CN: 250 km/h und Doppelstockcontainer auf einer Strecke (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 11.01.2012, 08:14 (vor 4512 Tagen)

Hallo ICE-Fans,


und schon wieder hat China vor eine neue Bahnstrecke zu bauen, während zwei weitere eröffnet wurden. Nun ist das mittlerweile nicht mehr etwas ganz Besonderes, aber für die geplante Strecke schon.

Die Strecke Nanning-Qinzhou soll s.i.w. die erste Mischbetrieb-HGV-Strecke von China werden (bisher waren es s.i.w. immer reinrassige HGV-Strecken). Auf der Strecke können CRH-Züge mit 250 km/h fahren; zudem sei sie für Doppelstockcontainerzüge geeignet:

The 99 km Nanning - Qinzhou line will cost 9·8bn yuan and is being designed to carry both 250 km/h passenger trains and double-stack container traffic.

Doppelt gestapelte Container sind in den Vereinigten Staaten schon Alltag, in Europa eine Seltenheit (bin mir bezüglich Russland nicht sicher). Da mir keine 250 km/h Dieselzüge in China bekannt sind, müssen die Doppelstockcontainerzüge dort unter Fahrdraht fahren. Geht das überhaupt?
Wenn ich mir die EU-Container anschaue, habe ich so die Idee: hmmm, der verteilt angetriebene Güterzug ist wohl noch Zukunft, aber mit Doppelstaplung haben wir als Vorprobe den Güterzug mit verteilter Stromabnahme...


gruß,

Oscar (NL), entschuldigt sich, dass er nicht weiß, ob die Betuweroute für "double stacking" vorbereitet ist.

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

CN: 250 km/h und Doppelstockcontainer auf einer Strecke

ice-t-411, Mittwoch, 11.01.2012, 09:47 (vor 4512 Tagen) @ Oscar (NL)

Hi!

Doppelt gestapelte Container sind in den Vereinigten Staaten schon Alltag, in Europa eine Seltenheit (bin mir bezüglich Russland nicht sicher). Da mir keine 250 km/h Dieselzüge in China bekannt sind, müssen die Doppelstockcontainerzüge dort unter Fahrdraht fahren. Geht das überhaupt?

Kann ich mir unter Fahrdraht nicht vorstellen, zumindest nicht bei derzeitigen Lichtraumprofilen. In den USA ist das auch nur auf bestimmten Korridoren möglich. Möglich ist es schon, setzt aber eine sehr hohe Fahrleitung voraus, da die Höhe der Container genormt ist und man in den USA bei den entsprechenden Wagen die Container auch schon nur sehr knapp über Schienenoberkante anbringt.

Für den Mischverkehr an sich sehe ich allerdings weniger Probleme, Container lassen sich sehr gut befestigen und bilden auch einen recht homogenen Zugverband. Allerdings dürfte man die Luftverwirbelung in einem Tunnel durchaus spüren (längere Tunnel bei doppelte Höhe kann ich mir aber auch wieder nicht vorstellen).

Gruß
Johannes

--
Schiffbau ist Kunst - Flugzeugbau ist Wissenschaft - Elektrotechnik ist Glücksache ;)

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Steffen, Mittwoch, 11.01.2012, 10:10 (vor 4512 Tagen) @ ice-t-411

Hallo,

Kann ich mir unter Fahrdraht nicht vorstellen, zumindest nicht bei derzeitigen Lichtraumprofilen. In den USA ist das auch nur auf bestimmten Korridoren möglich. Möglich ist es schon, setzt aber eine sehr hohe Fahrleitung voraus, da die Höhe der Container genormt ist

Mit den herkömmlichen Stromabnehmern geht das sicherlich nicht, da dürfte man nicht hoch genug kommen.

Zur Lösung könnte man evtl.
*einen ausfahrbaren Stromabnehmer
*oder einen weiteren, höheren Stromabnehmer montieren,
*die Stromabnahme seitlich machen (wie in unseren Anfangstagen die Drehstromversuchstriebwagen) oder
*mit Stromschine fahren.

und man in den USA bei den entsprechenden Wagen die Container auch schon nur sehr knapp über Schienenoberkante anbringt.

Das liegt sicherlich auch daran, dass der Schwerpunkt des Wagens nicht ganz so hoch liegt.

Für den Mischverkehr an sich sehe ich allerdings weniger Probleme, Container lassen sich sehr gut befestigen und bilden auch einen recht homogenen Zugverband. Allerdings dürfte man die Luftverwirbelung in einem Tunnel durchaus spüren (längere Tunnel bei doppelte Höhe kann ich mir aber auch wieder nicht vorstellen).

Gibt es bei den chinesischen HGV-Strecken überhaupt Tunnel? Das Land ist im Osten ja eher flach ...

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Felix, Göttingen, Mittwoch, 11.01.2012, 10:43 (vor 4512 Tagen) @ Steffen

Gibt es bei den chinesischen HGV-Strecken überhaupt Tunnel? Das Land ist im Osten ja eher flach ...

Südlich des Jangtse-Flusses nicht. Von der 968 km langen Strecke Wuhan-Guangzhou verlaufen 177 km in Tunnels.

CN: Doppelstaplung + Fahrdraht = möglich, auch in NL.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 11.01.2012, 11:21 (vor 4512 Tagen) @ Steffen
bearbeitet von Oscar (NL), Mittwoch, 11.01.2012, 11:25

Hallo Steffen,

Mit den herkömmlichen Stromabnehmern geht das sicherlich nicht, da dürfte man nicht hoch genug kommen.

Zur Lösung könnte man evtl.
*einen ausfahrbaren Stromabnehmer
*oder einen weiteren, höheren Stromabnehmer montieren,
*die Stromabnahme seitlich machen (wie in unseren Anfangstagen die Drehstromversuchstriebwagen) oder
*mit Stromschine fahren.

Gibt es bei den chinesischen HGV-Strecken überhaupt Tunnel? Das Land ist im Osten ja eher flach ...

1. Unser Land ist auch flach, dennoch gibt es Tunnel, z.B. HSL-Zuid Absenktunnel Oude Maas und Dordtsche Kil sowie HSL-Zuid Bohrtunnel Groene Hart. Auch die Betuweroute hat etwa 5 Tunnel.
2. Angeblich haben die Chinesen das schon berücksichtigt, und laut Wiki und dessen Quelle das Problem schon gelöst:

The Chinese Railways are already running double-stack containers under the overhead electric wire by using well wagons. In such cases, the container height is less than the standard height of ISO containers used internationally.

(komischer Satz; als ob dadurch, dass man niederigere Wagen einsetzt, die Container an sich auch niedriger werden...)

Auch die Tunnel in der Betuweroute sind schon für doppelgestapelte Container vorbereitet. Dokument (PDF) dazu, Seite 54-55-56, sowie Wiki:

Tunnels, electrification and other parts of the railway are engineered to be 4,10 m wide and 6,15 m high in order to allow double stacked container trains.

Nur schade, dass das in der harten Praxis dann wieder nicht geht, weil sonstige Abschnitte auf der Transversale Rotterdam-Genua dann wieder nicht vorbereitet sind...:(


gruß,

Oscar (NL).

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Steffen, Mittwoch, 11.01.2012, 11:25 (vor 4512 Tagen) @ Oscar (NL)

Interessant, vielen Dank!

Die "Lösung" geht also in Richtung andere Containerhöhe. Da bin ich mal gespannt, ob/wann/wie sich die durchsetzen wird.

Con den niedrigen Containern können die Amis dann sicherlich drei aufeinander stapeln :)

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Mario, Mittwoch, 11.01.2012, 12:09 (vor 4512 Tagen) @ Steffen

Interessant, vielen Dank!

Die "Lösung" geht also in Richtung andere Containerhöhe. Da bin ich mal gespannt, ob/wann/wie sich die durchsetzen wird.

Sind damit evtl. Flat Rack Container gemeint? Diese sind etwas schmaler als ISO-Container und auch etwas niedriger (2,159m bzw. 1,986m). Das spart in der Höhe immerhin so durchschnittlich etwa einen halben Meter ein. Dafür sind diese Container aber bis 17,762m lang, während die 40'-ISO nur 12,032m haben.

Con den niedrigen Containern können die Amis dann sicherlich drei aufeinander stapeln :)

Oder zwei nebeneinander ;-). Ich denke ja ab und zu mal drüber nach, wie das Transportwesen in Europa und Richtung Asien aussähe, wenn man damals in der schlimmen Zeit wirklich noch ein 3m-Breitspurnetz gebaut und mit den Jahren immer weiter ausgebaut hätte. Drei Container nebeneinander und aufeinander wären schon ne riesen Sache gewesen und wenn so ne Strecke von Westeuropa nach China ginge, dann wäre es hier sicher heute sehr schwer für Schiffe. Aber es kam halt nicht so.

Jedoch könnte man in der Tat mal prüfen, ob mit mit zwei Flat Rack Containern aufeinander nicht dochmal durch Europa fahren könnte. Mit zwei dieser 1,986m-Flat Rack Containern könnte man auf sehr flachen Wagen das G2-Lichtraumprofil einhalten.

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rotfuxx, Mittwoch, 11.01.2012, 14:54 (vor 4512 Tagen) @ Mario

Drei Container nebeneinander und aufeinander wären schon ne riesen Sache gewesen und wenn so ne Strecke von Westeuropa nach China ginge, dann wäre es hier sicher heute sehr schwer für Schiffe. Aber es kam halt nicht so.

Das glaube ich nicht. Der Schiffskilometer kosten nur einen Bruchteil von Bahnkilometern. Daran würde auch Faktor drei bei Kapazität nichts nennenswert ändern.

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Mario, Mittwoch, 11.01.2012, 16:10 (vor 4512 Tagen) @ rotfuxx

Drei Container nebeneinander und aufeinander wären schon ne riesen Sache gewesen und wenn so ne Strecke von Westeuropa nach China ginge, dann wäre es hier sicher heute sehr schwer für Schiffe. Aber es kam halt nicht so.

Das glaube ich nicht. Der Schiffskilometer kosten nur einen Bruchteil von Bahnkilometern. Daran würde auch Faktor drei bei Kapazität nichts nennenswert ändern.

Ich habe ja geschrieben, dass in Höhe UND Breite drei Container auf den Wagen gegangen wären und den Archiven nach auch mindestens 3x 40' hintereinander, also insgesamt 27 Stück 40'-Container auf EINEM Wagen. Natürlich hätte denn ein Wagen mindestens 10 Achsen gehabt und auch der Oberbau hätte riesige Achslasten aushalten müssen. Der Faktor ist also weit höher als 3.

Doch der Hauptvorteil so einer Hochkapazitätsbahn zwischen Westeuropa und Asien wäre die Zeit gewesen. Während ein Containerschiff hierfür um die 4 Wochen braucht, hätte solch ein Zug ja nach Geschwindigkeit nur 10-12 Tage gebraucht und der Takt könnte erheblich dichter sein als bei einer Hochsee-Schiffslinie. Eine große Zahl an Güter könnte also noch schneller transportiert werden, ohne dass man dafür auf den teuren und vor allem größenmäßig sehr beschränkten Luftweg ausweichen muss. Zudem hätten solche Züge ja auch von vielen Startbahnhöfen losfahren können und nicht nur von sehr wenigen Hochseehäfen.

Man hat diese Breitspurbahn zwar damals nicht gebaut, doch es wäre in der Tat mal zu untersuchen, ob es heute einen Markt dafür gäbe (z.B. im Europaverkehr oder/und nach Asien). Denn neben Containern könnten so ja auch großes Stückgut wie Kraftwerkskomponenten, Autos, LKWs, große Baugruppen und viele andere Dinge transportiert werden, was eben heute auf der Bahn wegen der Dimensionen nicht geht. Ich weiß, dass diese Vision sehr kühn ist und auch einen historisch vielleicht etwas "braunen" Beigeschmack hat. Aber rein vom Transportwesen her wäre dies eine sehr interessante Idee, die wie gesagt vielleicht doch mal näher untersucht werden sollte.

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ice-t-411, Mittwoch, 11.01.2012, 18:36 (vor 4512 Tagen) @ Mario

Hi!

Oder zwei nebeneinander ;-). Ich denke ja ab und zu mal drüber nach, wie das Transportwesen in Europa und Richtung Asien aussähe, wenn man damals in der schlimmen Zeit wirklich noch ein 3m-Breitspurnetz gebaut und mit den Jahren immer weiter ausgebaut hätte. Drei Container nebeneinander und aufeinander wären schon ne riesen Sache gewesen und wenn so ne Strecke von Westeuropa nach China ginge, dann wäre es hier sicher heute sehr schwer für Schiffe. Aber es kam halt nicht so.

Schlaue Menschen haben mal die Kapazität und den nötigen Platz für vier Normalspurgleise vs. 2 3-Meter-Gleise gerechnet und es gewinnt, wenig überraschend, die Normalspur mit weniger Platz und mehr Kapazität.

Abgesehen davon kannst du auf der Transsib völlig unmöglich die Mengen eines Containerschiffs transportieren, vermutlich auch nicht mit vier Gleisen. Dafür bist du aber viel schneller. Schifffahrt bleibt aber bei großen Mengen unschlagbar billig und effizient. Und das war sie auch schon vor der Zeit der Eisenbahn.

Man hat sich in Deutschland schon diverse Male (z.B. bei Bau der "Alt"-SFS) Gedanken um Doppelstockcontainer und mehr Lichtraumprofil gemacht, aber es lohnt sich einfach nicht. Eher ließen sich wohl Züge bis 850m realisieren. Und eine vernüpftige Kupplung täte dann langsam auch mal Not...

Gruß
Johannes

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Mario, Mittwoch, 11.01.2012, 23:51 (vor 4511 Tagen) @ ice-t-411

Schlaue Menschen haben mal die Kapazität und den nötigen Platz für vier Normalspurgleise vs. 2 3-Meter-Gleise gerechnet und es gewinnt, wenig überraschend, die Normalspur mit weniger Platz und mehr Kapazität.

Kannst du mir bitte den Link dazu geben, denn das würde mich in der Tat mal interessieren? Danke schonmal.

Abgesehen davon kannst du auf der Transsib völlig unmöglich die Mengen eines Containerschiffs transportieren, vermutlich auch nicht mit vier Gleisen. Dafür bist du aber viel schneller. Schifffahrt bleibt aber bei großen Mengen unschlagbar billig und effizient. Und das war sie auch schon vor der Zeit der Eisenbahn.

Ich bezweifle einfach, dass 4 normale Gleise mehr Kapazität hätten also 2 3m-Gleise. Ein Zug mit 80 Stück 20'-Containern ist etwa 600m lang. Nehme ich zwei davon nebeneinander, dann sind es 160 Stück 20'-Container. Ein Breitspurwagen alleine hätte laut den Planungen bei drei Containern nebeneinander, zwei nebeneinander und sechs hintereinander aber schon eine Kapazität von 36 Stück gehabt. Somit hätte man also mit gerade mal 5(!) Wagen schon 180 Container und damit 20 Stück mehr als zwei normalspurige Containerzüge.

Man hat sich in Deutschland schon diverse Male (z.B. bei Bau der "Alt"-SFS) Gedanken um Doppelstockcontainer und mehr Lichtraumprofil gemacht, aber es lohnt sich einfach nicht. Eher ließen sich wohl Züge bis 850m realisieren. Und eine vernüpftige Kupplung täte dann langsam auch mal Not...

Oder man stellt mal wirklich auf den Prüfstand, ob man nicht eine neue Norm für noch höhere Standardcontainer erlässt. Ich denke da z.B. an Container mit einer Höhe von 3,550m. Stapelt man nämlich davon zwei Stück übereinander, dann hat man mit etwas Spielraum die gleiche Höhe als wenn man drei Stück ISO-Container stapelt. Man hätte in diesen hohen Containern also grob gesagt etwa das 1,5fache Volumen wie bei einem ISO-Container und das ganze würde sich doch irgendwie ins Raster einfügen. Auf der Straße sind diese Container dann mit Tiefladern fahrbar, die standardmäßig eine Ladeflächenhöhe von 0,450m haben und man somit die 4m-Grenze für LKWs einhält. Gut, es ist erstmal nur eine Idee, aber vielleicht ein möglicher Kompromiss, wenn man schon keine Doppelstockcontainer will bzw. fahren kann. Wir reden hier immerhin über knapp 50% mehr Volumen pro laufendem Containerzugmeter.

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echter HGV, Donnerstag, 12.01.2012, 00:56 (vor 4511 Tagen) @ Mario

Ich bezweifle einfach, dass 4 normale Gleise mehr Kapazität hätten also 2 3m-Gleise. Ein Zug mit 80 Stück 20'-Containern ist etwa 600m lang. Nehme ich zwei davon nebeneinander, dann sind es 160 Stück 20'-Container. Ein Breitspurwagen alleine hätte laut den Planungen bei drei Containern nebeneinander, zwei nebeneinander und sechs hintereinander aber schon eine Kapazität von 36 Stück gehabt. Somit hätte man also mit gerade mal 5(!) Wagen schon 180 Container und damit 20 Stück mehr als zwei normalspurige Containerzüge.

Man sollte aber auch Faktoren wie Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Bremsweg mit einbeziehen. Das dürfte auch wieder für den Normalspurig sprechen. Vielleicht waren bei den Kapazitätsberechnungen auch noch Personenzüge drin. Da sind die vier Gleise natürlich unschlagbar. Besonders wenn es sich um schnellen Fernverkehr handelt. Den sollte es ja auch auf der 3m-Bahn geben.

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ice-t-411, Donnerstag, 12.01.2012, 21:26 (vor 4511 Tagen) @ echter HGV

Hi!

Link hab ich nicht, sorry, ich hab das irgendwo gelesen (seriösere Quelle) aber kann mit nicht mehr erinnern.

Der Punkt ist aber weniger die Kapazität pro Zug als die Anzahl der möglichen Züge/Stunde. Und da spielen auch Sachen wie Bremsweg, langsamer und schneller Verkehr, etc. Aber das müsste man wirklich rechnen. Und natürlich auch berücksichtigen, dass das ganze "pro Fläche" berechnet ist und da bekommst du bei 2 * 3m Gleis auf dem Bahndamm schon fast sechs Normalspurgleise hin.

Aber ist eine sehr philosophische Diskussion, kein Mensch würde sowas heute planen, realisieren, etc.

Gruß
Johannes

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Containermaße

heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 10:12 (vor 4511 Tagen) @ Mario

Sind damit evtl. Flat Rack Container gemeint? Diese sind etwas schmaler als ISO-Container und auch etwas niedriger (2,159m bzw. 1,986m). Das spart in der Höhe immerhin so durchschnittlich etwa einen halben Meter ein. Dafür sind diese Container aber bis 17,762m lang, während die 40'-ISO nur 12,032m haben.

Tut mir leid, aber das was du schreibst ist ausgemachter Unsinn.
Ich empfehle allen Interessierten im Zweifelsfalls bspw. das Containerhandbuch auf www.tis-gdv.de zu Rate zu ziehen. Da gibt es Fakten, keine Vermutungen.

Containermaße

Mario, Donnerstag, 12.01.2012, 16:11 (vor 4511 Tagen) @ heineken

Sind damit evtl. Flat Rack Container gemeint? Diese sind etwas schmaler als ISO-Container und auch etwas niedriger (2,159m bzw. 1,986m). Das spart in der Höhe immerhin so durchschnittlich etwa einen halben Meter ein. Dafür sind diese Container aber bis 17,762m lang, während die 40'-ISO nur 12,032m haben.


Tut mir leid, aber das was du schreibst ist ausgemachter Unsinn.
Ich empfehle allen Interessierten im Zweifelsfalls bspw. das Containerhandbuch auf www.tis-gdv.de zu Rate zu ziehen. Da gibt es Fakten, keine Vermutungen.

Warum bitte gleich so unverschämt und harsch? Da komm mal wieder runter.
Und in deinem Containerhandbuch steht nix explizites drin, welche niedrigeren Container die Chinesen auf ihren Zügen jetzt genau verwenden. Aber wenn du es so viel besser weißt, dann sag es uns doch einfach bevor du hier andere so anfährst! Es können ja nicht alle absolute Container-Experten wie du sein.

Containermaße

heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 16:32 (vor 4511 Tagen) @ Mario
bearbeitet von heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 16:34

Warum bitte gleich so unverschämt und harsch? Da komm mal wieder runter.

Oh, ein Sensibelchen. Wußte ich natürlich nicht und bitte damit untertänigst um Vergebung. (Für was eigentlich?)

Damit du nicht das gesamte Containerhandbuch durchsuchen mußt (könnte aber Interessantes drinstehen), hier mal ein Sprung direkt zu den genormten Größen:
http://www.containerhandbuch.de/chb/stra/index.html?/chb/stra/stra_03_01_00.html – ein wenig warten beim Öffnen, da kommt ein Frameset hinterher.
(Denn wenn man schon von ISO-Containern schreibt, dann sollte gerade der Grundzug der Normung doch klar sein …)

Dem Forum zuliebe möchte ich das, was an verlinkter Stelle steht, jedoch hier nicht nochmal ausbreiten.
Würde auch zum Forum nicht wirklich passen.

Und in deinem Containerhandbuch steht nix explizites drin, welche niedrigeren Container die Chinesen auf ihren Zügen jetzt genau verwenden.

Ich glaube, du hast den Sinn der Containerisierung, d.h. global genormter Ladeeinheiten, noch nicht verinnerlicht.
Es gibt für geschlossene Verkehre Sonderlösungen, keine Frage. Da kommen die seltsamsten Bauformen zum Einsatz. Aber wenn es um (ISO-)Container geht, dann zählt die Norm.

Aber wenn du es so viel besser weißt, dann sag es uns doch einfach bevor du hier andere so anfährst! Es können ja nicht alle absolute Container-Experten wie du sein.

Erstens ist es nicht »mein« Containerhandbuch, sondern ein Werk des GDV resp. des von ihm beauftragten Autors.
Zweistens bin ich sicher kein absoluter Container-Experte. Allerdings nutze ich für gewöhnlich Informationsquellen bevor ich Vermutungen à la »etwas schmäler und niedrigerer« Container in die Welt setze. – Mal andersherum gefragt: Meinst du nicht, daß es eben gerade NICHT im Interesse der Verlader liegt, die vorhandenen Gefäßgrößen, die ihnen sowieso schon immer zu klein sind, nochmals zu beschneiden? Um damit irgendwelche Insellösungen wie Double-Stack Containerzüge unter Draht fahren zu können? – Und schließlich hast du noch nicht mitgekriegt, wenn du wirklich angefahren würdest ;-)

Containermaße

Mario, Donnerstag, 12.01.2012, 16:50 (vor 4511 Tagen) @ heineken

Es gibt für geschlossene Verkehre Sonderlösungen, keine Frage. Da kommen die seltsamsten Bauformen zum Einsatz. Aber wenn es um (ISO-)Container geht, dann zählt die Norm.

Hier ging es ganz klar um diese speziellen niedrigeren Container bei der chinesischen Eisenbahn und genau hierzu hast du kritisiert, dass wir diese nicht kennen und im Containerhandbuch nachsehen sollten, wo dazu eben nichts steht. Doch da du dich ja offenbar hier sehr gut auskennst, wäre es doch allen gegenüber sehr freundlich, wenn du uns zeigst, welche Container das genau sind. Bisher hast du es uns noch immer nicht gesagt, sondern nur global aufs Containerhandbuch verwiesen, doch es handelt sich hier offenbar nicht um eine darin genannte Größe. Es nützt uns also speziell hier nichts.

Die Vermutung meinerseits wegen dem evtl. Einsatz von niedrigeren Flat Rack Container ergab sich schlichtweg deshalb, da ich selbst mal indirekt mit dem Thema Container in See- und Landfracht zu tun hatte und sowas schonmal dafür in China doppelstöckig rumgefahren ist. Aber wenn du uns hier sagst, was das genau für Container sind, dann haben wir hier alle Klahrheit.

Containermaße

heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 17:10 (vor 4511 Tagen) @ Mario
bearbeitet von heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 17:14

Hier ging es ganz klar um diese speziellen niedrigeren Container bei der chinesischen Eisenbahn und genau hierzu hast du kritisiert, dass wir diese nicht kennen und im Containerhandbuch nachsehen sollten, wo dazu eben nichts steht.

Nein, es ging in meinem ersten Beitrag in diesem Thread erstmal nur um den Unfug, den du gepostet hattest:

Sind damit evtl. Flat Rack Container gemeint? Diese sind etwas schmaler als ISO-Container und auch etwas niedriger (2,159m bzw. 1,986m). Das spart in der Höhe immerhin so durchschnittlich etwa einen halben Meter ein. Dafür sind diese Container aber bis 17,762m lang, während die 40'-ISO nur 12,032m haben.

Genau darum ging es. Und das ist Käse. FlatRacks (siehe unten) sind wie der Name schon erahnen lässt etwas anderes als Box-Container.

Doch da du dich ja offenbar hier sehr gut auskennst, wäre es doch allen gegenüber sehr freundlich, wenn du uns zeigst, welche Container das genau sind. Bisher hast du es uns noch immer nicht gesagt, sondern nur global aufs Containerhandbuch verwiesen, doch es handelt sich hier offenbar nicht um eine darin genannte Größe. Es nützt uns also speziell hier nichts.

Es nutzt nicht nur Euch speziell nichts, sondern vor allem den international agierenden Versendern nichts.
Die Reederei, die Sonderformate umschlägt an der Hafenkante, bedankt sich jedesmal. Mit einer höheren Rechnung ;-)
D.h. wenn dort höhen- und ggf. auch noch breitenmäßig gestauchte Behälter zum Einsatz kommen, ist der Transportkette – außerhalb bereits erwähnter Sonderlösungen – nicht gedient. Über Double-Stack Containerverkehre gab es ja auch schon für Deutschland diverse Untersuchungen. Eine besonders »originelle« Idee bestand darin, die von der Küste ins Innenland führenden nicht-elektrifizierten Strecken dazu einzusammeln und als Zukunftskorridor zu verkaufen. »Die paar« Kreuzungen mit Strippen-Strecken hätte man halt mit Beton erschlagen. Zahlt ja der eh jemand anders.
(Im KV sind Unmengen an teils skurillen Forschungsvorhaben stattgefunden. Macht nichts – waren ja überwiegend öffentliche Gelder.)

Im Übrigen sind deine vielzitierte FlatRacks wohl eher ein Scherz. Für Schwerlast- und Übermaßgut sind die Dinger erfunden worden. Aber sicher nicht dafür, Stückgut einzeln draufzustellen, zu sichern und wetterzuschützen – um sie dann doppelstöckig durchs Land zu fahren.
Natürlich kann nun jemand kommen und aus einem FlatRack (der im übrigen auch nicht ganz ohne ist, was die mehrfache Überstapelbarkeit betrifft) einfach eine geschlossene Box zu machen. Oder eben aus einer Standard-Box eine niedrigere Box.
Kleiner Haken dabei: Wie wird in einem solchen Liliputaner-Container dann die Ware verstaut? Mit Staplern (Höhe!) wohl nicht mehr. Das mag für chinesiche Verhältnisse dank günstiger Löhne noch nicht wirklich eine Rolle spielen – für den überwiegenden Rest schon.

Ja oder nein?

Mario, Donnerstag, 12.01.2012, 17:44 (vor 4511 Tagen) @ heineken

Kennst du jetzt die genauen Maße der speziellen, niedrigeren in China auf den Zügen eingesetzen Containern - Ja oder Nein?

Wir brauchen hier keine Belehrung über den internationalen Containerverkehr sondern eine Aussage, was das genau für Spezialcontainer in China sind. Und wenn du diese nicht weißt, dann brauchen wir die Diskussion speziell dazu hier garnicht weiter zu führen.

Und sei dir sicher, dass allen hier sehr wohl die Bedeutung der Normierung von Containern bekannt ist und dass diese viele Vorteile hat. Doch über Teile der Norm zu diskutieren und evtl. sinnvolle Neuerungen zu diskutieren, wird ja in einem Diskussionsforum noch erlaubt sein. Das Normenwerk lebt und steht nicht still und Normen wurden/werden immer wieder im Lauf der Zeit angepasst und verbessert, so dass sich der Nutzen noch weiter verbessert. Der hier später nachnormierte High Cube Container weicht ja auch vom Höhenstandard der 20'/40'-Container ab und ist der beste Beweis dafür, dass sich Normen in gewissem Rahmen über die Zeit in Teilen anpassen. Zu glauben, dass hier für alle Ewigkeiten niemals ein noch höheres Gefäß mit gleicher Breite und Länge kommen wird und kommen darf, ist also nicht sehr logisch.

Ja oder nein? Flat oder nicht?

heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 17:55 (vor 4511 Tagen) @ Mario
bearbeitet von heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 17:57

Kennst du jetzt die genauen Maße der speziellen, niedrigeren in China auf den Zügen eingesetzen Containern - Ja oder Nein?

Ich glaube, du willst mich nicht verstehen ;-)
Also nochmal: Mein originärer Einwurf bezieht sich auf dein Postulat ob vermeintlich »etwas schmälerer (…) und auch etwas niedriger« als ISO-Container. Und genau das ist und bleibt Unfug.
Das hat mit Double-Stack Verkehren in China nichts zu tun.

Wir brauchen hier keine Belehrung über den internationalen Containerverkehr sondern eine Aussage, was das genau für Spezialcontainer in China sind. Und wenn du diese nicht weißt, dann brauchen wir die Diskussion speziell dazu hier garnicht weiter zu führen.

Wir brauchen hier keine falschen Verlautbarungen über vermeintliche FlatRack-Wunderbehältnisse.
Wer hier welche Diskussion beendet, entscheiden wohl weder du noch ich. (Sondern bald der Moderator, wenn wir nicht die Kurve bekommen ;-)

Und sei dir sicher, dass allen hier sehr wohl die Bedeutung der Normierung von Containern bekannt ist und dass diese viele Vorteile hat. Doch über Teile der Norm zu diskutieren und evtl. sinnvolle Neuerungen zu diskutieren, wird ja in einem Diskussionsforum noch erlaubt sein.

Natürlich! Herzlich gerne. Aber bitte nicht das Genormte falsch wiedergeben. Das führt nur in die Irre.

Das Normenwerk lebt und steht nicht still und Normen wurden/werden immer wieder im Lauf der Zeit angepasst und verbessert, so dass sich der Nutzen noch weiter verbessert. Der hier später nachnormierte High Cube Container weicht ja auch vom Höhenstandard der 20'/40'-Container ab und ist der beste Beweis dafür, dass sich Normen in gewissem Rahmen über die Zeit in Teilen anpassen. Zu glauben, dass hier für alle Ewigkeiten niemals ein noch höheres Gefäß mit gleicher Breite und Länge kommen wird und kommen darf, ist also nicht sehr logisch.

Du sagst es. Größer gehts immer. Kleiner eher selten ;-)
In einer uralten Publikation der SGKV – ein bescheidener Auszug aus deren Bibliothek steht bei mir – ist eine wunderbare Graphik darüber: Der polyvalente Sattelanhänger als Idealgefäß für den Spediteur: In allen Richtungen variabel ;-)

Aber gerade wegen der Größen nochmal ein Hinweis: Vom ISO-Maß der Corner Castings (globaldeutsch für Eckbeschläge) abzuweichen, wäre so ziemlich das Falscheste was man machen kann. Das bezieht sich hier vor allem auf das Breitenmaß – für etliche Zwecke allerdings auch aufs Längenmaß. Denn von Zellführungen auf Containerschiffen muß ich dir sicher nichts erzählen. Wenn du vor Augen hast, welcher K(r)ampf es war resp. immer noch ist, den 45' Behälter international in Gang zu bekommen, oder auch das Dauerthema mit dem (Euro-)Paletten-breiten (See-)Container …

Ja oder nein? Flat oder nicht?

Mario, Donnerstag, 12.01.2012, 18:49 (vor 4511 Tagen) @ heineken

Ich glaube, du willst mich nicht verstehen ;-)

Ich möchte doch nur wissen, wie groß diese speziellen Container auf den Zügen in China genau sind. Wo ist das Problem? Wenn du es nicht weißt, dann sag es doch einfach.

Also nochmal: Mein originärer Einwurf bezieht sich auf dein Postulat ob vermeintlich »etwas schmälerer (…) und auch etwas niedriger« als ISO-Container. Und genau das ist und bleibt Unfug.

Die Flat Rack Container sind in der Tat etwas schmäler und niedriger als die Standard-ISO-Container, was auch dem Containerhandbuch exakt so entnommen werden kann. Es sind zwar nur wenige Zentimeter (in der Höhe teils erheblich mehr), aber es ist Fakt. Und etwas schmäler und etwas niedriger heißt ja nicht automatisch inkompatibel, denn eine gewisse Toleranz gibt es hier einfach.

In einer uralten Publikation der SGKV – ein bescheidener Auszug aus deren Bibliothek steht bei mir – ist eine wunderbare Graphik darüber: Der polyvalente Sattelanhänger als Idealgefäß für den Spediteur: In allen Richtungen variabel ;-)

Eben, die Zeiten ändern sich und damit auch die Normenwerke. Das ist ein ganz normaler Ablauf.

Aber gerade wegen der Größen nochmal ein Hinweis: Vom ISO-Maß der Corner Castings (globaldeutsch für Eckbeschläge) abzuweichen, wäre so ziemlich das Falscheste was man machen kann. Das bezieht sich hier vor allem auf das Breitenmaß – für etliche Zwecke allerdings auch aufs Längenmaß.

Das kompatible Breiten- und Längenmaß stand hier ja nicht zur Diskussion, was offenbar ein Missverständnis in der ganzen Diskussion war. Dafür bitte nix für Ungut und wahrscheinlich kam daher die ganze Aufregung. Es ging hier nur um eine Überprüfung, ob man nicht evtl. eine für viele Anwender sicher sinnvolle Containergröße schaffen sollte, die 50% höher als das Standardmaß ist und welche dann auf Zügen unter Einhaltung des G2-Lichtraumprofils fahrbar wären. Wenn ich drei Standardcontainer staple oder zwei dieser höheren Container, komme ich in beiden Fällen auf die selbe Gesamthöhe und bleibe damit instgesamt im Raster. Das ist bei den High Cube Containern nicht so passend.

Denn von Zellführungen auf Containerschiffen muß ich dir sicher nichts erzählen. Wenn du vor Augen hast, welcher K(r)ampf es war resp. immer noch ist, den 45' Behälter international in Gang zu bekommen, oder auch das Dauerthema mit dem (Euro-)Paletten-breiten (See-)Container …

Was die 45'-Container angeht gebe ich dir absolut Recht, denn der passt da garnicht "ins Konzept". Dass man diesen also in die Norm mit aufgenommen hat, wundert mich bis heute noch. Und die Diskussion warum ein ISO-Container keine drei Europaletten quer oder keine zwei längt reinbekommt, ist ebenfalls uralt. Und speziell hier frage ich mich, warum man dies so kurzsichtig gemacht hat. Denn Kühllaster dürfen ja wegen ihrer Isolierung eine Breite von 2,60m haben und das hätte innen (bei unisolierter Wand) dann für drei Europaletten nebeneinander gereicht. Aber jetzt sind die Maße halt so und man muss sehen, wie man in diesem Raster bestmöglichst die Transportaufgaben erledigen kann. Und da könnte ich mir eben besagte neue Container mit 50% mehr Höhe vorstellen, damit man z.B. noch eine Lage Europaletten mehr reinbekommt und auch weiterhin ins Raster- und Zellenmaß auf Containerschiffen und in Häfen passt.

Ja oder nein? Flat oder nicht?

heineken, Donnerstag, 12.01.2012, 21:23 (vor 4511 Tagen) @ Mario

Ich glaube, du willst mich nicht verstehen ;-)

Ich möchte doch nur wissen, wie groß diese speziellen Container auf den Zügen in China genau sind. Wo ist das Problem? Wenn du es nicht weißt, dann sag es doch einfach.

Ich habe nicht behauptet, dir das sagen zu können. Ich habe mich an diesem Diskurs beteiligt, als die Containermaße ins Falsche abglitten.
Dir wird also jemand anders erzählen müssen, wie groß die Büchsen für diese chinesischen Sonderverkehre sind.
Übrigens hatten die Inder (da kommt der Artikel, der in der Wiki verlinkt ist, eigentlich her) auch erwähnt, daß man in China »in der Zukunft« den Double-Stack Verkehr mit 9'5'' und 8'5'' übereinander anstrebt.

Also nochmal: Mein originärer Einwurf bezieht sich auf dein Postulat ob vermeintlich »etwas schmälerer (…) und auch etwas niedriger« als ISO-Container. Und genau das ist und bleibt Unfug.

Die Flat Rack Container sind in der Tat etwas schmäler und niedriger als die Standard-ISO-Container, was auch dem Containerhandbuch exakt so entnommen werden kann. Es sind zwar nur wenige Zentimeter (in der Höhe teils erheblich mehr), aber es ist Fakt. Und etwas schmäler und etwas niedriger heißt ja nicht automatisch inkompatibel, denn eine gewisse Toleranz gibt es hier einfach.

Ach komm, jetzt spalte nicht auch noch Haare! Oder ist dir die Grundlage des ISO-Containers wirklich nicht bewußt?
Entscheidend sind zuvorderst die Maße zwischen den Eckbeschlägen! Wenn ein FlatRack längsseitig ein paar Zentimeter schmaler ist, dann ändert das daran nichts. (Vielmehr brauchst du bei einem FlatRack i.d.R. auch Abspannpunkte für Niederzurrungen und /oder Einbauplätze für bereits am Flat vorhandenes Equipment. Und die sollten übers Normmaß besser nicht hinausreichen.
Was passiert, wenn man einen Container nur ein »bißchen« breiter macht – hier, um den hehren Vorsatz, die Europaletten-Kompatibilität zu verbessern, in die Tat umzusetzen – kannst du am vergangenen Geschrei um den »palettenbreiten« Container verfolgen. Da haben sich viele Beteiligte blutige Nasen geholt – und in den Zellführungen der Schiffe haben dann die Büchsen geklemmt. Letzter Stand war dann der »CPC«, Cellular Palletwide Container, der über besonders dünne Seitenwände verfügt.
Übrigens gibt es »dank« der Normierung der Eckbeschläge und ihrer Positionen bei palettenbreiten Containern wie auch den Mischformen aus Wechselbehälter und Container das Problem mit dem Beladen: Da wo die Eckbeschläge sind, passt es eben einfach nicht mit den 3x EP längs oder 2x EP quer. Ist besonders »lustig« bei den 45' Büchsen – da stehen die Eckbeschläge nämlich auch noch im 40' Raster drin (wg. Beschränkung einer Toplift-Spreader (»Ladegeschirre«) auf 40').

Aber gerade wegen der Größen nochmal ein Hinweis: Vom ISO-Maß der Corner Castings (globaldeutsch für Eckbeschläge) abzuweichen, wäre so ziemlich das Falscheste was man machen kann. Das bezieht sich hier vor allem auf das Breitenmaß – für etliche Zwecke allerdings auch aufs Längenmaß.

Das kompatible Breiten- und Längenmaß stand hier ja nicht zur Diskussion, was offenbar ein Missverständnis in der ganzen Diskussion war. Dafür bitte nix für Ungut und wahrscheinlich kam daher die ganze Aufregung. Es ging hier nur um eine Überprüfung, ob man nicht evtl. eine für viele Anwender sicher sinnvolle Containergröße schaffen sollte, die 50% höher als das Standardmaß ist und welche dann auf Zügen unter Einhaltung des G2-Lichtraumprofils fahrbar wären. Wenn ich drei Standardcontainer staple oder zwei dieser höheren Container, komme ich in beiden Fällen auf die selbe Gesamthöhe und bleibe damit instgesamt im Raster. Das ist bei den High Cube Containern nicht so passend.

Naja, das ist neben der Info über den chinesischen Sonderweg ja eine andere Geschichte ;-)
Aber darüber kannst du gerne meine bescheidene Sicht der Dinge erfahren: Machbar ist vieles. Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage. So fällt mir spontan ein:
– Die Fahrzeugindustrie dürfte sich freuen. Wieder einen weitgehenden Tausch /ein lukratives Zusatzgeschäft durch komplett neue Trägerfahrzeuge. Manche Verlader (nämlich die KfZ-Teilelogistik primär selbst!) freuts ebenfalls (genauso wie beim »Monstertruck«): 50% mehr Volumen bei kaum größeren Kosten. Spediteure sehen das naturgemäß weniger positiv.
– Du bekommst unter eine Ladeflächenhöhe von 450mm keine angetriebenen Achsen mehr unter. Zumindest nicht mit bisheriger Technik. Deine zitierten Schwerlast-Tieflader fahren alle mit gekröpften Aufliegern und satteln entsprechend auf »Standardhöhe« auf der Zugmaschine auf. Kröpfst du dagegen auch deinen Behälter-Trailer, bekommst du ein Problem mit der Länge. Auch die Diskussion um den »Eurokombi« (»Monstertruck«) ändern daran nichts: Denn wenn, dann willst du ein 40', besser 45' Längenmaß haben und keine kurzen Behälter. Und das verträgt sich nicht mit fast allen StVZO.
– Der ganze Behälter muß in seiner Struktur um einiges massiver ausgelegt werden als die derzeit bekannten Höhen, wenn das Ding seefest und ausreichend überstapelbar sein soll. Auch hier wieder ein Hinweis auf die Zellführungen der Schiffe sowie auch die Stapelung auf den Umschlagplätzen.
– Ein derart großvolumiger Behälter bietet dir die Möglichkeit, mehr Frachtgut mit niedriger Dichte zu befördern. Aber selbst wenn du das Ding nur mit Milchprodukten vollstapeln willst, liegst du jenseits von Gut und Böse bei der zulässige Masse für den Straßentransport, zumindest in Kontinentaleuropa wie IMHO sogar auch in den USA! (Okay, der Modal Split dort ist deutlich besser zugunsten der Eisenbahn.)
D.h. entweder du fährst Daunen oder Zigarettenfilter bis unters Dach oder einen mehr als halbleeren Behälter mit »normaldichtigem« Frachtgut.
– Behälter für den Kombinierten Verkehr sind grundsätzlich immer schwerer und teurer als ein reiner Straßenaufbau, bestehend aus Fahrgestell und Koffer /Planen obendrüber. (Deshalb gilt u.a. in Deutschland ja auch die 44t Limite für Straßen-Vor- und Nachläufe im KV. Sonst sind es bekanntlich 40t.)
– Der Bahntransport einer solchen Ladeeinheit auf bestehenden Strecken ist alles andere als trivial. Vermutlich müsste es dann auch hier sog. »well wagons« geben, weil anderenfalls die Profilfreiheit nicht gegeben ist. (Von den Problemkandidaten bei den Eisenbahninfrastrukturen südlich und westlich von Deutschland mal ganz abgesehen.)
Eine solche Konstruktion greift allerdings mit Sicherheit in den unteren Bereich nach UIC 505 ein. Mindestens einmal soviel wie die Modalohr-Wagen, die in Frankreich und Luxembourg unterwegs sind. Hier wären also reichlich Anpassungen im unteren Lichtraum erforderlich. Wie erfolgreich gerade Lohr mit ihrem Ziel ist, den Modalohr-Verkehr auch in Deutschland aufzusetzen, kann man ja live betrachten. ;-)

Und noch einiges mehr, was nicht gerade für eine solche Einheit spricht.
Merke: Das Mantra der 3m Innenhöhe im Behälter kommt im wesentlichen aus der KfZ-Teilelogistik. So lassen sich nämlich drei Gitterboxen übereinander stapeln und nicht wie im klassischen LKW-Format ein halber Höhenmeter Luft transportieren.

Was die 45'-Container angeht gebe ich dir absolut Recht, denn der passt da garnicht "ins Konzept". Dass man diesen also in die Norm mit aufgenommen hat, wundert mich bis heute noch.

Tja, dann gucke dir mal an, wo die Dinger herkommen und in welchen Verkehren sie laufen. Ein 45' Behälter hat eine Ladefläche ähnlich einem 13,6m Sattelanhänger. Und dieser wiederum schmiegt sich ja geradeso in die bestehenden StVZO ein.
Hier gibt also die Straße viel vor, was die Dimensionen angeht. War ja schon bei McLeans Ur-Container so: Ein kleiner gemeinsamer Nenner, damit er mit den Teilen in mehreren US-Bundesstaaten (die oft unterschiedliche StVZO hatten) im Vor- und Nachlauf verkehren konnte. Daher ja auch das Breitenmaß von 8'. Während die europäischen Reeder lange gepennt haben damals und somit auch die Möglichkeit, hinsichtlich europäischer Maße in der Breite einwirken zu können, verspielt wurde.
Damit man überhaupt nun eine Chance mit einem Behälter hat gegen ein SAnh (siehe schon zuvor die Sache mit Kosten und Masse) muß hier also zumindest gleichgezogen werden. Sehr viele 45' Behälter in Europa sind im grenzüberschreitenden Verkehr, oft mit Seestrecke verbunden, im Einsatz. (Beispiel bei Samskip: http://www.samskip.com/media/multi_modal/111129_MCL_Map.jpg)
Da fahren inzwischen auch die Schiffe mit passend auf das 45' Maß dimensionierten Laderäumen. Daß die EU sich später dann gesperrt hat bei der Ausnahme mit der Eckausrundung ist Pech. Konnte Herr Geest wenigstens ein Vermögen verdienen mit seinem Patent aufs Eurocasting ;-)

Und die Diskussion warum ein ISO-Container keine drei Europaletten quer oder keine zwei längt reinbekommt, ist ebenfalls uralt. Und speziell hier frage ich mich, warum man dies so kurzsichtig gemacht hat. Denn Kühllaster dürfen ja wegen ihrer Isolierung eine Breite von 2,60m haben und das hätte innen (bei unisolierter Wand) dann für drei Europaletten nebeneinander gereicht.

Siehe oben. Historische Gründe und historische Fehleinschätzungen. So mancher Reeder dachte lange, es würde ewig so weitergehen mit seinen Stückgutschiffen.
Daß ein thermisch isolierter Behälter zuerst 2,55m breit sein durfte und später auch 2,60m, ist dem Lobbying der entsprechenden Interessengruppe zu verdanken. Da muß man dann – wenn man da überhaupt logisch denken kann – eher von innen nach außen denken.

Aber jetzt sind die Maße halt so und man muss sehen, wie man in diesem Raster bestmöglichst die Transportaufgaben erledigen kann. Und da könnte ich mir eben besagte neue Container mit 50% mehr Höhe vorstellen, damit man z.B. noch eine Lage Europaletten mehr reinbekommt und auch weiterhin ins Raster- und Zellenmaß auf Containerschiffen und in Häfen passt.

Wie oben erwähnt: Machbar ist vieles. Obs sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.

Lassen wir es

Mario, Freitag, 13.01.2012, 00:13 (vor 4510 Tagen) @ heineken

Ich steig jetzt hier aus, weil es keinen Sinn hat, mit dir darüber zu diskutieren. Alles neue geht bei dir automatisch nicht und du duldest schlicht keine andere Meinung als deine eigene. Sorry, so kann man sich nicht auf kostruktiver Basis unterhalten und meinen Versuch, dir nach dem offensichtlichen Missverständnis bei den Breiten die Hand zu reichen, hast du hochkant und unschön abgeschmettert. So hat es keinen Sinn und das muss ich mir glaube ich nicht antun.

Das ist also deine Diskussionskultur? ;-( – Zum Thema:

heineken, Freitag, 13.01.2012, 08:11 (vor 4510 Tagen) @ Mario
bearbeitet von heineken, Freitag, 13.01.2012, 08:13

Ich steig jetzt hier aus, weil es keinen Sinn hat, mit dir darüber zu diskutieren. Alles neue geht bei dir automatisch nicht und du duldest schlicht keine andere Meinung als deine eigene. Sorry, so kann man sich nicht auf kostruktiver Basis unterhalten

Moment mal, Mario! Du fragst hier öffentlich, ob es nicht praktisch wäre, eine Art »Jumbobehälter« zu haben.
Kern eines Diskurses ist es, daß man hierbei von verschiedenen Teilnehmern bisweilen auch verschiedene und vlt. der eigenen Sicht der Dinge entgegegenstehende Aspekte erfährt:

Es ging hier nur um eine Überprüfung, ob man nicht evtl. eine für viele Anwender sicher sinnvolle Containergröße schaffen sollte, die 50% höher als das Standardmaß ist und welche dann auf Zügen unter Einhaltung des G2-Lichtraumprofils fahrbar wären. Wenn ich drei Standardcontainer staple oder zwei dieser höheren Container, komme ich in beiden Fällen auf die selbe Gesamthöhe und bleibe damit instgesamt im Raster. Das ist bei den High Cube Containern nicht so passend.

Daraufhin habe ich dir meine bescheidene Sicht der Dinge dargelegt. Daß du daraus nun wie ein trotziges Kleinkind den Diskurs abwürgen willst und mir darüber hinaus noch vorwirfst, ich würde mich gegen jedes Neue stellen (was völlig absurd ist, aber das nur am Rande), sagt leider viel über deine Diskursfähigkeit aus.
Ich hätte die Zeit meiner Antwort gesten Abend auch für andere Dinge nutzen können. Insofern wäre es schön, wenn du auch mal andere Meinungen als deine eigene reflektieren könntest.
Die ganzen aufgeführten Aspekte, die gegen eine Einführung solcher Behälter sprechen, sind ja nicht aus Lust und Laune bei mir entstanden. Sondern Sie spiegeln Einwände der Marktteilnehmer wider. Nicht mehr und nicht weniger.

Glücklicherweise finden die Entscheidung für oder gegen eine Einführung größerer Behälter ohne dich und mich statt ;-)
Ich bin da nur interessierter Beobachter mit periphären wirtschaftlichen Interessen.

So hat es keinen Sinn und das muss ich mir glaube ich nicht antun.

Ganz deiner Meinung. Ich hätte wissen müssen, daß du entweder nicht willens oder schlechterdings nicht in der Lage bist, die Komplexität des KV-Marktes anzuerkennen.
Aber vlt. hat der Diskurs ja anderen Leuten genutzt. Und sei es nur zur Unterhaltung. ;-)

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