[Presse] 10 Jahre Hochgeschwindigkeit Berlin-Hannover (Allgemeines Forum)
bahn-user, Dienstag, 16.09.2008, 00:06 (vor 6303 Tagen)
Na toll...
fabs, Braunschweig, Dienstag, 16.09.2008, 10:09 (vor 6303 Tagen) @ bahn-user
Moin!
Ich schrieb es schon in einem anderen Forum...
Na toll ... lasst uns feiern!
Seit 10 Jahren fährt man Rathenow (26.000 Einwohner), Stendal (36.000 Einwohner) und Wolfsburg (120.000 Einwohner) an und lässt Städte wie Magdeburg (230.000 Einwohner, d.h. mehr als die zuvor genannten zusammen! und des weiteren Landeshauptstadt), Brandenburg (73.000 Einwohner) und Potsdam (151.000 Einwohner, Landeshauptstadt) links liegen.
*prost*
(Braunschweig lasse ich mal außen vor, obwohl dort auch sehr viel Verkehr verloren ging. Aber es gibt mit der ICE Verbindung nach Berlin auch einen kleinen Vorteil.)
Ich denke, wenn man vernünftig geplant, bzw. die Vor-Wende-Planungen verworfen hätte, wäre nicht solch eine schwachsinnige Streckenführung bei herausgekommen.
Bei einem Ausbau der Strecke Lehrte - Braunschweig - Magdeburg - Potsdam - Berlin mit teilweiser Neutrassierung (hauptsächlich) im Bereich Magdeburg zwischen Ochtmersleben und Burg, sowie mit Neubau des Bahnhof "Magdeburg ICE" etwa in Höhe Barleben, würden etwa doppelt so viele Menschen im direkten Einzugsgebiet der HGV leben.
Auch müsste man nicht 20km durch ein Trappenschutzgebiet schleichen.
Aber: Chance vertan - Pech gehabt.
Viele Grüße
fabs
--
Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
Zugbegleiter zum Beispiel...
Na toll...
bigbug21, Dienstag, 16.09.2008, 10:37 (vor 6303 Tagen) @ fabs
Hallo Fabian,
Moin!
Ich schrieb es schon in einem anderen Forum...Na toll ... lasst uns feiern!
Seit 10 Jahren fährt man Rathenow (26.000 Einwohner), Stendal (36.000 Einwohner) und Wolfsburg (120.000 Einwohner) an und lässt Städte wie Magdeburg (230.000 Einwohner, d.h. mehr als die zuvor genannten zusammen! und des weiteren Landeshauptstadt), Brandenburg (73.000 Einwohner) und Potsdam (151.000 Einwohner, Landeshauptstadt) links liegen.
Ohne die Planung vertieft betrachtet zu haben, würde ich sagen: Berlin (3,4 Mio. Einwohner), Hannover (rund 500.000 Einwohner), Ruhrgebiet (rund 11.000.000 Einwohner). Nimmt man an, dass die heutige Schnellfahrstrecke vielleicht eine halbe Stunde schneller ist als ein Maximalausbau der bestehenden Trasse, könnte dieser Zeitvorteil durchaus zu rechtfertigen sein.
[...]
Ich denke, wenn man vernünftig geplant, bzw. die Vor-Wende-Planungen verworfen hätte, wäre nicht solch eine schwachsinnige Streckenführung bei herausgekommen.
Es gab ja sowohl vor als auch nach der Wende meines Wissens vertiefte Untersuchungen über das für und wider der damaligen Varianten. Im der Regel gibt es gute Gründe für solche Trassierungsentscheidungen.
[...]
Auch müsste man nicht 20km durch ein Trappenschutzgebiet schleichen.
Diese 200 km/h im Trappenschutzgebiet wären wohl die Maximalgeschwinidgkeit, die man auf einer ausgebauten Strecke hätte erreichen können.
Viele Grüße
Peter
--
unterwegs für freie Eisenbahn-Geodaten
Rathenow ICE-Halt???
ICE 503+508, Dienstag, 16.09.2008, 16:30 (vor 6303 Tagen) @ bigbug21
Hallo zusammen,
seit wnn halten denn ICE's in Rathenow?
Soweit weit ich weiß, wird der Bahnhof Rathenow von allen ICE's mit 250 km/h durchfahren.
Gruß ICE 503+508
Rathenow ICE-Halt???
moe, Dienstag, 16.09.2008, 17:01 (vor 6303 Tagen) @ ICE 503+508
Ich würde mal eher sagen fabs meint, dass die Strecke durch diese kleinen Nester trassiert wurde.
Die ICE's halten natürlich nicht in Rathenow.
Gruß
moe
Rathenow ICE-Halt???
dennis k., Dienstag, 16.09.2008, 17:12 (vor 6303 Tagen) @ moe
Ich würde mal eher sagen fabs meint, dass die Strecke durch diese kleinen Nester trassiert wurde.
Die ICE's halten natürlich nicht in Rathenow.
Gruß
moe
also ich hielt schon einige male in Rathenow weil der IC zu spät oder ausgefallen war....warum man dann einen ICE halten lassen muss und die leute nicht einfach mitdem nächsten RE fahren können versteh ich selbst als DB mitarbeiter nicht! Wir reden hier aus Richtung Berlin kommend, d.H es geht hier nich um leute die z.B aus Hannover nach Rathenow wollen.
Rathenow ICE-Halt???
Burkhard, Dienstag, 16.09.2008, 17:14 (vor 6303 Tagen) @ dennis k.
Wir reden hier aus Richtung Berlin kommend, d.H es geht hier nich um leute die z.B aus Hannover nach Rathenow wollen.
Na, dann ging es wohl um Leute, die von Rathenow nach Hannover wollen... ;)
Im Übrigen: Ist Rathenow überhaupt IC-Systemhalt? Ich dachte, da halten nur zurzeit die IC, wegen Bauarbeiten zwischen Stendal und Rathenow!?
Rathenow ICE-Halt???
NIM rocks, Dienstag, 16.09.2008, 17:30 (vor 6303 Tagen) @ Burkhard
Hi,
laut der Fernverkehrslinienkarte auf bahn.de ist Rathenow IC-Systemhalt der IC-Linie 77 (Münster-)Osnabrück-Hannover-Berlin(-Szcecin), gefahren wird im Zweistundentakt.
MfG NIM rocks
Rathenow dauerhafter Systemhalt?
Burkhard, Mittwoch, 17.09.2008, 08:05 (vor 6302 Tagen) @ NIM rocks
laut der Fernverkehrslinienkarte auf bahn.de ist Rathenow IC-Systemhalt der IC-Linie 77 (Münster-)Osnabrück-Hannover-Berlin(-Szcecin), gefahren wird im Zweistundentakt.
Aber wohl nur dieses Jahr!
Fast den ganzen Jahresfahrplan über fahren die RE-Züge zwischen Rathenow und Großwudicke (-Stendal) im SEV. Aus diesem Grund halten die Züge der Linie 77 dieses Jahr auch in Rathenow - im letzten Jahr hielten in Rathenow hingegen keine IC.
Irgendwo (DS?) war zu lesen, dass mit Ende der Baustelle zum Fahrplanwechsel im Dezember auch der IC-Systemhalt wieder entfällt.
Rathenow ICE-Halt???
ICE-T-Fan, Dienstag, 16.09.2008, 17:57 (vor 6303 Tagen) @ Burkhard
Immerhin ist ein ICE nach "Rathenow" getauft. Es handelt sich hierbei um Tz 1177 der zweiten Bauserie der 7-teiligen ICE-T.
Rathenow ICE-Halt???
heinz11, Dienstag, 16.09.2008, 23:44 (vor 6302 Tagen) @ ICE-T-Fan
Immerhin ist ein ICE nach "Rathenow" getauft. Es handelt sich hierbei um Tz 1177 der zweiten Bauserie der 7-teiligen ICE-T.
Ich stelle mir grad vor, wie der Fahrplan in die Knie ginge, wenn alle Städte, nach denen ein ICE benannt ist, einen ICE-Halt hätten. Timmendorfer Strand oder Rüdesheim am Rhein zum Beispiel... ;-)
gruß heinz
Rathenow ICE-Halt???
ICE-T-Fan, Mittwoch, 17.09.2008, 00:19 (vor 6302 Tagen) @ heinz11
Ilmenau, Meiningen und Arnstadt wird ohne Oberleitung auch spannend ;-)
Witzig ist immernoch das Tz 1125 tatsächlich in Arnstadt getauft wurde, da damals noch die Oberleitung vorhanden war.
Rathenow ICE-Halt???
Mario-ICE, Mittwoch, 17.09.2008, 15:43 (vor 6302 Tagen) @ ICE-T-Fan
Witzig ist immernoch das Tz 1125 tatsächlich in Arnstadt getauft wurde, da damals noch die Oberleitung vorhanden war.
Nein, das stimmt so nicht, die Oberleitung gab es damals bereits nicht mehr, der Zug wurde mit einer BR 232 von Neudietendorf nach Arnstadt geschleppt.
Rathenow ICE-Halt???
ICE-T-Fan, Mittwoch, 17.09.2008, 16:22 (vor 6302 Tagen) @ Mario-ICE
Ok, hast recht. Ich dachte nur, weil ja noch die Oberleitungsmasten dort stehen. Warum hat man das dann nicht bei Meiningen und Ilmenau gemacht?
Rathenow ICE-Halt??? (bei 300 m Bahnsteiglänge)
ICE 808/809, Mittwoch, 17.09.2008, 00:07 (vor 6302 Tagen) @ dennis k.
also ich hielt schon einige male in Rathenow weil der IC zu spät oder ausgefallen war....warum man dann einen ICE halten lassen muss und die leute nicht einfach mitdem nächsten RE fahren können versteh ich selbst als DB mitarbeiter nicht! Wir reden hier aus Richtung Berlin kommend, d.H es geht hier nich um leute die z.B aus Hannover nach Rathenow wollen.
Mit was für einem ICE hast Du denn in Rathenow gehalten? Das kann ja höchstens ein (halber) ICE 2 gewesen sein, bei einer Bahnsteiglänge von 300 Metern...
http://www.db.de/site/bahn/de/geschaefte/infrastruktur__schiene/personenbahnhoefe/bahns...
Rathenow ICE-Halt??? (bei 300 m Bahnsteiglänge)
dennis k., Mittwoch, 17.09.2008, 14:48 (vor 6302 Tagen) @ ICE 808/809
Mit was für einem ICE hast Du denn in Rathenow gehalten? Das kann ja höchstens ein (halber) ICE 2 gewesen sein, bei einer Bahnsteiglänge von 300 Metern...http://www.db.de/site/bahn/de/geschaefte/infrastruktur__schiene/personenbahnhoefe/bahns...
Naja war mit nem 1er Tk und erster und letzter wagen standen nich ander kante;)
Ach ja...
Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 17.09.2008, 13:17 (vor 6302 Tagen) @ bigbug21
Hallo alle miteinander,
feiern hin, feiern her, angesichts der ganzen Diskussion frage ich mich ganz still und leise, ob in diesem Land überhaupt noch etwas vernünftig angegangen wird.
Ohne die Planung vertieft betrachtet zu haben, würde ich sagen: Berlin (3,4 Mio. Einwohner), Hannover (rund 500.000 Einwohner), Ruhrgebiet (rund 11.000.000 Einwohner). Nimmt man an, dass die heutige Schnellfahrstrecke vielleicht eine halbe Stunde schneller ist als ein Maximalausbau der bestehenden Trasse, könnte dieser Zeitvorteil durchaus zu rechtfertigen sein.<
Der Meinung bin ich auch, wenn ich auch diese "halbe Stunde" nicht nachvollziehen kann, oder ist das wirklich nur eine Annahme? Es werden durch die ICE schon genügend Provinznester bedient, was dem ursprünglichen Gedanken wie auch der Bezeichnung "Express" alles andere als dienlich ist.
[Gag on]:
Mal nebenbei: Was ist hier schneller - die Schnellfahrstrecke oder die Züge auf der Schnellfahrstrecke? Ich hoffe doch letzteres -
[Gag off]
Es gab ja sowohl vor als auch nach der Wende meines Wissens vertiefte Untersuchungen über das für und wider der damaligen Varianten. Im der Regel gibt es gute Gründe für solche Trassierungsentscheidungen.<
Oh, oh, da bin ich aber anderer Meinung. Oder sind die guten Gründe ebenso gut wie diese ganze Infrastrukturvernichtung und Angebotsreduktion? Am Samstag haben wir ja gelernt, daß es im FV offenbar gravierende Fehler gegeben hat, nicht wahr? Was muß ich daraus schließen? Sind die gravierenden Fehler nun eher die Ausnahme oder eher die Regel? Ganz ehrlich - ich tendiere zu letzterem.
Außerdem - was kann die Trasse dafür, wenn das Angebot nicht stimmt? Die SFS Berlin - Hannover kam noch unter der Maßgabe zustande, daß die IC Rückgrat des FV sind und die ICE das Spitzenprodukt. Was also durch letzteres nicht abgedeckt werden kann/ soll, muß sich halt mit der Basis begnügen. Dummerweise wird diese Basis konsequent rasiert und so stehen Städte wie Magdeburg und Potsdam eben sprichwörtlich in Unterhosen da - außer Regionalverkehr und ein paar IC (aber nicht in die gewünschte Richtung)nix gewesen.
Wie überlegt ist eine solche Strategie und welche guten Gründe mag es für all das geben?
Sorry Peter, wenn ich Dir da widerspreche, aber ich kann den Sinn hinter dem Ganzen nicht sehen. Auch wenn ich zugegeben die SFS genau so durchgezogen hätte, wie sie jetzt ist. Aber die von Dir zitierte "vertiefte" Untersuchung nebst bestmöglicher Lösungsfindung setzt voraus, daß die daran Beteiligten so ganz frei von Vorurteilen sind, daß es nur um die Sache geht, nicht um persönliche Befindlichkeiten, kleinkarierte Pöstchenschiebereien, irgendwelches provinziales Parteiengemauschel usw. Du kannst mir ja erzählen, was Du magst, von mir aus daß ich der Weihnachtsmann bin. Aber vertiefte Untersuchungen sehen doch irgendwie anders aus.
Viele Grüße
Frank
--
"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."
(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)
Ach ja...
Mario-ICE, Mittwoch, 17.09.2008, 15:59 (vor 6302 Tagen) @ Frank Augsburg
Ohne noch immer konkretes vom Fernverkehrsforum in Düsseldorf zu wissen - das soll jetzt absolut kein Vorwurf an die Teilnehmer sein - stimme ich Frank aus Augsburg zu, dass im Fernverkehr gravierende Fehler gemacht worden sind und man die Fehler wohl auch in Zukunft nicht revidieren wird. Was ist gemeint? Der 2. Anzug im Fernverkehr sitzt nicht mehr. Wenn man oftmals nur noch die Auswahl ICE oder nur Regionalverkehr hat wird es das Reisen mit der Bahn in der Zukunft nicht attraktiver machen.
Bestes Beispiel wird die NBS Nürnberg - Erfurt - Halle/Leipzig, die spätestens ab 2018 weitere Städte vom Fernverkehr abhängen wird. Und wenn selbst ein OB Jung in Leipzig jetzt schon warnt, dass man gefälligst Pläne einer Nordkurve am Flughafen in die Schublade schieben soll zeigt doch eindeutig, dass selbst große Knoten Gefahr laufen könnten, nicht mehr so gut an das Fernverkehrsnetz angebunden zu sein, nur um Werbebotschaften wie München - Berlin in ? Stunden öffentlichkeitswirksam präsentieren zu können.
2011, so pfeifen es die Spatzen vom Dach wird die MDV ihren schon jetzt ausgedünnten Takt im Fernverkehr endgültig verlieren und Notlösungen für die verkehrsstarken Tage werden gesucht.
Was uns alles noch erwartet wird man wohl noch sehen.
Na toll...
Holger2, Mittwoch, 17.09.2008, 00:13 (vor 6302 Tagen) @ fabs
...
dazu muss man sagen:
1. Braunschweig hat einen ICE - Halt nach Berlin und eine stündliche IC - Verbindung nach Hannover.
2. Magdeburg hat eine stündliche IC - Verbindung nach Leipzig und Hannover. Die Verbindung nach Berlin haben sich die Regionalfürsten selbst gestrichen, indem sie kurz vor den IC schnelle RE - Züge eingerichtet haben, die jegliches Kundenpotenzial aus den IC - Zügen aufgesaugt haben.
3. Aus Potsdam ist man seit jeher schneller in Hannover, wenn man erst nach Berlin fährt und dort in den nonstop - ICE nach Hannover einsteigt.
4. Wenn ich mir die Ballungsräume anschaue: Berlin 3,4 Mio., Hannover 500000,
hingegen Magdeburg 230000 und Potsdam 130000,
finde ich es irgendwie schon gerechtfertigt, dass 3,9 Mio. Menschen mit NBS ca. 60 Min. statt 30 Min. schneller sind, als wenn die NBS über Magdeburg gebaut worden wäre, gegenüber 360000 Menschen, die jetzt eben nicht 30 Min. schneller sind.
Holger
Na toll...
fabs, Braunschweig, Mittwoch, 17.09.2008, 09:10 (vor 6302 Tagen) @ Holger2
Hmm,
die Bestandsstecke Lehrte - Braunschweig - Magdeburg - Potsdam - Wannsee ist etwa 17 km länger als die HGV Lehrte - Fallersleben - Stendal (Südumfahrung) - Rathenow - Spandau.
Da würde es mich mal interessieren, wie du auf eine 30 Minuten längere Fahrzeit kommst, wenn die südliche Strecke als HGV ausgebaut bzw. teilweise neu trassiert worden wäre (vgl. meinen Beitrag weiter oben)?
Viele Grüße
fabs
--
Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
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Na toll...
Holger2, Mittwoch, 17.09.2008, 12:24 (vor 6302 Tagen) @ fabs
Hallo,
bei der Bewertung der möglichen Neubaustrecke über Brandenburg - Magdeburg fallen natürlich noch ganz andere Faktoren ins Gewicht. Aufgrund der geografischen Lage Potsdams - von Seen umschlossen - wäre eine Neubaustrecke tatsächlich erst hinter Potsdam möglich, ca. ab Berliner Außenring.
Dasselbe gilt für Brandenburg resp. Groß - Kreuz. Hier wäre ebenfalls eine großräumige Umfahrung der Seenplatte nötig gewesen. Eine Umfahrung Potsdams ist so gut wie unmöglich.
Eine Anbindung an den Hbf. Berlin wäre nur durch den zusätzlichen teuren und zeitaufwändigen Ausbau der Stammbahn (Düppel - Zlendorf) möglich gewesen, da der Hbf. aus Richtung Potsdam ansonsten ur über die alte Stadtbahn erreicht werden kann. Diese Anbindung hätte zur Folge gehabt, dass eine Entlastung der Stammbahn vom Fernverkehr praktisch unmöglich gewesen wäre.
Beim Vergleich beider Varianten wäre es außerdem sinnvoll, von einer Naubaustrecke westlich erst ab Braunschweig zu sprechen, da die jetzige Neubaustrecke auch erst bei Wolfsburg beginnt.
Eine Neubaustrecke zu bauen wäre allerdings in jedem Fall nötig gewesen. Die Altbaustrecke für ICE - Verkehr bloß auszubauen scheitert schon daran, dass diese Strecke über Brandenburg heute die Hauptgüterzugstrecke von Berlin Richtung Ruhrgebiet ist.
Was die Streckenlänge angeht:
Hannover - Magdeburg - Berlin Hbf: 288,2 km
Hannover - Stendal - Berlin Hbf.: 255,4 km, das sind immerhin knapp 33 km mehr.
Außerdem muss man natürlich hinterfragen, ob für eine relativ kurze Verbindung, wie Berlin - Magdeburg eine NBS überhaupt nötig ist, zumal die Altstrecke schon recht gut auf durchgehend 160 km/h ausgebaut ist. Ein ICE - Verkehr mit 250 km/h hätte m.E. auf dieser Strecke nicht viel zeitlich ausgemacht.
Dass die anderen Städte üpber die jetzige NBS ganz gut angebunden sind, habe ich in meinem vorangegangenen Beitrag schon gesagt. Was Potsdam angeht: Würde es sich lohnen, kann man auch jetzt bei Wustermark ausschwenken und über Potsdam fahren.
Holger
Na toll...
sappiosa, Mittwoch, 17.09.2008, 12:29 (vor 6302 Tagen) @ fabs
Hallo fabs,
die Bestandsstecke Lehrte - Braunschweig - Magdeburg - Potsdam - Wannsee ist etwa 17 km länger als die HGV Lehrte - Fallersleben - Stendal (Südumfahrung) - Rathenow - Spandau.
Woher hast Du diese Zahl?
Ich komme zwar jetzt nicht auf die Trassenpreissoftware, aber aus meinen Unterlagen ergibt sich:
- Berlin Hbf - Stadtbahn - Spandau - HGV - Umfahrung Stendal - Wolfsburg - Hannover Hbf: 258 km
- Berlin Hbf - Wannsee - Magdeburg - Braunschweig - Hannover Hbf: 288 km
Aber es stimmt natürlich, auch die 30 km Unterschied machen noch keine 30 Minuten aus. Bei Tempo 200-250 kann man vielleicht 8 Minuten rechnen.
Da würde es mich mal interessieren, wie du auf eine 30 Minuten längere Fahrzeit kommst, wenn die südliche Strecke als HGV ausgebaut bzw. teilweise neu trassiert worden wäre (vgl. meinen Beitrag weiter oben)?
Rechnen wir mal noch folgende Effekte mit ein:
- Ausbau wäre wohl kaum für mehr als 200 km/h möglich gewesen. Im Vergleich zur jetzigen Strecke, die ca. 150 km lang Tempo 250 zulässt, macht das 9 Minuten Unterschied aus.
- Es bleiben die Stadtdurchfahrten. So, wie insbesondere die von Braunschweig und die Strecke Potsdam-Wannsee-Grunewald-Charlottenburg trassiert sind, sehe ich für einen Ausbau schwarz. Selbst ein durchfahrender Zug (und nur mit dem könnte man einen ICE über die jetzige Strecke ja vergleichen) verliert da locker mindestens je 5 Minuten - obwohl Du ja Magdeburg ausdrücklich ausgelassen hattest.
Das macht schon 27 Minuten Unterschied. Dabei habe ich noch angenommen, dass die Trassierung überhaupt überall außerhalb der Städte einen Ausbau auf 200 hergibt - bei etlichen Kleinstädten und dem hügeligen Gelände zwischen Braunschweig und Magdeburg scheint mir das durchaus fraglich.
Einen Bahnhof "Magdeburg ICE" auf der grünen Wiese würde ich übrigens aus dem gleichen Grund ablehnen wie bei Mannheim, siehe diesen Beitrag. Aber das Beispiel Mannheim zeigt auch, dass dergleichen politisch kaum durchzusetzen ist.
Überdies stellt sich bei einem Ausbau statt Neubau noch die Frage der Kapazität. Schließlich verkehren auf der Strecke auch viele Güterzüge.
Mein Traum wäre eine durchgehende Neubaustrecke Hannover-Berlin nach italienischem Vorbild als "Autobahn-SFS" mit beiderseitiger Anbindung von Braunschweig, Magdeburg und Potsdam. Für die Trassierung nach Berlin hinein wäre zu prüfen, ob man die Potsdamer Bahn reaktivieren kann, die genügend gerade für 200 km/h sein sollte - man käme dann von Süden her in den Hbf.
Damit wären durchgehende Züge Hannover-Berlin allenfalls unwesentlich langsamer als heute, Frankfurt-Göttingen-Berlin vermutlich sogar schneller, zugleich hätten die genannten Städte guten HGV-Anschluss. Wenn man den Teil Magdeburg-Berlin relativ südlich trassiert, kann man sogar einen Abzweig nach Leipzig/Halle mit Anbindung von Dessau bauen und hätte damit HGV-Verbindungen Berlin-Leipzig und Hannover-Leipzig gleich mit ermöglicht.
Aber wie gesagt: Traum...
Und aus heutiger Sicht lässt sich leicht urteilen. Vor dem Hintergrund der deutschen Teilung sah das noch anders aus.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)