Hallo,

Meine Bestellung vom Anfang der Woche (Montag) für die neue BahnCard wurde binnen fünf Tagen bearbeitet.

Ich hatte heute auch meine neue BahnCard (25) in der Post. Ich hatte sie am Dienstag letzter Woche beantragt, von daher betrug die Lieferzeit elf Tage.

Während der Versand ganz gut klappte, gab es wieder mal ein paar Dinge, die ich so in Serie eigentlich nur von der DB gewohnt bin:

1) Gestern lag eine schwarzes, zusammengefaltetes Lesezeichen in der Post. Darauf stand: "Nicht vergessen: Mobility BahnCard 100." und auf der Rückseite war zu lesen: "Ihre Mobility BahnCard läuft in den kommenden Wochen aus. Wenn Sie auch zukünftig die höchste Form der Mobilität [?] genießen [?] möchten, sollten Sie jetzt Ihre Mobility BahnCard 100 verlängern. Unser Tipp: Legen Sie dieses Lesezeichen bei der nächsten Bahnfahrt in Ihre Reiselektüre, so werden Sie direkt daran erinnert, in einer unserer Verkaufsstellen einen Bestellschein für Ihre neue Mobility BahnCard 100 auszufüllen. Wir jedenfalls würden uns freuen, Sie weiterhin an Bord unserer Züge als Inhaber einer Mobility BahnCard 100 begrüßen zu dürfen."

Komisch:
- Ich hatte vor anderthalb Wochen meine BahnCard 25 beantragt, nur einen Tag nach der obigen Erinnerung war diese auch in der Post. Offenbar fehlt im System der DB auch hier ein ganz einfacher Datenbankabgleich, um Kunden, die bereits eine niederwertige Folgekarte bestellten, von solchen Schreiben zu verschonen.

- Zu Gunsten der DB habe ich das Werbe-Lesezeichen gleich im Ordner für die eingehende Tagespost archiviert. Würde ich es wirklich in ein Buch auf meinen Bahnfahrten von Dresden gen Süden und Westen stecken, würde ich mich mir im scheppernden Interregio-Wagen oder im ICE mit defekten Sitzen und Toiletten nur darin bestätigt fühlen, zukünftig tatsächlich wieder "Mobilität genießen" zu können: Bei Sixt oder der Lufthansa. Dort, wo Kunden -- wie mir vielfach erzählt wird -- eben noch ernst genommen und nicht selten als Otto Normalverbraucher besser behandelt werden als bahn.komm!fort!-Kunden.

- Auch in diesem Schreiben zeigt sich die DB nicht in der Lage, den simplen Begriff "1.Klasse" (sic!) richtig zu schreiben. Dabei steht "Erste Klasse" ebenso im aktuellen Rechtschreib-Duden wie ein konkreter Fall der Durchkopplung ("Ers|te[r]-Klas|se-Ab|teil"). Richtig grotesk wird das Ganze, wenn die Deppenleerzeichen sinnentstellend wirken: Wer statt "1.-Klasse-Service" (der Service der 1. Klasse) einfach "1. Klasse Service" schreibt, gibt implizit zu, bislang allenfalls zweitklassigen Service geliefert zu haben. Oder sind die seit anderthalb Jahren gebetsmühlenartig kommunizierten Versuche, zum ersten Mal "klasse Service" zu bieten, etwa immer noch nicht umgesetzt?

- Inhaltlich ist im weiteren Textverlauf schlicht falsch, dass "nur mit der [MBC 100]" man "innerhalb Deutschlands keinen Fahrschein mehr" benötigen würde. Mir fallen da spontan der bahn.bonus-Tagesfahrschein und die diversen Tages- und Dauerfahrscheine für Mitarbeiter und Auftragnehmer der DB ein.

2) Unmittelbar nachdem ich die BahnCard 25 bestellt hatte, schrieb ich dem bahn.komm!fort!-Service eine E-Mail und bat um schriftliche Bestätigung der Kündigung des Abonnements. Die Antwort kam neun Tage später, am Donnerstag dieser Woche. Dumm nur, dass seit den letzten "Serviceoptimierungen" im Dezember E-Mails nun mit Microsoft-Word-11-HTML geschrieben werden -- wider jedem E-Mail-Knigge, in dem ausdrücklich von der Verwendung von HTML abgeraten wird. Es soll Leser wie mich geben, die grundsätzlich auf HTML in E-Mails verzichten -- nicht zuletzt, damit nicht Werbe- und anderer Müll beim Lesen von E-Mails auf den Rechner nachgeladen wird. Das ein paar simple Zeilen Text -- sonst zwei, drei Kilobyte groß -- so, wie in diesem Fall, auf 33 Kilobyte aufgebläht werden, sei nur kurz am Rande erwähnt. Bemerkenswert war auch, dass im Anschreiben der BahnCard mit acht Zeilen auf die 250 Extrapunkte hingewiesen wurde, falls ich noch nicht bahn.bonus-Kunde sei. Auch an dieser Ecke fehlt mal wieder ein einfacher Datenabgleich, um das ohnehin personalisierte Anschreiben von unnötigen Informationen zu befreien... Immerhin: Die Bahn schafft es seit ein paar Wochen zuverlässig, den in unserem Hochhaus unbedingt notwendigen Adresszusatz (Wohnungsnummer) einzubauen. Auch das war -- leider *seuftz* -- über lange Zeit nicht selbstverständlich.

3) Immerhin hat es die Bahn geschafft, nach nur gut vier Wochen und zwei E-Mail-Anfragen dafür zu sorgen, dass ich mit meiner BahnCard-Nummer und meinem Geburtsdatum meine bahn.bonus-Punkte Punkte abfragen und Prämien bestellen kann. Das war über Wochen nicht möglich, nachdem ich in den letzten Jahren nie Schwierigkeiten hatte. Es soll doch niemand behaupten, die Bahn sei nicht in der Lage, komplexe IT-Systeme zu managen... Selbstverständlich gab es keine Bitte um Entschuldigung und schon gar keine paar Extrapunkte für die Zeit, die der Kunde mal wieder darauf verwenden musste, dass Selbstverständlichkeiten funktionieren.

Noch fünf Wochen, dann ist mit der Bahnvielfahrerei bei mir Schluss. Und das ist verdammt gut so.

Genervte Grüße aus Dresden
Peter

--
unterwegs für freie Eisenbahn-Geodaten

Meine Bestellung vom Anfang der Woche (Montag) für die neue BahnCard wurde binnen fünf Tagen bearbeitet.
War heute in der Post. Zwar etwas langsamer, als früher, aber doch noch akzeptabel schnell.
Nur so zur Info

Hallo GUM,
es freut mich für Dich, dass bei Dir es so schnell ging.
Zur Info meine Erfahrungen: Nach der BC100-Bestellung wurde der Kaufpreis von 3,5 TEuro zügig abgebucht. Eine vorläufige BC100 kam immerhin noch pünktlich vor Beginn des Geltungszeitraums. Seit meiner Bestellung sind nun aber schon mehr als 50 (i.W.: fünfzig) Tage ins Land gegangen, ohne dass bisher das schwarze Plastikkärtchen bei mir eingetroffen wäre ...

--
mfG - Joachim