Einst ein Eisenbahnknoten (40 Bilder) (Reiseberichte)
Moin!
Einstmals war er ein Eisenbahnknoten. In gewisser Hinsicht ist er es heute noch. Allerdings fahren Personenzüge nur noch in zwei Richtungen, eine weitere wird als Stichstrecke noch im Güterverkehr bedient. Die vierte ist stillgelegt. Bis hierher ist das vermutlich kein Alleinstellungsmerkmal. Daher sei verraten: Unser heutiges Ziel ist Blankenberg in Mecklenburg.
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Zweigleisig und elektrifiziert ist die Bahnstrecke Bad Kleinen - Rostock. Am 10. Mai 1846 erteilte Großherzog Friedrich Franz II. die Konzession für eine Eisenbahn. Sie schloß in Hagenow an die Strecke Berlin - Hamburg an und sollte sein Land erschließen mit Endstationen in Wismar, Güstrow und Rostock. Am 1. Mai 1847 war der Abschnitt bis Schwerin fertig, seit dem 12. Juli 1848 besteht Betrieb bis Wismar. Die in Bad Kleinen abzweigende Strecke nach Rostock mit dem Abzweig von Bützow nach Güstrow wurde am 12. Mai 1850 eröffnet. Ein erster zweigleisiger Ausbau war 1915 fertig, 30 Jahre später wurde die Eingleisigkeit wiederhergestellt. Der zweite zweigleisige Ausbau in Blankenberg war 1976 fertig, im Februar 1977 ging das neue Zentralstellwerk in Betrieb, das zwei mechanische Stellwerke ersetzte. Am 12. April 1986 erreichte der Fahrdraht Bad Kleinen, aus Richtung Güstrow und Schwaan kommend.
Die Bahnstrecke von Wismar über unserem Bahnhof nach Karow nutzt bis Hornstorf die Strecke Wismar - Rostock mit. Bauherrin des folgenden Abschnittes war die Wismar-Karower Eisenbahngesellschaft. Am 14. November 1887 war Eröffnung, schon 1890 erfolgte die Verstaatlichung, zuvor war sie Teil des Lenz-Konzerns.
Mittlerweile ist die Strecke großteils außer Betrieb. Der Reiseverkehr endete zwischen Sternberg und Karow am 1. Juni 1996 und zwei Jahre später auf der Teilstrecke Hornstorf - Sternberg, nämlich am 28. Mai 1998. Zwischen Blankenberg und Dabel besteht noch Güterverkehr, der Rest der Strecke ist stillgelegt.
Die beiden Strecken haben in Blankenberg ihren eigenen Bahnhof, die Wismarer Bahn überquert westlich der Bahnsteige die Strecke gen Bad Kleinen.
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Der Reiseverkehr wird durch die DB abgewickelt. Zweistündlich hält der RE Lübeck - Stettin, noch mit Baureihe 628. Ebenfalls zweistündlich hält der RE Rostock - Hamburg, moderne Doppelstockwagen noch mit der Baureihe 120. Einzelne Verstärker Rostock - Schwerin werden mit der Baureihe 442 gefahren und dienen wohl dem Austausch der zwischen Ludwigslust und Wismar pendelnden Fahrzeuge.
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1 Das Stellwerk steht nördlich der Gleise, dem Empfangsgebäude gegenüber.
2 Selbiges präsentiert sich (wie zu oft) nicht gerade attraktiv. Man ahnt noch die Zeiten, als der Fahrdienstleiter nicht der einzige Eisenbahner mit festem Arbeitsplatz vor Ort war.
3 Der Bahnhofsvorplatz wurde kürzlich neugestaltet.
4 Bahnübergang der Karower Strecke.
5 Der Kleinbahnhof. Ob die Oberleitungsmasten jemals benutzt wurden?
6 Der Bahnübergang von der anderen Seite, mit abfahrendem Linienbus. Er quert gleich die Hauptstrecke.
7 Das Empfangsgebäude ist bewohnt.
8 Eine Fahrradreisegruppe sorgte für ein wenig Leben.
9 Richtungsbetrieb herrschte auf den Gleisen 4.
10 Die Ausfahrt gen Karow.
11 Bahnübergang der Hauptbahn.
12 Ein separater BÜ führt zum Bahnsteig.
13 Das Gleis Ri. Bad Kleinen und das Stellwerk.
14 Stellwerk und Empfangsgebäude.
40 Viel zu sehen. Wirklich neu ist aber eher nichts denn wenig.
15 Die Bahnübergänge.
16 Kleinbahnempfangsgebäude.
17 Ein wenig Geschichte (Klick aufs Bild für größere Version).
18 Die Fahrgastinfrastruktur.
19 Der Bahnsteigzugang.
20 Blick Richtung Bützow.
21 Bahnhofsname.
22 628 684.
23 Spuren von Leben, aber nicht im Güterschuppen.
24 Westausfahrt mit Wasserturm. Im Hintergrund die Brücke der Wismarer Strecke.
25 Bahnhofsbild im Gegenlicht.
26 Das Empfangsgebäude.
27 Automat und so.
28 Ohne Worte, aber mit Spiegelei. Guten Appetit!
29 Kann gekauft werden.
30 Hier sehen wir den Bahnübergang der Hauptstrecke aus Richtung Süden.
31 Hier nicht. Auf dem von der Feldsteinmauer aus dem Baumarkt eingerahmten freien Platz stand einstmals das kaiserliche Postamt. Laut Fließtext in diesem Buch ist „wurde [es] nach 1945 zum Wohnhaus umgebaut und ist heute vom Verfall gekennzeichnet” (S. 80). Ein Bildtext auf der Vorseite sagt, es sei abgetragen.
32 Dieweil läuten die volkseigenen Wecker aus dem HO-Warenhaus.
33 Zwei der Schranken hatten ein wenig Verspätung.
34 Es dauerte ein wenig, ehe ein Zug kam (Bild 33 entstand 89 Sekunden eher).
35 Weitere 25 Sekunden später.
36 Und 29 Sekunden später. Die Züge rasten mehr oder minder pünktlich an meiner Kamera vorbei.
37 18 Sekunden später. Beachte auch die Schranke vorne rechts.
38 74 Sekunden später.
39 Blankenberg (Mecklenburg).
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So sah es da aus, am 26. August 2014.
Einzelne Textbausteine und ich verabschieden sich bis nun zum nächsten Mal.
Viele Grüße
Sören
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