GDL: Warnstreiks ab Donnerstag möglich (Allgemeines Forum)

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Dienstag, 15.02.2011, 17:55 (vor 4836 Tagen)

Hallo,
es ist mal wieder soweit. Ab Donnerstag könnte es zu Warnstreiks kommen.

Nähere Infos:
GDL: Arbeitskampfmaßnahmen beschlossen
darin enthalten ist der wichtige Satz:
"GDL wird Streiks rechtzeitig ankündigen
Ansonsten wird die GDL Zeitpunkt und Ort von Arbeitskämpfen gesondert bekannt geben. Sie wird alle Streiks rechtzeitig vorher ankündigen"

GDL: Bahn täuscht Öffentlichkeit (www.gdl.de)

GDL fordert Fahr- und Ruhezeitverordnung für Lokomotivführer (www.gdl.de)

http://www.focus.de (-> Dort wird erwähnt, dass es ab Donnerstag zu Streiks kommen könnte)

Edit: Infos präzisiert
Edit Nr.2: PM der GDL zu Arbeitskampfmaßnahmen ergänzt

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
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GDL: Warnstreiks vsl. erst nächste Woche

Alexander, Dienstag, 15.02.2011, 20:19 (vor 4836 Tagen) @ Holger_HAM

Hi,

heute kam in den Nachrichten das die GDL frühestens ab Montag Warnstreiks durchführt.
Als Grund für die Verschiebung wurde die in dieser Woche stattfindende SKI - Weltmeisterschaft in Garmisch genannt, man wolle den Reisende/Touristen nicht "schaden".

Viele Grüße

--
Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)

Kein Verständnis mehr

mrhuss, FKON, Dienstag, 15.02.2011, 20:40 (vor 4836 Tagen) @ Holger_HAM

Ich habe für die Streiks der GDL kein Verständnis mehr. Bei der letzten Streikwelle, als auf DB-Seite das Duo Mehdorn/Sukkale stand, konnte man wegen deren Sturheit auch als betroffener Fahrgast durchaus Sympathie für die GDLer empfinden. Meiner Meinung nach übertreibt es die GDL aber. Inzwischen geht es Herrn Weselsky doch nur noch darum, sich von der EVG abzusetzen. Die Fahrgäste dürften es langsam leid sein, dass dieser Streit auf ihrem Rücken ausgetragen wird.

Sorry, aber das musste mal gesagt werden...

Viele Grüße
Andreas

Ich wundere mich, dass Eisenbahner nicht öfter streiken

SST, Köln-Südstadt, Dienstag, 15.02.2011, 20:47 (vor 4836 Tagen) @ mrhuss

- kein Text -

Ich wundere mich, dass Eisenbahner nicht öfter streiken

heinz11, Mittwoch, 16.02.2011, 22:01 (vor 4835 Tagen) @ SST

...weil es vielleicht auch Eisenbahner gibt, die wissen, daß es Streiks gibt, die illegal sind?


heinz

Danke für diesen sehr informativen Hinweis

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 22:06 (vor 4835 Tagen) @ heinz11

- kein Text -

Danke für diesen sehr informativen Hinweis

heinz11, Mittwoch, 16.02.2011, 22:08 (vor 4835 Tagen) @ SST

Aber gerne.


heinz

Danke für diesen sehr informativen Hinweis

Fabian318, Münster i. W., Donnerstag, 17.02.2011, 01:50 (vor 4835 Tagen) @ SST

In Belgien gab es letztes Jahr glaube ich etwa 11-12 Streiks, also pro Monat einen. Gerne wird dann auch einfach die Arbeit stehen gelassen, wenn es z.B. wie neulich einen Übergriff auf einen Mitarbeiter der Brüsseler Metro gegeben hat. Von solchen Verhältnissen sind wir hier (zum Glück?) noch weit entfernt.

Rechtliche Grundlagen für Streiks in EU-Ländern

SST, Köln-Südstadt, Donnerstag, 17.02.2011, 02:40 (vor 4835 Tagen) @ Fabian318

In Belgien gab es letztes Jahr glaube ich etwa 11-12 Streiks, also pro Monat einen. Gerne wird dann auch einfach die Arbeit stehen gelassen, wenn es z.B. wie neulich einen Übergriff auf einen Mitarbeiter der Brüsseler Metro gegeben hat. Von solchen Verhältnissen sind wir hier (zum Glück?) noch weit entfernt.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen, wann in Deutschland ein Streik durchgeführt werden darf, lassen sich natürlich nicht mit Belgien oder Italien vergleichen.

Dennoch ist es für mich gerade umso erstaunlicher, dass selbst bei den wenigen rechtlich möglichen (Warn-) Streiks die Möglichkeiten kaum genutzt werden, um auf Mißstände aufmerksam zu machen. Bzw. wenn diese in bescheidenem Umfange eingeleitet werden, die "Empörung" bei "Betroffenen" ziemlich schnell sehr groß ist.

Dafür wird - inzwischen wohl fast in jeder Branche - umso mehr und ausführlichst "privat" und "mit den lieben Kollegen" über zu geringen Lohn, zu viel Arbeitsbelastung, Mobbing, Versetzungen, Abordnungen, Überstunden, unsichere Zukunft, Abgabenbelastungen, Verwendung von unternehmerischen Einnahmen, Managergehältern etc. pp. "diskutiert".

Naja, die juristischen Grundlagen und die menschlich gelebten Mentalitäten sind halt in den verschiedenen EU-Ländern unterschiedlich.

Für mich ist ein "reiningendes Offen-heraus" grundsätzlich positiv. Und das "Streikrecht" (bei Tarifvertragsabschlüssen) ist aus meiner Sicht ein wichtiger Bestandteil unserer Demokratie.

Ich habe Verständnis

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Dienstag, 15.02.2011, 21:04 (vor 4836 Tagen) @ mrhuss

Hallo,
die Forderungen der GDL leuchten mir ein und ich kann es genauso gut nachvollziehen, dass man "Kante zeigen" muss, wenn mit einer Mini-Gewerkschaft ein Tarifvertrag für die gesamte Branche geschlossen wird und man das dann schlucken soll. Ähnliches gab es ja auch mal in anderen Bereichen. Genauso kann es nicht angehen, dass der komplette Wettbewerb im Bahnbereich auf dem Rücken der Beschäftigten über immer niedrigere Löhne ausgetragen wird. Da wird eine ganz unheilvolle Abwärtsspirale in Gang gesetzt, bei der am Ende auch der Kunde nichts davon hat.

Ja, der Streik ist ärgerlich. Aber andererseits ist es ein legitimes Mittel der Gewerkschaften. Für Tarifstreitigkeiten gehören immer zwei Seiten.

Ein Warnstreik ist dann ein legitimes Mittel.

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
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Ich habe immer noch kein Verständnis

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Dienstag, 15.02.2011, 22:15 (vor 4836 Tagen) @ Holger_HAM

Die GDL ist seit 2007 für ihre völlig überzogenen Forderungen bekannt. Damals wurde ein Tarifvertrag mit Transnet und GDBA geschlossen, aber Herr Schell hat den Hals nicht voll bekommen. Darum habe ich 2007/2008 überhaupt kein Verständnis für die Streiks gehabt.
Auch die aktuelle Forderung +5% bei der DB finde ich zu hoch.
Punkt 1. der Kernforderungen betrifft hauptsächlich nur die Privatbahnen. Logisch, dass die DB diesbezüglich erst die Verhandlungsergebnisse der GDL mit den Privatbahnen abwarten will.
Daher sollten sich Streiks zunächst auch auf die Privatbahnen konzentrieren. Daher habe ich für Streiks bei der DB -sollte es dazu kommen- auch heuer kein Verständnis.
Ansonsten finde ich die 5 Kernforderungen in Ordnung, aber es sollte längere Laufzeiten der Tarifverträge geben. Es darf nicht sein, dass die Fahrgäste alle zwei Jahre damit geplagt werden.

--
Dieser Beitrag gibt (sofern nicht anders gekennzeichnet) allein die Meinung der Verfasserin wieder
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Ich habe immer noch kein Verständnis

oberzugfahrer, Dienstag, 15.02.2011, 22:20 (vor 4836 Tagen) @ 218 466-1

Betroffen sind immer wir Fahrgäste. Die GDL denkt immer wenig an den Wettbewerbsdruck zwischen Schiene und Strasse. Wieso müssen unbedingt die Fahrgäste, die der umweltzuliebe das Auto stehen lassen geschadet werden ? mfg

Ich habe immer noch kein Verständnis

SST, Köln-Südstadt, Dienstag, 15.02.2011, 22:39 (vor 4836 Tagen) @ oberzugfahrer

Betroffen sind immer wir Fahrgäste. Die GDL denkt immer wenig an den Wettbewerbsdruck zwischen Schiene und Strasse. Wieso müssen unbedingt die Fahrgäste, die der umweltzuliebe das Auto stehen lassen geschadet werden ? mfg

Man kann auch mit dem Auto mal unerwartet in einen Unfallstau geraten und ist dann zwei, drei Stunden später zu Hause. Und das passiert bei regelmässigen Langstreckenfahrten mit dem Auto sicher öfters als "alle zwei Jahre".

Ich habe immer noch kein Verständnis

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Dienstag, 15.02.2011, 22:43 (vor 4836 Tagen) @ SST

Man kann auch mit dem Auto mal unerwartet in einen Unfallstau geraten und ist dann zwei, drei Stunden später zu Hause. Und das passiert bei regelmässigen Langstreckenfahrten mit dem Auto sicher öfters als "alle zwei Jahre".

Das Argument (unerwartetes Ereignis) zählt nicht wirklich, weil das bei der Bahn (Verspätungen durch alle möglichen Gründe) ständig passiert.

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Unerwartetes Ereignis

SST, Köln-Südstadt, Dienstag, 15.02.2011, 23:01 (vor 4836 Tagen) @ 218 466-1

Man kann auch mit dem Auto mal unerwartet in einen Unfallstau geraten und ist dann zwei, drei Stunden später zu Hause. Und das passiert bei regelmässigen Langstreckenfahrten mit dem Auto sicher öfters als "alle zwei Jahre".


Das Argument (unerwartetes Ereignis) zählt nicht wirklich, weil das bei der Bahn (Verspätungen durch alle möglichen Gründe) ständig passiert.

Das mag von Region zu Region unterschiedlich sein. ;-)

Wenn ich hier zwischen Rhein und Ruhr - d.h. z.B. Köln-Essen - mit dem Auto unterwegs bin, dann ist die Frage, wie lange ich für die Fahrt benötigen werde - insbesondere werktags zwischen 06.30 und 21.30 h - eine schwer kalkulierbare Größenordnung.

Das können 45 Minuten sein, eine Stunde, 90 Minuten, zwei Stunden....vollkommen unerwartete Fahrzeiten zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten (dass man um 17.00 Uhr kaum auf den Kölner Ring kommt, ist mir klar)!!!

Bei der Bahn gibt es auch mal Verspätungen, +5, +10, +15....mehr ist aber dann, wenn nun nicht gerade ein Eis-Schnee-Winterchaos ist, hier wirklich nicht die Regel.

Unerwartetes Ereignis

JanGT, Dienstag, 15.02.2011, 23:10 (vor 4836 Tagen) @ SST
bearbeitet von JanGT, Dienstag, 15.02.2011, 23:11

Wenn ich hier zwischen Rhein und Ruhr - d.h. z.B. Köln-Essen - mit dem Auto unterwegs bin, dann ist die Frage, wie lange ich für die Fahrt benötigen werde - insbesondere werktags zwischen 06.30 und 21.30 h - eine schwer kalkulierbare Größenordnung.

Das können 45 Minuten sein, eine Stunde, 90 Minuten, zwei Stunden....vollkommen unerwartete Fahrzeiten zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten (dass man um 17.00 Uhr kaum auf den Kölner Ring kommt, ist mir klar)!!!

Bei der Bahn gibt es auch mal Verspätungen, +5, +10, +15....mehr ist aber dann, wenn nun nicht gerade ein Eis-Schnee-Winterchaos ist, hier wirklich nicht die Regel.

Stimmt, der RE 1 um kurz vor 19 Uht ist eben sogar eine Minute vor geplanter Ankunftszeit in den Essen Hbf gebrettert, das habe ich beim RE 1 überhaupt noch nie erlebt und sitzen konnte man obendrein auch noch^^

und kurze zeit später konnte man am Kamener Kreuz wieder einen schönen Stau bewundern über den wir aber mit 160 Sachen hinweggebrettert sind, so gefällt bahnfahren doch :-)

Ich habe immer noch kein Verständnis

SST, Köln-Südstadt, Dienstag, 15.02.2011, 22:36 (vor 4836 Tagen) @ 218 466-1

Auch die aktuelle Forderung +5% bei der DB finde ich zu hoch.

Die "Forderung" ist ja grundsätzlich das "Oberlimit" - und es wird sich mehr oder weniger auf "die Mitte" geeinigt (oft mit Tendenz zu den Arbeitgebern) - und das auf die Vertragslaufzeit umgerechnet, finde ich keinesfalls zu hoch.

Punkt 1. der Kernforderungen betrifft hauptsächlich nur die Privatbahnen. Logisch, dass die DB diesbezüglich erst die Verhandlungsergebnisse der GDL mit den Privatbahnen abwarten will.
Daher sollten sich Streiks zunächst auch auf die Privatbahnen konzentrieren.

Man wird sehen. Aber ein Streik, der sich nur gegen Privatbahnen richtet, geht natürlich nicht.

Daher habe ich für Streiks bei der DB -sollte es dazu kommen- auch heuer kein Verständnis.
Ansonsten finde ich die 5 Kernforderungen in Ordnung,

Eben!

aber es sollte längere Laufzeiten der Tarifverträge geben. Es darf nicht sein, dass die Fahrgäste alle zwei Jahre damit geplagt werden.

Wie viel die Fahrgäste "geplagt" werden, wird man sehen. Regional unterschiedliche Warnstreiks von einigen Stunden - ohne die gravierende Folge, dass der Fahrgast sein Ziel am Abend mit dem letzten planmässigen Zug nicht erreichen kann - bei unterschiedlichen EVUs würde ich als angemessen finden.

Einen "14tägigen Generalstreik" des gesamten Bahnbetriebes natürlich zur Zeit nicht ;-)

P.S.

Unabhängig von dieser Streiksituation: Wenn die Gewerkschaften keine Forderungen stellen würden, geht die Spirale in allen Bereichen der Betriebseisenbahner weiter in Richtung zu ggf. 400-Euro-Kräften und ggf. zu Leiharbeitnehmern...etc. pp.

Ich habe immer noch kein Verständnis

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Dienstag, 15.02.2011, 22:55 (vor 4836 Tagen) @ SST

Man wird sehen. Aber ein Streik, der sich nur gegen Privatbahnen richtet, geht natürlich nicht.

Warum nicht?

aber es sollte längere Laufzeiten der Tarifverträge geben. Es darf nicht sein, dass die Fahrgäste alle zwei Jahre damit geplagt werden.


Wie viel die Fahrgäste "geplagt" werden, wird man sehen. Regional unterschiedliche Warnstreiks von einigen Stunden - ohne die gravierende Folge, dass der Fahrgast sein Ziel am Abend mit dem letzten planmässigen Zug nicht erreichen kann - bei unterschiedlichen EVUs würde ich als angemessen finden.

Ich fahre regelmäßig Verbindungen, die nicht mehr zu halten sind, wenn morgends ein Zug davon ausfällt. Es geht sich dann nicht mehr aus, dass ich abends wieder nach Hause komme.
Die sollen sich was anderes einfallen lassen, ohne dass die Fahrgäste beeinträchtigt werden.

Unabhängig von dieser Streiksituation: Wenn die Gewerkschaften keine Forderungen stellen würden, geht die Spirale in allen Bereichen der Betriebseisenbahner weiter in Richtung zu ggf. 400-Euro-Kräften und ggf. zu Leiharbeitnehmern...etc. pp.

Abgesehen von der 5% - und zu kurzer Laufzeitforderung, stimme ich den aktuellen Anligen ja zu. Aber die Steikbereitschaft ist übertrieben.

--
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Ich habe immer noch kein Verständnis

SST, Köln-Südstadt, Dienstag, 15.02.2011, 23:13 (vor 4836 Tagen) @ 218 466-1

Man wird sehen. Aber ein Streik, der sich nur gegen Privatbahnen richtet, geht natürlich nicht.


Warum nicht?

Weil - sehr verkürzt gesagt - durch einen Arbeitskampf nicht ein Unternehmen an den Rand des Ruins getrieben werden darf. Wenn es hier in der Stahlindustrie oder bei den Automobilbauern Arbeitskämpfe gibt, dann werden ja auch mehrere Unternehmen bestreikt und nicht nur F oder O.

Ich fahre regelmäßig Verbindungen, die nicht mehr zu halten sind, wenn morgends ein Zug davon ausfällt. Es geht sich dann nicht mehr aus, dass ich abends wieder nach Hause komme.
Die sollen sich was anderes einfallen lassen, ohne dass die Fahrgäste beeinträchtigt werden.

In Italien herrscht z.B. eine wesentlich ausgeprägtere "Streikkultur". Da gibt es in den Kursbüchern bereits einen Hinweis "Im Falle eines Streikes verkehrt dieser Zug". Klick hier für den Fernverkehr . Im Regionalverkehr gibt es vergleichbare Listen. Da weiß jeder, wie er den Tag bei Streik einteilen muß (vom seltenen Generalstreik abgesehen).

Unabhängig von dieser Streiksituation: Wenn die Gewerkschaften keine Forderungen stellen würden, geht die Spirale in allen Bereichen der Betriebseisenbahner weiter in Richtung zu ggf. 400-Euro-Kräften und ggf. zu Leiharbeitnehmern...etc. pp.


Abgesehen von der 5% - und zu kurzer Laufzeitforderung, stimme ich den aktuellen Anligen ja zu. Aber die Steikbereitschaft ist übertrieben.

Wäre mal interessant zu lesen, wie die "Streikbereitschaft" sich auf die verschiedenen Bundesländer aufteilt.

Ich habe immer noch kein Verständnis

Alexander, Dienstag, 15.02.2011, 23:25 (vor 4836 Tagen) @ 218 466-1
bearbeitet von Alexander, Dienstag, 15.02.2011, 23:26

Hi,

Abgesehen von der 5% - und zu kurzer Laufzeitforderung, stimme ich den aktuellen Anligen ja zu. Aber die Steikbereitschaft ist übertrieben.

die deutschen sind doch Streik gar nicht gewöhnt! Das was man in Deutschland Streik nennt, da lachen andere Länder drüber!

Gehst du schon arbeiten?
Setze dich mal mit Reallohnverlust, Inflationsrate usw. aus

Nur mal zum Vergleich, der Tarifabschluss der EVG sieht für die Bahn (außer Lokführer) eine Lohsteigerung von 3,8% in zwei Jahren. Der Tarifabschluss der IGMetall sieht eine Lohnsteigerung von 5,1% in zwei Jahren vor!
Und wenn ich das sehe, warum soll ich nicht dafür kämpfen, dass ein Unternehmen welche beachtliche Gewinne schreibt mir auch ein paar Euro mehr im Monat zahlt?
Und eine Laufzeit von zwei Jahren ist vollkommen normal und auch angemessen, denn nach dieser Zeit kann geschaut werden wie das Unternehmen wirtschaftlich da steht.

Wie willst du einen Streik führen ohne das die Fahrgäste davon beeinträchtigt sind?

Viele Grüße

--
Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)

Ich habe immer noch kein Verständnis

mrhuss, FKON, Dienstag, 15.02.2011, 23:34 (vor 4836 Tagen) @ Alexander

Wie willst du einen Streik führen ohne das die Fahrgäste davon beeinträchtigt sind?

In dem die Güterverkehrssparte bestreikt wird vielleicht.

Ich habe immer noch kein Verständnis

Alexander, Dienstag, 15.02.2011, 23:44 (vor 4836 Tagen) @ mrhuss

Hi,

In dem die Güterverkehrssparte bestreikt wird vielleicht.

die wird ja meistens mit bestreikt, was ebenfalls einen großen Volkswirtschaftlichen schaden verursachen kann.
Grade die Autoindustrie funktioniert ja nur noch Just in time und Lagerhaltung ist ein Fremdwort. (Wie auch in vielen anderen Bereichen)

Ich weiß gar nicht um was kämpft die GDL? Um einen Branchentraifvertrag im Personenverkehr und Güterverkehr (jeweils einzeln oder ein Tarifvertrag für alle?)

Ich verstehe bis heute nicht, warum die EVG (vormals Transnet) bei den letzten Streiks FDL zum Streik aufgerufen hat wo es doch um einen Branchentarifvertrag für den Nahverkehr ging...
Ähnlich wäre es wenn der Güterverkehr bestreikt wird wenn es um einen Tarifvertrag im Personenverkehr

--
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Ziele der GdL

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 00:02 (vor 4836 Tagen) @ Alexander

Ich weiß gar nicht um was kämpft die GDL?

Dann > klick mal hier <

Ziele der GdL

Alexander, Mittwoch, 16.02.2011, 12:24 (vor 4836 Tagen) @ SST

Hi,

ja das hab ich mir auch schnell durchgelesen, jedoch werde ich nicht richtig schlau.
Es wird der Branchentarifvertrag für Lokführer gefordert.
Angeblich sind die Verhandlungen mit DB und den 6 großen Privatbahnen im Nahverkehr gescheitert.
Mit den 6 großen Privatbahnen im Güterverkehr wird weiter verhandelt.

Kommen dann am Ende zwei Unterschiedliche Tarifverträge zum Einsatz (SGV und Personenverkehr) oder wird es am Ende in ein Tarifvertrag verpackt.

Viele Grüße

--
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Bestreikung Güterverkehr

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 00:00 (vor 4836 Tagen) @ mrhuss

Wie willst du einen Streik führen ohne das die Fahrgäste davon beeinträchtigt sind?


In dem die Güterverkehrssparte bestreikt wird vielleicht.

Und dann?

Wenn in Duisburg die Hochöfen ausgehen, weil kein Erz mehr angeliefert wird, dann kann der RE aus Emmerich auch gleich ausgedünnt werden (jetzt symbolisch gemeint - natürlich sitzen im RE aus Emmerich nicht nur Stahlarbeiter).

Ich habe immer noch kein Verständnis

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 00:14 (vor 4836 Tagen) @ Alexander

Hi,

Abgesehen von der 5% - und zu kurzer Laufzeitforderung, stimme ich den aktuellen Anligen ja zu. Aber die Steikbereitschaft ist übertrieben.


die deutschen sind doch Streik gar nicht gewöhnt! Das was man in Deutschland Streik nennt, da lachen andere Länder drüber!

Gehst du schon arbeiten?

Mit Ausbildung, seit 1996.


Nur mal zum Vergleich, der Tarifabschluss der EVG sieht für die Bahn (außer Lokführer) eine Lohsteigerung von 3,8% in zwei Jahren. Der Tarifabschluss der IGMetall sieht eine Lohnsteigerung von 5,1% in zwei Jahren vor!

Na gut, dann ist die 5% Forderung vielleicht doch nicht so übertrieben...

Und wenn ich das sehe, warum soll ich nicht dafür kämpfen, dass ein Unternehmen welche beachtliche Gewinne schreibt mir auch ein paar Euro mehr im Monat zahlt?

...die Lokführer brauchen aber m.M. keine Extawünsche gegenüber den anderen Eisenbahnern. Ist ein Tf was besseres als ein Fdl!?

Und eine Laufzeit von zwei Jahren ist vollkommen normal und auch angemessen, denn nach dieser Zeit kann geschaut werden wie das Unternehmen wirtschaftlich da steht.

Das kann man auch nach fünf Jahren.
Ein realistischer Vergleich zum Straßenverkehr ist übrigens, z.B. wenn LKW-Fahrer sagen, wir blockieren dia A7 und die Ortsdurchfahrt ... von... bis ... . Das kommt deutlch weniger als alle zwei Jahre vor.


Wie willst du einen Streik führen ohne das die Fahrgäste davon beeinträchtigt sind?

Indem man nur den Güterverkehr bestreikt und im Reiseverkehr nur da, wo Alternativen ohne Zeitverlust bestehen. Ansonsten finde ich Streiks im Personenverkehr generell unakzeptabel.

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Neue "Hierarchien"

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 00:32 (vor 4836 Tagen) @ 218 466-1

...die Lokführer brauchen aber m.M. keine Extawünsche gegenüber den anderen Eisenbahnern. Ist ein Tf was besseres als ein Fdl!?

Gaaaanz sicher nicht!!!!

Aber das ist ja gerade das Problem der Privatisierungen im Eisenbahnverkehrswesen. Früher wußte man in welche Laufbahn man eintritt und welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt.

Der Zugrevisor hatte natürlich andere Aufgaben und einen anderen Status als der Packwagenschaffner. Aber es war - bei allen feinen, kleinen Unterschieden im Betriebsdienst - eine Einheit von "Eisenbahnern".

Die Kluft zwischen einem ICE-Triebfahrzeugführer und einem "Betreuer im Fahrgastverkehr" mit 400-Euro-Job bei einem EVU ist inzwischen gewaltig: da gibt es gar keine Berührungspunkte mehr. Weder auf dem Zug, in keiner Kantine, bei keiner Personalversammlung.

Wenn die Gewerkschaften (alle zusammen betrachtet) nicht - im Rahmen ihrer letztlich ohnehin bescheidenen Möglichkeiten - wenigstens ein bisschen auf die Bremse des "Auseinanderdriftens" treten würden, dann würden unterbezahlte Jobs bei "den Bahnen" noch viel schneller verwirklicht werden. Das sehen vermutlich viele so ;-).

Und der Leittragende ist dann letztlich der Reisende, der immer weniger fachkundiges Personal vorfindet. Nicht nur moderne Triebzüge mit Klimaanlagen machen das Reisen angenehm, sondern eben auch gerade fachkundiges und engagiertes Personal ;-)).

gn8,
Stefan

Neue "Hierarchien"

Klaus, Kassel, Mittwoch, 16.02.2011, 08:39 (vor 4836 Tagen) @ SST

Es gibt einen Unterschied. Die Lokführer gehören zu den sog. "Funktionseliten". D.h. relativ wenige Leute könn(t)en, ebenso wie z.B. Krankenhausärzte, Fluglotsen, Müllwerker, IT-Abteilungen größe Bereiche ihres Unternehmens lahmlegen. Es wird zunehmend mehr Gewerkschaften nur für diese Funktionseliten geben. Das große, gemeinsame Ganze wird leider zunehmend den Partikularinteressen dieser Gruppen geopfert. Leider eine allgemeine Tendenz in dieser Gesellschaft.

Neue "Hierarchien"

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 14:30 (vor 4836 Tagen) @ Klaus

Es gibt einen Unterschied. Die Lokführer gehören zu den sog. "Funktionseliten".

Zu wem oder was? Auch Fahrdienstleiter sind "Funktionseliten" - ohne sie rollt kein Zug. Und ohne das Zugbegleitpersonal darf kein ICE mit Fahrgästen losfahren. Dito ein n-Wagenzug. etc.

D.h. relativ wenige Leute könn(t)en, ebenso wie z.B. Krankenhausärzte, Fluglotsen, Müllwerker, IT-Abteilungen größe Bereiche ihres Unternehmens lahmlegen. Es wird zunehmend mehr Gewerkschaften nur für diese Funktionseliten geben. Das große, gemeinsame Ganze wird leider zunehmend den Partikularinteressen dieser Gruppen geopfert. Leider eine allgemeine Tendenz in dieser Gesellschaft.

Die Tendenz ist leider zu erkennen.

Funktionseliten - auch arme Schweine!

sfn17, Mittwoch, 16.02.2011, 15:42 (vor 4836 Tagen) @ Klaus

Ich finde den Ausdruck "Funktionselite" gut getroffen!

Wie man sich anhand der bereits zitierten Berufsgruppen bequem überzeugen kann, sind es Leute, die hohe Verantwortung haben und sehr viel arbeiten müssen und die dabei anfallenden Überstunden aber gefälligst nicht wie Erbsen abzurechnen haben. Für den faktischen Stundenlohn wird kein gelernter Handwerker in der Fabrik den Hammer auch nur hochheben. Die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist bei den Funktionseliten genauso wenig/viel wie bei den Arbeitern und "einfachen" Angestellten gegeben. Im Unterschied zu den "echten Eliten" (vulgo: Plüschetagen) können die Funktionseliten auch keine großartigen Rücklagen für Arbeitslosigkeit und Alter bilden und auch nicht bequem einfach beim nächsten Arbeitsgeber unterschlüpfen, wie das bei Managern - ob fähig oder unfähig - ja üblich geworden zu sein scheint.

Es ist bedauerlich, dass die Problematik der "Funktionseliten" in der "breiten" Gesellschaft immer noch nicht angekommen ist, sondern als "egoistische Partikularinteressen" diffamiert werden. (Super für die Politiker und die "echten Eliten".) Selbst betreffs der Ärzte kursieren an den Stammtischen immer noch wilde Spekulationen über die Verdiensthöhen.

Vermutlich dürften zumindestens die universitätsnahen Forumsteilnehmer in etwa verstehen, was ich meine.

Absolute Zustimmung!

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 16:08 (vor 4836 Tagen) @ sfn17

- kein Text -

Zu Kernforderung 2

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 01:29 (vor 4836 Tagen) @ 218 466-1
bearbeitet von SST, Mittwoch, 16.02.2011, 01:34

Ansonsten finde ich die 5 Kernforderungen in Ordnung

Kernforderung 2 lautet:

2.eine Absicherung bei unverschuldetem Verlust der Fahrdiensttauglichkeit beziehungsweise Lizenzverlust, beispielsweise nach Suiziden.

Ich kenne persönlich einen Fall aus der Zeit Anfang der 1990er Jahren, als ein Triebfahrzeugführer innerhalb von wenigen Monaten drei Suizidfälle erleben mußte. Insbesondere der dritte Fall berührte ihn sehr, da ein "Abschiedsbrief an den Lokführer" verfasst worden war, in dem der aus dem Leben scheidende Mann seine Gründe darlegte und um "Verzeihung" bat. Waren die ersten zwei Personen "unbekannt", rückte jedoch die dritte Person - auch wenn mit positiver Absicht - mit ihren schweren gesundheitlichen und persönlichen Problemen auf diese Art direkt und "menschlich" in das Leben des Triebfahrzeugführers, welches für ihn nur schwer zu verarbeiten war.

Naheliegender Weise konnte er diese Situation nicht mehr ohne längere ärztliche Hilfe bewältigen. Anschließend wurde er auf eigenen Wunsch als Triebfahrzeugführer auf Nebenstrecken versetzt - in der Hoffnung, dass er dort keine Suizide mehr erleben würde.

Ein trauriger Umstand wollte es, dass es nach einigen Wochen auf einem unbeschrankten Bahnübergang - natürlich ohne Fehlverhalten des Triebfahrzeugführers - zu einer Kollision mit einem Kraftfahrzeug kam und Todesfolge eines Insassen des Kraftfahrzeuges.

Der Triebfahrzeugführer war dann mehrere Monate dienstunfähig und wurde selbstverständlich - obwohl er seinen Beruf liebte - auf eigenen Wunsch in den Innendienst versetzt.

So ein Vorgehen müßte auch heute noch absolut selbstverständlich sein und sollte keiner gewerkschaftlichen Erwähnung bedürfen.

Alleine die Durchsetzung der "Kernforderung 2" rechtfertigt aus meiner Sicht einen (Warn-) Streik.

Ich habe Verständnis

mrhuss, FKON, Dienstag, 15.02.2011, 23:33 (vor 4836 Tagen) @ Holger_HAM

Ja, der Streik ist ärgerlich. Aber andererseits ist es ein legitimes Mittel der Gewerkschaften. Für Tarifstreitigkeiten gehören immer zwei Seiten.

Man verstehe mich da nicht falsch, ich hab volles Verständnis dafür, dass mehr Geld und bessere Bedingungen für die Lokführer gefordert werden. Wenn man die Verhältnisse heute mit denen bei der Bundesbahn vergleicht, so ist offenkundig, dass es die Eisenbahner heute wesentlich schlechter haben.

Ich habe nur kein Verständnis dafür, dass die GDL zum jetzigen Zeitpunkt einen Warnstreik ankündigt, kurz nachdem die EVG einen Abschluss erreicht hat.

Man kann hier nur den Eindruck gewinnen, dass es der GDL nicht um eine Verbesserung der Bedingungen für die Lokführer geht sondern nur darum, ihre Existenz in Abgrenzung zur EVG zu rechtfertigen.

Ich habe Verständnis

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 00:06 (vor 4836 Tagen) @ mrhuss
bearbeitet von SST, Mittwoch, 16.02.2011, 00:06

Ich habe nur kein Verständnis dafür, dass die GDL zum jetzigen Zeitpunkt einen Warnstreik ankündigt, kurz nachdem die EVG einen Abschluss erreicht hat.

Man kann hier nur den Eindruck gewinnen, dass es der GDL nicht um eine Verbesserung der Bedingungen für die Lokführer geht sondern nur darum, ihre Existenz in Abgrenzung zur EVG zu rechtfertigen.

Organisierungsgrad EVG ca. 10% der Triebfahrzeugführer - GdL ca. 90% der Triebfahrzeugführer.

Warum sollte sich da die GdL "sang- und klanglos" der EVG anschließen?

Was beinhaltet der Tarifvertrag der EVG? Eine Lohnerhöhung die vielleicht näherungsweise die gestiegenen Energiepreise im Privathaushalt ausgleicht....

Ich habe Verständnis

mrhuss, FKON, Mittwoch, 16.02.2011, 15:37 (vor 4836 Tagen) @ SST

Organisierungsgrad EVG ca. 10% der Triebfahrzeugführer - GdL ca. 90% der Triebfahrzeugführer.

Und warum meint nun genau die GdL, dass Triebfahrzeugführer besser als Fahrdienstleiter sind?

Ich habe eine Frage

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 16:09 (vor 4836 Tagen) @ mrhuss

Organisierungsgrad EVG ca. 10% der Triebfahrzeugführer - GdL ca. 90% der Triebfahrzeugführer.


Und warum meint nun genau die GdL, dass Triebfahrzeugführer besser als Fahrdienstleiter sind?

Wo meint die GDL das???

Ich habe kein Verständnis

Tabernaer, Irgendwo im grünen Nirgendwo, Donnerstag, 17.02.2011, 10:46 (vor 4835 Tagen) @ SST

Zumindest was Forderung Nr. 2 angeht, existiert bei der EVG bereits seit Jahren etwas ähnliches. Warum das von Seiten der GdL immer wieder negiert wird, wird Sie wohl nur selber wissen...
Bei ALLEN Tarifverhandlungen der Vergangenheit wurde soweit ich ich weiß die GdL mit eingeladen und hat jedesmal abgelehnt. Unverständlich. Die GdL ist seit jeher auf Konfrontationskurs zur EVG oder deren Vorgängeren. Egal, was an Angeboten kam - Die GdL hat es als unzureichens abgelehnt.
Vielleicht sollte die GdL langsam mal auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und auch erfüllbare Forderungen stellen. Mit welcher Begründung soll ein Lokführer wesentlich mehr Geld verdienen als ein "Typ" auf dem Stellwerk oder der "Knipser" im Zug? Der Eine kann ohne den Andern nicht. Verantwortung tragen alle - nicht nur die Lokführer!

Zum Thema Streik und Kunde nicht oder nur geringfügig betroffen: Das wird sich nicht machen lassen. Egal, wer und wo bei der Bahn streikt-die Kunden sind immer betroffen. Wenn der Stellwerker die Signale nicht auf Grün stellt, geht nix und es kommt zum Stau und Verspätung.
Wenn die Güterzüge bestreikt werden, blockieren diese die Gleise und es kommt ebenfalls zu den bereits beschriebenen Folgen. Gleichfalls bei den Personenzügen. Egal, wie dus anstellst - die Kundschaft ist immer betroffen. Soll ja auch aufmerksam werden. Durch einen Streil soll dem AG wirtschaftlicher (und ideeler) Schaden enstehen. Und den erreiche ich nun mal nich, indem nur die Fahrkartenschalter geschlossen bleiben.
Einen richtiogen Generalstreik wie in Italien oder Griechenland wird es in Deutschland nicht geben. Dazu sind Gewerkschaften untereinander viel zu sehr zerstritten und im Konkurrenzkampf miteinander.
Bei dem jetzigen Streiks wird wieder mal vorrangig der Osten beroffen sein, weil 90% der Lokführer dort in der GdL sind.

Ich habe kein Verständnis

Hamm, Ruhrgebiet, Donnerstag, 17.02.2011, 11:48 (vor 4835 Tagen) @ Tabernaer

Vielleicht sollte die GdL langsam mal auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und auch erfüllbare Forderungen stellen. Mit welcher Begründung soll ein Lokführer wesentlich mehr Geld verdienen als ein "Typ" auf dem Stellwerk oder der "Knipser" im Zug? Der Eine kann ohne den Andern nicht. Verantwortung tragen alle - nicht nur die Lokführer!

Ich habe volles Verständnis.
Gibt es nicht einen Grundlagen-Tarifvertrag aus der Zeit Mehdorn/Suckale?
Wenn ich mich recht erinnere, darf danach die Gdl nur für Triebfahrzeugführer verhandeln und die Ar...kriechergewerkschaft nur für alle anderen Berufszweige. Und das bis 2014. Warum soll sich die Gdl dem schlechten Tarifvertrag anschließen.

Ich habe kein Verständnis

Tabernaer, Irgendwo im grünen Nirgendwo, Donnerstag, 17.02.2011, 13:10 (vor 4835 Tagen) @ Hamm

Ich habe volles Verständnis.
Gibt es nicht einen Grundlagen-Tarifvertrag aus der Zeit Mehdorn/Suckale?
Wenn ich mich recht erinnere, darf danach die Gdl nur für Triebfahrzeugführer verhandeln und die Ar...kriechergewerkschaft nur für alle anderen Berufszweige. Und das bis 2014. Warum soll sich die Gdl dem schlechten Tarifvertrag anschließen.

Wo bitte ist die EVG eine von dir beschriebene Gewerkschaft? Idioten wie den damaligen Vorsitzenden, der Knall auf Fall die Seiten gewechselt hat, gab es und gibtes überall! JEDER Mensch ist käuflich. Es ist nur eine Frage des Preises. Der Eine wechselt schon für 10,- mehr die mit fliegenden
Fahnen die Fronten - der Andere erst für 30 Mrd. incl. Dienstwagen....
Der damalige Vorsitzende hat der jetzigen EVG mehr geschadet,als genutzt. Seine Gründe für die Tarifabschlüsse und sein Kuschelkurs zur Führungsetage sind ja erst durch seinen Weggang so richtig klar geworden...
Richtig, dieses Grundsatzurteil gibt es. Allerdings hindert das die GdL nicht,an den Tarifverhandlungen der EVG teilzunehmen. Oder man setzt sich mal irgendwo zusammen in ein Wirtshaus und trinkt ein Biermiteinander und erläutertdem jeweiligen Gegenüber, warum man so und nicht anders handelt. Das passiert von Seiten der GdL nicht.
Alles in allem kann ich mich mit den Ergebnissen der EVG besser anfreunden,als mit den tw. idiotisch hohen Forderungen der GdL. Warum sind denn bisher größere Entlassungswellen bei der Bahn ausgeblieben? Weil die EVG (oder Ihre Vorgänger) einen moderaten Kurs eingeschlagen hat und div. Verbesserungen bei den Sozialleistungen für die Mitarbeiter erreicht hat, statt auf mehr Lohn zu beharren. Wenn es nach der GdL gegangen wäre hätten die Mitarbeiter, die noch bei der Bahn sind, zwar mehr Lohn in der Tasche,aber kaum Verbesserungen bei den Sozialleistungen.
Weiterbeschäftigung innerhalb des DB Konzerns nach unverschuldeter Unfähigkeit die bisherige Tätigkeit auszuüben, ist eine zentrale Forderung der GdL. Berechtigt! ABER: Die EVG (und deren Vorgänger) haben diese Forderung bereits in einem der früheren Tarifabschlüsse durchgesetzt. Da warvon Seiten der GdL von dieser speziellen Forderung noch nichts zu hören.
Desweiteren wäre es nett von dir,wenn du mal genauer erklärst WAS an den Tarifabschlüssen der EVG schlecht ist. Gemeinplätze bringen nix.

Allerdings glaube ich,das wir dieses Thema hier im forum nicht ausweiten sollten. Wenn Bedarf besteht, kannst du mich gern per PN kontaktieren....

Ich habe Verständnis

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 16:52 (vor 4835 Tagen) @ mrhuss

Ja, der Streik ist ärgerlich. Aber andererseits ist es ein legitimes Mittel der Gewerkschaften. Für Tarifstreitigkeiten gehören immer zwei Seiten.


Man verstehe mich da nicht falsch, ich hab volles Verständnis dafür, dass mehr Geld und bessere Bedingungen für die Lokführer gefordert werden. Wenn man die Verhältnisse heute mit denen bei der Bundesbahn vergleicht, so ist offenkundig, dass es die Eisenbahner heute wesentlich schlechter haben.

Ich habe nur kein Verständnis dafür, dass die GDL zum jetzigen Zeitpunkt einen Warnstreik ankündigt, kurz nachdem die EVG einen Abschluss erreicht hat.

Man kann hier nur den Eindruck gewinnen, dass es der GDL nicht um eine Verbesserung der Bedingungen für die Lokführer geht sondern nur darum, ihre Existenz in Abgrenzung zur EVG zu rechtfertigen.

Wenn ich den öffentlich zugänglichen Quellen Glauben schenken darf, dann liegt das Angebot der DB AG an die GDL insgesamt noch UNTER dem Abschluß mit der EVG (insbesondere durch Erhöhung der Arbeitszeit).

Warum sollte das die GDL akzeptieren?

Und warum sollte die GDL - als eine der ältesten Gewerkschaften Deutschlands - nicht ihre Existenzberechtigung verteidigen? Nur weil am 30.11.2010 die EVG gegründet wurde?

Streikmaßnahmen werden (vsl.) angekündigt

SST, Köln-Südstadt, Mittwoch, 16.02.2011, 00:15 (vor 4836 Tagen) @ Holger_HAM

Zitat von GDL:

GDL wird Streiks rechtzeitig ankündigen

So hoffen wir dann mal, dass diese Aussage umgesetzt wird. Natürlich kann es nicht sein, dass Reisende unerwartet an kalten Februartagen stundenlang ohne Vorwarnung auf den Bahnsteigen stehen werden.

Auch ist selbstverständlich in den bestreikten Regionen eine umfassende Aufklärungskampagne von Seiten der Gewerkschaft erforderlich.

Ebenfalls wäre es unmöglich, dass der KiN z.B. zwischen Hamburg und Lübeck allen Unmut der Reisenden über sich ergehen lassen muß - obwohl er selber keinen Euro mehr in die Tasche bekommen wird und selber nicht weiß, ob er halbwegs pünktlich Dienstende haben wird.

Schönen Gruß,
Stefan

Ist denn schon wieder ein halbes Jahr rum?

railan, Augsburg, Mittwoch, 16.02.2011, 13:27 (vor 4836 Tagen) @ Holger_HAM

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