Selbstverständlich soll eine Strafe auch den Rachegedanken umfassen - das war das Kernelement der Einführung staatlicher Strafen, schließlich sollten die privaten Fehden unterbunden werden und sich das Opfer darauf verlassen können, dass die Tat angemessen gesühnt wird. Der Gedanke der Resozialisierung ist hingegen neueren Datums und ein zweiter Aspekt desselben Themas. Was eine angemessene Strafe ist, darüber können die Meinungen immer differieren.

Die Seriösität des Fernsehberichtes vermag ich nicht zu beurteilen, stütze mich aber auf den Satz aus der Zeitung: "Die Ermittlungen der Bundespolizei haben ergeben, dass sich ein Ladungssicherungsgurt mit Metallschnalle gelöst hatte und wie eine Peitsche neben dem Güterwaggon hin- und herschlug." Es handelt sich also mitnichten um einen unvorsichtigen Fahrgast, sondern um ein Problem, für das ohne jeden Zweifel die Bahn die Verantwortung trägt.

Auch wenn ich weiß, dass das Verhalten der Fahrgäste des Öfteren zu wünschen übrig lässt, eine pauschale Freistellung der Bahn wie Du sie hier vornimmst, ist ebenfalls nicht unbedenklich; die Wahrheit liegt eben oft in der Mitte.

Würde mich nicht wundern, wenn es da noch ein Gesetz aus Kaisers Zeiten gäbe, das die Bahn in solchen Fällen von Schadenersatzansprüchen befreit...

Im Gegenteil. Früher ging die Haftung der Bahn über die des bürgerlichen Rechtes sogar hinaus.

Es gibt keine "Bahn" mehr, wie sie zu "Kaisers" Zeiten war... da gibts jetzt knapp 400 Bahnen :P