Wie schon hier erwähnt, wurde zum Fahrplanwechsel der Haltepunkt Herten-Westerholt eröffnet. Das habe ich gleich genutzt, um ihm einen Besuch abzustatten und dem Ort dazu gleich mit.

Westerholt bekam 1905 mit der Hamm-Osterfelder Bahn einen Bahnanschluss. Seit 1975 ist Westerholt gemeinsam mit dem direkt anschließenden Bertlich ein Stadtteil der Stadt Herten. 1983 wurde der Personenverkehr auf diesem Abschnitt der Hamm-Osterfelder Bahn eingestellt. 2020 wurde er nach langer Diskussion in Gestalt eines Astes der S 9 wieder aufgenommen. Da die Zwischenhalte aber noch nicht fertig waren, fuhren die Züge zwischen Gladbeck West und Recklinghausen Hbf 20 Kilometer ohne Halt – in dieser dicht besiedelten Gegend rekordverdächtig. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 sind nun alle zunächst geplanten Zwischenhalte in Betrieb, ein weiterer in Herten-Disteln ist in Planung.

Auch der vorherige Halt in Gelsenkirchen-Buer Nord wurde zum Fahrplanwechsel teilweise neu eröffnet, nämlich die Bahnsteige an der Strecke nach Recklinghausen. Hinten ist der schon 1998 eröffnete an der Strecke nach Haltern. Gut zu erkennen, dass DB InfraGO inzwischen die Schriftart gewechselt hat.

Angekommen. Wie man sieht, fällt der Zug nicht aus. Die Anzeige bezieht sich darauf, dass er wegen einer Störung zwischen Essen und Bottrop auf letzterem Abschnitt zurzeit nicht fährt und zwischen Bottrop und Recklinghausen nur im Zweistundentakt.

Blick zum Bahnsteig für die Gegenrichtung mit den Fördertürmen der ehemaligen Zeche.

Der Bahnsteigzugang: Durch die Unterführung Richtung Buer Nord, rechts daran vorbei Richtung Recklinghausen.

Der Bahnhofsparkplatz ist gleichzeitig der von Aldi oder umgekehrt.

Direkt am Bahnhof hält derzeit nur der Schulbus (und der SEV), das soll sich aber Mitte nächsten Jahres ändern.

Nicht weit vom Bahnhof entfernt liegt das Alte Dorf, das als regionale Sehenswürdigkeit gilt.

Wegen solcher Szenen wird es manchmal auch mit der im Titel genannten Bezeichnung versehen, die aber auch für andere Städte verwendet wird.

Auch für Radtouristen ist gesorgt.

Weniger pittoresk ist dagegen die Bahnhofstraße, die dafür aber die Haupteinkaufsstraße darstellt.

Dort (bzw. um die Ecke) gibt es Fleisch & Fleisch.

Von der Bahnhofstraße zum neuen S-Bahn-Halt sind noch ein paar hundert Meter zurückzulegen. Das führt zu der kuriosen Situation, dass die Bushaltestelle, die am Abzweig liegt, jahrzehntelang trotz fehlenden Personenverkehrs „Westerholt Bahnhof“ hieß, zur Wiederaufnahme desselben aber in „Zum Bahnhof“ umbenannt wurde. Ausgeschildert ist bisher nur das gleichnamige Gewerbegebiet.

Die Unterführung am neuen Halt. An den Schildern rechts ist zu erkennen, dass die neue Schriftart auf den Schildern Teil eines ganzen Konzepts ist, das z.B. in Hamburg Hbf schon umgesetzt wurde und unter anderem auch die eindeutige Benennung von Ausgängen mit Buchstaben vorsieht. Hier mehr dazu in einem privaten Blog: https://www.wortfeld.de/2025/01/deutschlands-bahnhofsschilder/
Der auf dem Schild genannte Ausgang Grünstraße verbirgt sich allerdings noch hinter der Baustellenwand am Ende des Tunnels.

Wenn die Bäume wieder grün sind, ist vielleicht auch schon der Ausgang zur Grünstraße offen.

Blick Richtung Recklinghausen. Das Gleis links ist das Anschlussgleis zur ehemaligen Zeche, der S-Bahnhof ist betrieblich nur ein Haltepunkt.

Auf den Fahrkartenautomaten wird man vom „Bahnhofsvorsteher Hugo W.“ begrüßt, der seinen Namen wohl Hugo-Westerholt verdankt, dem letzten Namen des örtlichen Bergwerks.

Auf dem Weg zum Bahnhof macht ein Lkw Werbung für Real. Das gab es in Westerholt bzw. Bertlich zwar auch mal, gibt es aber mittlerweile schon etwas länger gar nicht mehr.

Und schon wird es Zeit für den Rückweg. Der Zug nach Recklinghausen um 15:45 fällt aus, aber zum Glück fährt stattdessen um 15:45 ein Zug nach Recklinghausen.

Der Zug nach Recklinghausen um 15:45 fällt aus, aber zum Glück fährt stattdessen um 15:45 ein Zug nach Recklinghausen.

Danke und perfekte Zusammenfassung des allgemeinen Zustands der Deutschen Bahn. :)

Moin Jan,

besten Dank. Den Beinamen kannte ich auch nicht. Und wie ich sehe, kennen die Touristenscharen ihn auch nicht. Ob sich das je ändern wird?

Ich hatte gestern das Vergnügen, in Bottrop die erwähnte Betriebsstörung zu geraten. Keine Ahnung, ob mein geplanter Zug noch gekommen wäre - wozu gibt's Busse?

Die lange Fahrt ohne Halt vor einiger Zeit (oder war damals Herten schon offen?) war jedenfalls schön, erst recht per S-Bahn.

Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
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Moin Sören,

besten Dank.

gern geschehen! Es freut mich besonders, dass mein Bahnhofsporträt auch beim Profi Anklang findet ;-).

Den Beinamen kannte ich auch nicht. Und wie ich sehe, kennen die Touristenscharen ihn auch nicht. Ob sich das je ändern wird?

Unwahrscheinlich. Das Alte Dorf ist halt doch kleiner, als ich es in Erinnerung hatte. Grundsätzlich sind Ruhrgebiet, Münsterland und die Region dazwischen aber schon eine Reise wert, auch wenn es nicht die typischen Urlaubsregionen sind.

Ich hatte gestern das Vergnügen, in Bottrop die erwähnte Betriebsstörung zu geraten. Keine Ahnung, ob mein geplanter Zug noch gekommen wäre - wozu gibt's Busse?

Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass die S 9 Haltern-Wuppertal normal fährt, die S 9 Recklinghausen-Hagen auf die beschriebene Weise unterbrochen ist und der RE 14 zwischen Essen und Bottrop ausfällt. So kommt man zumindest am Sonntag prima ohne Umsetzen mit den vorhandenen Bahnsteigkanten in Bottrop aus. Wie es mit dem Halbstundentakt des RE 14 läuft, weiß ich nicht. Der Grund scheint zu sein, dass zwischen Bottrop und Essen West nur eingleisig gefahren werden kann. Warum, weiß ich auch nicht.

Die lange Fahrt ohne Halt vor einiger Zeit (oder war damals Herten schon offen?) war jedenfalls schön, erst recht per S-Bahn.

Die hannoversche S 5 kennst du ja sicher, die hat zwischen Steinheim und Altenbeken denselben Haltestellenabstand. Da gibt es allerdings auch schon Pläne, das zu ändern.

Danke..Dank mangelnder Überwachung wird der Bahnhof in nur wenigen Tagen und Wochen genauso versifft, kaputt und verschmiert sein wie viele andere Stationen.
Ich würde mit manchen Zeitgenossen ganz anders umspringen. Kippe ins Gleis 100 Euro. usw...

Danke..Dank mangelnder Überwachung wird der Bahnhof in nur wenigen Tagen und Wochen genauso versifft, kaputt und verschmiert sein wie viele andere Stationen.

Die Frage, wie lange der Bahnhof so schön bleibt, habe ich mir auch gestellt. Allerdings wirkte Westerholt auf mich auch sonst nicht gerade dreckig, da kann man woanders in der Region durchaus andere Dinge erleben.

Ich würde mit manchen Zeitgenossen ganz anders umspringen. Kippe ins Gleis 100 Euro. usw...

Die dafür nötige Überwachung dürfte aber weder machbar noch wünschenswert sein. Hilfreich wäre es aber vermutlich, wenn man mal an manchen Stellen etwas öfter saubermachen/reparieren/renovieren würde.

Moin.

Grundsätzlich sind Ruhrgebiet, Münsterland und die Region dazwischen aber schon eine Reise wert, auch wenn es nicht die typischen Urlaubsregionen sind.

Eine Reise. ;-)
Die Baumberge sind aus dem Zugfenster ganz schön, aber ansonsten finde ich's da nicht so spannend.

So kommt man zumindest am Sonntag prima ohne Umsetzen mit den vorhandenen Bahnsteigkanten in Bottrop aus. Wie es mit dem Halbstundentakt des RE 14 läuft, weiß ich nicht. Der Grund scheint zu sein, dass zwischen Bottrop und Essen West nur eingleisig gefahren werden kann. Warum, weiß ich auch nicht.

Ein Halbstundentakt kam an. Doppelt, während 30 Minuten zuvor der Borken-Coesfelder Zug nur aus Borken kam - der Coesfeld Teil endete in Dorsten auf dem Stumpfgleis im Norden - von da schickte dann die Blechelse den RE nach Bottrop.
Mein Problem war der RE44, der das vom RE14 besetzte Gleis 2 nutzen sollte (auf 1 stand der Recklinghausen-Pendel). Er wurde dort mehrfach angesagt, kam aber nie und verschwand nach einer Viertelstunde von der Anzeige. Da war der Folgetakt als Ausfall drin, weshalb ich den Bus nach Essen genommen habe. Auf Gleis 3 ist er nicht gefahren.

Die hannoversche S 5 kennst du ja sicher, die hat zwischen Steinheim und Altenbeken denselben Haltestellenabstand. Da gibt es allerdings auch schon Pläne, das zu ändern.

Das ist schade. Und da ist es ländlich. Von daher wundert mich die lange haltlose Fahrt nicht.

Viele Grüße
Sören

Der Grund scheint zu sein, dass zwischen Bottrop und Essen West nur eingleisig gefahren werden kann. Warum, weiß ich auch nicht.

Wohl irgendwelche Bergsenkungen...

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Weg mit dem 4744!