Hamburg und mehr (T. 11-7 u. 11-6: HL-Moisling und Reinfeld) (Reiseberichte)
Hrmpf.
Gelesen hatte ich es ja, dass die S-Bahn Hamburg seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 Betreiber der RB81 (Hamburg - Bad Oldesloe) ist. Aber dass das auch Folgen für diese Serie hat, das wurde mir erst gut 14 Monate später klar. Vielleicht liegt es daran, dass auf der Linie DB Regio als Subunternehmer tätig ist, vielleicht auch nicht. Und wenn wir schonmal zwischen Hamburg und Lübeck unterwegs sind, dann können wir die fehlenden Stationen zwischen Bad Oldesloe und Lübeck auch mitnehmen. Das sind seit dem 22. Dezember 2023 Lübeck-Moisling und ewta 158 Jahre länger Reinfeld. Lübeck-Niendorf gibt es nicht mehr. Das lag ein wenig westlicher als Moisling. Somit gibt es vorm einundsiebzigsten und letzten Teil dieser achtundsiebzigteiligen Serie noch sieben Stationen, von denen zwei nicht zur Serie passen. Teil 11 war Rahlstedt, Moisling ist demzugfolge (diesen Rechtschreibfehler hatte ich nicht absichtlich eingebaut) „Teil elf minus sieben”. Reinfeld nehmen wir auch gleich mit, dann sind wir nämlich in der nächsten Folge schon wieder beim Thema.
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Moisling also. Der Name kommt von der Familie, die einstmals Moycelinghe hieß. Heute ein Stadtteil von Lübeck. Wer im Zug auf der richtigen Seite sitzt, siehe eine Lärmschutzwand. Wer auf der falschen Seite sitzt, sieht Wiesen. Zumindest das erstere könnte im Oberstock anders sein. Da sieht man Mietshäuser, die Ende der 1950er im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus errichtet wurden.
Der Haltepunkt wurde am 22. Dezember 2023 eröffnet, kurz nach Fahrplanwechsel. Bedient wird er von zwei jeweils stündlich fahrenden RE-Linien, die derzeit zwischen den hanseatischen Hauptbahnhöfen Hamburgs und Lübecks pendeln. Der Unterschied liegt in der Bedienung Ahrensburgs durch die jeweils zur halben Stunde an den Endstationen wendende Linie - die Züge zur vollen Stunde fahren durch. Das ist momentan auch gut so, sind die dortigen Bahnsteige doch für Kiss-Dreifachtraktionen zu kurz. Daneben wird der Hp. Moisling von diversen Buslinien angefahren, die auf unterschiedlichen Wegen eine Verbindung mit dem Hauptbahnhof und der Altstadt ermöglichen.
Die Bahnstrecke von Lübeck nach Hamburg, anfangs durch die Lübeck-Büchener Eisenbahn betrieben, gibt es seit 1865. Die Inbetriebnahme erfolgte am 1. August. Schon 1875/1876 erfolgte der Bau des zweiten Gleises auf der durch die zum 1. Januar 1938 verstaatlichte Lübeck-Büchener Eisenbahn erbauten Strecke. Die Elektrifizierung sollte noch bis 2008 auf sich warten lassen.
Westlich von Moisling liegt Niendorf. Wie Moisling ein Stadtteil von Lübeck. Seit wann hier Züge hielten, weiß ich leider nicht. Nur, dass am 31. Mai 1975 damit Schluss war. Im Bericht enthalten sind drei Aufnahmen von Christoph (ccar), der im Gegensatz zu mir nicht nur vorbeigefahren ist.
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1 Den Lübecker Hauptbahnhof hatte ich vor mehr als einem Jahrzehnt mal vorgestellt: https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?3,6636556. Der sieht abgesehen vom zwischenzeitlich renovierten nördlichen Anbau im Wesentlichen noch so aus wie damsls. Das kann man von den Zügen nicht behaupten: Der Fernverkehr ist fast ganz verschwunden, der Nahverkehr präsentiert sich fast ausschließlich im Landesdesign. Und die Bahnsteiglampe möge als Erinnerung dienen, endlich mal die Digitalisierung der Bahnsteigbeleuchtung anzugehen. ;-)
Anschließend steigen wir ein und fahren die paar Minuten nach Moisling. Die Kiss-Dreifachtraktion bietet den unschlagbaren Vorteil, dass sie uns dort direkt am zugangsfernen Bahnsteigende ausspuckt. Denn wir sind ganz hinten eingestiegen. Da war es schön leer, während sich weiter vorne die Leute stapelten.
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2 Angekommen und ausgestiegen.
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3 Blick zurück.
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4 Diese gelbbunten Dinger konnte ich an vielen Oberleitungsmasten sehen, habe irgendwann das Schauen aufgegeben. Dass der Hersteller profitiert, ist klar. Aber wozu sind die gut?
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5 Gesamtansicht, fast ohne störenden Zug.
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6 Und schon wieder einer.
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7 Hinter der Lärmschutzwand.
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8 Ausgang.
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9 Zum Bahnhof führt der Oberbüssauer Weg. Der Ort liegt westlich des Elbe-Lübeck-Kanals, am anderen Ufer Niederbüssau.
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10 Gesamtansicht des Haltepunkts von der Brücke. Der Park-and-Ride-Platz war, abgesehen von den sichtbaren Behindertenparkplätzen, quasi voll.
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11 Blick gen Hamburg. Da, wo der Bahndamm in der Sonne liegt, steht ein rotes Signal. Dort am Bahnübergang befand sich die Station Lübeck-Niendorf.
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12 Am 22. September 1988 passiert ein stinknormaler Wendezug, wie er auf der Strecke jahrzehntelang völlig alltäglich war, das Signal der Gleises gen Hamburg.
Diese und die beiden folgenden Aufnahmen: Christoph Arndt.
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13 Mit einem Güterzug egn Lübeck kommt 218 195 vorbei. Am 3. Oktober 1943 abgenommen, wurde ihr Leben mit nicht einmal 43 Jahren in Ehrang beendet.
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14 Wie aus einer anderen Zeit.
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15 Das Hier und Jetzt hat uns in Moisling und in Gestalt der auf der stadtabgewandten Seite liegenden Pausen- und Abfahrtshaltestelle wieder. Somit kurze Wege von Hamburg zum Bus. Da hinten irgendwo geht's dann nach Ober- und nach Unterbüssau.
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16 Der Bahnsteig gen Lübeck.
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17 Der parallel laufende Feldweg.
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18 Eine massive Treppe führt hinunter zu einem Pfosten und einem Kasten mit gelbem Blinklicht.
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19 Die halbe Stunde ist bald rum, wir kehren zum Bahnsteig zurück.
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20 Und blicken in die Landschaft.
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Der nächte Halt ist Reinfeld. Die Stadt mit mittlerweile 9.100 Einwohnenden geht auf ein 1186 gegründetes Zisterzienserkloster zurück. Das wurde 1580 säkularisiert, ziemlich spät also, und ist mittlerweile Geschichte. Aus Reinfeld stammt der Dichter Matthias Claudius (1740-1815). Die Google-KI behauptet übrigens auf die Sucheingabe „Reinfeld Stadrechte wann” (Abruf am 25. Oktober 2025), dass die Erhebung zur Stadt 1963 erfolgte. Die beiden ersten Treffer der Google-Suche nennen hingegen das Jahr 1926. Entscheidet selbst, ob ihr Google mehr glaubt oder der Zeittafel auf der Seite der Stadt! Bei Wikipedia ist zwischen dem Kriegsende 1945 und dem HVV-Beitritt 2003 dort in Reinfeld übrigens nichts passiert, das berichtenswert wäre. Christoph war 1988 und 2018 vor Ort. Seinen Vergleich in zehn Aufnahmen seht ihr genau hier. Seit 2018 hat sich gefühlt nicht viel verändert, so dass ich auf die Einbindung seiner Aufnahmen verzichte.
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21 Während der Zug abgefahren ist, ihr seht ihn so gerade noch verschwinden, haben wir uns auf die Überführung im Hamburger Drittel des Bahnsteiges begeben.
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22 Auf der anderen Seite bietet sich dieser Blick aufs Bahnhofsgebäude mit dem Stellwerk, das die seltsame Abkürzung „Ref” trägt. Es wurde 1982 in Betrieb genommen. Jenseits der neuen Brücke befindet sich ein dominierendes Silo.
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23 Vermutlich im Rahmen des Brückenneubaus wurde der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet. Hier schauen wir gen Stadt.
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24 Und das Bahnhofsgebäude.
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25 Blick zum Zugangsbauwerk.
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26 Dahinter halten die Busse. Im Hamburger Verkehrsverbund tragen sie bislang die Farben der einzelnen Unternehmen. Hier Autokraft.
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27 Von der Straßenbrücke schauen wir im Gegenlicht gen Bahnhof. Das Empfangsgebäude steht sehr dicht am Gleis.
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28 Die Brücke erschließt auch die Gegend südlich der Bahnstrecke. Die dort bahnparallel verlaufende Straße heißt Holländerkoppel.
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29 Blick von Süden.
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30 Zurück auf dem Bahnsteig. Der Halbstundentakt ist ein bißchen schief: Der RE8 hält nicht in Ahrensburg, der RE80 tut es.
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31 Am Hamburger Bahnhofskopf ein Bahnübergang.
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32 Blick Richtung Lübeck.
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33 Blick hinauf zum Giebel.
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34 Unterm Dach.
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35 Wir müssen noch ein bißchen warten, ehe auf der anderen Seite mal wieder ein Zug anhält.
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Nächster Halt: Bad Oldesloe. Bis dann!
Viele Grüße
Sören
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