Du darfst auch ein Ticket kaufen und es dann in den Papiermüll bringen.

Das stimmt. Aber wenn ich bei einem Flugticket (zum Beispiel) den Hinflug verfallen lasse, darf ich den Rückflug je nach Airline nicht mehr antreten.

- kein Text -

1.) Inzwischen kann ein Angebot noch so günstig und noch so freundlich kalkuliert sein. Schon vor Buchungsstart oder Fahrtantritt kommt garantiert jemand, der die Buchungsbedingungen aushebeln und verändern will. Mich stört daran, dass Du den Rabatt für die Hin- und Rückfahrt nutzen willst, obwohl Du nur einen einzigen Weg zurücklegst.

Ja, man könnte wirklich sagen, ich bin so blöd und bezahle zwei Fahrten, obwohl ich nur eine brauche. Wer macht denn sowas? Naja, Kunden in einem Preissystem mit negativen Preisen.

Man mag über gesteigerte Kaufanreize der Facon "das zweite für die Hälfte" oder "zwei für eins" streiten; niemand braucht zwei gleiche Paar Schuhe, aber warum nicht das zweite kaufen, ist ja billiger oder sogar kostenlos. Trotzdem gibt es Leute, die das zweite Paar nicht nehmen, selbst wenn's kostenlos ist, weil es Ihnen wirklich keinen Nutzen bringt und der Minimalaufwand, die Schuhe gleich draußen wegzuschmeißen, negativ wiegt. Sei's drum. Aber wenn ein Verkäufer mir zwei paar Schuhe billiger anbietet als ein einzelnes paar Schuhe, na da wär ich doch bescheuert das nicht zu nehmen. Der Verkäufer bietet mir Geld dafür, dass ich ein paar Schuhe nehme und draußen wegschmeiße! Wer ist jetzt also blöd?

Zudem kaufst Du einer Familie, einem Paar, einer Freundesgruppe das knappe Kontingent für die Hinfahrt weg. Weil alle, die dieses Samstags-Spaß-Ticket innerhalb der Tarifbedingungen nutzen wollen dann gar keinen Fahrschein mehr bekommen können.

So ist das bei Kontingenten. Soll ich jetzt nur Normalpreise kaufen, weil ich mir die auch leisten könnte und jemand anderem, der das nicht kann, ansonsten die Sparpreise wegkaufe? Werden Sparpreise bald nach Einkommen versteigert? Wem ein 19€-Sparpreis am meisten nutzt, weil er für 29€ nicht fahren kann, trete bitte vor, die anderen bleiben bitte noch bis zu Ihrer letzten Preisstufe sitzen? Ich bitte Dich.

Die Auswüchse bei Flugtarifen kommen genau daher: Es ist der Versuch, jedem Kunden seine maximale Zahlungsfähigkeit (und -willen) abzuringen. Ein Pole soll sich den Flug Warschau-Frankfurt-New York leisten können, verdient aber vielleicht nicht genug, deswegen wird's quersubventioniert. Ein Deutscher (mit, sagen wir mal, höherem Einkommen) soll für Frankfurt-New York entsprechend mehr zahlen, weil er es KANN. Sowas findest Du gut?

2.) Es ist unter anderem auch ein Wirtschaftsförderungs-/Weihnachtsschopping-Angebot. Es ist so günstig kalkuliert, dass so manche Familie/Bekanntenkreis/Kollegenrunde eben nicht mit dem Bayern-Ticket oder Deutschland-Länder-Ticket in die nächste Stadt zum Weihnachtsmarkt fährt.

Wieso fördert das die Wirtschaft, wenn ich meine Einkäufe statt in München in Nürnberg erledige? Kaufe ich dort mehr? (Kommt doch eh alles von Amazon.) Ein Umverteilungs-Angebot, vielleicht, aber derart ungerichtet, dass ich das darauf beim besten Willen nicht ablesen kann. Abgesehen davon, was glaubst Du, mache ich in Berlin anders als ein Samstags-Tickets-Fahrer, wenn ich Samstag hin- und Sonntag mit einem separaten Sparpreise zurückfahre?

Deshalb bitte ich um Verständnis für meine Ablehnung, weil es einfach nicht in ein Eisenbahnforum passt. Bei "Wie ziehe ich meine Lieferanten über den Tisch" hätte Der Vorschlag sicher die volle Punktzahl, leider.

Meine Zusammenfassung sieht ein bisschen anders aus: Ich kaufe ein Produkt, für das der Verkäufer einen negativen Preis festgelegt hat (siehe oben). Ich kann da keine Abzocke erkennen, wirklich nicht.

Meine Forderung an jedes Preissystem (und auch an das des Samstags-Tickets): Eine Leistung darf unter keinen Umständen billiger sein als eine Teilleistung, ansonsten ist Verschwendung vorprogrammiert. Ich würde mich nicht ärgern, wenn es das Samstags-Ticket nur für Züge gibt, für die jede einfache Fahrt billiger ist als das Samstags-Ticket. Aber solange es das gibt, schäme ich mich nicht, diese Angebot anzunehmen, das zu verhindern ist allein Sache der Preisgestalter.

Vielen Dank fuer die aufschlussreiche Begruendung.

Bei der Sache mit den Flugtickets hebe ich hervor, dass die H+R-Flugpreise asymmetrisch sind
(A-B-A teurer als B-A-B) - weshalb die Reihenfolge-Regelung fuer die Fluggesellschaften natuerlich sinnvoll ist (vermutlich aber auch wegen unterschiedlicher oertlicher Besteuerungen und Gebuehren)- und dass die broken-tire-Regelung wohl eher als Kulanzregelung fuer die Kunden anzusehen sind, weil sonst der Hinflug mit 100% Stornogebuehr belastet worden waere und womoeglich der Rueckflug dazu.

Das alles trifft fuer die Bahn nicht zu.

Das einzige, was ich in der Argumentation fuer triftig halte, ist, dass man die Kontingente mit dieser Methode schneller leerkauft. Auch wenn das Verfallenlassen der Hinfahrt deswegen unfair erscheint, bleibt die Frage, wie oft das passiert bei welcher Groesse der Kontingente. Und dazu noch, ob die Kontingente durch hohe Nachfrage zusaetzlich verknappt werden, wenn der Termin heranrueckt (was mich bei dem sonstigen Sparpreisgebaren der DB AG echt nicht wundern wuerde).

2.) Es ist unter anderem auch ein Wirtschaftsförderungs-/Weihnachtsschopping-Angebot. Es ist so günstig kalkuliert, dass so manche Familie/Bekanntenkreis/Kollegenrunde eben nicht mit dem Bayern-Ticket oder Deutschland-Länder-Ticket in die nächste Stadt zum Weihnachtsmarkt fährt.

Und warum endet das Angebot dann schon mitten im Advent?

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Für eine europaweit einheitliche Symmetrieminute http://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrieminute und http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Lampart
Explanation in English: https://en.wikipedia.org/wiki/Symmetry_minute

Mehr schreibe ich aus Rücksicht auf die Forenregeln nicht.

Was stört Dich denn an meiner Frage? Ich verweise mal auf die von Dir genannten Forenregeln:

"Es ist ausdrücklich erlaubt, legale Tariftricks zu posten, wie man seine Bahnreise günstig gestalten kann (als Beispiel sei hier das Europa-Spezial für nationale Reisen erwähnt)."

Mich stört zweierlei:

1.) Inzwischen kann ein Angebot noch so günstig und noch so freundlich kalkuliert sein. Schon vor Buchungsstart oder Fahrtantritt kommt garantiert jemand, der die Buchungsbedingungen aushebeln und verändern will. Mich stört daran, dass Du den Rabatt für die Hin- und Rückfahrt nutzen willst, obwohl Du nur einen einzigen Weg zurücklegst.

Damit nutzt Du das "Samstags-Spaß"-Ticket wahrscheinlich nur, um einen Sparpreis für Einfache Fahrt zu vermeiden. Das stört mich daran, dass Du einen Rabatt in Anspruch nimmst, obwohl Du fest vorhast, den Fahrschein nicht zu benutzen.

Zudem kaufst Du einer Familie, einem Paar, einer Freundesgruppe das knappe Kontingent für die Hinfahrt weg. Weil alle, die dieses Samstags-Spaß-Ticket innerhalb der Tarifbedingungen nutzen wollen dann gar keinen Fahrschein mehr bekommen können.

Ähnliche Fälle gab es vor mittlerweile über 10 Jahren auch im Luftverkehr, wo die Kunden einfach das "erste" Segment weggeschmissen haben und dann den Flug vom Hochflugpreisland aus angetreten haben. Seitdem gibt es die strikte Regel, dass bei diesen Tarifen die Reihenfolge der Flüge gleich bleibt und das Wegschmeißen des ersten Segments zum Storno der Restreise führt.

Draufgezahlt bei dem häufigen Wegschmeißen von Segmenten haben alle die Kunden, die die sog. "Broken tire"-Rule der Fluggesellschaft nutzen mussten. Wer auf dem Weg zum Flughafen eine Panne/Reparatur/Unfall/sonstige Störung erlitten hatte, konnte den ersten Abschnitt unter Umständen umbuchen oder nur eine niedrige Buchungsklassendifferenz nachzahlen. Oder einfach mit was anderem zum Zielort fahren und nur den Rückflug wahrnehmen.

Nach verschiedenen Missbräuchen gibt es diese Regel nicht mehr. Vor etwa zehn Jahren hat für die Inanspruchnahme beispielsweise eine Werkstattrechnung ausgereicht, die an das Buchungszentrum in Ortsname geschickt wurde. Damit wurde dann der vergünstigte Rückflug "gesichert", obwohl es eigentlich ein Hin-/Rück-Tarif war.

Dieser "fee waiver" (Umbuchungs-/Stornogebührensparer) war inoffiziell festgelegt, also kein Rechtsanspruch. Und je mehr Leute diesen nutzten, desto näher rückte die Rundablage P (Papierkorb).

Hier der Link zur Bahn-Originalseite:

Guckst Du hier!

"Hin- und Rückfahrt innerhalb Deutschlands am gleichen Samstag, je nach Verfügbarkeit."

2.) Es ist unter anderem auch ein Wirtschaftsförderungs-/Weihnachtsschopping-Angebot. Es ist so günstig kalkuliert, dass so manche Familie/Bekanntenkreis/Kollegenrunde eben nicht mit dem Bayern-Ticket oder Deutschland-Länder-Ticket in die nächste Stadt zum Weihnachtsmarkt fährt.

(Denke dabei an die Rennstrecke München->Nürnberg, Frankfurt->Stuttgart oder Ausflüge nach Baden-Baden).

Wenn nun ein "Normal-Einfache Richtung-Fahrer" dieses Angebot wegkauft und die Hälfte verfallen lässt, dann haben alle einen Nachteil.

Und wenn das so weitergeht, dann kommt irgendwann die Bestimmung "zur Rückfahrt nur mit Hinfahrts-Zangenabdruck gültig". Was dann, wenn der Schaffner wirklich einmal nicht kommt.

Deshalb bitte ich um Verständnis für meine Ablehnung, weil es einfach nicht in ein Eisenbahnforum passt. Bei "Wie ziehe ich meine Lieferanten über den Tisch" hätte Der Vorschlag sicher die volle Punktzahl, leider.

Ohne Persönlich zu werden aber deine Einstellung ist Kindergarten.Er Kauft die Fahrkarte Schluss Ende was er damit macht ist sein problem.