„S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee – mit 70 Bildern (Reiseberichte)

TD, Samstag, 31.05.2014, 11:59 (vor 3640 Tagen)

Hallo zusammen,

eigentlich hatte ich für Mai eine mehrtägige Tour in Richtung Frankreich geplant, aber irgendwie hat das nicht geklappt, mal wegen privater oder beruflicher Termine, mal wegen bahnseitiger Einschränkungen wie Baustellen. Ich habe die Tour deshalb verschoben und stattdessen kurzfristig noch einen Gutschein für eine SBB-Tageskarte aus dem Migros-Magazin eingelöst.

Mit hoher Dringlichkeit stand der „Gipfeli-Express“ Einsiedeln-Zürich auf meiner To-do-Liste. Aber 51 Minuten Fahrzeit sind für einen Tagesausflug etwas kurz, welche Bahnen und Strecken kann man da noch mitnehmen? Wie wäre es vielleicht mit Trogenerbahn oder Forchbahn?

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Herausgekommen ist dann ein praller Tagesplan via Meersburg und Friedrichshafen nach Romanshorn und Rorschach, mit der RHB nach Heiden, mit dem Postauto nach Trogen und mit der Trogenerbahn nach St. Gallen. Weiter geht es mit dem Voralpen-Express nach Rapperswil und von dort nach Einsiedeln. Schließlich die Fahrt mit dem „Gipfeli-Express“ nach Zürich und von dort noch eine Runde mit der Forchbahn nach Esslingen, bevor es wieder zurück nach Konstanz geht.

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Ich bitte um Entschuldigung, dass der erste Teil sehr touristisch geworden ist, aber bei dem Prachtwetter konnte ich mich nicht zurückhalten. Und nein, ich bekomme dafür kein Geld von Bodensee- oder Appenzellerland-Tourismus.
Wir beginnen unsere Tour jedenfalls hier am Fährehafen in Konstanz und fahren hinüber nach Meersburg.

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Die Überfahrt dauert eine Viertelstunde. Links der Blick zum Überlinger See mit der Insel Mainau...

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...rechts das schweizerische Ufer mit Bergpanorama.

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Nach 4,8 Kilometern erreichen wir Meersburg. Die Autofähre Konstanz-Meersburg ist in einem Bahnforum eigentlich etwas deplatziert, denn die Fähren wurden schon immer von den Stadtwerken Konstanz betrieben. Das ist bei der Fähre von Friedrichshafen nach Romanshorn etwas anders, aber dazu später mehr.

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Einem eingefleischten Bahnreisenden wird Meersburg wohl unbekannt sein, denn die Bodensee-Gürtelbahn führt in einigen Kilometern Entfernung an der idyllischen Kleinstadt vorbei. Hier die Unterstadt mit dem Unterstadttor aus dem Jahr 1250.

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Über den Dächern der Unterstadt thront die Burg Meersburg, auch altes Schloss genannt. Die Wurzeln der Burg gehen auf das 7. Jahrhundert zurück, sie gilt heute als älteste bewohnte deutsche Burg.

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Wir bleiben aber zunächst noch unten am Wasser...

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...wo das imposante rote Gredhaus am Hafen steht. Im Mittelalter war dies ein Handels- und Lagerhaus, später auch für den Kornhandel mit Dampfschiffen in die Schweiz.

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„Das Gymnasium mit den besten Aussichten“ – wer wollte Schüler sein im Droste-Hülshoff-Gymnasium über den Weinbergen des Staatsweinguts Meersburg?

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So, jetzt geht’s aber hinauf zur Bushaltestelle, aber nicht ohne eine kleine Runde durch die Oberstadt...

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...mit neuem Schloss...

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...Blick über die Unterstadt mit dem Gredhaus...

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...und über den Bodensee in Richtung unseres nächsten Ziels.

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Mit einem Bus der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) geht es nun weiter, Endstation des Busses ist der Hafenbahnhof in Friedrichshafen.

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Von hier fahren wir nun mit der Fähre hinüber ins schweizerische Romanshorn. 1869 wurde von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) ein Trajektverkehr zwischen Romanshorn und Friedrichshafen eingerichtet. 1974 endete der Fährverkehr mit Eisenbahnwagen, seither werden nur noch Autos und LKW befördert sowie Fußgänger und Radfahrer. Zwischenzeitlich wurde der Fährverkehr von den SBB und den DB betrieben, heute von den Bodensee-Schiffsbetrieben (Stadtwerke Konstanz) und der Schweizerischen Bodensee Schifffahrt in Romanshorn. Als Relikt aus der Bahn-Ära können noch heute durchgehende Bahnfahrkarten via Fähre gelöst werden.
Die Fähre Friedrichshafen aus dem Jahr 1966 wird übrigens nur noch als Ersatzfähre eingesetzt.

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Wir verlassen nun den Hafen von Friedrichshafen...

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...und überqueren den Bodensee an der breitesten Stelle. Die Fahrstrecke beträgt etwa 13 Kilometer, die Überfahrt dauert gut 40 Minuten.

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Hier irgendwo unter uns ist auch die tiefste Stelle des Bodensees mit 254 Metern.

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Und wer schon ungeduldig runtergescrollt hat: jetzt geht es los, bei der Einfahrt in den Hafen von Romanshorn kommen die ersten Züge ins Bild. Wir fahren allerdings nicht mit dem Doppelstock-IC...

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...sondern mit der S 7, einem GTW von Thurbo. Hier sind wir schon in Rorschach angekommen, genauer gesagt am Bahnhof Rorschach Hafen. Rorschach Hafen ist auch der Endpunkt der S 25, auf die wir nun warten.

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Und da kommt sie auch schon, die „S 25“, wohl besser bekannt als Rorschach–Heiden-Bergbahn (RHB – beachte die Großschreibung, nicht zu verwechseln mit der RhB). Und zu meiner Überraschung habe ich nun die Qual der Wahl zwischen offenen Sommerwagen und altem Triebwagen (ich hatte eigentlich mit dem neuen Triebwagen gerechnet, den ich schon in meiner Mitfahr-Sammlung habe, siehe hier).

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Nein, das ist kein Nachschuss auf den Zugschluss. Denn es wird nicht umgesetzt, stattdessen werden die Sommerwagen nun geschoben.

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Ich habe mich übrigens für den Triebwagen und das „Sofa“ in der ersten Klasse entschieden, schließlich kann man ja auch hier das Fenster aufmachen.

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Auf einer Streckenlänge von 5,6 Kilometern überwindet die Normalspur-Zahnradbahn nun 400 Höhenmeter hinauf nach Heiden.

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Die Fahrt dauert knapp 25 Minuten, dabei gibt es am Zugfenster einen Panoramablick über Bodensee und Appenzeller Vorderland.

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Ich glaube ich habe gerade vergessen, für was der Begriff „S-Bahn“ eigentlich steht, aber diese Art von S-Bahn ist schon ungewöhnlich und erfreulich anders. Hier sind wir jedenfalls in Heiden angekommen.

Es geht gleich weiter...

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„S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee – Fortsetzung

TD, Samstag, 31.05.2014, 12:07 (vor 3640 Tagen) @ TD

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An der Haltestelle Heiden Post warten schon die Postautos in die unterschiedlichen Richtungen, wir fahren nun weiter nach Trogen.

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Landschaftlich nicht minder schön, aber halt hinter einer Busfensterscheibe, geht es durch den Kanton Appenzell Ausserrhoden bis zur Endhaltestelle Trogen Bahnhof.

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Trogen ist der Endbahnhof der Trogenerbahn (TB). Die meterspurige Eisenbahn gehört heute ebenso wie die Rorschach-Heiden-Bergbahn zu den Appenzeller Bahnen (AB).

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Das Unternehmen Straßenbahn St. Gallen-Speicher-Trogen wurde im Jahr 1900 in Trogen gegründet und nahm 1903 den Verkehr auf. Es gab auch eine Konzession für eine Verlängerung der Strecke nach Heiden, diese wurde aber nie gebaut. Mit einer Steigung von bis zu 76 Promille ist die Trogenerbahn die steilste schmalspurige Adhäsionsbahn der Schweiz.

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So, nun aber genug Bilder vom Bahnhof Trogen, in der anderen Blickrichtung kommt gerade die Bahn aus St. Gallen.

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Die Trogenerbahn bringt uns nun als S 21 nach St. Gallen. Auch diese Strecke führt landschaftlich reizvoll durch das Appenzellerland und bietet auch einen Fernblick über den Bodensee.

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Schließlich geht es hinab nach St. Gallen und vergleichbar einer Straßenbahn durch das Stadtgebiet zum Bahnhof.

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Nach 25 Minuten und knapp 10 Kilometern endet die Fahrt im Nebenbahnhof von St. Gallen, wo die schmalspurigen Züge der Appenzeller Bahnen verkehren.

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Wir halten uns aber nicht lange am Bahnhof von St. Gallen auf, sondern besteigen gleich den Voralpen-Express zur Weiterfahrt nach Rapperswil. Bilder dieser Strecke habe ich keine gemacht, denn zu meiner Enttäuschung ist das Wetter auf der weiteren Fahrt längst nicht mehr so strahlend wie am Bodensee und am Zürichsee dominiert das Grau. Zudem habe ich die Strecke schon in anderen Reiseberichten, etwa hier beschrieben.

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Aber im „Bistro“ des Voralpen-Express waren wir noch nicht, und so gibt es nun einen Kaffee aus dem Automaten. Während der Voralpen-Express im SBB-Fahrplan als eigene Zuggattung VAE geführt wird, ist er bei der DB ein „Schnellzug“ mit der Gattung „E“.

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Mit einem Flirt der Schweizerischen Südostbahn (SOB) geht es von Rapperswil als S 40 auf dem Seedamm über den Zürichsee...

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...und dann um etwa 400 Höhenmeter mit Blick über den Zürichsee hinauf nach Biberbrugg. In Biberbrugg verlassen wir die Strecke des Voralpen-Express und zweigen ab auf die rund 5 Kilometer lange Stichstrecke nach Einsiedeln, die früher von der Wädenswil–Einsiedeln-Bahn betrieben wurde.

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So, und nun sind wir in Einsiedeln angekommen. Hier ist nun eine Stunde Pause eingeplant. Der Ort im Kanton Schwyz ist insbesondere bekannt durch sein Kloster.

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Das Kloster Einsiedeln gilt als bedeutendster Barockbau der Schweiz, wegen einer Baustelle allerdings gerade nicht so gut zu fotografieren.

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Und hier der Blick vom Portal über den Klosterplatz mit dem Liebfrauenbrunnen aus dem Jahre 1747 mit vergoldeter Marienfigur.

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Auch der Bahnhof von Einsiedeln ist gerade eine Baustelle. Der Kopfbahnhof wurde 1877 eröffnet, prominentester Gast war 1981 Papst Johannes Paul II, der mit einem Sonderzug anreiste und von hier zum Kloster pilgerte.

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Und hier steht er nun, der „Gipfeli-Express“ - laut Fahrplan eigentlich ebenfalls eine banale S-Bahn. Die lokbespannten Pendlerzüge verkehren werktags und nur noch bis zum 13. Juni zwischen Einsiedeln und Zürich Altstetten. Der inoffizielle Name ist ein Relikt des früher mitgeführten Büffetwagens (mir ist der Begriff Gipfel durchaus kulinarisch vertraut, aber für die Nordlichter: Gipfeli = Croissant).

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Der Zug besteht aus drei Wagen, was bei der Abfahrt in Einsiedeln etwa der Anzahl der Fahrgäste entspricht. Aber klar, am Nachmittag gehen die Pendlerströme eher in die Gegenrichtung.

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Die Strecke am Zürichsee bin ich schon oft gefahren – aber am offenen Fenster ist das eine Premiere. Der „Gipfeli-Express“ fährt den Hauptbahnhof Zürich nicht an, ich fahre mit bis zum Endbahnhof Zürich Altstetten, wo wir um 16.40 Uhr ankommen. Um die Tagestour jetzt schon zu beenden, ist es noch etwas früh, deshalb will ich die Chance nutzen, noch eine Vorortbahn von Zürich zu besuchen.

Von Altstätten geht es deshalb mit der nächsten S-Bahn nach Zürich Stadelhofen zur Forchbahn.

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Die meterspurige Forchbahn beginnt am Bahnhof Zürich Stadelhofen und führt zunächst auf den Gleisen der Straßenbahn Zürich nach Rehalp. Hier wartet gerade ein Fahrzeug der älteren Generation Be 8/8 aus dem Jahr 1986 zur Fahrt nach Esslingen, dann steigen wir gleich mal ein.

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Die Strecke führt über den Höhenzug Forch in die Region Pfannenstiel. Die Streckenlänge beträgt mit dem Straßenbahnabschnitt rund 16 Kilometer, bei der Eröffnung im Jahre 1912 lag die Fahrtdauer bei 67 Minuten, heute sind es regulär 38 Minuten, wobei wir gerade in der Hauptverkehrszeit mit einem Eilzug unterwegs sind, der einige Halte auslässt und für die Strecke nur 33 Minuten benötigt.

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Die Endstation Esslingen ist ein kleiner Ort mit 1.700 Einwohnern. So besonders aufregend ist es hier nicht, dennoch verbringe ich hier 20 Minuten...

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...um auf die nächste Bahn zu warten. Und ich habe Glück, für die Rückfahrt kann ich mit dem Be 4/6 noch ein Fahrzeug der jüngsten Generation „erfahren“.

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Und mit einem Blick aus dem Zugfenster der Forchbahn über die Pfannenstiel-Region beenden wir den kleinen Reisebericht. Für uns geht es anschließend mit einer S-Bahn von Stadelhofen zum Hauptbahnhof Zürich und von dort mit dem direkten InterRegio zurück nach Konstanz.

Ich hoffe, dieser kleine Tour zu sehr außergewöhnlichen „S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee hat Euch gefallen. Und ein paar wenige Tage bleiben ja noch, um die Tour nachzumachen...


Viele Grüße und ein schönes Wochenende


Tobias

PS: Meine früheren Reiseberichte gibt’s unter www.bahnreiseberichte.de.


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Und klickt auch mal hier - ich bin gespannt wie Euch das neue Design gefällt und freue mich über weitere Mitautoren!

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Schön bequeme-Bahn

ES89, Hamburg / Rostock, Samstag, 31.05.2014, 19:17 (vor 3640 Tagen) @ TD

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Ich habe mich übrigens für den Triebwagen und das „Sofa“ in der ersten Klasse entschieden, schließlich kann man ja auch hier das Fenster aufmachen.

Ich glaube ich habe gerade vergessen, für was der Begriff „S-Bahn“ eigentlich steht...

In diesem Fall wohl für Schön bequeme-Bahn. Sehr nett! Die Typenvielfalt auf der Reise war ja auch sehr beachtlich, danke für's zeigen.

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Gegen Großraum-Zwang im Fernverkehr!
Für zumindest drei Abteile je Wagenklasse!

Dankeschön!

ktmb, Samstag, 31.05.2014, 19:28 (vor 3640 Tagen) @ ES89
bearbeitet von ktmb, Samstag, 31.05.2014, 19:29

Auch die anderen Bilder zeigten, dass es eine 1. Klasse mit dem Teiler 2+1 geben kann.
Das wird so langsam im Nahverkehr zum Mehrwert. Dort, wo die Deutsche Bahn Nahverkehrskonzessionen verliert, wird die Kundschaft häufig in Form von altem Wagenmaterial bestraft.
Vielen Dank für die Reise!

Aber den Sitzabstand...

Tob, Samstag, 31.05.2014, 19:40 (vor 3640 Tagen) @ ES89

..finde ich für die 1. Klasse etwas zu knapp bemessen.

Gruß

Tobias

DANKE!

GUM, Montag, 02.06.2014, 10:21 (vor 3638 Tagen) @ ES89
bearbeitet von GUM, Montag, 02.06.2014, 10:21

- kein Text -

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Sicherheitshinweis: Lassen Sie Ihre Politiker nicht unbeaufsichtigt!
Security advice: Don't leave your politicians unattended!

Fähre Konstanz?

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 31.05.2014, 20:36 (vor 3640 Tagen) @ TD

Moin Tobias,

besten Dank. Die S-Bahn östlicher als die RHB kennst Du sicherlich. Man wird dort im Ostwind wohl die einheitliche Produktbezeichnung über alles gesetzt haben, Twindexx weiss vielleicht mehr. Aber so etwas wie RHB oder RhW als S-Bahn zu bezeichnen, da müßten andere Fahrzeuge her, beim modernen RHB-Ding hätte ich kein Problem damit.

Die Autofähre Konstanz-Meersburg ist in einem Bahnforum eigentlich etwas deplatziert, denn die Fähren wurden schon immer von den Stadtwerken Konstanz betrieben.

Fährt da nicht der ebenfalls von der RAB betriebene Schnellbus von Konstanz nach Ravensburg rüber?
Fährt oder fuhr da nicht irgendein IC-Bus rüber?


Und frage mal bei der Tourismusbranche nach einer nachträglichen Vergütung. Ist leider so weit weg. :-(


Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Fähre Konstanz?

TD, Samstag, 31.05.2014, 22:24 (vor 3640 Tagen) @ Sören Heise

Die Autofähre Konstanz-Meersburg ist in einem Bahnforum eigentlich etwas deplatziert, denn die Fähren wurden schon immer von den Stadtwerken Konstanz betrieben.


Fährt da nicht der ebenfalls von der RAB betriebene Schnellbus von Konstanz nach Ravensburg rüber?
Fährt oder fuhr da nicht irgendein IC-Bus rüber?

Hallo Sören,
ja, es gibt sogar zwei RAB-Städteschnellbuslinien über die Fähre, nämlich nach Friedrichshafen und Ravensburg. Über den Städteschnellbus hatte ich bei der Planung auch nachgedacht, mich dann aber lieber für den Aufenthalt in Meersburg entschieden.
Mit den Fernbuslinien bin ich nicht so auf dem Laufenden, ich weiß nur, dass MeinFernbus auch über die Fähre fährt.

Viele Grüße

Tobias

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Linienbus auf Fähre

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 01.06.2014, 09:14 (vor 3639 Tagen) @ TD

Moin Tobias!

ja, es gibt sogar zwei RAB-Städteschnellbuslinien über die Fähre, nämlich nach Friedrichshafen und Ravensburg. Über den Städteschnellbus hatte ich bei der Planung auch nachgedacht, mich dann aber lieber für den Aufenthalt in Meersburg entschieden.

Ich hatte mir mal eine Tagestour von Stuttgart zurechtgelegt, bei der der Bus dringewesen wäre, daher wußte ich das. Meersburg ist aber ganz nett, kann man nicht anders sagen. Wobei ein Linienbus auf der Fähre auch nicht allzu häufig ist. Für die nächste Tagestour? ;-)

Mit den Fernbuslinien bin ich nicht so auf dem Laufenden, ich weiß nur, dass MeinFernbus auch über die Fähre fährt.

Oder war's der? Könnte sein, daß ich da etwas durcheinenander gebracht habe, war keine Absicht. ;-)

Viele Grüße
Sören

Linienbus auf Fähre

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 01.06.2014, 10:40 (vor 3639 Tagen) @ Sören Heise

Oder war's der? Könnte sein, daß ich da etwas durcheinenander gebracht habe, war keine Absicht. ;-)

Wird wohl so sein, der IC Bus fährt via Österreich.

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Weg mit dem 4744!

Linienbus auf Fähre - geklärt, danke!

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 01.06.2014, 11:04 (vor 3639 Tagen) @ JeDi

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„S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee

Twindexx, St. Gallen (CH), Samstag, 31.05.2014, 21:52 (vor 3640 Tagen) @ TD
bearbeitet von Twindexx, Samstag, 31.05.2014, 21:54

Hoi,

Die Fähre Friedrichshafen aus dem Jahr 1966 wird übrigens nur noch als Ersatzfähre eingesetzt.

Nein, die deutsche Fähre ist standardmässig immer im Einsatz. Es gibt eine grosse und eine kleine Schweizer Fähre, und dann eben noch die deutsche, welche sich von der Grösse zwischen den beiden Schweizern platziert. Normal ist immer eine Schweizer und die deutsche Fähre im Einsatz, womit der Einsatz 50:50 geteilt ist. Eine der beiden Schweizer Fähren dient als Ersatz. Die grosse Schweizer Fähre wird aber an Wochenenden am Abend in die Nacht hinein in Friedrichshafen gerne auch als Partyschiff verwendet.

Ich glaube ich habe gerade vergessen, für was der Begriff „S-Bahn“ eigentlich steht,

Nun, in der Schweiz hat der Begriff S-Bahn eine andere Bedeutung als in Deutschland. In der Schweiz ist eine S-Bahn ein regelmässiges flächendeckendes Angebot. Oder etwas präziser gesagt: Merkmale sind ein Taktfahrplan, mindestens stündlich an jedem Wochentag von früh bis spät, und dort, wo sich Linien kreuzen, gibts mit Vorteil einen Taktknoten. Die RHB reiht sich hier wie die Rheineck-Walzenhausen-Bahn in das Gesamtkonstrukt S-Bahn St. Gallen ein.
Somit muss man sich hier auch nicht fragen, was das mit dichtem Grossstadtverkehr zu tun haben soll, denn das wäre die deutsche Bedeutung des Begriffs S-Bahn.

Mit einer Steigung von bis zu 76 Promille ist die Trogenerbahn die steilste schmalspurige Adhäsionsbahn der Schweiz.

Der Ruckhaldetunnel, der im Rahmen der St. Galler Durchmesserlinie gebaut und im Herbst 2017 in Betrieb gehen wird, wird eine Steigung von 80‰ aufweisen. Das wird dann also nochmals etwas steiler. Ab dann wird man auch von/nach Trogen eine erste Klasse erwarten dürfen.
-> http://www.ab-dml.ch/Portals/8/PDF/2014_01_23_MedienorientierungPr%C3%A4sentation.pdf

Bis dann wird auch die komplette Aufwertung des Bahnhofs und des Bahnhofplatzes fertiggestellt sein. Die ersten Arbeiten dafür hast Du sicher bereits sehen können. In der kleineren Unterführung West beim Gaiserbahnhof wird schon kräftig gewerkelt. Hier werden im Frühjahr 2015 Lifte auf jedes Perron und Rolltreppen bei der Haupttreppe beim Gaiserbahnhof installiert.

Nach 25 Minuten und knapp 10 Kilometern endet die Fahrt im Nebenbahnhof von St. Gallen, wo die schmalspurigen Züge der Appenzeller Bahnen verkehren.

Und den Nebenbahnhof nennt man hier Gaiserbahnhof, von Gais, wohin man ab hier abfahren kann.

Wir halten uns aber nicht lange am Bahnhof von St. Gallen auf, sondern besteigen gleich den Voralpen-Express zur Weiterfahrt nach Rapperswil.

Welche VAE-Komposition hattest Du? Gibt ein paar verschiedene: http://www.sob.ch/dienstleistungen/fahrzeuge/flotte.html

Während der Voralpen-Express im SBB-Fahrplan als eigene Zuggattung VAE geführt wird, ist er bei der DB ein „Schnellzug“ mit der Gattung „E“.

Das aus der SBB-Auskunft ist natürlich richtig. Die SOB hat den VAE letzten Herbst zu 100% übernommen. Dabei sah die SOB den VAE schon immer als ihren Paradezug an. Deshalb ist Voralpen-Express und dessen Kürzel VAE mittlerweile als eigenständige Marke etabliert worden. Das ist ähnlich wie der ICE, was ja auch eine Marke der DB ist.
Dass die DB-Auskunft Schweizer Zuggattungen nicht korrekt darstellt, hat aber schon Tradition. Bisher bekanntestes Beispiel ist der ICN.

Mit einem Flirt der Schweizerischen Südostbahn (SOB) geht es von Rapperswil als S 40 auf dem Seedamm über den Zürichsee...

Das ist offensichtlich ein Flirt 2. Davon hat die SOB letztes Jahr zwölf für den Betrieb der S-Bahn St. Gallen erhalten. Sie ergänzen die elf SOB-Flirt der ersten Bauserie. Die erste Klasse in den SOB Flirt 2 ist bequemer ausgefallen als noch in der ersten Bauserie.

Auch der Bahnhof von Einsiedeln ist gerade eine Baustelle.

-> http://www.sob.ch/uploads/media/MM_Einsiedeln-Bahnhofgebaeude-20-12-2013.pdf

Zuvor wurden wie man sieht die Perronkanten zur Erfüllung des Binhertengleichstellungsgesetzes auf 55 cm angehoben.

Von Altstätten geht es deshalb mit der nächsten S-Bahn nach Zürich Stadelhofen zur Forchbahn.

Von Altstätten? Tatsächlich?

Den Fehler machen wirklich einige. Also keine Angst, Du bist in bester Gesellschaft. Und ebenso ist es fast ein Running Gag, immer wieder auf den Fehler hinzuweisen. ;-D

Die Endstation Esslingen ist ein kleiner Ort mit 1.700 Einwohnern. So besonders aufregend ist es hier nicht, dennoch verbringe ich hier 20 Minuten...

Du hättest den alten Bahnhof suchen gehen können: http://api3.geo.admin.ch/main/wsgi/luftbilder/viewer.html?layer=Luftbilder+swisstopo+sc... (Bildviertel rechts oben)

-> https://mapsengine.google.com/map/edit?mid=zUCsDZ3EbteY.kyxTusRbiucw

Das war ein paar Meter entfernt ein gemeinsamer Bahnhof mit der schon lange still gelegten UOe: http://eingestellte-bahnen.ch/58895/1825855.html
Die Forchbahn überlebte, da sie als eine auf Zürich ausgerichtete Bahn einige Pendlerströme hatte.

...um auf die nächste Bahn zu warten. Und ich habe Glück, für die Rückfahrt kann ich mit dem Be 4/6 noch ein Fahrzeug der jüngsten Generation „erfahren“.

Mit so einem Fahrzeug bist Du an diesem Tag schon einmal gefahren. Bis auf dass sie vier- statt dreiteilig sind und eine andere Fahrzeugfront haben, sind sie technisch mit den Triebzügen der Trogenerbahn identisch.

Ich hoffe, dieser kleine Tour zu sehr außergewöhnlichen „S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee hat Euch gefallen.

Ja, hat sie! :-)

Und ein paar wenige Tage bleiben ja noch, um die Tour nachzumachen...

Den Gipfeli-Express werde ich mir wohl nochmals vornehmen.


Grüsse aus der Ostschweiz.

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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.

Besonderheit Fähre Euregia sowohl CH als auch D

RhBDirk, Samstag, 31.05.2014, 22:28 (vor 3640 Tagen) @ Twindexx
bearbeitet von RhBDirk, Samstag, 31.05.2014, 22:31

Die Euregia wird sowohl von den Schweizern als auch von den Deutschen betrieben.
Sie fährt sowohl unter deutscher, als auch unter schweizer Flagge:
http://de.wikipedia.org/wiki/Euregia

Je nachdem, welche Gesellschaft gerade das Personal stellt.

In drei Wochen bin ich auch wieder da unten...

Besonderheit Fähre Euregia sowohl CH als auch D

Twindexx, St. Gallen (CH), Samstag, 31.05.2014, 23:25 (vor 3640 Tagen) @ RhBDirk

Hoi,

Je nachdem, welche Gesellschaft gerade das Personal stellt.

Ja, sie hat tatsächlich beide Flaggen. Aber im Linienbetrieb wird sie ausschliesslich mit Schweizer Personal geführt. Deshalb gibts das Bier auch von der St. Galler Schützengarten-Brauerei, während auf der rein deutschen Fähre Friedrichshafen Biere von deutschen Brauereien angeboten werden.
Nur für die Party an Wochenenden Abends in Friedrichshafen kümmert sich dann wohl ein deutscher Veranstalter.

Zum Essen ist hier für einmal der deutsche Betrieb besser: Auf der Friedrichshafen wird noch richtig gekocht.


Grüsse aus der Ostschweiz.

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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.

„S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee

TD, Samstag, 31.05.2014, 22:47 (vor 3640 Tagen) @ Twindexx

Hoi,

Die Fähre Friedrichshafen aus dem Jahr 1966 wird übrigens nur noch als Ersatzfähre eingesetzt.


Nein, die deutsche Fähre ist standardmässig immer im Einsatz. Es gibt eine grosse und eine kleine Schweizer Fähre, und dann eben noch die deutsche, welche sich von der Grösse zwischen den beiden Schweizern platziert. Normal ist immer eine Schweizer und die deutsche Fähre im Einsatz, womit der Einsatz 50:50 geteilt ist. Eine der beiden Schweizer Fähren dient als Ersatz. Die grosse Schweizer Fähre wird aber an Wochenenden am Abend in die Nacht hinein in Friedrichshafen gerne auch als Partyschiff verwendet.

Hallo,
nun, Fähren sind nicht mein Spezialgebiet, ich hatte mich da an Wikipedia orientiert ("Im regulären Kursverkehr sind die zwei Fähren Romanshorn und Euregia im Stundentakt unterwegs. Die BSB hält mit der Friedrichshafen noch eine Ersatzfähre bereit.")

Während der Voralpen-Express im SBB-Fahrplan als eigene Zuggattung VAE geführt wird, ist er bei der DB ein „Schnellzug“ mit der Gattung „E“.


Das aus der SBB-Auskunft ist natürlich richtig. Die SOB hat den VAE letzten Herbst zu 100% übernommen. Dabei sah die SOB den VAE schon immer als ihren Paradezug an. Deshalb ist Voralpen-Express und dessen Kürzel VAE mittlerweile als eigenständige Marke etabliert worden. Das ist ähnlich wie der ICE, was ja auch eine Marke der DB ist.
Dass die DB-Auskunft Schweizer Zuggattungen nicht korrekt darstellt, hat aber schon Tradition. Bisher bekanntestes Beispiel ist der ICN.

Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die Zahl möglicher Zuggattungen im DB-System begrenzt ist. Das führt bei ausländischen Zuggattungen häufiger mal zu abweichenden Angaben, so wird der französische TER zum RE oder der slowenische ICS zum S2.

Von Altstätten geht es deshalb mit der nächsten S-Bahn nach Zürich Stadelhofen zur Forchbahn.


Von Altstätten? Tatsächlich?

Den Fehler machen wirklich einige. Also keine Angst, Du bist in bester Gesellschaft. Und ebenso ist es fast ein Running Gag, immer wieder auf den Fehler hinzuweisen. ;-D

Aber immerhin habe ich es zwei Mal richtig geschrieben ;) Und in Altstätten war ich auch schon, mal im Sommer und mal im Winter.

Vielen Dank für die weiteren Ergänzungen und Erläuterungen.

Viele Grüße

Tobias

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„S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee

guru61, Arolfingen, Montag, 02.06.2014, 09:43 (vor 3638 Tagen) @ Twindexx

Hoi,

Die Fähre Friedrichshafen aus dem Jahr 1966 wird übrigens nur noch als Ersatzfähre eingesetzt.


Nein, die deutsche Fähre ist standardmässig immer im Einsatz. Es gibt eine grosse und eine kleine Schweizer Fähre, und dann eben noch die deutsche, welche sich von der Grösse zwischen den beiden Schweizern platziert. Normal ist immer eine Schweizer und die deutsche Fähre im Einsatz, womit der Einsatz 50:50 geteilt ist. Eine der beiden Schweizer Fähren dient als Ersatz. Die grosse Schweizer Fähre wird aber an Wochenenden am Abend in die Nacht hinein in Friedrichshafen gerne auch als Partyschiff verwendet.

Es gibt ke4ine 2 Schweizer Fähren, höchstens anderthalb! :-):
Die "Friedrichshafen" ist die "Rorschach" aus den 60er Jahren, die als reine Bahnfähre gebaut wurde und in den 70er Jahren, nach Aufgabe des Bahntrajekts arbeitslos wurde. Sie wurde anfangs der 80er Jahre an die DB zuerst verchartert und dann 1994 an die Bodensee Schiffsbetriebe verkauft, die sie zur Autofähre und Passagiertransport umbauten. Sie ersetzte die "Schussen" aus den 20er Jahren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schussen_(Schiff)
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrichshafen_(Schiff,_1966)

Hier 2 Mal die "Rorschach"
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Die Euregia wurde meines Wissens von Deutschland gebaut und auch bezahlt, aber fährt aus Ersparnisgründen mit Schweizer Imatrikulation.

http://de.wikipedia.org/wiki/Euregia

Gruss Guru

„S-Bahnen“ zwischen Bodensee und Zürichsee

Twindexx, St. Gallen (CH), Mittwoch, 04.06.2014, 02:46 (vor 3637 Tagen) @ guru61

Hoi,

Die Euregia wurde meines Wissens von Deutschland gebaut

Alle Fähren wurden in Deutschland gebaut, also auch die Friedrichshafen ex Rorschach und die Romanshorn. Das sagt also gar nichts aus.


Grüsse aus der Ostschweiz.

--
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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.

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