Japan - Shinkansen (Teil 3: Nagano Shinkansen, E2/3, m.4.B.) (Reiseberichte)
Hi!
Dank eines verlängerten und damit recht ausgebuchten Wochenendes in Japan musste ich am Montag fast gezwungener Maßen einen Ausflug von Osaka nach Nagano machen. Wie sich einige vielleicht erinnern, fanden dort 1998 die Olympischen Winterspiele statt.
Zunächst ging es also zurück von Osaka nach Tokyo mit einem Hikari, der mit der Baureihe N700 gefahren wurde. Die Innenausstattung unterscheidet sich nicht von den anderen Shinkansen, daher nur ein Nachschuss (in Nagoya, nicht der Zug mit dem ich gefahren bin):
In Tokyo musste ich dann in einem Asama (Baureihe E2) nach Nagano. Zunächst führt die nach Norden durch den Großraum-Tokyo (der endet eigentlich nie...) als Hochbahn und schwenkt dann in Omiya von der Tohoku-Strecke auf die Hokuriko-Strecke nach Nagano ab. Da Nagano in Mitten der japanischen Alpen liegt hat die Strecke einen wunderschönen Landschaftsblick - FAIL - sie verläuft quasi Ausschließlich im Tunnel, abgesehen von einigen Haltepunkten (die nicht alle Überholgleise aufweisen). Der Asama ist eher so ein RE240, der eigentlich fast überall hält, aber da die Züge "nur" im 30-Minuten-Takt fahren ist die Strecke nicht sonderlich ausgelastet. Ein E2 in Nagano bei der Einfahrt in der Bahnhof (hier trifft die Kapspur wieder auf die Shinkansen-Strecke):
Für die Rückfahrt wollte ich aber nicht nochmal nur in dunklen Tunneln sitzen und entschied mich für die schnellere Variante über Nagoya ohne Tokyo zu tangieren. Hier werden Züge der Baureihe 363 eingesetzt die mit Neigetechnik ausgestattet sind und deshalb 130 km/h anstatt 100 km/h erreichen. Wie die Neigetechnik genau funktioniert konnte ich bis jetzt nicht herausfinden, vermutlich über die Luftfederung und aktiv über Computer (der Vorgänger 361 war noch passiv). Leider ist das Bild nicht toll, der Zug hat am anderen Zugende übrigens einen weniger eleganten Füherstand mit Wagenübergang, nicht unüblich in Japan:
Die Kapspur-Gleise sind übrigens nicht immer durchgehende verschweißt, die Älteren werden sich erinnern...:
In Nagoya hieß es dann umsteigen in einen Hikari nach Okayama (Baureihe 700, ohne N) und in Okayama dann in einen Kodama nach Hiroshima. Ein Kodama (Baureihe E3)hält überall und wir überall von mindestens einem Zug (meiste eher 2) überholt, was zu mindestens 10 Minuten aufenthalt bei einem Haltestellenabstand von maximal 15 Minuten führt. Ich glaube ein Nozomi schafft die Strecke in ca. 50 Minuten, der Kodama braucht über 2(!) Stunden. Der Bahnmitarbeiter, der mir die Verbindung gesucht hat, war etwas überfordert, dass ich keinen Nozomi fahren darf ansonsten hätte er mir wohl eine besser Verbindung verkauft, z.B. einen Hikari der mich dann sowieso überholt hat.
Ein E3 ist etwas schmaler, da er auch auf Ausbaustrecken (Dreischienengleis) fahren kann und hat daher nur 2+2 Bestuhlung, allerdings mit ca 10cm breiten Armlehnen.
Südlich von Okayama geht's übrigens auch fast nur noch durch Tunnel gibt also nichts zu sehen. Außerdem fuhr ich direkt in Richtung Taifun, daher gibts auch keine Außenaufnahmen der Züge, es war etwas ungemütlich regnerisch.
Der Fahrkomfort in (N)700, E2 und E3 ist vergleichbar mit dem ICE, die Ausstattung ist auch bei diesen Baureihen eher mager. Die Japaner halten auch nicht viel von Innendesign, es ist eher "Form follows function". Dafür gibts pro Wagen drei Klos: Japanese, Western style und Pissoir!
Grüße aus Hiroshima,
Johannes