Nachfrage @Christian_S (Allgemeines Forum)

sappiosa, Dienstag, 03.02.2009, 08:43 (vor 5709 Tagen)

(A.S. Dies ist eine Nachfrage zu diesem Beitrag, die ich ungern auf Seite 2 verstecken würde.)

Hallo Christian,

Signalabstände werden nicht vergrößert, um bogenschnell fahren zu können. Anders als bei der LZB, die ja ANSTATT der PZB wirksam ist, arbeiten PZB und GNT nebeneinander her.

Ist das wirklich so? Signalabstände hängen ja nicht an der PZB. Ich habe es bisher so verstanden: Wenn die Strecke keine Führerstandssignalisierung hat (das wäre z.B. LZB oder ETCS, aber nicht PZB, und GNT eben auch nicht), dann erkennt der Lokführer erst am Vorsignal, dass das Hauptsignal auf Halt steht. Also muss der Signalabstand groß genug sein, dass er notfalls zur Betriebsbremsung von v_max auf 0 reicht - mit oder ohne GNT. Wenn man also bogenschnell schneller fahren will als zuvor, muss man ggf. den Vorsignalabstand vergrößern.

Oder war das nur ein Missverständnis des Begriffs "Signalabstand"? In o.g. Kontext meine ich "Abstand vom Vorsignal zum Hauptsignal", nicht "Abstand zweier Hauptsignale"?

Vielen Dank und schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

Nachfrage @Christian_S

Burkhard, Dienstag, 03.02.2009, 10:02 (vor 5709 Tagen) @ sappiosa

Wenn die Strecke keine Führerstandssignalisierung hat (das wäre z.B. LZB oder ETCS, aber nicht PZB, und GNT eben auch nicht), dann erkennt der Lokführer erst am Vorsignal, dass das Hauptsignal auf Halt steht.

Richtig!

Also muss der Signalabstand groß genug sein, dass er notfalls zur Betriebsbremsung von v_max auf 0 reicht - mit oder ohne GNT. Wenn man also bogenschnell schneller fahren will als zuvor, muss man ggf. den Vorsignalabstand vergrößern.

Haben Vorsignale in Deutschland nicht eh einen Regelabstand von 1000 Metern? Daran bemisst sich ja auch die zulässige Hg, bei 160 km/h reicht es - vereinfacht gesagt - für heute verkehrende Personenzüge mit entsprechender Zulassung im Regelfall* aus.
Schneller als 160 km/h wird eh nicht mit Neigetechnik gefahren.

Viele Grüße Burkhard

* Ja. Ausnahmen bestätigen die Regel!

Nachfrage @Christian_S

Fabian318, Münster i. W., Dienstag, 03.02.2009, 10:53 (vor 5709 Tagen) @ Burkhard

Auf Hauptbahnen i.d.R. 700 oder 1000 Meter, auf Nebenbahnen durchaus mal 400 Meter oder weniger (oder gar kein Vorsignal).

Nachfrage @Christian_S

Christian_S, Dienstag, 03.02.2009, 11:26 (vor 5709 Tagen) @ Fabian318

Auf Hauptbahnen i.d.R. 700 oder 1000 Meter, auf Nebenbahnen durchaus mal 400 Meter oder weniger (oder gar kein Vorsignal).


Auf Nebenbahnen ist aber selten GNT anzutreffen, sodass sich dieses Problem eigentlich nie stellt.

Wie burkard schon geschrieben hat, hat die GNT an sich ja nichts mit den Signalabständen zu tun. Diese werden ja nicht danach aufgestellt, ob nun z.B. 110 oder 160 km/h gefahren werden, sondern nach ganz anderen Gesichtspunkten. Der maximale Abstand von Vor- zum Hauptsignal beträgt 1500m. Es ist also wie gesagt nicht nötig, die Signalabstände bei GNT-Ausrüstung der Strecke anzupassen. Mag sein, das wenn man eh grad irgendwo auf ESTW umbaut, man manches Vorsignal mal um 100 oder 200m weiter vom Hauptsignal wegsetzt, wenn dies z.B. bessere Draufsicht ermöglicht. Aber das ist dann eher zufällig zeitgleich mit einer GNT-Ausrüstung der Strecke und hat mit dieser vordergründig nix zu tun.

Nachfrage @Christian_S

sappiosa, Dienstag, 03.02.2009, 13:09 (vor 5708 Tagen) @ Christian_S

Hallo Christian,

vielen Dank.

Diese werden ja nicht danach aufgestellt, ob nun z.B. 110 oder 160 km/h gefahren werden, sondern nach ganz anderen Gesichtspunkten.

Nichtsdestotrotz kann ein Vorsignalabstand (zusammen mit den Bremshundertsteln des Zuges) die Höchstgeschwindigkeit herabsetzen. Und soviel ich weiß, ist auch auf Hauptbahnen 700 m Abstand durchaus noch recht häufig, insbesondere bei älterer Signaltechnik. Oder sehe ich das falsch?
Verstehe ich Dich also richtig, dass theoretisch der bogenschnelle Ausbau einen größeren Vorsignalabstand erfordern könnte, das aber in der Praxis noch nicht vorgekommen ist, weil dann stets der vorhandene Vorsignalabstand ausgereicht hat?

Der maximale Abstand von Vor- zum Hauptsignal beträgt 1500m.

Der wird aber m.W. nur an dünn befahrenen Steilstrecken benutzt. Immerhin setzt ein großer Vorsignalabstand auch die Kapazität der Strecke herab.
Als Regelfall auf Hauptbahnen sind mir 1000 m bekannt. Für die gängigen Personenzug-Tfz reicht das für Tempo 160 - und alles darüber braucht ohnehin LZB.

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

Nachfrage @Christian_S

Christian_S, Dienstag, 03.02.2009, 15:40 (vor 5708 Tagen) @ sappiosa


Verstehe ich Dich also richtig, dass theoretisch der bogenschnelle Ausbau einen größeren Vorsignalabstand erfordern könnte, das aber in der Praxis noch nicht vorgekommen ist, weil dann stets der vorhandene Vorsignalabstand ausgereicht hat?

Kann man so sagen, ja. Die Frage ist halt immer, ob man dann wirklich den Signalabstand ändert (eben FALLS dies möglich ist) oder man die GNT-Geschwindigkeit kurzzeitig um 10 oder 20 km/h herabsetzt. Was am Ende eher gemacht wird können nur Experten für Signaltechnik erklären.

Der wird aber m.W. nur an dünn befahrenen Steilstrecken benutzt. Immerhin setzt ein großer Vorsignalabstand auch die Kapazität der Strecke herab.
Als Regelfall auf Hauptbahnen sind mir 1000 m bekannt.

Oh, sag das nicht so leichtfertig! Immer mehr Strecken, besonders Ausbauabschnitte, weisen durchaus Abstände von 1200-1500m auf. Schau Dir z.B. die neuen Signale zwischen Augsburg und München an, da gibts mehrere Abschnitte, die solche Signalabstände aufweisen. Es macht ja keinen Sinn, das Hauptsignal unbedingt nach 1000m zu stellen, dann ein paar hundert Meter weiter das nächste Vorsignal etc. Da ist das beschriebe Beispiel sicher besser, man spart dadurch sozusagen Signale ein und bei 160 km/h ist es tausendmal angenehmer, mehr als 1000m Bremsweg zu haben als immer genau 1000m ;)

Nachfrage @Christian_S

sappiosa, Mittwoch, 04.02.2009, 09:23 (vor 5708 Tagen) @ Christian_S

Hallo Christian,

Der wird aber m.W. nur an dünn befahrenen Steilstrecken benutzt. Immerhin setzt ein großer Vorsignalabstand auch die Kapazität der Strecke herab.
Als Regelfall auf Hauptbahnen sind mir 1000 m bekannt.


Oh, sag das nicht so leichtfertig! Immer mehr Strecken, besonders Ausbauabschnitte, weisen durchaus Abstände von 1200-1500m auf. Schau Dir z.B. die neuen Signale zwischen Augsburg und München an, da gibts mehrere Abschnitte, die solche Signalabstände aufweisen. Es macht ja keinen Sinn, das Hauptsignal unbedingt nach 1000m zu stellen, dann ein paar hundert Meter weiter das nächste Vorsignal etc. Da ist das beschriebe Beispiel sicher besser, man spart dadurch sozusagen Signale ein und bei 160 km/h ist es tausendmal angenehmer, mehr als 1000m Bremsweg zu haben als immer genau 1000m ;)

Okay, dann meinten wir nicht ganz das Gleiche. Ich hatte den "formalen Bremsweg" im Hinterkopf, der in der Bremstafel steht und mit dessen Hilfe man die nötigen Bremshundertstel berechnet. Klar, dass man diesen Abstand beim praktischen Bau der Signale nicht zu hundert Prozent einhalten kann, schon damit die Signale an gut sichtbarer Stelle stehen.

Baut man Augsburg-München mit Kombinationssignalen, so dass Vorsignalabstand = Hauptsignalabstand ist?

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

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