Mittendrin: Fuldas Fernbahnhof (30 Bilder) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 13.11.2013, 18:06 (vor 3823 Tagen)

Moin!


65.000 Einwohner, Bischof und Bahnhof. Das ist Fulda. Allein für die Größe der Stadt ein paar Fernzughalte zuviel, aber hier kreuzen sich die wichtigste Nord-Süd- und eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen des deutschen, ja vielleicht sogar des europäischen, Landes.


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Am schnellsten hin und weg kommt man mit dem Fernverkehr der Deutschen Bahn. Regelmäßig angefahren werden Bremen, Hamburg, Leipzig, Dresden, München, Frankfurt und Basel, um nur ein paar wichtige Stationen zu nennen. Ja, einmal am Tag kommt man sogar ins Ruhrgebiet. Dann, wenn der ICE 3 sein Gastspiel gibt. Seltener ist nur der ICE-D, denn den sieht man hier nicht planmäßig. Im Ausland sind Österreich und die Schweiz umsteigefrei erreichbar.

Nicht ganz so weit kommt man mit dem Regionalverkehr, seit der Umlegung der Nord-Süd-Züge nach Schlüchtern erreicht man nur noch hessische Ziele, ohne den Zug zu verlassen (ab und an fährt Cantus nach Göttingen, das war's dann aber schon). Die Übersicht bei Wikipedia nennt Verbindungen nach Oberbimbach, Neuhof, Hünfeld und Eichenzell. Das mag Einheimischen reichen, mir nicht. Also eine Übersicht:

Hauptverbindung ist die Strecke über Hanau nach Frankfurt. Hier fahren Doppelstockwagen mit Elloks der Baureihe 114, die es erst kürzlich nach Hessen verschlagen hat. Vermutlich sind Züge mit zwei Loks häufiger als Züge nach Bebra, die es im Berufsverkehr gibt. Richtung Bebra fährt ansonsten Cantus mit seinen blau-silber-orangefarbigen Flirts. In der Regel geht es weiter nach Kassel.
Nach Osten und Westen geht es mit Dieseltraktion, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 haben die 648er der Hessischen Landesbahn die Verbindungen nach Gersfeld in der Rhön und über Alsfeld nach Gießen von den 628ern der Deutschen Bahn übernommen. Wochentags bestehen zumeist stündliche Verbindungen.


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Die Strecke von Frankfurt nach Bebra wurde in Etappen zwischen 1866 und 1873 eröffnet, von Hersfeld nach Fulda 1866, seit 1868 geht es weiter südwärts. Das letzte Teilstück der heutigen Strecke ist bedeutend jünger. Erst seit 1914 besteht der Distelrasentunnel zwischen Flieden und Schlüchtern, zuvor mußten alle Züge den Landrücken nach Elm hinauffahren und nach einem Fahrtrichtingswechsel wieder runter ins Tal. Im Jahr 1961 wurde die Strecke elektrifiziert. Von Elm besteht seit 1873 eine Verbindung ins fränkische Gemünden.

Zweite im Bunde ist die heute als Vogelsbergbahn bezeichnete Strecke über Alsfeld nach Gießen. Sie wurde etappenweise zwischen 1869 und 1871 eröffnet, am letzten Julitag 1871 als letzte Teilstrecke die von Bad Salzschlirf nach Fulda.

Seit 1888 gibt es die Bahnstrecke nach Gersfeld am Fuße der Wasserkuppe. Vor wenigen Jahren modernisiert, scheint ihre Zukunft gesichert.

Mittlerweile Radweg ist die zwischen 1889 und 1891 eröffnete Bahnstrecke nach Hilders und Tann. Der letzte Abschnitt wurde im Sommer 1993 stillgelegt, der letzte Reiseverkehr hatte mit dem Sommerfahrplan 1986 geendet (bei eventueller Wochenendruhe einen Tag eher).

Jüngste Bahnstrecke in Fulda ist die Neubaustrecke von Rethen nach Würzburg. Der Abschnitt Fulda - Würzburg wird seit dem 29. Mai 1988 planmäßig befahren, am 2. Juni 1991 ging auch die Verbindung nordwärts ins Kursbuch ein (aus dem ist sie vor einigen Jahren übrigens wieder verschwunden, da es seltsamerweise keine Fahrplantabellen von nur von Fernzügen bedienten Strecken mehr gibt). In diesem Zusammenhang erfolgte ein Umbau des Bahnhofsbereichs, der Fußgängertunnel ist nunmehr direkt von der Bahnhofstraße erreichbar.

Am 15. Juli erreichte ich Fulda mit dem ICE aus Wiesbaden.


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1 Das Empfangsgebäude, ein Neubau um 1950, thront überm Bahnhofsplatz.


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2 Der ehemalige Haupteingang auf Straßenniveau.


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3 Der Busbahnhof.
Relativ zeitig wurden die Buslinienverkehre im Kreis Fulda ausgeschrieben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß nach neuen Ausschreibungen mittlerweile fast alle Linien in Stadt und Kreis durch die kommunale ÜWAG betrieben werden.


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4 Eine Schrägansicht des Empfangsgebäudes.


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5 Im Eingang vom Bahnhofsplatz. Es stand gerade kein Reisezug an, daher war es recht leer.


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6 Die Empfangshalle von unten.


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7 Erdgeschoß, stadteinwärts.


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8 Am Hausbahnsteig halten traditionell die Bummelzüge von und nach Frankfurt. Jedenfalls kenne ich es nicht anders. Links schließt sich der südwärtige Fernbahnsteig an.


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9 Nördlich des Empfangsgebäudes liegen die Gleise der Vogelsbergbahn. VT 273.1 fährt in Kürze nach Limburg.


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10 Dieweil rollt der Güterverkehr von Süd nach Nord.


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11 Nordausfahrt. Im Hintergrund die Hochhäuser, die man aus dem Zug sieht.


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12 Nahaufnahme, beachte das Stellwerk.


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13 Hinein in den Tunnel!


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14 Schon wieder draußen: Hinterm Bahnhof die alte Richthalle des Ausbesserungswerkes, heute Parkhaus.


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15 Der rückwärtige Bahnhofseingang.


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16 Der Personentunnel.


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17 Die Bahnsteige sind per Treppe oder Rampe erreichbar.


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18 Sommerschlafende Schneeschleuder. Sie hat wohl zu viel Sonne abbekommen, so rot wie sie ist.


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19 Weiter hinten stand Dicky.


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20 Die Südausfahrt. Links das neue Stellwerk, rechts ein rangierender Cantus.


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21 Gesamtansicht von Süden.


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22 Noch ein Bahnsteigbild.


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23 Wartehäuschen. Rechts steht übrigens der örtliche Tunnelhilfszug.


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24 Nach dem Bahnsteigwechsel. Es nähert sich die volle Stunde. Die Bahnsteige sind belebt, der Zug aus Frankfurt ist schon da.


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25 428 553 von Cantus wird bereitgestellt. Wegen Bauarbeiten fährt er nur bis Bebra.


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26 Hinterm Bahnhof das Ausbesserungswerk.


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27 Ein Kleinwagen.


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28 Kilometertafel. Der Nullpunkt ist in Hannover.


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29 Hochwertiger Fernverkehr in Form von 401 511.


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30 Stumpf sind die Scheiben des Stellwerks, die Zugfenster hingegen glitzern.


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Soweit einige Eindrücke aus Fulda. Manch Zugreisender kennt den Bahnhof sicher besser, als ihm lieb ist.
Mein übernächstes Opfer ist Warnemünde. Heute in einer Woche, hier im Forum.

Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Danke für die Bilder und den Beitrag. :-)

ICE-T-Fan, Mittwoch, 13.11.2013, 19:31 (vor 3823 Tagen) @ Sören Heise

- kein Text -

Mittendrin: Fuldas Fernbahnhof (30 Bilder)

Christian_S, Mittwoch, 13.11.2013, 20:42 (vor 3823 Tagen) @ Sören Heise

Danke auch von mir für dieses Portrait, diesmal ja ein Bahnhof, den ich oft befahre und auch privat schon oft benutzt habe. Also vertraute Umgebung sozusagen :-)

Die Strecke von Frankfurt nach Bebra wurde in Etappen zwischen 1866 und 1873 eröffnet, von Hersfeld nach Fulda 1866, seit 1868 geht es weiter südwärts. Das letzte Teilstück der heutigen Strecke ist bedeutend jünger. Erst seit 1914 besteht der Distelrasentunnel zwischen Flieden und Schlüchtern, zuvor mußten alle Züge den Landrücken nach Elm hinauffahren und nach einem Fahrtrichtingswechsel wieder runter ins Tal. Im Jahr 1961 wurde die Strecke elektrifiziert. Von Elm besteht seit 1873 eine Verbindung ins fränkische Gemünden.

Distelrasentunnel? Der Begriff ist mir wiederrum neu, für uns Eisenbahner ist das schlichtweg der "Schlüchterner Tunnel", unter diesem Namen steht er auch in unseren Fahrplanunterlagen. Inzwischen sind es ja sogar 2 Tunnel, bald werden die Züge sich darin nicht mehr begegnen.

? Schlüchterner Tunnel

Splittergattung, Mittwoch, 13.11.2013, 20:49 (vor 3823 Tagen) @ Christian_S

Distelrasentunnel? Der Begriff ist mir wiederrum neu, für uns Eisenbahner ist das schlichtweg der "Schlüchterner Tunnel", unter diesem Namen steht er auch in unseren Fahrplanunterlagen. Inzwischen sind es ja sogar 2 Tunnel, bald werden die Züge sich darin nicht mehr begegnen.

Hat man in der neuen Röhre eigentlich irgendwelche Mobilfunkverstärker eingebaut? Neulich gab es dort ziemlich guten Handyempfang, das kenne ich so aus den SFS-Tunnels nicht (auch wenn ich die länger nicht mehr gefahren bin).

? Schlüchterner Tunnel

Christian_S, Mittwoch, 13.11.2013, 20:59 (vor 3822 Tagen) @ Splittergattung


Hat man in der neuen Röhre eigentlich irgendwelche Mobilfunkverstärker eingebaut? Neulich gab es dort ziemlich guten Handyempfang, das kenne ich so aus den SFS-Tunnels nicht (auch wenn ich die länger nicht mehr gefahren bin).

Puh, gute Frage ... muss ich in den nächsten Tagen direkt mal drauf achten.

? Schlüchterner Tunnel

Martin, Donnerstag, 14.11.2013, 01:24 (vor 3822 Tagen) @ Splittergattung

Welcher SFS Tunnel verfügt denn heute über keine Mobilfunkausrüstung? GSM haben doch eigentlich alle, bei der Telekom mittlerweile sogar teilweise UMTS (NIM und Würzburg bis etwa Mottgers)

? Schlüchterner Tunnel

Splittergattung, Donnerstag, 14.11.2013, 21:23 (vor 3821 Tagen) @ Martin

Welcher SFS Tunnel verfügt denn heute über keine Mobilfunkausrüstung? GSM haben doch eigentlich alle, bei der Telekom mittlerweile sogar teilweise UMTS (NIM und Würzburg bis etwa Mottgers)

Wie gesagt, normalerweise kümmert mich der Handyempfang im Zug nicht, es fiel mir nur vor zwei, drei Jahren mal auf, dass auf der SFS zumindest in den Tunnels überall Funkloch ist.

? Schlüchterner Tunnel

Christian_S, Freitag, 15.11.2013, 22:02 (vor 3820 Tagen) @ Splittergattung


Wie gesagt, normalerweise kümmert mich der Handyempfang im Zug nicht, es fiel mir nur vor zwei, drei Jahren mal auf, dass auf der SFS zumindest in den Tunnels überall Funkloch ist.

Habe nun im Schlüchterner Tunnel mal drauf geachtet, der Empfang ist durchweg vorhanden (Netz T-mobile). In der Mitte des Tunnels ist der Empfang etwas geringer, aber immer noch ausreichend vorhanden, davor und dahinter zu den Portalen hin gibts vollen Empfang.

? Schlüchterner Tunnel

martin.elsner, Donnerstag, 14.11.2013, 22:31 (vor 3821 Tagen) @ Martin

Nabend!

Viele Tunnel auf der KRM sind eine grosses Funkloch.

Und der Tunnel vom Frankfurter Fernbahnhof nach Mannheim ist solange ich die Strecke regelmäßig fahre auch ohne Empfang.

Gruss
Martin

? Schlüchterner Tunnel

Martin, Freitag, 15.11.2013, 11:49 (vor 3821 Tagen) @ martin.elsner

Also im Telekom-NEtz sind alle Tunnel von KRM versorgt, seit Jahren. Das ändert natürlich nichts daran, dass man trotzdem in einem Wagen mit Repeatern fahren muss.

? Schlüchterner Tunnel

AX-330, Freitag, 15.11.2013, 06:20 (vor 3821 Tagen) @ Splittergattung

Hat man in der neuen Röhre eigentlich irgendwelche Mobilfunkverstärker eingebaut? Neulich gab es dort ziemlich guten Handyempfang, das kenne ich so aus den SFS-Tunnels nicht (auch wenn ich die länger nicht mehr gefahren bin).

Mit großer Wahrscheinlichkeit ja, in meiner repeater-losen Lok habe ich da prima Netz.

Mittendrin: Fuldas Fernbahnhof (30 Bilder)

Ede, Mittwoch, 13.11.2013, 20:56 (vor 3823 Tagen) @ Christian_S

Moin,


Distelrasentunnel? Der Begriff ist mir wiederrum neu, für uns Eisenbahner ist das schlichtweg der "Schlüchterner Tunnel", unter diesem Namen steht er auch in unseren Fahrplanunterlagen. Inzwischen sind es ja sogar 2 Tunnel, bald werden die Züge sich darin nicht mehr begegnen.

schaust du hier.

Mittendrin: Fuldas Fernbahnhof (30 Bilder)

Christian_S, Mittwoch, 13.11.2013, 21:00 (vor 3822 Tagen) @ Ede


schaust du hier.

Danke, kannte ich noch nicht. Wie gesagt, uns Eisenbahnern ist er nur als Schlüchterner Tunnel bekannt, so stehts in den Fahrplanangaben und auch an den jeweiligen Schildern am Tunnelportal.

Mittendrin: Fuldas Fernbahnhof (30 Bilder)

Tw 17, Mittwoch, 13.11.2013, 22:03 (vor 3822 Tagen) @ Sören Heise

Danke für das Bahnhofsporträt.

Fulda ist abends zum Umsteigen eine Bestrafung. Dort ist nichts los, dafür fällt einem dann sowas auf.

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Haben wohl den passenden Zeichensatz nicht geladen? Vorallem der CNL/D mit den Hinweisen "p ü y r"

Grüße
Tw 17

Fulda abends zum Umsteigen

michael_seelze, Donnerstag, 14.11.2013, 00:34 (vor 3822 Tagen) @ Tw 17

Danke für das Bahnhofsporträt.

Fulda ist abends zum Umsteigen eine Bestrafung. Dort ist nichts los,[...].

Das stimmt. Ich habe im letzten Jahr mal die Spätverbindung Hannover Hbf-Dresden Hbf genutzt. Ab 21:37 ICE 887 22:54 in Fulda
3:41 ab Fulda mit IC 61459 Dresden an 8:04.
Es gab einen günstigen Sparpreis für diese Verbindung. Seit dem letzten Fahrplanwechsel sind die Bimz-Wagen am CNL leider erst ab Erfurt (5:23) freigegeben; somit existiert diese Umsteigeverbindung nicht mehr.
Leider war der in Fulda vorhandene Warteraum sehr klein und unbeheizt. Der Heizlüfter der Marke AEG war wohl schon eine ganze Weile defekt. So verbrachte ich die Wartezeit auf dem kalten Bahnsteig. Dank der vielen passierenden Güterzüge wird es dort kaum ruhig oder langweilig.

Sammeldank und Kurzkommentar

safe go, Chemnitz, Mittwoch, 13.11.2013, 22:42 (vor 3822 Tagen) @ Sören Heise

Hallo Sören,

zunächst wieder der Dank seit meinem letzten Dank für die Mühe aller seitdem veröffentlichten Portraits.

Im Zuge meiner fast schon Weltreise im Herbst (ich war in Seebrugg), durfte jeweils einmal pro Richtung in Fulda umsteigen - daher kenne ich lediglich zwei Inselbahnsteige. Für mich, der in der Regel nur Chemnitz Hbf, Dresden Hbf und seltener Leipzig Hbf und Jena Paradies sieht, war es quasi schon ein Erlebnis, mit welcher Geschwindigkeit die ICE da am Bahnsteig einfliegen.

Viele Grüße
safe go

Mittendrin: Fuldas Fernbahnhof (30 Bilder)

Nachtzugfan, Friedberg (Hessen), Mittwoch, 13.11.2013, 22:43 (vor 3822 Tagen) @ Sören Heise

Manch Zugreisender kennt den Bahnhof sicher besser, als ihm lieb ist.

Yes, Sir. In Fulda zu stranden ist - vor allem am späteren Abend - wahrlich kein Vergnügen.
Aber im Sonnenschein wie auf den Fotos sieht natürlich alles viel netter aus.

Ist auf Bild 11 ein gestrandeter Nachtzugwagen zu sehen?

Erinnerungen ;-)

sobinichhalt, Feldkirch, Mittwoch, 13.11.2013, 22:45 (vor 3822 Tagen) @ Sören Heise

Lieber Sören,

wiedermal vielen Dank!
Wenn ich mich so zurückerinnere, gibt es zwei prägende Ereignisse, die ich mit Fulda bzw. mit dem Bahnhof verbinde:

- Im Sommer 1989 war ich mit meinen Eltern in Urlaub. Auf dem Rückweg blieben wir eine Nacht in Fulda in der Jugendherberge. Vor lauter Freude über den schönen Urlaub musste ich mich eine Nacht lang übergeben ... (sehr zur Freude meiner Eltern)

- Im Frühjahr 2001 habe ich mein hübsches DB-Namensschild irgendwo zwischen Hauptbahnhof und dem Casino verloren. Auf der Rückfahrt, als man so um die zwei Stunden zwischen Würzburg und Augsburg nichts zu tun hatte, wurde ich über das ICE-Rettungskonzept aufgeklärt ..

DAS waren halt noch Zeiten ... ;-)

Danke auch von mir!

JanZ, HB, Mittwoch, 13.11.2013, 23:14 (vor 3822 Tagen) @ Sören Heise

Und noch der Hinweis, dass sich direkt hinter dem Bahnhof ein DB-Fahrsimulator befindet, den man gegen eine Gebühr auch als Außenstehender buchen kann.

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Mittendrin eine Sammelantwort

Sören Heise, Region Hannover, Donnerstag, 14.11.2013, 13:21 (vor 3822 Tagen) @ Sören Heise

Moin,

danke für die Kommentare.

Nachtzugfan: Ja, da stand ein Bistrowagen rum.

Tw 17: Die falschen Symbole sind kein Alleinstellungsmerkmal für Fulda.

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Grausliche Qualität zwar, aber dennoch.
Da machen wir kein Bahnhofsrätsel draus, Hamburg Hbf war's. Immerhin sind die Symbole dieselben wie in Fulda.

Distelrasentunnel klingt stacheliger als Schlüchterner Tunnel. Für die entstandene Verwirrung übernehme ich die Verantwortung.


Viele Grüße
Sören

--
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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Mittendrin eine Sammelantwort

AX-330, Freitag, 15.11.2013, 11:21 (vor 3821 Tagen) @ Sören Heise

Moinsen,

auch bei Fulda kann ich nicht anders, als kurz aus der Sicht des Betrieblers meinen Quark dazuzugeben, auch wenn das Schlußwort schon gesprochen wurde ;-) Bilder aus der Frontperspektive kann ich nicht bieten, nur was vom Bahnsteig ohne konkrete Aussage, aber das zwanzigste Bild, gerade mit dieser Perspektive -

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richtet angesichts der ollen Strippe zwischen den Schienen vermutlich bei jedem Betriebler, der dort Streckenkunde hat und nicht geradeaus auf der Schnellfahrstrecke weiterfährt, die Nackenhaare auf. Naturgemäß liegt in Fulda LZB - das gehört auf einer Schnellfahrstrecke dazu. Dazu gehören auch Aufnahme- und Endeverfahren, aber so, wie das in Fulda gelöst ist, bleibts nicht bei den Nackenhaaren. Da biegen sich die Zehennägel.

Als aus Richtung Marbach - also Erfurt - kommender Güterzug mit nicht sonderlich vorzeigbaren bremstechnischen Daten findet die bei gutem Wetter haarscharf mit voller E-Bremsleistung durchführbare Schußfahrt in den Personenbahnhof trotz Einhaltung der Fahrplangeschwindigkeit eventuell ein jähes Ende, wenn die Aufnahme in die LZB erfolgt und das nächste Hauptsignal auf Halt steht. Die Hauptluftleitung des Zuges wird zwangsentleert, was ein recht geräuschvolles und vor allem am Selbstbild des Lokführers kratzendes Ereignis ist. Und warum? Tja - signalgeführt wäre man ja völlig sicher und im Rahmen des Gestatteten unterwegs gewesen, aber eine wirklich fiese Anordnung von Brückenpfeilern, Oberleitungsmasten und generell schlechter Sicht verhindert für den herniederfahrenden Lokführer den Blick auf das nächste Vorsignal. Kommt es in Sicht, geht die Fahrt entweder weiter oder endet abrupt. Fifty-Fifty.

Selbst wenn diese erste Hürde genommen ist, wird ein roter Leuchtmelder auf dem Bildschirm oder in der Instrumentenkonsole sehr schnell sehr vertraut für die nächsten vier Kilometer. Gustav nennen ihn manche, er ist nüchtern mit G beschriftet, kann auf zweierlei Art ausgelegt werden, aber was er in Fulda vor allem verheißt, ist eine durch stellwerkstechnische Besonderheiten hervorgerufene Beschränkung der Fahrtgeschwindigkeit. Hier geht man zur sicheren - also langsamen - Seite, was bedeutet, daß ich meine 1800 Tonnen nach der kurzen LZB-geführten Eskapade in Fulda wieder von 65 auf 90 Sachen hochprügeln muß. Signalgeführt hätte ich mit 85 bis 90 dort durchzischen können, die Sicherheit wäre dieselbe gewesen. Dank der LZB stehen 100 bis 200 Kilowattstunden sinnloser Mehrverbrauch zu Buche.

Aus Richtung Neuhof kommend ist es spiegelbildlich - mit dem Unterschied, daß es dann Richtung Erfurt nicht fällt, sondern steigt. Stark steigt. Einen schweren Zug hier wieder auf Reiseflughöhe zu bringen, das schlägt mit nicht unter 300 Kilowattstunden oder bei schlechtem Wetter einer zusätzlichen Runde Eckenstehen im Betriebsbahnhof Marbach zu Buche. Selbstverständlich mit noch weiter gedehnter Energiebilanz.

Was könnte man dran machen? Keine Ahnung. Man könnte vielleicht Geld in die Hand nehmen, wenn man DB Netz wäre, und im Stellwerk umverdrahten - vielleicht. Ich weiß nicht, ob das in Fulda geht. Anderswo geht es. Angesichts der abartigen Energievergeudung in Fulda (man muß sich das mal in Brennstäbe und dann in Brennelemente und dann in Castoren umrechnen, was da schon sinnlos in Wärme umgewandelt worden ist - dann kann man das Verhältnis erahnen) wünsche ich mir jedesmal, daß da einer endlich mal handelt.

Und bis das nicht der Fall ist, kann man festhalten: Der Fernverkehr fährt ja mit Ökostrom, aber die Gütereisenbahn, die vor dem verspäteten Dresdner noch eben mit so-viel-Volldampf-wie-eben-LZB-geführt-möglich durchrauscht, die ballert da dank des mißratenen Endeverfahrens pro Vorbeifahrt hundert Kilo Braunkohle durch. Pfui!

Fährt trotzdem liebend gerne in der LZB - ne ganz phantastische Sache -
Andreas (gestern nacht 2336 durch Fulda und mit 84 km/h entlassen worden, wo signalgeführte 100 gingen)

Mittendrin eine Sammelantwort

Christian_S, Freitag, 15.11.2013, 22:00 (vor 3820 Tagen) @ AX-330


Als aus Richtung Marbach - also Erfurt - kommender Güterzug mit nicht sonderlich vorzeigbaren bremstechnischen Daten findet die bei gutem Wetter haarscharf mit voller E-Bremsleistung durchführbare Schußfahrt in den Personenbahnhof trotz Einhaltung der Fahrplangeschwindigkeit eventuell ein jähes Ende, wenn die Aufnahme in die LZB erfolgt und das nächste Hauptsignal auf Halt steht. Die Hauptluftleitung des Zuges wird zwangsentleert, was ein recht geräuschvolles und vor allem am Selbstbild des Lokführers kratzendes Ereignis ist. Und warum? Tja - signalgeführt wäre man ja völlig sicher und im Rahmen des Gestatteten unterwegs gewesen, aber eine wirklich fiese Anordnung von Brückenpfeilern, Oberleitungsmasten und generell schlechter Sicht verhindert für den herniederfahrenden Lokführer den Blick auf das nächste Vorsignal. Kommt es in Sicht, geht die Fahrt entweder weiter oder endet abrupt. Fifty-Fifty.

Das Problem haben wir dort Gott sei Dank nicht, Brh-Einstellwert sei Dank :-)


Aus Richtung Neuhof kommend ist es spiegelbildlich - mit dem Unterschied, daß es dann Richtung Erfurt nicht fällt, sondern steigt. Stark steigt. Einen schweren Zug hier wieder auf Reiseflughöhe zu bringen, das schlägt mit nicht unter 300 Kilowattstunden oder bei schlechtem Wetter einer zusätzlichen Runde Eckenstehen im Betriebsbahnhof Marbach zu Buche. Selbstverständlich mit noch weiter gedehnter Energiebilanz.

Oja, das kennen auch die schnellfahrenden Züge. Da gibt es so ein Vorsignal, das wird frühestens 1 Sekunde vor Aufnahme in die LZB frei. Meistens. Manchmal aber auch nicht. Ist letzteres der Fall, sollte man, obwohl noch weit 160 km/h zulässig wären, schon eindeutig bremsend und unter 145 km/h sein, wenn man aufgenommen wird ...

Ein wirkliches Unding ist aber die Ausfahrt Richtung Bebra, wenn man aus Gleis 6 abfährt. Da wird man, obwohl die Überleitweichen 100 km/h hergeben (und signalgeführt diese auch gefahren werden könnten), da von der LZB unnötig auf einen fiktiven Halt hingeführt und erst bei ca 65 km/h ist man aus der LZB entlassen. Das alles wohlbemerkt in der erwähnten Steigung. Da freuen sich die Stromrichter^^

Mittendrin eine Sammelantwort

fabs, Braunschweig, Samstag, 16.11.2013, 21:57 (vor 3819 Tagen) @ Christian_S

Moin!

Ein wirkliches Unding ist aber die Ausfahrt Richtung Bebra, wenn man aus Gleis 6 abfährt. Da wird man, obwohl die Überleitweichen 100 km/h hergeben (und signalgeführt diese auch gefahren werden könnten), da von der LZB unnötig auf einen fiktiven Halt hingeführt und erst bei ca 65 km/h ist man aus der LZB entlassen. Das alles wohlbemerkt in der erwähnten Steigung. Da freuen sich die Stromrichter^^

Hmm, das haben die da immer noch nicht geändert? - Als ich da zuletzt selbst gefahren bin (vor 2 1/2 Jahren) hieß es, dass "in Kürze" eine softwaretechnische Anpassung erfolgen soll...
Nun, ich habe es immer so gehandhabt, dass ich bei Abfahrt in Würzburg oder Gemünden den LZB-Störschalter eingelegt habe, wenn ich wusste, dass ich von Flieden kommend durch Fulda weiter in Richtung Bebra fahre - aber das kann auch nicht Sinn der Sache sein. Und wenn man nicht nur durch Fulda auf der LZB fährt, sonder schon von Würzburg oder Burgsinn, konnte ich es auch nicht machen, denn signalgeführt durften unsere Züge nur 100 km/h fahren (im Gegensatz zur LZB-Führung, da waren 120 km/h erlaubt) und ich hätte somit den ganzen Verkehr aufgehalten.

Viele Grüße
fabs - dessen aktuelles Gefährt keine LZB-Fahrzeugausrüstung hat und somit auch gar nicht mehr in solche Problematik verwickelt wird

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