Schlechter Zustand der ICE2 (mit Bildern) (Allgemeines Forum)

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Sonntag, 14.09.2008, 21:58 (vor 6305 Tagen) @ BenjaRa
bearbeitet von Holger_HAM, Sonntag, 14.09.2008, 22:05

Hallo,

Nein, blitzblank war da nichts. Ich meine eher die Sitzpolster, die ziemlich verschlissen aussahen. Der Wagen war doch früher einmal Raucherwagen, oder?

das muss so sein. Leider sind abgewetzte Polster im ICE2 der Normalzustand:

Sehr innovativ ist die DB Bahn bei der Instandhaltung auch im WC-Bereich:

(Die gebrochene WC-Brille wurde kurzerhand mit grauem Tesafilm geflickt. Hält bombig.)

Ein neues Design erhalten die Kopfpolster. Ich bin gespannt, wie lange sich die Farbe hält:

Der Pilotversuch der freischwingenden Pendeltür musste leider beendet werden. Die Methode der Versuchsbeendigung kommt mir allerdings bekannt vor von der gebrochenen Klobrille:

Kann jemand, der in Brummelsburg war, bestätigen, dass es dort ein riesiges Lager mit Klebeband in den verschiedensten Farben gibt?

Optimiert wurde auch die WC-Reinigung:

Hinter diese Tür sollte Fahrgast besser nicht schauen.

Vollkommen revolutionär ist das drahtlose Audiomodul:

(Das wurde übrigens eine recht lange Zeit nicht repariert, ich erkannte daran den Zug immer wieder.)

Richtig harmlos ist dagegen ein Mangel an der Innenverkleidung:

Aber die DB Bahn hat alles fest im Griff. Sie schreibt (anonymisiert):
***
Sehr geehrter Herr Holger_HAM,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 19. Mai und dem beigefügten Foto.

Wir bedauern, dass Sie mit der Ausstattung der ICE 2-Züge insbesondere im
Wagen 806 012-1 unzufrieden sind.

Selbstverständlich nehmen wir Hinweise unserer Gäste zu Defekten bei der
Zugausstattung gerne entgegen und lassen diese im Rahmen der
Fahrzeuginstandhaltung prüfen und gegebenenfalls reparieren.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass eindeutige Regelungen und Verfahren zur
Meldung von technischen Schäden an den Fahrzeugen durch das Bordpersonal
vorhanden sind. Die Dokumentation erfolgt zum Beispiel mittels der
technischen Diagnoseeinrichtung bei ICE-Zügen direkt im Fahrzeug oder per
elektronischem Zugbericht. Bei Verdacht auf betriebsgefährliche Schäden hat
natürlich eine sofortige, direkte Rücksprache mit den betriebsleitenden
Stellen zu erfolgen.

Unser Instandhaltungsprozess ist so ausgelegt, dass kein Zug mit
sicherheitsrelevanten Schäden in den planmäßigen Fahrgastbetrieb gelangen
darf. Oberstes Gebot ist daher, nur Züge in betrieblich einwandfreiem und
sicherem Zustand zu fahren. Zur Sicherheitsrelevanz für den Fahrbetrieb
gehören beispielsweise Verkleidungsteile an der Lehne eines Sitzplatzes
nicht.

Damit wir unsere Fernverkehrszüge in einem werbenden Zustand anbieten
können, werden komfortrelevante Schäden im Rahmen der planmäßigen
Instandhaltung ebenfalls konsequent erfasst und behoben. Hierbei spielt auch
eine Rolle, inwiefern es sich um übliche Verschleißerscheinungen der
Innenausstattung handelt.

Wird ein komfortrelevanter Mangel im Fahrzeug identifiziert, ist die
Priorisierung der Schadensbehebung gegenüber der sofortigen Abarbeitung von
potentiell sicherheitsrelevanten Mängeln geringer eingestuft. Hierdurch kann
der Eindruck entstehen, dass Meldungen dieser Art vernachlässigt werden.

Sehr geehrter Herr Holger_HAM, gestatten Sie uns abschließend den Hinweis, dass
wir selbstverständlich Ihre kritischen Zeilen an den entsprechenden
Fachbereich unseres Unternehmens weitergeleitet haben.

Danke für Ihr Interesse an der Bahn.

Mit freundlichen Grüßen
NN
DB Fernverkehr AG
bahn.comfort-Service
***

Also ist ja alles in Butter. Schade nur, dass die Kunden für solchen Schrott den vollen Preis zahlen müssen.

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Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!