen und den Schnellbus nach RW nehmen; dieser sollte ICE-Anschluß haben.
Ich hatte allerdings keine Lust auf Bus fahren und stieg stattdessen auf einen Zug um.

57. RE Donaueschingen-Radolfzell, 8:18-9:00
146 235 + 4 Dostos
Diese Schwarzwaldbahn-Dostos waren moderner als die Höllental-Dostos. Es waren auch DBpza, aber mit Gattungsnummern 26 81. Eng bleibt es aber nach wie vor. Hier bevorzuge ich klar eine Vierergruppe, dann geht's noch.

In Radolfzell stieg ich aus. Es sollte eine RB nach Konstanz kommen: der Seehas. Das wäre dann meine Jungfernfahrt mit dem Stadler FLIRT. Aber dann bedenke ich mich, der Seehas wird vom SBB betrieben, und das ist als weder ein DB-Zug noch ein nicht-bundeseigenen NV-Zug, es ist ein bundeseigener NV-Zug aus einem anderen Land und also gilt der D-Pass dort nicht...

58. RB Radolfzell-Friedrichshafen, 9:14-10:22
650 114 + 650 116
In der Ferne ist noch etwas zu lesen: DB ZugBus Bodenseebahn. Das war also mal.
Ich befahre die Bodensee Gürtelbahn, wobei ich vom Bodensee leider nicht allzuviel sehe; hatte mehr erwartet. In Überlingen rast der IRE Sprinter vorbei (2x611?). Noch eine halbe Stunde, dann ist Friedrichshafen erreicht.

[image]

In FN war Mittagpause geplant: Stadt besuchen, vielleicht eine Bodenseefahrt. Aber auch mal zurück zum Bahnhof um die Szene des einzigen Fernzuges anzuschauen, denn um 12:20 kommt IC 118 aus Innsbruck. Wo vorher ein Russendiesel ferngesteuert wurde, waren heute 2 Regiokaninchen vor dem Steuerwagen gespannt:

[image]

Die beiden 218er mussten in FN umlaufen; angeblich standen keine 2 Reservemaschinen bereit. Danach war es Zeit fürs Mittagessen; es wurden noch eine Stunde durch die Stadt gebummelt.

59. IRE Friedrichshafen-Aulendorf, 14:33-15:05
218 427 + 4 Dostos
Hier hatte ich Neigezüge erwartet. Stattdessen also ein Dosto-Wagenzug. Ich verlasse FN und fahre Richtung Ulm. Via Aulendorf und Kisslegg soll meine Strecke nach München führen.
So ganz besonders fand ich FN-Aulendorf in landschaftlicher Hinsicht nicht.

60. RB Aulendorf-Kisslegg, 15:15-15:49
611 016
Der Zug kam aus Stuttgart und hatte als IRE die Strecke über TÜ-BL-SIG gefahren, daher also 611 und nicht 642, 650 oder lokbespannt. Der 611 ist nicht gerade angenehm hier: Resonanzgeräusche und holpriger Lauf. In Bad Waldsee treffen wir einen Güterzug. Ich wußte gar nicht, dass die hier auch fahren...

In Kisslegg endete die Fahrt. Das Querpfad ist gesperrt: der SBB-EC donnert vorbei. Vorne dran sind 218 404 + 218 402.
Gut, 15:56 soll die nächste RB nach Memmingen kommen. Nein, doch nicht. Bitte alle Fußnoten beachten: nur an Werktagen außer Sa an Schultagen. Sowas nennt man also Bayerntakt...
Es folgten 45 langweilige Minuten bis zum nächsten Zug. Einige Jugendlichen konnten das mit ihren 80er-Jahre-Plastikpop von Lady Gaga nicht ändern.

61. RB Kisslegg-Buchloe, 16:40-18:16
218 454 + 3 n-Wagen
Endlich mal wieder Bummelbahnatmosphäre. Im Wagen unmittelbar an der Lok einsteigen, an beiden Seiten Fenster runter, irgendwo hinsetzen, die brüllende Lok genießen, alte Signaltechnik schätzen und Bilder ohne Reflektionen machen:

[image]

[image]

[image]

In Sontheim müssen wir beiseite: der EC nach Zürich kommt vorbei. Ein wenig später ist Mindelheim da: langer AUfenthalt wegen Zugkreuzung und Anschluß aus Günzburg. Auf MN-GZ regieren die Desiros, aber auf M-MM habe ich vor allem Wagenzüge mit 218 gesehen.

62. RE Buchloe-Pasing, 18:19-18:58
218 489 + 4 n-Wagen
Die Strecke war zu viel ausgebaut für Bummelbahnreiz. Zudem mußten die Fenster dicht; es gab Leute im Zug die die Faszination Bummelbahn nicht verstanden.

Pasing ist im Moment eine große Baustelle: es wird an die S-Bahn gearbeitet. Provisorisch gibt es Bahnsteige "S-Bahn stadteinwärts" und "S-Bahn stadtauswärts".

63. S 5 Pasing-Harthaus, 19:18-19:26
423 281 + 423 355
Hhhhmmmuuuuu-paaoo-aaaaoooouuuuu-mmwwuuuuuuuiiiiiiii-uuuuuuuuuuuuuiiiiiiiiiii!
Mehr brauche ich, glaube ich, über die S-Bahn München nicht zu sagen...:)

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

SBB GmbH

Fabian318, Münster i. W., Mittwoch, 26.08.2009, 23:54 (vor 5359 Tagen) @ Oscar (NL)

Der Deutschlandpass gilt natürlich auch in den SBB-Zügen des Seehas. Diese werden nicht von der SBB aus der Schweiz, sondern von der deutschen Tochter "SBB GmbH" betrieben.

SBB GmbH

RhBDirk, Donnerstag, 27.08.2009, 06:37 (vor 5359 Tagen) @ Fabian318

Der Deutschlandpass gilt natürlich auch in den SBB-Zügen des Seehas. Diese werden nicht von der SBB aus der Schweiz, sondern von der deutschen Tochter "SBB GmbH" betrieben.

Von wem sie betrieben werden ist völlig egal. Wichtig ist nur, dass sie Fahrkarten der DB anerkennen.
Das ist überall dort, wo es auch zusätzlich noch DB Parallelverkehr gibt.
http://www.sbb-deutschland.de

SBB GmbH

Fabian318, Münster i. W., Donnerstag, 27.08.2009, 14:29 (vor 5358 Tagen) @ RhBDirk
bearbeitet von Fabian318, Donnerstag, 27.08.2009, 14:31

Von wem sie betrieben werden ist völlig egal. Wichtig ist nur, dass sie Fahrkarten der DB anerkennen.

Nö, ist es nicht ;-) Ob sie DB-Fahrkarten anerkennen hängt nämlich davon ab, von wem sie betrieben werden ;-)

Das ist überall dort, wo es auch zusätzlich noch DB Parallelverkehr gibt.
http://www.sbb-deutschland.de

Aber nicht nur dort.

"nichtbundeseigene Bahnen" bezieht sich aber natürlich auf den Bund=Bundesrepublik Deutschland und nicht auf irgendwelche anderen Staaten...

Deutschland-Tour (12): der Horror

Graukärtchenfahrer, Symbaden, Donnerstag, 03.09.2009, 21:15 (vor 5351 Tagen) @ Oscar (NL)

Ich suche eine Bank, liege mich nieder und versuche mein Körper wieder an frische Luft gewöhnen zu lassen. Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bevor ich mich wieder einigermaßen Mensch fühlte.

Ah, Du warst der fertige Typ auf der Bank und ich hätte fast die Polizei und einen Krankenwagen gerufen :-)
Nein, war ein Scherz, nett daß du in meiner Heimastadt warst.

55. RB Freiburg-Neustadt, 6:40-7:25
143 316 + 3 Dostos + 143 005
Es war die Höllentalbahn. Genauso wie in 2005 Halbstundentakt.

Jupp, leider ohne Klima. Sind das nicht die ganz alten DDR-Reichswagen?
Sonst sind ja auf der Rheintalstrecke schöne Dostos mit Klimaanlage unterwegs, zumindest die REs.

[...]

In Radolfzell stieg ich aus. Es sollte eine RB nach Konstanz kommen: der Seehas. Das wäre dann meine Jungfernfahrt mit dem Stadler FLIRT. Aber dann bedenke ich mich, der Seehas wird vom SBB betrieben, und das ist als weder ein DB-Zug noch ein nicht-bundeseigenen NV-Zug, es ist ein bundeseigener NV-Zug aus einem anderen Land und also gilt der D-Pass dort nicht...

Doch, wie bereits beschrieben, du hättest damit fahren dürfen. Ich wurde darin auch schon mit einem D-Paß kontrolliert und wurde nicht rausgeworfen :-)
Aber die Wagen finde ich klasse, man merkt die gute Qualität von Stadler.

In FN war Mittagpause geplant: Stadt besuchen, vielleicht eine Bodenseefahrt.

Hättest auch nach Konstanz fahren können, von dort etwa eine vierstündige Kreuzfahrt nach Bregenz mit der weißen Flotte machen können und auf dem Sonnendeck den Bodensee und die Kulisse geniessen können. Ok, hätte etwa 14€ gekostet. In Bregenz (Österreich) kann man in etwa 15min vom Hafen aus mit der Seilbahn hoch zum Pfänder fahren. Die Aussicht ist Dir leider und die Fahrt auf dem Bodensee entgangen :-(
Mit dem Zug sieht man nicht so viel, wenn auch einzelne Abschnitte von Konstanz aus in Richtung Lindau/Bregenz ganz nett sind.
Lindau als Endziel mit dem Schiff/Bahn wäre auch toll gewesen, eine nette kleine Stadt mit Flair und mit einem schönen kleinen Bahnhof.

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