Hallo ICE-Fans,

bei Bahnfans ist unsere Bahn beliebt, vor allem wegen der dichten Takte (Liniennetzplan 2015). Alle grossen Städte (Amsterdam, Den Haag, Rotterdam, Utrecht) sind untereinander innerhalb einer Stunde bereisbar, meist in 15-Minutentakt "IC", manchmal auch dichter.
"Wahnsinnstakt" habe ich in diesem Forum schon mal gelesen.

Dass man von dem dichten Takt überrascht wird, liegt sicherlich auch an der Bezeichnung als "IC", während man vom Halteschema und den Reisezeiten hier in Deutschland im Großen und Ganzen eher einen RE/IRE vorliegen hätte.
Der Sprinter, wie du ja selber oft schreibst, hat, vor Allem im Westen, eher die Funktionen und Eigenschaften einer schnellen Regionalbahn oder S-Bahn, die im dichten Takt fährt.

Jemand hat mir mal gesagt, die ICs von Maastricht, Eindhoven und Venlo seien die Vorortlinien von Amsterdam - aber das nur am Rande ;-)

Wobei man aber auch zugeben muss, dass das Bahnfahren - von Stadt zu Stadt - sicherlich durch den dichten Takt bedeutend attraktiver ist, als zum Beispiel in NRW oder in Bayern.

Bei den Einwohnern selbst sind die Meinungen verteilt. In der HVZ findet Jan die Bahn zwar dicht vertaktet, aber dafür teuer und unbequem (Stichwort: Stehplatz). Abends fühlt man sich manchmal unsicher. Und im Wochenende ist die Bahn langsam. Dann wünscht Jan sich schnelle Züge so wie es die in Deutschland oder Frankreich gibt.

Wieso wird die Bahn am Wochenende langsamer?
In der HVZ ist es nunmal üblich, dass die Züge voller werden und nicht jeder einen Sitzplatz bekommen kann. Dank dichterem Takt und neuen Zügen wird das ja mittelfristig ohnehin ein geringeres Problem werden. Was den Preis angeht: auf einigen Strecken finde ich ihn auch etwas zu hoch, allerdings ist meine Erfahrung, dass gewisse Dinge im Ausland auch einfach ein paar Euro teurer sind als in Deutschland.

Touristen haben allerdings wenig gute Worte für unsere Bahn. Die Bahn sei teuer, langsam und unbequem, aber vor allem das Verfahren "OV Chipkaart" kriegen sie nicht hin. Informationsdarstellung sei nicht deutlich, Kundenkommunikation verbesserungsbedürftig. Nebst der Bahn warden auch Unterkunft und Verzehr kritisiert: diese seien überteuert.

Wie gesagt, aus der deutschen Sicht sind viele Länder "teuer", allerdings lese ich hier heraus, dass es sich vor Allem um nicht-europäische Gäste handelt, was mich etwas erstaunt.
Das OV-Chipkaart-System ist am Anfang schon anspruchsvoll, aber sicher auch nicht mehr, als das Oyster-System in London oder das vergleichbare System in Paris. Und wenn man die Karte erstmal hat, kann man sich flächendeckend frei bewegen, also kein Grund, die Chipkaart zu verteufeln.

The least I expect from public transport is a public area to access it.
But in most cases, I encountered a barrier, as if I were to trespass on private property.

Wie gesagt, die NS ist nicht das einzige System, das so arbeitet, und wenn man ein Ticket hat gibt es ja wohl auch keinen Grund, sich über die Sperren zu beschweren ;-)

(Natürlich weiß ich, dass man mit nicht-NS-Papier-Tickets durchaus Probleme bekommen kann, aber auch hier wird ja an Lösungen gearbeitet)

Ich habe bisher zwei mal Zugurlaub in NL gemacht. Anreise nach Amsterdam im ICE, nach Den Haag mit Umsteiger. In NL fahrten nach Zandvoort, Nijmwegen, Delft, Gouada.

Preise fand ich (2 Erw, 1 Jugendlicher) fand ich angemessen, ob es bessere Angebote gegeben hätte war nie ganz klar. Ticketkauf am Automaten, Benutzerführung war o. k.

Die Bedingungen für die O.V.-Cards waren mir im Internet nicht schlüssig genug erklärt. Hier insbesondere die Variante für Touristen. In Den Haag und Amsterdam gibts dafür ja auch mit (Mehr-)Tageskarten Alternativen.

Mit der Zugangsbegrenzung zum Bahnsteig waren sie noch nicht so weit- Hier hatte ich schon etwas Bammel mit meinen Papiertickets, gerade bei der Anreise.

die Züge waren meist pünktlich, die Sauberkeit hätte eteas besser sein können.

Richtig genossen habe ich die durchgehend tiefenentspannten Zugbegleiter.Bei so viel guter Laune freut man sich wieder auf fränkisch-derbe Direktansprache