Zusammenfassung Italien (Fahrkarten und Angebote)
Italien ist nach wie vor unangefochten eines der Lieblingsurlaubsländer der Deutschen, zu Recht, wie ich persönlich finde. Immer wieder tauchen nicht nur in diesem Forum Fragen zu den Tarifen und auch zu Trenitalia allgemein auf. Auch das ist leider berechtigt, da die italienische Bahn ihre Tücken hat.
Ich versuche einfach mal nach bestem Wissen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Wenn jemand Ergänzungen hat, immer gerne her damit; im Internet sind die Informationen leider viel zu sehr zerstreut und die Trenitalia-Internetpräsenz auch nicht die größte Hilfe.
Tasten wir uns also einfach mal von ganz hinten langsam nach vorne:
1. Zuggattungen:
Ganz genau wie in Deutschland gibt es in Italien Nah- und Fernzüge. Diese haben jedoch einen gravierenden Unterschied: Fernzüge dürfen in der Regel nur mit einer gültigen Reservierung bestiegen werden. Keine Regel ohne Ausnahmen, aber dazu kommen wir später.
Im Nahverkehr gibt es die Zuggattungen Regionale und Regionale Veloce.
Anders als in Deutschland gibt es in den meisten Regionen keinen Taktfahrplan oder nur einen solchen, ungefähr einprägbaren, der nahezu stündlich leicht abweicht. Der Nahverkehr gilt als vernachlässigtes Stiefkind der Trenitalia und variiert teilweise, je nach Strecke und eingesetztem Material extrem stark.
Wer in der Annahme ist die Treni Regionale hielten fast immer an allen Stationen, der irrt. Oftmals überlagern sich zwei oder mehrere Linien und eine Linie übernimmt die so genannte Express-Funktion. Auch sind, grade im Süden des Landes, Bahnhöfe an welchen nur 2 bis 3 Züge am Tag halten, nichts sonderlich ungewöhnliches.
Der Regionale Veloce ist eher mit dem hierzulande abgeschafften InterRegio oder dem IRE zu vergleichen.
In vielen Ballungsgräumen gibt es zudem noch mit den deutschen S-Bahnen (teilweise nur begrenzt) vergleichbare Systeme. Das bekannteste dürfte die Mailänder "Line S" sein. Eine sehr gute Internetseite dazu ist msrmilano.com
Ähnliche Systeme gibt es in
- Bari (Wikipedia), hier wird die "Metro" durch die FS betrieben, sogar mit U-Bahn typischen Fahrzeugen; jedoch eher in einem S-Bahn typischen Takt.
- Messina (Wikipedia), eine Art Regio-S-Bahn
- Neapel hat ein sehr interessantes Verkehrssystem. Neben der klassischen "FS-Ubahn" gibt es noch diverse Schmalspurbahnen, welche neben der inzwischen entstandenen klassischen U-Bahn in das "Metro-Netz" eingebunden sind. (Wikipedia) (Circumvesuviana)
- Palermo (Palermoweb) verfüt über eine Art klassische, eingleisige, U-Bahn, welche von der FS betrieben wird und das Station und den Bahnhof miteinander verbindet. Dazu gibt es noch eine Art promotete Linie zum Flughafenbahnhof.
- Reggio Calabria; hier wird die Bahnstrecke von Villa San Giovanni, die Stadtbahnhöfe von Reggio und schließlich die weitere Strecke über den Flughafen bis nach Melito di Porto Salvo in sehr dichtem Takt (meist um die 20 Minuten) befahren.
- Rom, wo allerdings die Fahrzeiten der "Ferrovie regionali del Lazio" von je 15 (nur Teile der Linie FR1, FR3, FR4) Minuten bis 60 Minuten, je nach Linie reichen. Zusätzlich gibt es noch eine Überland U-Bahn Strecke nach Lido di Ostia und einige Kleinbahnen, welche von der städttischen Verkehrsgesellschaft Atac bedient werden.
Leider werden nur in wenigen Regionen die Fahrpläne zum Download bereitgestellt.
Im Moment (August 2011), gibt es folgende Möglichkeiten:
- Lombardei (Mailand) - 62.101.84.174 und Trenord
- Südtirol, hier werden die Pläne vom dortigen Verkehrsverbund angeboten
- Toscana (Firenze - Faenza, Firenze - Siena, Firenze - Pisa und La Spezia - Pisa
) bei Trenitalia (Trenitalia.com -> In Regione -> Toscana -> Memorario -> ein wenig runter scrollen)
Genau wie in Deutschland dürften in den meisten Verkehrsverbünden, manchmal auch durch Sondervereinbarungen (z.B. Florenz) auch die TI-Züge mitbenutzt werden.
Mit einer imob.Venezia-Karte dürfen keine TI-Züge in Venedig benutzt werden.
Im Regionalverkehr gibt es keine Zugbindung oder Reservierungspflicht. Einfach einsteigen und losfahren. Auc hdie Tatsache das die Züge abweichend halten ist kein Problem zur Bersorgnis, sobald die Anzeigetafel auf den jeweiligen Zug springt, laufen alle Haltebahnhöfe als Laufschrift durch und werden auch angesagt (allerdings ein wenig schneller als von unserer Blechelse). Ansonsten hilft auch eine schnelle Abfrage am Automaten, der leider (das ist sein großer Nachteil) keine Verbindungen ausdruckt. Ich helfe mir immer, in dem ich den Monitor abfotografiere.