[BE] Belux Teil 1.1/4: Flandern (46 Fotos) (Reiseberichte)

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 17.09.2011, 15:24 (vor 4611 Tagen)

Dank Interrail war ich im August wieder mal ein paar Runden bei unseren westlichen Nachbarn unterwegs, an Tag 1 (31.7.) hauptsächlich in Flandern:

Münster(Westf) Hbf 6:10 -> Duisburg Hbf 7:33, RE2 10204, 5D + 146 019, 99 km
Duisburg Hbf 8:00 -> Viersen 8:27, RE11 3004, 425 024, 36 km
Viersen 8:33 -> Venlo 8:55, ERB 20206, ET 7.07, 22 km
Venlo 9:04 -> Roermond 9:27, Stoptrein 32225, 352, 24 km

Veolia Transport hat ihre Gtws bekanntlich in einer 2+3-Anordnung bestuhlt:

[image]

Roermond 9:33 -> Maastricht 10:04, Intercity 825, 9403, 46 km

[image]
Maastricht, L-Zug nach Liège-Guillemins

Maastricht 10:09 -> Liège-Guillemins 10:39, L 5380, 153, 32 km

Der Bahnhof Liège-Guillemins/Lüttich dürfte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein, dennoch zwei Fotos:

[image]
IC E nach Knokke und Blankenberge.

[image]
Und schließlich mein IC A Richtung Oostende nebst L-Zug aus Maastricht.

Liège-Guillemins 11:00 -> Leuven 11:33, IC A 533, 1346 + 12 I11, 72 km

Über die Schnellfahrstrecke bin ich dann bis Leuven gefahren, ab dort war es dann auch für mich "Neuland". Sowohl strecken- als auch fahrzeugtechnisch.

[image]
L-Zug nach Braine-le-Comte.

[image]
Bahnhof Leuven.

Von Leuven nach Mechelen stand da für mich die erste Fahrt in einem MS86 "Taucherbrille" an. Wie die Bezeichnung schon sagt, sind die Fahrzeuge etwa ab 1986 in Dienst gestellt worden und noch durchgängig im alten roten Design unterwegs. So aber ganz nett zu benutzen, auch wenn die Innenraumgestaltung vielleicht nicht so aussieht.

Leuven 11:44 -> Mechelen 12:10, IR a 2711, 950, 24 km

[image]
IR a in Leuven.

[image]
Interieur 2. Klasse der MS86.

Die Strecke von Leuven nach Mechelen ist quasi eine Art Spange zwischen zwei wichtigen Zulaufstrecken nach Brüssel: Der Strecke von Liège und der von Antwerpen. Die Strecke von Antwerpen nach Mechelen ist viergleisig und besteht aus den Expressgleisen, der Strecke 25, und den Ortsgleisen, der Strecke 27.

[image]
Durchfahrender Thalys nach Amsterdam. Interessanterweise über Strecke 27, also nicht über die Expressgleise (Strecke 25, oberer Teil des Bahnhofs).

[image]
Mein Interregio nach Sint-Niklaas fährt wieder ab.

[image]
Intercity nach Brussel und Charleroi-Sud.

[image]
Bahnhof Mechelen

[image]
Kardinaal Mercierplein

[image]
Links im Vordergrund die Bahnsteige an der Expressstrecke von Antwerpen nach Brussel (Nr. 25), rechts u.a. die Lokalstrecke von Antwerpen nach Brussel (Nr. 27).

[image]
Traxx 2834 mit dem Beneluxzug nach Amsterdam.

[image]
Der Interregio in die Gegenrichtung, nach Leuven. Diesmal mit einem Fahrzeug der Reihe MS75 "Schweinenase".

[image]
Ja, ich wollte schon immer mal wissen, was sich in den Fernsprechkästen befindet: Schriftliche Befehle und sowas wie ein Telefon.

Und da kam er auch schon an, mein Interregio aus Kortrijk über Gent. Bestehend aus M4-Wagen und in Mechelen wendend:

[image]

[image]

Direkt im Anschluss noch dieser IC nach Antwerpen, nachdem ich dann die Weiterreise angetreten habe:

[image]

Mechelen 13:05 -> Gent-Sint-Pieters 13:55, IR f 4134, 2118 + 5 M4, 57 km

Nun wollte ich aber nicht direkt nach Kortrijk, sondern noch den Umweg über Brugge fahren. Die Strecke Leuven - Mechelen - Gent trifft bei Schellebelle auf die Strecke 50 Brussel-Noord - Denderleeuw - Gent. - Dies ist die Brüssel-Gent-Verbindung, an der auch Bahnhöfe liegen. Hier mein nächster Zug in Gent:

[image]
Wieder der IC E, diesmal mit MS96.

Gent-Sint-Pieters 14:00 -> Brugge 14:25, IC E 1534, 563 + 557 + 581, 40 km
Brugge 14:32 -> Kortrijk 15:12, IC C 814, 5 M4 + 2154, 53 km

[image]
An der Strecke Brugge - Kortrijk.

[image]
Im Zug von Brugge nach Kortrijk, wieder M4-Wagen. Hier 2. Klasse.

[image]
Und 1. Klasse.

Ankunft in Kortrijk:

[image]

Kortrijk scheint mit seinen etwa 75.000 Einwohnern ein sehr schönes Städtchen zu sein, wo ich mir doch dann einen kleinen Stadtrundgang nicht entgehen lassen wollte. Die Broeltürme am Fluss Leie dürften die bekannteste Sehenswürdigkeit in Kortrijk darstellen.

[image]
Bahnhof Kortrijk von der Gleisseite.

[image]
Der Intercity fährt ab nach Lille Flandres.

[image]
Schouwburgplein

[image]
Stadhuis

[image]
Broeltürme

Trotz der Nähe zu Frankreich, Flandern grenzt hier direkt an, und zur Wallonie ist Kortrijk übrigens keine Fazilitätengemeinde (Gemeinde mit Spracherleichterungen), im Gegensatz zur Stadt Mouscron/Moeskroen "gegenüber" im Hennegau.

[image]
Ansicht des Kortrijker Bahnhofs, stadtseitig.

[image]
Ein Triebzug der Reihe MS62 fährt als L-Zug nach Brugge.

Weiter in Teil 1.2.

? dazu

Thalyseo, Samstag, 17.09.2011, 15:38 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

Danke für die impressionistischen Bilder; und nun zu meinen Fragen: :)

[image]
IC E nach Knokke und Blankenberge.

Du meinst nach Blankenberge? Ich bin etwas verunsichert, denn am WE verkehren auf dieser Linie eigentlich "nur" AM 96, wobei der Teil nach Blankberge in Liège startet und der nach Knokke in Genk. Da das Zugmaterial an sich bereits eine Ausnahme darstellt, könnte es ja auch sein, dass beide Ziele ab Lüttich - evtl. ohne Anbindung Genks (= Bauarbeiten o. ä.) - angefahren wurden.

[image]
L-Zug nach Braine-le-Comte.

Meinst Du nicht eher s´Gravenbrakkel?! ;)

? dazu

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 17.09.2011, 15:54 (vor 4611 Tagen) @ Thalyseo

Danke für die impressionistischen Bilder; und nun zu meinen Fragen: :)

Bitte, bitte!

IC E nach Knokke und Blankenberge.


Du meinst nach Blankenberge? Ich bin etwas verunsichert, denn am WE verkehren auf dieser Linie eigentlich "nur" AM 96, wobei der Teil nach Blankberge in Liège startet und der nach Knokke in Genk.

Es verkehren auch M6-Garnituren nach Genk am Wochenende, das ist auf der Linie etwas merkwürdig gemischt. Kannst du da nachlesen: http://www.beluxtrains.net/indexnl.php?page=searchrollingstock

ooops... falscher Link: http://www.beluxtrains.net/indexfr.php?page=searchrollingstock
:-P

Meinst Du nicht eher s´Gravenbrakkel?! ;)

Ich bin froh, diesen Bericht nicht in Flandern geschrieben zu haben. Sonst hätte ich jetzt wohl die Sprachenmafia auf dem Hals. Genauso wie das freundliche Busunternehmen, dass sich in Vilvoorde erdreistet hat, mehrsprachige Aushänge aufzuhängen. Das ginge ja gar nicht, und überhaupt würden die Vlamingen ja überall von den Walen diskriminiert werden, für die Arbeit in Brussel müssten sie ja auch Sprachentests machen, die Walen nicht, und die Walen würden ja niemals mehrsprachige Aushänge erstellen usw. usf...

PS.: Es heißt 's-Gravenbrakel. ;-) Ich könnte ja mal auf die Idee kommen, durchgehend deutsche Ortsnamen zu verwenden. Nicht, dass bei Bergen, Dornick und Antorf aber jemand fragt, wo ich nun gewesen bin!

Danke und Bitte!

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 17.09.2011, 16:39 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

Moin!

Vielen Dank für Deinen Bericht!

Ich könnte ja mal auf die Idee kommen, durchgehend deutsche Ortsnamen zu verwenden. Nicht, dass bei Bergen, Dornick und Antorf aber jemand fragt, wo ich nun gewesen bin!

Ja, bitte. ;-) Bergen dürfte Bergen sein, Dornick ist Doornik und Antwort auf Antorf wußte ich auch korrekt, wie Google mir bestätigt.

Ist zwar irgendwo anders, aber Hanselbeck Oberer Bf. würde sich auch mal ganz gut machen hier im Forum, meine ich. Einen Unteren Bf. gibt's da übrigens auch.

Viele Grüße, Sören

--
[image]

Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Endonym oder Exonym?

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 17.09.2011, 16:57 (vor 4611 Tagen) @ Sören Heise
bearbeitet von Fabian318, Samstag, 17.09.2011, 16:57

Ich könnte ja mal auf die Idee kommen, durchgehend deutsche Ortsnamen zu verwenden. Nicht, dass bei Bergen, Dornick und Antorf aber jemand fragt, wo ich nun gewesen bin!


Ja, bitte. ;-)

Ist das ernstgemeint? ;)

Ich habe ja jetzt eigentlich durchgehend die Endonyme gebraucht, ggf. mit einmaliger Übersetzung. Wie hältst du das?

Sonst könnte ich statt Lüttich oder Liège auch Luik schreiben, statt Namur oder Namur durchgehend Namen, statt Arlon durchgehend Aarlen, statt Waremme immer Borgworm.

Denn laut niederländischer Auffassung ist ja Belgien insgesamt mindestens zweisprachig, weshalb alle Begriffe auch Endonyme wären und weshalb es nach niederländischen Vorgaben regelkonform ist, "Luik" auszuschildern. - Es sollen ja nach EU-Regelung nur Endonyme genutzt werden, Ausnahme Brüssel (immer Exonym).

Inkonsequent

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 17.09.2011, 17:26 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

Ich habe ja jetzt eigentlich durchgehend die Endonyme gebraucht, ggf. mit einmaliger Übersetzung.

Das ist meiner Meinung nach die beste Variante.

Wie hältst du das?

Ich selber bin da inkonsequent. Bevorzugt nutze ich die deutsche Variante, je bekannter desto lieber. Ich spreche also konsequent von Brüssel oder Lüttich, Antorf werde ich morgen schon wieder vergessen haben.

Viele Grüße, Sören

Inkonsequent

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 17.09.2011, 17:49 (vor 4611 Tagen) @ Sören Heise
bearbeitet von Fabian318, Samstag, 17.09.2011, 17:50

Ich selber bin da inkonsequent. Bevorzugt nutze ich die deutsche Variante, je bekannter desto lieber. Ich spreche also konsequent von Brüssel oder Lüttich, Antorf werde ich morgen schon wieder vergessen haben.

Antorf und dergleichen würde ich natürlich auch nicht verwenden. Orte in Belgien mit bekannten deutschsprachigen Bezeichnungen fallen mir spontan nur Lüttich, Brüssel, Brügge, Löwen und Ostende ein.

Damit bei Wikipedia das deutsche Exonym als Titel genutzt wird, muss das Exonym übrigens häufiger als das Endonym im Sprachgebrauch genutzt werden und er muss zum "aktiven Wortschatz der deutschen Sprache gehören" oder der deutsche Name ist eine amtliche Bezeichnung des Ortes.

Beispiele:

Warschau: Häufigkeitsklasse (HK) 11 – man verwendet Warschau statt Warszawa.
Danzig: HK 13 – man verwendet Danzig statt Gdańsk.
Laibach: HK 19 – man verwendet Ljubljana, nicht Laibach!

So werden die Artikel "Arnhem" und "Nijmegen" und nicht "Arnheim" und "Nimwegen" genannt.

Ortsnamen bei Wikipedia

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 17.09.2011, 18:09 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

Damit bei Wikipedia das deutsche Exonym als Titel genutzt wird, muss das Exonym übrigens häufiger als das Endonym im Sprachgebrauch genutzt werden [...].

Ja, das ist immer wieder lustig auf den Diskussionsseiten. ;-) Es sind östlich von Oder und Neiße eigentlich nur die größten Städte, die mit den deutschen Namen gelistet sind, sonst wird weitergeleitet.
Originell, daß Königsberg (Preußen) und Kaliningrad zwei unterschiedliche Artikel sind.

Eine Patentlösung dürfte es kaum geben, irgendjemand wird immer meckern.

Viele Grüße, Sören

Danke!

ice-t-411, Samstag, 17.09.2011, 15:40 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

Hi!

Ich verneige mich vor der Qualität der Fotos, daran muss ich definitiv noch arbeiten...

Johannes

Teil 1.2/4

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 17.09.2011, 15:54 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

Fortsetzung von 1.1:

Von Kortrijk aus bin ich direkt mit dem IC weiter nach Brüssel gefahren. Dies war ein MS86 "Break", aber mal wieder kein modernisierter. Schade eigentlich. Hinter Denderleeuw benutzen dann die Züge die Verbindung von der Strecke 50 (Lokalstrecke Gent - Brussel-Noord) zur Strecke 50A (Expressstrecke Gent - Brussel-Zuid).

Kortrijk 16:15 -> Brussel-Zuid/Midi 17:24, IC L 2315, 411, 85 km

[image]
Bahnhof Brussel-Zuid/Bruxelles-Midi

[image]
I6-Wagen der NMBS, in einer etwas älteren Lackierung.

Dort stand auch noch der Eurocity 295 "Jean Monnet" mit SNCF-Wagen nach Basel SNCF bereit, leider im Gegenlicht:

[image]

[image]

[image]
Wieder der Beneluxzug nach Amsterdam.

[image]
Intercity nach Mouscron/Moeskroen.

[image]
Links der L-Zug nach Lovain-la-Neuve, und rechts der Intercity(!) Richtung Charleroi-Sud.

Aber es war schon halb sieben durch, also stand wieder die Rückreise an. Diesmal über die Altstrecke (Tienen-Landen-Waremme) statt über die Schnellfahrstrecke von Leuven nach Liège.

Brussel-Zuid/Midi 18:36 -> Liège-Guillemins 20:07, IC E 1617, 514 + 548, 103 km

[image]
Gemütlich im so gut wie leeren IC E mit 12 Wagen (Triebzug Typ MS96) nach Liège-Guillemins.

Wieder in Liège-Guillemins:

[image]
Thalys nach Köln.

Theoretisch hätte ich direkt ab Liège den IR q nach Aachen nehmen können. Aber wer will das schon? Also mal mit Umstieg in Verviers und Welkenraedt über die Wesertalstrecke.

Liège-Guillemins 20:36 -> Verviers-Central 21:08, L 5270, 374, 25 km

[image]
Verviers-Central, der nette Reiterbahnhof. Links der L-Zug von und nach Liège, rechts der L-Zug von Spa-Géronstère nach Welkenraedt.

[image]

Verviers-Central 21:30 -> Welkenraedt 21:45, L 5470, 353, 13 km

[image]
Die Reihe MS80 "Break". Die beiden Endwagen verfügen über diese Sitzbänke in 1,5+2,5-Bestuhlung, die erst etwa 1990 gebauten Mittelwagen über Einzelsitze in 2+2-Bestuhlung.

Insgeheim hatte ich es schon erwartet und dann hat es sich tatsächlich bewahrheitet. - In Welkenraedt standen einige HLE 18 abgestellt:

[image]

Der weitere Teil der Rückfahrt ist doch eher wenig spektakulär gewesen:

Welkenraedt 22:11 -> Aachen Hbf 22:25, IR q 5021, 263, 17 km
Aachen Hbf 22:51 -> Dortmund Hbf 01:15, RE1 10145, 111 112 + 6D, 207 km
Dortmund Hbf 03:32 -> Münster(Westf) Hbf 04:15, IC 2020, 101 089 + Avmz + 2 Bvmz + Bpmz + 2 Bimz, 67 km

[image]

1.022 km insgesamt. Über Fragen und Anmerkungen freue ich mich jederzeit! Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, war ich doch in Belgien mal wieder in einigen Ecken, die ich so noch nicht kannte. In den Teilen 2 bis 4 kommt dann was aus der Wallonie und Luxemburg.

Viele Grüße
Fabian

Danke für Teil 1!

Matze86, München, Samstag, 17.09.2011, 15:59 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

- kein Text -

Teil 1.2/4

Thalyseo, Samstag, 17.09.2011, 16:38 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318
bearbeitet von Thalyseo, Samstag, 17.09.2011, 16:40

[image]
I6-Wagen der NMBS, in einer etwas älteren Lackierung.

Sind das die Liegewagen? Wenn nicht: wohin ging die Reise?

[image]
I6-Wagen der NMBS, in einer etwas älteren Lackierung.

Dort stand auch noch der Eurocity 295 "Jean Monnet" mit SNCF-Wagen nach Basel SNCF bereit, leider im Gegenlicht:

Ich dachte, die wären allsamt zum D-Zug degradiert worden? Sind sie weiterhin aufpreis-/reservierungspflichtig?

Soweit ich weiß, verkehren sie ersatzweise für den IC Brüssel <-> Luxembourg(?).

[image]
Links der L-Zug nach Lovain-la-Neuve, und rechts der Intercity(!) Richtung Charleroi-Sud.

Bei der NMBS/SNCB gilt das Motto "On met en rail(s) ce qui roulent!", was - frei übersetzt - so viel heißt, wie "Alles was fahren kann, ist im Einsatz!"

Die AM 62-79 habe ich schon einige Male auf der IC-Linie von Liège nach Quiévrain gesehen; ist nicht ungewöhnlich, dass die im FV unterwegs sind.

Ich warte noch darauf, dass einer von Ihnen mal als Thalys/ICE-Ersatz zwischen Brüssel und Lüttich/Aachen verkehrt. ;)

EC Jean Monnet, Iris und Vauban u. Sprachen in Brussel

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 17.09.2011, 16:50 (vor 4611 Tagen) @ Thalyseo

[image]
I6-Wagen der NMBS, in einer etwas älteren Lackierung.


Sind das die Liegewagen? Wenn nicht: wohin ging die Reise?

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht ganz genau... Sieht aber äußerlich in der Tat nach Liegewagen aus.

Dort stand auch noch der Eurocity 295 "Jean Monnet" mit SNCF-Wagen nach Basel SNCF bereit, leider im Gegenlicht:


Ich dachte, die wären allsamt zum D-Zug degradiert worden? Sind sie weiterhin aufpreis-/reservierungspflichtig?

Aufpreis- und reservierungspflichtig sind sie nicht mehr, waren sie letzteres überhaupt mal? In HAFAS von DB und NMBS stehen sie als "IC" drin, im gedruckten Fahrplan der NMBS und auf Zugzielanzeigern steht "INT" (nicht erklärte Zuggattung), die CFL schreiben "Exp" und auf den Zugzielanzeigern nur den Namen, die SNCF nennen es Corail, auf dem SBB-Abschnitt fahren sie als IR. Die SBB schreibt auf ihre Zuglaufschilder "EC" und auch das belgische Zuglaufschild schreibt "EC"

Die NMBS in der Reservierungsübersicht spricht auch von EC:

[image]

Ich würde sagen, es ist ganz eindeutig ein IC/EC/IR/Exp/INT/Corail-Zug. :-)

Soweit ich weiß, verkehren sie ersatzweise für den IC Brüssel <-> Luxembourg(?).

Der 296/297 ersetzt in der Tat einen IC J, die anderen beiden fahren zusätzlich und haben auch deutlich weniger Halte:

http://www.cfl.lu/NR/rdonlyres/FD40233E-9F7F-4E9E-BBB9-1AC7DF18327C/0/intl_be.pdf

Bei der NMBS/SNCB gilt das Motto "On met en rail(s) ce qui roulent!", was - frei übersetzt - so viel heißt, wie "Alles was fahren kann, ist im Einsatz!"

Ja, so ist das wohl... :-)

Ich warte noch darauf, dass einer von Ihnen mal als Thalys/ICE-Ersatz zwischen Brüssel und Lüttich/Aachen verkehrt. ;)

Bestimmt schon passiert. ;)

So ganz ist mir noch nicht klar, welche Anzeiger in Brussel französisch und welche niederländisch sind. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Anzeiger gesehen in Fahrtrichtung des Zuges in der bevorzugten Sprache* sind.

* Brussel-Zuid: Französisch, Brussel-Noord: Niederländisch, Brussel-Centraal: Dieses Jahr Niederländisch, jährlich wechselnd.

Dir ist ja bekannt, nach welchem Schema die MIVB/STIB auf Hinweisen in den Fahrzeugen die Sprachfolge FR-NL und NL-FR gebraucht und nach welchem Schema die Haltestellen NL-FR und FR-NL ausgerufen werden? Außerdem ist bei in beiden Sprachen gleich lautenden Namen auch geregelt, ob sie vom niederländischen oder vom französischen Sprecher ausgerufen werden...

EC Jean Monnet, Iris und Vauban u. Sprachen in Brussel

Thalyseo, Samstag, 17.09.2011, 17:48 (vor 4611 Tagen) @ Fabian318

Aufpreis- und reservierungspflichtig sind sie nicht mehr, waren sie letzteres überhaupt mal?

Zumindest reservierungspflichtig; ob aufpreispflichtig, weiß ich selbst nicht.

So ganz ist mir noch nicht klar, welche Anzeiger in Brussel französisch und welche niederländisch sind. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Anzeiger gesehen in Fahrtrichtung des Zuges in der bevorzugten Sprache* sind.
* Brussel-Zuid: Französisch, Brussel-Noord: Niederländisch, Brussel-Centraal: Dieses Jahr Niederländisch, jährlich wechselnd.

Die Logik verstehe ich nicht ganz, denn Bruxelles-Nord [= "Bruxelles" wird im belgischen(!) übrigens auch wie "Brussel" (NL) ausgesprochen] ist ebenso frankophon wie Bruxelles-Midi. Ich glaube schon beobachtet zu haben, dass die einzelnen Anzeigetafeln sprachilich variieren.

Dir ist ja bekannt, nach welchem Schema die MIVB/STIB auf Hinweisen in den Fahrzeugen die Sprachfolge FR-NL und NL-FR gebraucht und nach welchem Schema die Haltestellen NL-FR und FR-NL ausgerufen werden?

Nein, davon ist mir nichts bekannt. Zumeist lese ich aber immer "STIB/MIVB" und nicht umgekehrt, zumal im Englischen einfach nur "STIB" verwendet wird. Die Busse von "De Lijn" verwenden im Brüsseler Zentrum - sofern die Endstation in Brüssel liegt - beide Sprachversionen (= Buszielanzeige, etc.). Bei den TEC-Bussen ist mir das nicht aufgefallen. Nunja, wir wissen ja auch alle welche Sprache welche dominiert; und das nicht nur in Belgien.

Außerdem ist bei in beiden Sprachen gleich lautenden Namen auch geregelt, ob sie vom niederländischen oder vom französischen Sprecher ausgerufen werden...

Das stimmt; zum Beispiel wird "De Brouckère" nur von der niederländischen Stimme angesagt; allerdings scheint der Name auch eindeutig niederländische Wurzeln zu haben. Würde man ihn mit "-er" schreiben (statt "-ère"), würde das die (niederländische) Aussprache wohl kaum beeinträchtigen.

EC Jean Monnet, Iris und Vauban u. Sprachen in Brussel

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 17.09.2011, 17:58 (vor 4611 Tagen) @ Thalyseo
bearbeitet von Fabian318, Samstag, 17.09.2011, 17:58

Die Logik verstehe ich nicht ganz, denn Bruxelles-Nord [= "Bruxelles" wird im belgischen(!) übrigens auch wie "Brussel" (NL) ausgesprochen] ist ebenso frankophon wie Bruxelles-Midi. Ich glaube schon beobachtet zu haben, dass die einzelnen Anzeigetafeln sprachilich variieren.

Brussel-Noord hat für Flandern sicher eine größere Bedeutung und Brussel-Zuid für die Wallonie, vor allem, was die Reiseziele angeht. - Gut, von Süd aus geht's auch nach Gent und von Nord aus nach Lüttich...

Nein, davon ist mir nichts bekannt. Zumeist lese ich aber immer "STIB/MIVB" und nicht umgekehrt,

Fahrzeuge mit ungerader Fahrzeugnummer: Niederländisch-Französisch. Fahrzeuge mit gerade Wagennummer: Französisch-Niederländisch. Also z.B. bei den Sicherheitshinweisen usw. wird es in den jeweiligen Reihenfolgen angebracht.

Außerdem ist bei in beiden Sprachen gleich lautenden Namen auch geregelt, ob sie vom niederländischen oder vom französischen Sprecher ausgerufen werden...

Die Haltestellen werden auch durchnummeriert, die Reihenfolge der Ansagen ist dann so wie oben genannt.

Bei gleichklingenden Namen ist dann eben bei "geraden" Haltestellen die Ansage vom französischen Sprecher, bei "ungeraden" vom niederländischen Sprecher.

Bei Dingen, welche nicht in irgendeiner Art und Weise nummeriert sind und Beginn und Ende haben (bei Flyern nicht, da ist ja die Vorder- oder Rückseite nicht zu unterscheiden), ist dieses Jahr (ungerade) zuerst Niederländisch dran.

Nunja, wir wissen ja auch alle welche Sprache welche dominiert;

Allerdings muss man ja bedenken, dass eine Menge des Brüsseler Geldes aus Flandern, nicht aus der Wallonie kommt.

Belgien-Frage

Thalyseo, Samstag, 17.09.2011, 23:04 (vor 4610 Tagen) @ Fabian318

Allerdings muss man ja bedenken, dass eine Menge des Brüsseler Geldes aus Flandern, nicht aus der Wallonie kommt.

Heute ja, aber wenn wir mal in die "Kohlezeit" (1950er) zurückdenken, sieht die Sache schon anders aus.

Aus Sicht der Wallonie, denn die frankophilen Brüsseler sehen sich nicht unbedingt als Wallonen (= was sie streng genommen - im Gegensatz zu den DGlern - auch nicht sind, saugt Brüssel die Wallonie aus: Aus ihrer Sicht hat Flandern mit Antwerpen - bzw. Antdorf(f) - eine Hauptstadt, der weder Namur noch Lüttich das Wasser reichen können.

Ich habe viel Kontakt mit Wallonen gehabt und dieses Thema auch allzu gern angesprochen Die Wallonie - evtl. die DG ausgenommen - kann und will keinen eigenen Staat bilden (= siehe hierzu auch die Ergebnisse der letzten Wahlen). Im Falle einer Spaltung des Landes, wäre für die Wallonie daher den Anschluß an Frankreich oder Luxembourg die eigentliche Frage (= DG sei jetzt mal dahingestellt), wobei ich Frankreich - wenn überhaupt - für den wahrscheinlicheren Partner halten würde.

Ich habe immer noch das Bild von Löwen in den 1960er Jahren vor Augen, auf dem die flämischen Studenten mit einem großen Schild "Walen buiten" aufmaschieren und - mehr oder weniger "friedlich" von ihren wallonischen Kommilitonen mit dem Hitlergruß empfangen werden. Das scheint mir eine wichtige pädagogische Lektion gewesen zu sein, die mit dem Aufbau der Trabantenstadt "Louvain-la-Neuve" ihr Ziel verfehlt hat!

OT:Belgien-Frage+Sprachen

Lars(DK), Montag, 19.09.2011, 12:16 (vor 4609 Tagen) @ Thalyseo

Hej Thalyseo
Ich denke nicht, dass Flandern Brüssel als flämische Hauptstadt aufgeben wird - jedenfalls zur Zeit nicht ;-))
Die jetzt erreichte Übereinkunft über Brussel-Halle-Vilvoorde ist natürlich sehr interessant:
1. Die Integrität von Flämisch-Brabant ist sichergestellt, auch rechtlich (die Gerichtsbarkeit liegt zukünftig dort und ist in H-V nicht mehr der Zweisprachigkeit unterstellt);
2. Die Wallonen haben durch die südlichen Fazilitätengemeinden territorialen Zugang zu Brüssel, was psychologisch wichtig ist im Hinblick auf eine evt spätere Teilung (die m.E. sicherlich in den nächsten Jahrzehnten stattfinden wird - die B-H-V-Lösung nimmt sie ja in gewisser Hinsicht vorweg mit einem Statut für Brüssel als zukünftige Metropolitanregion o.ä., d.h. mit Sonderstatus und nicht als drittes föderales Glied);
3. Der Rand des Hauptstadtgebiets Brüssel ist nun festgelegt und eine pragamatische Lösung für die sechs Gemeinden mit starkem frankophonen Anteil in Flämisch-Brabant gefunden.
Ich teile ganz Deine Einschätzung begl der Wallonie und ihr wenig ausgeprägtes nationale Selbstverständnis im Gegensatz zu dem Flanderns. Allerdings glaube ich auch, dass dieses Selbstverständnis Flanderns und der kulturelle "Graben" einen evt Anschluss an die NL nicht sehr wahrscheinlich macht. DG ist daneben noch ein Fall für sich.
Bezgl. der Sprachen im ÖV:
Ich erlebe nur, dass auf den Bahnhöfen im Hauptstadtgebiet Brüssel beide Sprachen verwandt werden, im Zug, bei der Beschilderung auf dem Bahnsteig und bei Ausrufen, und das bei "De Lijn" beim Passieren der Grenze zum Hauptstadtgebiet Brüssel Zweisprachig geschildert wird (also in Leuven nur "Brussel Noord", ab Hauptstadtgebiet auch "Bruxelles Nord".)
Und ja, Leuven war und ist spannend. Zumindest bis 2004 durften (lt verschiedener Gaststätten) ja keine französischsprachigen Speisekarten vorliegen (das hat sich allerdings ein wenig geändert, glaube ich).
Bg
Lars

Danke für Teil 1.1/4 und 1.2/4

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Montag, 19.09.2011, 14:47 (vor 4609 Tagen) @ Fabian318

Auch wenn im letzten Bild mit den HLE 18 (Vectron) noch ein Schocker (ahhhhh!) dabei ist. ;)

--
Dieser Beitrag gibt (sofern nicht anders gekennzeichnet) allein die Meinung der Verfasserin wieder
MET - Der beste Zug den es je gab
[image]

Danke für Teil 1.1/4 und 1.2/4

Fabian318, Münster i. W., Montag, 19.09.2011, 18:40 (vor 4609 Tagen) @ 218 466-1
bearbeitet von Fabian318, Montag, 19.09.2011, 18:40

Auch wenn im letzten Bild mit den HLE 18 (Vectron) noch ein Schocker (ahhhhh!) dabei ist. ;)

Ich hoffe doch, ein positiver Schocker. ;-)
(Klingt mir nämlich ganz danach, ...lol)

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum