Also eigentlich wohne ich ja in Brühl, zwischen Köln und Bonn und kann dann entweder mit zwei RBs oder dem RE 5 bzw. mit der Straßenbahn zum Kölner Hbf fahren. Die 30 Minuten Wartezeit nutze ich für ein schnelles Frühstück bei McDonalds und um 7:54 ging es dann mit dem ICE in der 1. Klasse Richtung Stuttgart. Ankunft mit -4 am Flughafen.

Die Fahrt im ICE dann weiter nach Dresden war eine äußerst angenehme Erfahrung. Ich lernte einen Canadier mit deutschen Wurzeln kennen mit dem ich mich bis Weimar ausgezeichnet unterhalten konnten. Er war ein großer Fan des Deutschen ICE-Netzwerks und berichte ganz Stolz von seiner Fahrt mit 300 km/h von Frankfurt nach Düsseldorf. Am Ende hatte ich eine Einladung nach Toronto der ich voraussichtlich im Dezember nachkommen werde.

In Dresden war ich als Referent einer Veranstaltung der Uniklinik eingeladen, die für mich persönlich sehr erfolgreich verlief. Hinterher hatte ich ein Jobangebot in der Tasche. Es gab eine kleine Kommunikationspanne und ich erfuhr erst in Dresden, dass mir auch gerne Spesen und eine Hotelübernachtung erstattet werden. So musste ich am Abend nicht noch erst weiter nach Berlin sondern konnte noch eine Nacht in Dresden bleiben.

Ich dachte mir, geh am besten ins Ibis. Da weißt man was man hat aber leider waren alle drei Ibis in Dresden, genau so wie das InterCity-Hotel komplett ausgebucht. Etwas genervt sah ich mich schon im Zug nach Berlin. Dann erinnerte ich mich an die DB-Werbung, dass der ServicePoint auch gerne bei Hotelreservierungen behilflich ist. Das musste ich dann doch gleich mal ausprobieren. Vielleicht können die ja etwas für mich erreichen.

Tatsächlich klappte es dann auch. Das letzte freie Zimmer Hotel Elbflorenz wurde für mich reserviert. Es ist ein 4 Sterne-Hotel im Word Trade Center, eine S-Bahn-Station vom Hauptbahnhof entfernt. Mir gefiel der etwas individuellere Charakter im Vergleich zum InterCity-Hotel oder der Ibiskette. Leider war das Internetterminal defekt und das WLAN konnte ich nicht nutzen, weil diesmal meinen Laptop aus Gewichtsgründen zu Hause gelassen hatte und auf dem iPhone tippe ich ungern längere Texte.

So machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt auf der Suche nach einem Internetcafé. 40 Minuten lief ich ohne großen Erfolg durch die Innenstadt. Wurde da hin geschickt, wurde hierhin geschickt aber irgendwie bekam ich es nicht auf die Reihe. Google zeigte mir ein Internetcafé 2,7 km entfernt aber das mir zu weit und ein Taxi war mir das Geld nicht wert. Ich traf dann ein junges Paar die mir dann das Internetcafé im Hbf zeigten, an dem ich davor bestimmt schon zig mal vorbeigelaufen war, es nur übersehen hatte. Der junge Herr hatte auch ein iPhone und zeigte mir, dass ich bei Google Maps nur Internetcafe hätte eingeben müssen, um alle in meiner Umbebung sehen zu können. Sie waren dann auch noch freundlich, mit mir zusammen die 700m zum Internetcafe zu laufen.

Wieder im Hotel setzte ich mich an die Bar. Zufällig war in diesem Hotel ein Treffen Deutscher und Polnischer Pharmazeuten. Ständig musste ich auf die Deutsch-Polnische Freundschaft trinken und konnte etwas Vitamin B für später sammeln, wenn ich dann mal fertig mit dem Medizinstudium bin. Mir wurde dann sogar noch angeboten, die Kosten für eine zweite Übernachtung in Dresden zu übernehmen aber ich wurde am nächsten Tag in Berlin und Hamburg erwartet.

Dresden wollte ich mit dem EC um 13:04 verlassen, was aber leider nicht so ganz klappte. Er war mit 30 Minuten Verspätung angekündigt. Am Ende traf er 40 Minuten später ein und schließlich verließen wir Dresden Neustadt aufgrund belegter Einfahrtsgleise mit 56 Minuten Verspätung. Am Dresdner Hbf sind wir auch so einfach noch 10 Minuten gestanden.

Ich hätte in Berlin eigentlich eine Wartezeit von ca. 70 Minuten auf den ICE nach Hamburg gehabt und wollte diese Zeit eigentlich nutzen, um zusammen mit einem Freund die Lounge in Berlin zu besuchen. Dieser plan war nun hinfällig aber immerhin war ich noch voller Hoffnung, meinen Anschluss in Berlin zu bekommen aber es sollte anders kommen und das ganze dicke.

Die 1. Klasse im EC war so zu ca. 40% ausgelastet. Es war bis auf die Klimaanlage recht ruhig und jeder war so für sich bis dann irgendwo in der Pampa auf freier Strecke plötzlich angehalten habe und erstmal standen. Nach ein paar Minuten kam die Durchsage, dass es im weiteren Streckenverlauf zu einem Personenunfall gekommen ist und sie erstmal nicht wissen, wie es weiter geht, ob wir zurück fahren müssen und umgeleitet werden oder wir auf dem Gegengleis an der Unfallstelle vorbeifahren können. Auch werde man sich bemühen, für die Flugäste ab Berlin, die einen wichtigen Flug erreichen müssen, irgendeine Lösung zu finden. Und dann standen wir erstmal, 10 Minuten, 20 Minuten, 30 Minuten.

Dann passiert das, was in solchen Situationen immer passiert. Die Leute stehen auf, laufen rum und fangen an, sich zu unterhalten, schließlich gibt es jetzt ein gemeinsames Thema, was einen verbindet, was die Kontaktaufnahme erleichtert. Interessanterweise waren die Türen freigegeben, was zwei ältere Herren, denen man die Lebenserfahrung und Ruhe des Alters ansah dazu benutzen, die Türen dann auch zu öffnen und sich in die Sonne zu setzen. Wir standen so ca. zu fünft noch im Zug vor den offenen Türen und hatten uns unterhalten. Dann passierte das kuriose: plötzlich ertönte Volksmusik. Irgendwo um die Ecke war wohl irgendwo so ein Dorffest. Leider konnten wir unsere ganze Technik nicht einsetzen um herauszufinden, ob wir da irgendwo anrufen können weil wir waren Mitten einem Funkloch, was diese ganze Szene noch sehr viel skuriler machte.

Ich bekam so einen Lachanfall weil das einfach so kurios war. Hätten wir ein Megafon gehabt, wir hätten versucht zu kommunizieren. Vielleicht hätten sie uns Pommes und Wurst an den Zug bringen können. Zwischendurch hörten wir die Durchsage, dass wir nicht weiter fahren können sondern zurück müssen und dann umgeleitet werden. Da der Zug keinen Steuerwagen hatte musste eine neue Lok herangeschafft werden, die uns dann zurück ziehen konnte.

Wir pendelten so zwischen dem Großraumbereich und der Türe am Schluss des Zuges. Die älteren Herren bestellten Strudel mit Kaffee. Ich unterhielt mich mit zwei anderen Herren über Gott und die Welt und als wir sahen, was die alten Herren da leckeres an den Platz gebracht kamen, war uns sofort klar, dass wir das jetzt auch haben wollten.

Der Kaffee kam in einer kleinen Kanne und es sah sehr nach Porzellan aus. Der noch warme Strudel mit Sahne schmeckte ausgezeichnet und der Kaffe war wohl echter Filterkaffee und nicht aus dem Automaten. Der Tscheche der servierte war noch einer vom ganz alten Schlag, nur leider wirkten die Sitzplätze etwas billig.

Da der 1. Klasse-Wagenwagen ganz am Schluss stand konnten wir dann beobachten, wie eine Lok der Baureihe 101 angekoppelt wurde. Nach dem ankoppeln dauerte es dann noch etwa 15 Minuten bis es dann wieder zurück ging. Beim ersten größeren Bahnhof wurde dann gehalten, damit die Flugäste ab Berlin aussteigen konnten. Ich nehme mal an die wurden in ein Taxi verfrachtet.

Die interessanten Unterhaltungen gingen dann noch bis Berlin weiter. Meine Gesprächspartner stiegen am Südkreuz aus, nicht bevor wir noch Visitkarten ausgetauscht hatten. Wir erreichten Berlin mit etwa 2 Stunden 45 Minuten Verspätung. Ich hatte noch etwa 30 Minuten für einen Besuch in der Lounge aber ich entschied mich zum Ausgang in Richtung Kanzerlamt zu gehen.

Dort spielte mein iPhone dann "all I need is the air I breathe ..." und ich fühlte mich noch nie so frei und autonom wie in diesem Moment. Die Sonne schien und eine gute Brise wirkte recht erfrischend.

Die Fahrt in der 1. Klasse von Berlin nach Hamburg war dann wieder sehr angenehm. Der Service mit all den Extras auf Grund der Umleitung war ausgezeichnet beim Sonnenuntergang ein Franziskaner Hefeweizen zu trinken bei dem schönen Wetter als die Erlebnisse der letzten Tage und Stunden zu reflektieren war einfach nur irre ...

In Hamburg war ich bei Freunden eingeladen. Ich kam leider mit großer Verspätung zum Treffen aber es gab noch was zum Grillen und wir beobachten wie es am Elbufer langsam Nacht wurde. Dabei machte ich auch einige Bilder vom Hamburger Hafen, von denen ich drei hier zeige.

Gestern ging es dann mit dem IC von Hamburg zurück nach Köln. Ich hatte eine Platzreservierung für die 2. Klasse, da ich aber Storm fürs iPhone brauchte setze ich mich in den b.c-Bereich. Ich stieg in Altona ein und ab Hamburg Hbf war der Zug echt voll. Alles schon voll nur als gerade ein Herr kurz aufgestanden war frage mich eine Frau, ob der Platz neben mir nicht noch frei wäre.

Ich musste das leider verneinen, griff aber in meine Tasche und schenkte ihr meine Reservierung. Köln erreichten wir mit 20 Minuten Verspätung. Es gab leider wieder einen Personenunfall aber die Umleitung war im Vergleich zum Tag davor einfacher zu erreichen.

Um 20:48 erreichte dann mit dem RE 5 dann Brühl und die Endstation meiner kleinen, aber doch sehr ereignisreichen Rundfahrt.

Dreu Bilder vom Hamburger Hafen im nächsten Post. Von Zügen habe ich diesmal keine Bilder gemacht. Reizt mich nicht so sehr. Habe eine andere Motivwelt