Bei der DB und auch sonst im deutschen Zugverkehr tut man sich ja generell sehr schwer was das Anbieten kostenloser Internetzugänge im Zug betrifft. Die WESTbahn die ab Ende des Jahres zwischen Salzburg und Wien verkehren soll hat nun angekündigt allen Kunden einen kostenlosen WLAN Zugang im Internet zu bieten. Weiter heißt es:

"Zugbegleiter erhalten über das System die Möglichkeit, Fahrkarten direkt im Zug zu verkaufen, da die Ticketing-Geräte mit einem zentralisierten Server verbunden werden.

Quelle: onlinekosten.de Newsmeldung "Gratis-Internet in Zügen der Westbahn"

Was das genau bedeutet erschließt sich mir bisher leider nicht.

Ich hatte bisher nur in Dänemark an der Westküste verkehrende Arriva Nahverkehrszüge mit kostenlosem WLAN und Steckdosen auch in der 2. Klasse gesehen. Das ist bereits 3 Jahre her. Ich frage mich wirklich warum ein solches Servicemerkmal nicht auch in Deutschland zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit angeboten wird. Klar erfordert, dies einige Investitionen in die entsprechende Technik - aber für den daraus resultierenden Nutzen meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt.

Die Westbahn macht echt ernst...

Gut, dass die ÖBB bzw. DB mal etwas konkurrenz bekommt. Wenn die Westbahn jetzt noch bequem ist (Sitze), kann der Railjet einpacken :))

Klar erfordert, dies einige Investitionen in die entsprechende Technik - aber für den daraus resultierenden Nutzen meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt.

In vielen Café's gibt es WLAN längst (z. B. bei Le Crobag im Bahnhof Berlin Südkreuz).

Klar gibt es Anbieter die die diese Nische stationär am Bahnhof auffangen. Aber gerade WLAN an Bord ist doch auch eine klasse Möglichkeit für die DB den Kundendialog im Störungsfall zu verbessern. Smartphones mit WLAN Möglichkeit verbreiten sich immer weiter. Die DB hat jetzt einen Service ins mobile Portal eingepflegt, mit dem auf aktuellen Fahrplanlagen reagierende Ausweichreiseverbindungen einfach ermittelt werden können. Ein Team beim Kurznachrichtendienst Twitter zur direkten Kundenkommunikation zuständig. Warum diese Services nicht erweitern und so zugänglich machen, dass Fahrgästen in einem Zug aktuelle Informationen zu ihren Reisebelangen schnell über WLAN zugänglich gemacht werden können. Ich stelle mir das etwa so vor:

Wer sich neu ins WLAN einbucht wird als erster Seitenaufruf im Browser auf eine für den Zug spezifische Infoseite geleitet. Dort ist dem Bildschirm der aktuelle Reiseverlauf des Zuges zu sehen und man kann sich per Klick auf den Bahnhof über die Anschlüsse im Zielbahnhof informieren. Also alles im RIS. Zusätzlich die Möglichkeit, die auf aktuellen Fahrplanlagen basierende Reiseauskunft anzuwenden.

Sobald der Zug in eine Störungssituation gerät. Verändert sich dieses Kundeninforationssystem. Da nun eine Vielzahl von Fragen im Normalfall auf die Zugbegleiter einprasseln die oft nicht alle gleichzeitig Beantwortet werden können sich aber bei vielen Leuten wiederholen, muss das Infosystem nun mit nützlichen Infos ergänzt werden.

- Also genaue Beschreibung was wo vorgefallen ist, dass zu dieser Situation führt und wie lang die Störung vermutlich anhalten wird.

- Möglichkeit selbst einen Anschlusszug vorzumelden mit späterer Rückmeldung ob dieser erreicht werden kann(es ist Sicherlich auch im Sinne der Bahn erkennen zu können wie viele Fahrgäste einen Anschlusszug erreichen möchten)

- Eventuell Krisen Dialogsystem die in einem Direktnachrichtendienst (Nutzerunterscheidung anhand der Mac-Adress - also ohne nötigen Account) direkt Fragen der Reisenden in den betroffenen Zügen beantwortet (Wegen Problem: Braucht man einen ZUB findet man keinen)

- Möglichkeit eine Zugbindung, direkt automatisch aufheben zu lassen. Dafür könnte man den Onlineticket-Buchungscode eingeben. Der Computer analysiert die Reisemöglichkeiten und wenn klar ist, dass der Anschluss nicht erreicht werden kann - kann sich der Reisende entweder ein von der Zugbindung aufgehobenes Ticket als Handyticket erneut zuschicken lassen oder er bekommt einen Entsperrcode mitgeteilt, der standardmäßig im QR-Code gespeichert werden könnte und dem ZUB beim Einlesen angezeigt wird, wenn sich der Reisende nicht im vorgesehen Zug befindet. Stimmt der Code (leichter zu merken ist ein Codewort) der dem ZUB angezeigt wird und der vom reisenden mündlich vorgetragen wird überein, ist das Ticket freigegeben.

Naja sind halt einige Ideen wie WLAN an Bord auch sinnvoll zur Kundenkommunikation genutzt werden kann. Informierte Kunden treten dabei auch oft als Multiplikatoren auf und geben Informationen die sie haben an andere weiter. Vermutlich hätte ich jetzt Millionen verdienen können wenn ich mich einfach nur als Consulter bezeichnen würde und diese Informationen gegen Geld angeboten hätte. Aber wenns so einfach wäre währen hier im Forum alle Millionäre! :D

HIER kann man die Sitze sehen. Ich finde, die sehen noch bequem aus.

Der Westbahn-Zug macht aktuell wieder ausgiebig Testfahrten in der Ostschweiz, nachdem er nach seiner ersten Ausfahrt im Mai für längere Zeit von der Bildfläche verschwunden war.

Die Züge werden übrigens nicht in Österreich immatrikuliert, sondern in der Schweiz. Die Baureihenbezeichnung ist allerdings österreichisch: 4010 (ja, ich weiss, das hatten wir schon mal).

Grüsse aus der Ostschweiz.

Hallo!

Bei der DB und auch sonst im deutschen Zugverkehr tut man sich ja generell sehr schwer was das Anbieten kostenloser Internetzugänge im Zug betrifft. (...)

In Deutschland tuen sich mE nicht nur die Bahn mit kostenlosem W-LAN schwer sondern auch viele andere Sparten.

m b g,
Anoj

In Deutschland tuen sich mE nicht nur die Bahn mit kostenlosem W-LAN schwer sondern auch viele andere Sparten.

Dürfte auch daran liegen, dass man in Deutschland auf so eine merkwürdige streckengebundene Technik gesetzt hat. In den Niederlanden oder mit Thalys funktioniert das deutlich besser.

Hallo!

In Deutschland tuen sich mE nicht nur die Bahn mit kostenlosem W-LAN schwer sondern auch viele andere Sparten.

Dürfte auch daran liegen, dass man in Deutschland auf so eine merkwürdige streckengebundene Technik gesetzt hat. In den Niederlanden oder mit Thalys funktioniert das deutlich besser.

Ich hab eher Hotels, Gastronomie, öffentliche Plätze,... gemeint.

m b g,
Anoj

In Deutschland tuen sich mE nicht nur die Bahn mit kostenlosem W-LAN schwer sondern auch viele andere Sparten.

Liegt in Deutschland wohl eher an der Rechtssprechung (wir haben hier nicht das Verursacherprinzip sondern die Anschlußinhaberhaftung) und da ist die Absicherung schon etwas teurer. Oder hättest Du Lust - wenn Du 'nen kleines Café hättest - ein paar Fünfhunderter hinzulegen um eine gescheite Absicherung zu haben?

Dürfte auch daran liegen, dass man in Deutschland auf so eine merkwürdige streckengebundene Technik gesetzt hat. In den Niederlanden oder mit Thalys funktioniert das deutlich besser.

Was für 'ne Technik ist es denn in NL oder beim Thalys. Würde mich mal interessieren.

In Deutschland tuen sich mE nicht nur die Bahn mit kostenlosem W-LAN schwer sondern auch viele andere Sparten.

Liegt in Deutschland wohl eher an der Rechtssprechung (wir haben hier nicht das Verursacherprinzip sondern die Anschlußinhaberhaftung) und da ist die Absicherung schon etwas teurer. Oder hättest Du Lust - wenn Du 'nen kleines Café hättest - ein paar Fünfhunderter hinzulegen um eine gescheite Absicherung zu haben?

Dürfte auch daran liegen, dass man in Deutschland auf so eine merkwürdige streckengebundene Technik gesetzt hat. In den Niederlanden oder mit Thalys funktioniert das deutlich besser.

Was für 'ne Technik ist es denn in NL oder beim Thalys. Würde mich mal interessieren.

Zumindest die Thalys haben so hübsche "Bobbel" am Dach, also würde ich mal auf eine satellitengestützte Technik tippen... zumindest die Thalysstrecken wurden nie gesondert ausgerüstet und schon gar nicht mit dem deutschen System, sonst hätte man im ICE International nach Brüssel ja theoretisch auch Internet, wenn die 406er dafür ausgerüstet wären.

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Was für 'ne Technik ist es denn in NL oder beim Thalys. Würde mich mal interessieren.

Im Thalys ist's über Satellit (in Deutschland wegen der Tunnel etwas schlecht) und in den Niederlanden UMTS.

@Fabian: Thx. Und OK, per Sat kein Thema, aber Du schreibst ja selbst 'Viele Tunnel = kein Sat' und UMTS ist ja in Deutschland auch so ein Thema. Aber auch da kann ich es verstehen. Der Staat hat ja bei den Lizenzen ordentlich abkassiert. Mal sehen was wir in Deutschland so in den nächsten Jahren erleben werden.

... dies einige Investitionen in die entsprechende Technik - aber für den daraus resultierenden Nutzen meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt.

Also ich bezweifele das der echte Nutzen die Investitionen rechtfertigen würde. Wobei ich aber auch nicht weiß, was es im Endeffekt kostet das deutsche Schienennetz und die darauf fahrenden Züge entsprechend auszustatten. Aber lasse mich gern eines Besseren belehren.

Klar gibt es Anbieter die die diese Nische stationär am Bahnhof auffangen. Aber gerade WLAN an Bord ist doch auch eine klasse Möglichkeit für die DB den Kundendialog im Störungsfall zu verbessern.

Das geht doch auch jetzt schon in allen ICEs mit WLAN kostenlos. http://reiseauskunft.bahn.de/ ist da immer erreichbar, wenn man von Tunneln und Funklöchern mal absieht.

Ein Team beim Kurznachrichtendienst Twitter zur direkten Kundenkommunikation zuständig.

Das betreibt Imagepflege (inhaltsloses Bla bla), aber publiziert keine Kundeninformationen, schon gar keine zeitkritischen!

Warum diese Services nicht erweitern und so zugänglich machen, dass Fahrgästen in einem Zug aktuelle Informationen zu ihren Reisebelangen schnell über WLAN zugänglich gemacht werden können.

Ganz einfach: Weil man dann sehen könnte, wie unzuverlässig die Bahn fährt. Einmal getwittert und schon kann man ablesen, wieviele Züge an dem Tag wieder zu spät waren oder ausgefallen sind.

Gerade die DB ist doch bekannt dafür diese Zahlen zu verschleiern. Laut Bahn sind (ich weiß den Zahlenwert nicht) 90% aller Züge pünklich, ohen jedoch zu spezifizieren, was unpünktlich ist. Laut Verbraucherzentrale (oder war es die Stiftung Warentest?) sind 98% unpünktlich, und zwar alles was mehr als zwei Minuten zu spät kommt.

Deshalb glaube ich nicht, dass solche Daten via Twitter breitgelatscht werden.

Ansonsten finde ich es erstaundlich, was du von Konzernen erwartest, die sonst nur "nutzlose" Informationen zu publizieren haben. Wenn ich allein lese, welcher Unsinn innerhalb des ICEs über den Durchgangstüren angezeigt wird, dann glaube ich nicht, dass es die DB jemals schaffen wird den Kunden hilfreiche Informationen zu pushen (bisher muss man eh alles pullen).

Hallo Fratz,
ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich auch nur umreißen was alles möglich ist um Service zu verbessern, wenn man die Züge mit einer ständigen Datenverbindung versieht. Mitnichten gehe ich davon aus, dass die DB so etwas aus eigenen Stücken in der Form installieren wird.

Das was ich als Kundendialog in dem Beitrag angesprochen hatte sollte übrigens mitnichten eine öffentliche Kommunikation über Twitter sein. Ich hatte mir das eher als einen Chatsystem vorgestellt, wo ein Fahrgast, ganz ohne Anmeldedaten solche Fragen vortragen kann, wie er sie auch dem ZUB aufgrund der Fahrplanlage stellen würde. Beantwortet würden sie via Internet in das Intranet des jeweiligen Zuges (indem sich der Fahrgast eingewählt hat). Also eine reine private Nachricht. Der Konzern würde keine für sie sensiblen Daten öffentlich machen.

Aber wie gesagt, ich mache mir da keine Illusionen! Aber träumen wird man ja vielleicht nochmal dürfen ;)

Gruß
Bahnsocke

Nach dem vor einigen Tagen die Westbahn vermeldete, dass sie plant in ihren Zügen kostenloses WLAN anzubieten zieht die ÖBB nun nach und kündigt kostenloses Internet (Link: Onlinekosten.de) im Railjet auf bestimmten Strecken an. Getestet wird das Ganze vielleicht noch in diesem Jahr. Weitere Zuggattungen sollen wohl folgen. Nachgedacht wird auch über gratis WLAN an Bahnsteigen.

Hoffentlich schaut sich die DB diese Entwicklung in Österreich ganz genau an!