Wer sich mit einer Auskunft vom heutigen Tag an eine Fahrtinformation mit Zügen der Linie 28 und 50 holt darf sich ab 01.03.2009 nicht wundern, das er evtl 10 - 15 Minuten zu "früh" an seinem Zielbahnhof ist oder aber im Verspätungsfall auf seine Abholer länger warten muss , weil die vielleicht die "Wartezeit" noch im Bahnhof mit dem Kauf eines Begrüssungsgeschenks verkürzen wollen.
Was ist passiert?
Kluge Köpfe haben sich Gedanken gemacht, dass der Interimsfahrplan vielleicht doch nicht so gut laufen könnte und man quasi nach der Hälfte des Interimsfahrplans einen kosmetischen Eingriff machen sollte.
So ändert sich betrieblich nichts, jedoch verkehrlich (also für den Kunden) werden die Ankunftszeiten an den Endbahnhöfen bei fast allen Zügen der Linie 28 und 50 zwischen 5 und 15 Minuten nach hinten angepasst.
Ein gewisses System ist bei der Durchforstung der Verbindungen erkennbar:

Linie 28 Berlin - München 10 Minuten später in München

Linie 28 Berlin - Nürnberg 15 Minuten später in Nürnberg bzw. München

Linie 28 München - Berlin 10 Minuten später in Berlin Südkreuz, Berlin Hbf
und Berlin-Gesundbrunnen, jedoch auch 5 Minuten in Leipzig Hbf

Linie 28 Nürnberg - Berlin 15 Minuten später in Berlin Südkreuz, Berlin Hbf
und Berlin-Gesundbrunnen

Linie 50 Dresden - Wiesbaden 5 Minuten für Frankfurt Hbf, Frankfurt Flugh,
Mainz und Wiesbaden

Linie 50 Leipzig - Frankfurt Süd keine Anpassung

Linie 50 Wiesbaden - Dresden 10 Minuten später in Dresden-Neustadt und
Dresden Hbf

Linie 50 Frankfurt Süd - Leipzig 5-10 Minuten in Leipzig bzw. Dresden

Shuttleverkehre und Einzellagen ohne Neigetechnik-Anteil haben keine Anpassungen
erhalten, auch nicht einzelne Züge, z.B. 109

Ab 01.03. soll es wohl auch neue Abfahrtstafeln auf den Bahnhöfen der entsprechenden Linien geben.

Mein erstes durchforsten ergibt dass es wohl nun doch einige Verschiebungen bei Reiseströmen geben wird, da es z.B. in Nürnberg kein sinnvoller Anschluss aus der dort endenden Linie gibt.
Wie das ganze praktikabel funktionieren wird da kann man nur gespannt sein. Es gibt ja genug Züge, die trotzdem pünktlich fahren und je nach Zeitpuffer verkehrlich dann vor Plan am Ziel sein werden. Ob alle Zugbegleiter die entsprechenden Infos erhalten und diese dann auch dem Kunden so rüberbringen bleibt abzuwarten. Ich stell mir das Szenario schon vor:
Zug ist betrieblich 15 Minuten später, im Zug wird nach der Abfahrt am letzten Haltebahnhof die neue Ankunftszeit mitgeteilt (neue Verkehrliche Zeit + Verspätung) und auf einmal steht der Zug "pünktlich" nach verkehrlicher Zeit am Zielbahnhof.

Ob sich das Ganze wirklich lohnt bleibt abzuwarten.

Linie 87 "Gäubahn" erhält neuen Fahrplan (wurde hier ja schon diskutiert), es wird aber nicht wie in anderen Foren spekuliert kommplett auf Wagenzüge umgestellt, sondern nur ein Zugpaar, der Rest bleibt ICE-T.