Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher? (Fahrkarten und Angebote)

Proeter, Montag, 28.10.2013, 23:36 (vor 3855 Tagen)

Bei meiner letzten Fahrt im VRR stockte mir der Atem: Von Recklinghausen Süd nach Wanne-Eickel Hbf (4 min. mit RB) lässt sich der VRR für 4,5 km ganze 5,10 € (Preisstufe B) bezahlen. BC 50 natürlich nutzlos.
Welche Gedankengänge einer solche Tarifgestaltung zu Grunde legen, ist mir schleierhaft. Zumal man an anderen Stellen im VRR auch 30 km für 2,50 € fahren kann.

Welche ist eigentlich die spezifisch teuerste Nahverkehrsfahrt, die man in Deutschland unternehmen kann (sagen wir mal ab 3 km)?

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

KBD_1880, Montag, 28.10.2013, 23:57 (vor 3855 Tagen) @ Proeter

Ich kann dir ganz ganau sagen warum es so ist:
Irgendwie muss man ja die Preise bestimmen und der VRR tut dies halt wie im Übrigen eigentlich alle Verkehrsverbünde/-gemeinschaften mit Tarifzonen/-waben.

Wenn du Geld sparen willst, dann geh zu Fuß, soweit kann es bei 4min auf der Schiene auch nicht sein.


Die einzige Möglichkeit wäre die Anerkennung eines Kurzstreckentarifes, was aber aus Gründen der Einfachheit für den SPNV nicht gemacht wird, denn Verbindungen wie D-Flughafen--DU-Hbf sind ja nicht grad Kurzstrecken würdig.

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

tose25, Dienstag, 29.10.2013, 00:06 (vor 3855 Tagen) @ Proeter
bearbeitet von tose25, Dienstag, 29.10.2013, 00:07

DB 50 ist nicht nutzlos. Im VRR ist es erlaubt, zumindest habe ich mal selber von der Bahn diese Auskunft bekommen, mit einem IC Ticket den Nahverkehr zu benutzen. Recklinghausen Hbf- Wanne Eickel kostet damit 3,25 Euro.

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

john-vogel, Dienstag, 29.10.2013, 00:24 (vor 3855 Tagen) @ KBD_1880

Die einzige Möglichkeit wäre die Anerkennung eines Kurzstreckentarifes, was aber aus Gründen der Einfachheit für den SPNV nicht gemacht wird, denn Verbindungen wie D-Flughafen--DU-Hbf sind ja nicht grad Kurzstrecken würdig.

In München hat man es so gelöst, dass Kurzstreckentickets bis zu 4 Stationen enthalten, für U-Bahn/S-Bahn sind es aufgrund der höheren Distanzen nur 2 Stationen. Macht es halt etwas komplizierter für den Fahrgast.

Wo sonst noch?

Proeter, Dienstag, 29.10.2013, 08:38 (vor 3854 Tagen) @ KBD_1880

Ich kann dir ganz ganau sagen warum es so ist:
Irgendwie muss man ja die Preise bestimmen und der VRR tut dies halt wie im Übrigen eigentlich alle Verkehrsverbünde/-gemeinschaften mit Tarifzonen/-waben.

Dass man Preise bestimmen muss, sehe ich ja ein. Ich habe schon in verschiedenen Verkehrsverbünden Deutschlands gewohnt, aber ein solch extremes Verhältnis habe ich sonst nie erlebt.
Deswegen fragte ich ja, ob es solche extremen Verhältnisse sonst in Deutschland irgendwo gibt?
Im Rahm Berlin z.B. findet das Überfahren der Tarifzonengrenzen von Berlin zu einer Nachbarstadt ja auch Berücksichtigung. Dann zahlt man halt 2,90 (BC) statt 2,60 € (AB). Aber bei (dicht beieinanderliegenden) Stationen in Nachbarorten gleich 5,10 € zu kassieren, das halte ich eben für den beschriebenen Wucher.
Also, wie machn es die anderen?

Wo sonst noch?

KBD_1880, Dienstag, 29.10.2013, 09:55 (vor 3854 Tagen) @ Proeter

Also hier im VRS ist es so, dass für die großen Städte (Köln und Bonn) ein zusätzlicher Tarif gilt, der etwas teurer ist, wofür man aber auch längere Strecken fahren kann.
Das nennt sich dan 1b und ist 40ct teuer als 1a, was überall anders für 1 Stadt/Gemeinde gilt.

Und wenn man in die Nachbarkommune fährt gibt es auch nochmal 2a und 2b, ersteres, wenn K und BN nicht auf der Route liegen, letzteres, wenn sie es tun.

2a kostet 2,70, also genauso viel wie 1b und wb kostet 3,70.
Nach VRS-Verhältnissen wärst du mit 2,70 dabei, was 2,40 günstiger ist als im VRR.

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

Memminger1985, Memmingen, Dienstag, 29.10.2013, 09:58 (vor 3854 Tagen) @ john-vogel

Die einzige Möglichkeit wäre die Anerkennung eines Kurzstreckentarifes, was aber aus Gründen der Einfachheit für den SPNV nicht gemacht wird, denn Verbindungen wie D-Flughafen--DU-Hbf sind ja nicht grad Kurzstrecken würdig.


In München hat man es so gelöst, dass Kurzstreckentickets bis zu 4 Stationen enthalten, für U-Bahn/S-Bahn sind es aufgrund der höheren Distanzen nur 2 Stationen. Macht es halt etwas komplizierter für den Fahrgast.

von Unterschleißheim zum Flughafen München sind es 21 Minuten Fahrzeit.
Kostet:
eine Einzelfahrkarte 7,80 € (3 Zonen)
eine Streifenkarte 7,50 € (6 Streifen)
eine Single Tageskarte (Außenraum) 5,80 €

da soll sich dann mal ein Fremder auskennen.....

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

kllaas, Dienstag, 29.10.2013, 10:08 (vor 3854 Tagen) @ Proeter

Hallo,
die relevanten Gremien im VRR und wohl auch in den angrenzenden Verbünden in NRW haben vor einigen Jahren beschlossen, die Übergangsgebiete zu den Nachbarstädten stark zu verkleinern, bzw. ganz zu löschen, um höhere Einnahmen aus dem Verkauf zu erzielen.
Da war Recklinghausen Süd früher, wenn ich mich richtig erinnere, ein sehr vorteilhafter Bahnhof.
Dazu gab es eine Vereinbarung, die Anzahl der Preisstufen im Verbund auf 4 zu begrenzen. Dann gibt es mehr Preissprünge.
Nicht gut und schon gar nicht damit einverstanden, aber die Zeiten der großen Subventionierung der Verbundtarife ist vorbei, besonders, wenn auch in Verbünden wieder mehr um den Kirchturm herum gefördert wird und nicht im größerem Umkreis geplant wird.

Gruß ... Kristian

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

JanZ, HB, Dienstag, 29.10.2013, 10:28 (vor 3854 Tagen) @ kllaas
bearbeitet von JanZ, Dienstag, 29.10.2013, 10:28

Hallo,
die relevanten Gremien im VRR und wohl auch in den angrenzenden Verbünden in NRW haben vor einigen Jahren beschlossen, die Übergangsgebiete zu den Nachbarstädten stark zu verkleinern, bzw. ganz zu löschen, um höhere Einnahmen aus dem Verkauf zu erzielen.

Genau das ist das Problem. Ob nun speziell diese Relation früher günstiger zu haben war, weiß ich nicht, aber der Sprung von Preisstufe A auf B ist halt ein sehr großer und wird manchmal schon fällig, wenn man nur eine Haltestelle über die Stadtgrenze fährt. Ich habe deswegen letztes Jahr mal an den VRR geschrieben und auch konkrete Vorschläge gemacht, z.B. eben die Überlappungsbereiche zu vergrößern. In Marl-Polsum hat man es z.B. so gemacht, dass der ganze Ort zu einer Marler und einer Gelsenkirchener Wabe gehört, weil die Einwohner häufig in beide Städte fahren.

In meinem Brief habe ich angeregt, dies auch an anderen Stellen anzuwenden. Leider habe ich eine sehr allgemein gehaltene Antwort bekommen, dass dies aufgrund der knappen öffentlichen Mittel nicht möglich sei. Vielleicht hilft es, wenn ihr alle auch so einen Brief schreibt?

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

MVV-Preisverzerrung beim Flughafen

sb, Dienstag, 29.10.2013, 10:44 (vor 3854 Tagen) @ Memminger1985

von Unterschleißheim zum Flughafen München sind es 21 Minuten Fahrzeit.
Kostet:
eine Einzelfahrkarte 7,80 € (3 Zonen)
eine Streifenkarte 7,50 € (6 Streifen)
eine Single Tageskarte (Außenraum) 5,80 €

Die zitierte widersinnige Preisgestaltung ist Resultat einer bewussten Preisverzerrung zur Verteuerung der Einzelfahrten München(Stadt) – Flughafen. Geographisch liegt der Flughafen München nur 2 Zonen von Unterschleißheim entfernt, und dann ergäbe sich folgendes Bild:

eine Einzelfahrkarte 5,20 € (2 Zonen)
eine Streifenkarte 5,00 € (4 Streifen)
eine Single Tageskarte (Außenraum) 5,80 €

Die unsinnigen und teilweise überteuerten Tarifsprünge im MVV-Außenraum resultieren aus den Mehrheitsverhältnissen in der MVV-Gesellschafterversammlung, wo die MVV-Landkreise nur gemeinsam auf Augenhöhe mit der Stadt München kommen.

Ansonsten ist der MVV-Tarif im Vergleich zu VRR, VBB (außerhalb Berlins), RMV, VRN, VVS und VGN ziemlich logisch und verständlich, aber sicher nicht ganz frei von (lösbaren) Haken.

1€/km gibt es

michael_seelze, Dienstag, 29.10.2013, 11:05 (vor 3854 Tagen) @ Proeter

Bei meiner letzten Fahrt im VRR stockte mir der Atem: Von Recklinghausen Süd nach Wanne-Eickel Hbf (4 min. mit RB) lässt sich der VRR für 4,5 km ganze 5,10 € (Preisstufe B) bezahlen. BC 50 natürlich nutzlos.
Welche Gedankengänge einer solche Tarifgestaltung zu Grunde legen, ist mir schleierhaft. Zumal man an anderen Stellen im VRR auch 30 km für 2,50 € fahren kann.

Welche ist eigentlich die spezifisch teuerste Nahverkehrsfahrt, die man in Deutschland unternehmen kann (sagen wir mal ab 3 km)?

Mit 1€/km ist man auch unter 3 km Reiseweite dabei:
Paderborn Hbf - Paderborn Kasseler Tor 1,50€ für 1,5 km. Der Automat in der NWB zeigte in 2012 gar 2,30€ für diese Strecke an.

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

agw, NRW, Dienstag, 29.10.2013, 13:16 (vor 3854 Tagen) @ KBD_1880

Ich kann dir ganz ganau sagen warum es so ist:
Irgendwie muss man ja die Preise bestimmen und der VRR tut dies halt wie im Übrigen eigentlich alle Verkehrsverbünde/-gemeinschaften mit Tarifzonen/-waben.

Wenn du Geld sparen willst, dann geh zu Fuß, soweit kann es bei 4min auf der Schiene auch nicht sein.


Die einzige Möglichkeit wäre die Anerkennung eines Kurzstreckentarifes, was aber aus Gründen der Einfachheit für den SPNV nicht gemacht wird, denn Verbindungen wie D-Flughafen--DU-Hbf sind ja nicht grad Kurzstrecken würdig.

Da gibt es noch eine andere Lösung: Statt Stufe B oder nur Kurzstrecke könnte man Preisstufe A verlangen.
Man kann problemlos mit Preisstufe A von einer in eine andere Wabe fahren. Zum Beispiel, wenn es sich nur um eine S-Bahn-Station handelt. Beispiel dafür gibt es genug.

Irgendwo ist dann natürlich Schluss. In diesem Falle sind es es RB-Verbindung auf dem kurzen Weg bzw. schon zwei S-Bahn-Stationen mit fast 10 Minuten Fahrtzeit (rechnerisch) auf dem langen Weg. Ob es noch andere Gründe gibt, weiß ich nicht.

Nur weil ich mit einem RE theoretisch in 4 Minuten auch durch mehrere Städte durchbrausen kann, heißt ja nicht, dass das Preisstufe A sein muss.

Die Lösung ist halt eine BC50 und das Lösung einer (längeren) Strecke mit IC-Verbindung, falls es sowas gibt. Wie das in diesem Falle aussieht, hat ja schon jemand anders beschrieben.

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MVV-Preissystem ist perfekt

GUM, Dienstag, 29.10.2013, 13:22 (vor 3854 Tagen) @ sb

Dafür hat die Zentrierung auf München, die der MVV in Zukunft aufheben möchte, einige Vorteile.

Inhaber von Zeitkarten können nicht einzelne "Waben", sondern "Ringe" kaufen. Damit kann jemand, der beispielsweise im Südwesten wohnt beinahe die gleiche Entfernung auch in den "Nordosten" fahren und umgekehrt. Bis zur hoffentlich nie kommenden Erweiterung des MVV um viele weitere Regionen bleibt dieser Vorteil erhalten!

Zudem ist beim Kauf von 4 Ringen (Innenraum) eine enorme Menge an U-Bahnen, Straßenbahnen etc. enthalten. Wer dagegen 4 Ringe im Außenraum kauft, hat bei gleichem Preis ein geringeres Angebote.

Also alles mit Vor- und Nachteilen.

--
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(auch) MVV-Preissystem ist verbesserungsbedürftig

sb, Dienstag, 29.10.2013, 16:32 (vor 3854 Tagen) @ GUM

Dafür hat die Zentrierung auf München, die der MVV in Zukunft aufheben möchte, einige Vorteile. Inhaber von Zeitkarten können nicht einzelne "Waben", sondern "Ringe" kaufen.

Das ist aus Nutzersicht eine angenehme Gültigkeitserweiterung, die mit der MVV-Tarifreform 1999 eingeführt wurde, indem radiale Zonentrennungen vollständig eliminiert wurden.

Gleichwohl gibt es einige Pferdefüße im MVV-Tarif:

(ausgewählte Beispiele anhand der MVV-Mehrfahrtenkarte "Streifenkarte")

- Otterfing – Deisenhofen ist 1 Kurzstrecke (1 Streifen = 1,25 EUR)
- Holzkirchen – Deisenhofen sind 2 Zonen (4 Streifen = 5,00 EUR)

- Harthaus (Stadtteil von Germering!) – München-Johanneskirchen ist 1 Zone (2 Streifen = 2,50 EUR)
- Germering – München-Pasing sind 2 Zonen (4 Streifen = 5,00 EUR)

Diese Widersinnigkeiten könnten durch eine frei zulässige Kombination aller Tarifangeboten leicht gelöst werden; in den beschriebenen Fällen führte das zu:

- Holzkirchen – Deisenhofen als 2 Kurzstrecken (2 Streifen = 2,50 EUR)
- Germering – Pasing als 1 Kurzstrecke + 1 Zone (3 Streifen = 3,75 EUR)

Von der Preissystematik sollte man sich den ZVV(Zürich) zum Vorbild nehmen: Dort kosten 24h-Karten (sprich: 24h ab Entwertung) genau doppelt so viel wie zwei Einzelkarten der gewählten Preisstufe.

Ferner sollten im MVV die beiden äußeren (roten und gelben) Bartarifzonen zusammengelegt werden, so dass nur noch deren drei verbleiben (Innenraum + 2 Außenraumzonen des Bartarifs).

Wichtig im Busverkehr wäre eine tarifliche Gleichstellung der Ortsbusse mit den jeweiligen S-Bahnstationen; bisher verzichten einige Pendler auf die Zusatzzone des Zeitkartentarifs und stellen stattdessen die meist kostenfreien Park+Ride-Plätze voll.

Dies nur um ein paar Beispiele für dringenden Verbesserungsbedarf im MVV-Tarif zu nennen.

Wer dagegen 4 Ringe im Außenraum kauft, hat bei gleichem Preis ein geringeres Angebote.

Noch ein Pferdefuß des heutigen MVV-Tarifs! Um hier ein ausgewogenes Verhältnis zu erhalten, müssten die Tarifzonen im Außenbereich großzügiger gelegt werden.

Alles eine Frage der Finanzierung und Einnahmenaufteilung. Ein attraktiver und fairer Verbundtarif sollte aber durchaus im Interesse der Region München sein, die sich sonst so gerne als ÖV-freundlich geben möchte.

Wohl fast jede Kurzstreckenfahrkarte...

loco_mo, Plüschetage, Dienstag, 29.10.2013, 17:40 (vor 3854 Tagen) @ Proeter

...eine Bushaltestelle weit, z.B. in Berlin: 200-400 m = 1,40 Euro.

Macht dann theoretisch bis 7 Euro/km und praktisch kein Mensch...

6 Haltestellen kosten natürlich immer noch 1,40, dann hat man schon 1-2 km Fahrt. Immer noch kein Schnäppchen, immer noch oft 1 Euro/km.

Welche ist den nun die teuerste Strecke in D ab 3 km?

Proeter, Dienstag, 29.10.2013, 17:47 (vor 3854 Tagen) @ loco_mo

...eine Bushaltestelle weit, z.B. in Berlin: 200-400 m = 1,40 Euro.

Macht dann theoretisch bis 7 Euro/km und praktisch kein Mensch...

Das ist genau richtig, deshalb schrieb ich ja ab 3 km, damit nicht der Nenner extrem klein wird.

Weiß nun jemand, welche die teuerste Strecke ist?

Welche ist den nun die teuerste Strecke in D ab 3 km?

Fabian318, Münster i. W., Dienstag, 29.10.2013, 18:19 (vor 3854 Tagen) @ Proeter

Weiß nun jemand, welche die teuerste Strecke ist?

Diverse Flughafenshuttle würde ich da ganz oben einordnen.

Welche ist den nun die teuerste Strecke in D ab 3 km?

Jäkii, Dienstag, 29.10.2013, 18:22 (vor 3854 Tagen) @ Proeter

Bei genau 1€/km sind wir, wenn du von Mainz-Marienborn nach Klein-Winternheim/Ober-Olm fahren willst. Die zurückgelegte Fahrstrecke beträgt 3.5km, der Preis für eine Einzelkarte ("Preisstufe 23") ist 3.50€ - mit BahnCard sind es allerdings nur noch 2.65€.

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

airinter, Dienstag, 29.10.2013, 19:26 (vor 3854 Tagen) @ JanZ

In dem konkreten Fall sieht es so aus, daß da jemand die "Tarifwaben" absichtlich so gelegt hat, daß man nicht direkt von Recklinghausen Süd (174) nach Wanne-Eickel (272) fahren darf, ohne dabei durch Herne Mitte (270) zu fahren. Dort, wo sich Wabe 174 und 270 eigentlich treffen müssten ist auf der Landkarte ein weisser Fleck, der keinem Tarifgebiet angehört und durch den auch keine Linien verlaufen, ein Schelm wer Böses dabei denkt. Als der VRS noch mit Tarifzonen arbeitete gab es dort auch merkwürdige Phantomzonen, um bestimmte Relationen zu verteuern.

Berlin: 42,86€ pro Kilometer

Giovanni, Dienstag, 29.10.2013, 20:10 (vor 3854 Tagen) @ Proeter

...eine Bushaltestelle weit, z.B. in Berlin: 200-400 m = 1,40 Euro.

Macht dann theoretisch bis 7 Euro/km und praktisch kein Mensch...


Das ist genau richtig, deshalb schrieb ich ja ab 3 km, damit nicht der Nenner extrem klein wird.

Weiß nun jemand, welche die teuerste Strecke ist?

Eine Fahrt mit der BVG-Fähre F24 kostet zwar nur 1,50€ (Kurzstreckentarif), die Strecke ist jedoch mit gemessenen 35 Metern verdammt kurz.
-> http://www.panoramio.com/photo/15584877

1,50€/0,035 = 42,86€
(Der Anteil einer 4er Karte wären 1,40€ und damit glatte 40€/km)

Die Ruderfähre soll wohl wegen mangelnder Barrierefreiheit bald eingestellt werden.

--
Wo Logik aufhört fängt das DB-Preissystem an.
2.4.4: "Eine Fahrkarte für eine höhere Produktklasse berechtigt [...] auch zur Beförderung in einer niedrigeren Produktklasse."
Ein Doppelstock-RE ist 4.631,5mm hoch - ein ICE1-Speisewagen nur 4.295mm ;)

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

RB18901, Dienstag, 29.10.2013, 20:30 (vor 3854 Tagen) @ tose25

z.B. mit BC25 ist es billiger (!) den IC zwischen Soest und Lippstadt zu nutzen, als den Regionalverkehr zu nutzen

OT: F24

heinz, Dienstag, 29.10.2013, 20:43 (vor 3854 Tagen) @ Giovanni

Die Ruderfähre soll wohl wegen mangelnder Barrierefreiheit bald eingestellt werden.

Na super. Dann gibt es statt einer nicht barrierefreien Verbindung zwischen Rahnsdorf un Müggelheim einfach gar keine mehr. So kann man das Problem mit der Barrierefreiheit natürlich auh lösen.

Gibt es eigentlich irgendeine Vorschrift, dass alle ÖPNV-Verbindungen barrierefrei sein müssen? Oder ist das nur eine selbst auferlegte Maßnahme der BVG?

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

TRAXXP160DE, HBIK, Dienstag, 29.10.2013, 22:10 (vor 3854 Tagen) @ airinter

In dem konkreten Fall sieht es so aus, daß da jemand die "Tarifwaben" absichtlich so gelegt hat, daß man nicht direkt von Recklinghausen Süd (174) nach Wanne-Eickel (272) fahren darf, ohne dabei durch Herne Mitte (270) zu fahren. Dort, wo sich Wabe 174 und 270 eigentlich treffen müssten ist auf der Landkarte ein weisser Fleck, der keinem Tarifgebiet angehört und durch den auch keine Linien verlaufen, ein Schelm wer Böses dabei denkt. Als der VRS noch mit Tarifzonen arbeitete gab es dort auch merkwürdige Phantomzonen, um bestimmte Relationen zu verteuern.

Na ja, so ganz stimmt das nicht.

Positives Beispiel Essen Hbf - Mülheim Hbf ist doch A, aber nur mit der Bahn. Mit der U-Bahn B.

Herne selbst Tarifgebiet 27 besteht nur aus zwei Waben. 270 Herne, 272 Wanne-Eickel.

Ich steige nun in RE-Süd in den Zug ein - Wabe 174 - Überquere die Emscher - bin in Wabe 270 - dann überquere ich die A 42 und die Cranger Str. jetzt erst bin ich in Wabe 272. Wanne-Eickel. Das ist der Fehler.

Ob Hülsmanns Hof nun zu Herne - Baukau oder Wanne-Eickel-Crange gehört, mögen Einheimise entscheiden.

gruss

Heiko

Sparmaßnahme

ES89, Hamburg / Rostock, Dienstag, 29.10.2013, 22:12 (vor 3854 Tagen) @ heinz

Gibt es eigentlich irgendeine Vorschrift, dass alle ÖPNV-Verbindungen barrierefrei sein müssen? Oder ist das nur eine selbst auferlegte Maßnahme der BVG?

Ich meine, es wird zukünftig eine geben, weshalb die Hochflurbahnen mit Tiefeinstieg wohl auch ein Problem sein werden.

In Berlin geht es wohl eher um eine Sparmaßnahme: http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-koepenick-aus-fuer-berlins-letzte-ruderfaehre/... --> Das Land Berlin zumindest hat die gerade mal 30 Meter lange Bootsverbindung über die Müggelspree ab dem kommenden Jahr abbestellt. ... sehe man künftig nicht mehr als „notwendige Verkehrsleistung“ an.

--
Gegen Großraum-Zwang im Fernverkehr!
Für zumindest drei Abteile je Wagenklasse!

Wieviel Millionen da wohl gespart werden...

Blaschke, Dienstag, 29.10.2013, 22:49 (vor 3854 Tagen) @ ES89

- kein Text -

evtl. reichts für einen neuen Flughafen

heinz, Dienstag, 29.10.2013, 22:54 (vor 3854 Tagen) @ Blaschke

- kein Text -

Teuerster SPNV in D: > 1€/km - Wucher?

airinter, Mittwoch, 30.10.2013, 01:28 (vor 3854 Tagen) @ TRAXXP160DE

Ob Hülsmanns Hof nun zu Herne - Baukau oder Wanne-Eickel-Crange gehört, mögen Einheimise entscheiden.

Genau das wäre ja die Frage, wenn ein günstigerer Tarif zwischen RE-Süd und Wanne-Eickel erwünscht wäre könnte die Bahn über die Tarifzonengrenze fahren, an anderen Ecken weicht der Wabenplan ja auch von den kommunalen Grenzen ab.

oder 'nen Tunnel wie am anderen Seeende ;-)

Blaschke, Mittwoch, 30.10.2013, 07:37 (vor 3853 Tagen) @ heinz

- kein Text -

Der Beitrag gefällt mir! (&Formulierung des Monats)

GUM, Mittwoch, 30.10.2013, 10:02 (vor 3853 Tagen) @ sb

Dafür hat die Zentrierung auf München, die der MVV in Zukunft aufheben möchte, einige Vorteile. Inhaber von Zeitkarten können nicht einzelne "Waben", sondern "Ringe" kaufen.


Das ist aus Nutzersicht eine angenehme Gültigkeitserweiterung, die mit der MVV-Tarifreform 1999 eingeführt wurde, indem radiale Zonentrennungen vollständig eliminiert wurden.

WOW! Das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich dachte gar nicht mehr daran, dass es "früher" einmal anders gewesen ist.

Für mich ist der Begriff "radiale Zonentrennung" die Formulierung des Monats, mindestens.

Nur so am Rande:
Erschreckend finde ich, dass die Regionalzeitungen gar nicht ausgiebig über den bevorstehenden Fahrplanwechsel berichtet haben. Du hattest ja dieses Beispiel mit den Kurzstrecken Deisenhofen, Otterfing etc.

Beeindruckend, dass Deisenhofen ab Fahrplanwechsel 8 stündliche Verbindungen in die Landeshauptstadt München hat. 6 mal S 3 im Zehn-Minuten Takt plus zwei Meridian-Züge.

Ebenso gibt es jede Menge neue umsteigefreie Verbindungen auf der KBS zwischen Rosenheim und Holzkirchen mit direkter Meridian-Durchbindung nach München.

Gleichwohl gibt es einige Pferdefüße im MVV-Tarif:

(ausgewählte Beispiele anhand der MVV-Mehrfahrtenkarte "Streifenkarte")

- Otterfing – Deisenhofen ist 1 Kurzstrecke (1 Streifen = 1,25 EUR)
- Holzkirchen – Deisenhofen sind 2 Zonen (4 Streifen = 5,00 EUR)

- Harthaus (Stadtteil von Germering!) – München-Johanneskirchen ist 1 Zone (2 Streifen = 2,50 EUR)
- Germering – München-Pasing sind 2 Zonen (4 Streifen = 5,00 EUR)

Diese Widersinnigkeiten könnten durch eine frei zulässige Kombination aller Tarifangeboten leicht gelöst werden; in den beschriebenen Fällen führte das zu:

- Holzkirchen – Deisenhofen als 2 Kurzstrecken (2 Streifen = 2,50 EUR)
- Germering – Pasing als 1 Kurzstrecke + 1 Zone (3 Streifen = 3,75 EUR)

Von der Preissystematik sollte man sich den ZVV(Zürich) zum Vorbild nehmen: Dort kosten 24h-Karten (sprich: 24h ab Entwertung) genau doppelt so viel wie zwei Einzelkarten der gewählten Preisstufe.

Ferner sollten im MVV die beiden äußeren (roten und gelben) Bartarifzonen zusammengelegt werden, so dass nur noch deren drei verbleiben (Innenraum + 2 Außenraumzonen des Bartarifs).

Wichtig im Busverkehr wäre eine tarifliche Gleichstellung der Ortsbusse mit den jeweiligen S-Bahnstationen; bisher verzichten einige Pendler auf die Zusatzzone des Zeitkartentarifs und stellen stattdessen die meist kostenfreien Park+Ride-Plätze voll.

Dies nur um ein paar Beispiele für dringenden Verbesserungsbedarf im MVV-Tarif zu nennen.

Wer dagegen 4 Ringe im Außenraum kauft, hat bei gleichem Preis ein geringeres Angebote.


Noch ein Pferdefuß des heutigen MVV-Tarifs! Um hier ein ausgewogenes Verhältnis zu erhalten, müssten die Tarifzonen im Außenbereich großzügiger gelegt werden.

Alles eine Frage der Finanzierung und Einnahmenaufteilung. Ein attraktiver und fairer Verbundtarif sollte aber durchaus im Interesse der Region München sein, die sich sonst so gerne als ÖV-freundlich geben möchte.

--
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MVV-Tarifreform 1999

sb, Donnerstag, 31.10.2013, 14:40 (vor 3852 Tagen) @ GUM

Das ist aus Nutzersicht eine angenehme Gültigkeitserweiterung, die mit der MVV-Tarifreform 1999 eingeführt wurde, indem radiale Zonentrennungen vollständig eliminiert wurden.

Sprich: Damals ist die radiale Trennung der heutigen Ringe des Zeitkartentarifs entfallen; zuvor waren es Kreissegmente, die im Außenraum an den zwölf S-Bahnästen getrennt waren und im Innenraum an anderen einigermaßen naheliegenden Hauptverkehrsachsen.

Anschaulich: Ein Pendler aus dem MVV-Außenraum musst sich vor der MVV-Tarifreform 1999 für je (heutigem) Zeitkartenring eine der beidseits liegenden Kreissegmente aussuchen.

Außerdem hatte der MVV damals einen sensationellen Marketing"gag": Zusätzlich zur deutlichen Gültigkeitserweiterung (Kreissegmente auf Kreisringe) sanken zur MVV-Tarifreform sogar die Zeitkartenpreise! Einige Pendler mit Zeitkarten-Abo sahen verwundert auf ihre Kontoauszüge...

Nur so am Rande:
Erschreckend finde ich, dass die Regionalzeitungen gar nicht ausgiebig über den bevorstehenden Fahrplanwechsel berichtet haben.

Das kommt noch; hauptsächlich wird es wohl kleinere Verbesserungen im Bus-, Tram- und U-Bahn-Bereich geben.

Bei der Münchner S-Bahn wird es durch eine verfehlte Ausschreibungspolitik der BEG sogar zu einem Rückschritt kommen (siehe eigene Mail).

Du hattest ja dieses Beispiel mit den Kurzstrecken Deisenhofen, Otterfing etc.

MVV-Tarifliche Änderungen wären mir für Ende 12/2013 neu.

Geschrieben hatte ich, was ich für erforderlich hielte, um die Tarifsprünge fair abzumildern.

KBS 958 ab 12/2013

sb, Donnerstag, 31.10.2013, 14:40 (vor 3852 Tagen) @ GUM

Beeindruckend, dass Deisenhofen ab Fahrplanwechsel 8 stündliche Verbindungen in die Landeshauptstadt München hat. 6 mal S 3 im Zehn-Minuten Takt plus zwei Meridian-Züge.

...aber nur zu den Spitzenzeiten:

Statt der bislang stündlichen S20 Pasing – Solln – Deisenhofen mit Verdichtungen zu den Spitzenzeiten wird dort künftig nach ziemlich unregelmäßigem(!) "Takt"fahrplan der BOB-Meridian (KBS 958 München Hbf –(alle Zwischenhalte)– Deisenhofen –(ohne Halt)– Holzkirchen –(alle Zwischenhalte)– Rosenheim) verkehren; zwischen Pasing und Solln soll die S20 auf direktem Wege nur noch vereinzelt während der Spitzenzeiten fahren, und zwar weiter bis Höllriegelskreuth (ist auch alles schon in der DB-Reiseauskunft eingepflegt).

Ebenso gibt es jede Menge neue umsteigefreie Verbindungen auf der KBS zwischen Rosenheim und Holzkirchen mit direkter Meridian-Durchbindung nach München.

Nur zu den Spitzenzeiten; tageseinheitliche Taktminuten werden für die Mangfalltalbahn (KBS 958) ab 15.12.2013 aber ein Fremdwort werden.

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