Wobei ja niemand beweisen kann, dass eine solchen Preis nie zu keinem Zeitpunkt auf keiner Realtion für keinen Zug gegeben hat.

Jetzt angenommen, man würde eine Klage anstreben. Müsste man das als Verbraucher überhaupt selbst nachweisen? Mir wäre da im Bahnticketbereich nichts bekannt. Aber im Einzelhandel gab es da durchaus schon Klagen, bei denen der Einzelhandel verloren hat.

Es reicht ja wenn dieser Preis für einen einzigen Zug an einem einzigen Verkehrstag für einen Buchungszeitraum von ein paar Tagen angeboten wurde.

Es darf nur dann mit preiswerten Angeboten geworben werden, wenn diese in ausreichender Menge und in einem angemessenen Zeitraum vorhanden sind.
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/werbung/super-angebot-s...

Es kann wohl niemand alle Sparpreise von allen deutschen Bahnhöfen zu allen dänischen kontinuierlich überwachen um das rechtssicher zu belegen.

Als informierte Bahnutzer müssen wir auch nicht die Preise von allen Verbindungen von allen deutschen Bahnhöfen zu allen dänischen Bahnhöfen prüfen. Aus der Sparpreislogik heraus reichen Stichproben.

Wir wissen:
1) Ein Sparpreis wird nur angeboten, wenn er günstiger als der Flexpreis ist. Wenn also nur Flexpreis angeboten wird, kann es 2 Gründe haben: Es sind überhaupt keine Sparpreiskontingente verfügbar oder der Flexpreis liegt preislich unter der Unterschranke für die Sparpreise. (Der Vollständigkeit halber: Es gibt noch den Fall mit der BC50, wenn Flexpreis durch 50 Prozent Rabatt günstiger wird als der Sparpreis mit 25 Prozent Rabatt, dann kriegt man auch nur den Flexpreis angezeigt).
2) Ferner wissen wir, dass eine Sparpreisstufe in jedem Abschnitt der gesamten Verbindung verfügbar sein muss, damit sie für die Gesamtstrecke als Preisstufe ausgegeben wird. Also anders formuliert: Der teuerste Abschnitt definiert den Gesamtpreis des durchgehenden Tickets.

Und was sehen wir beim Sparpreis Dänemark:
Ich nehme beispielsweise einen Dienstag im Februar, wo wir definitiv davon ausgehen können, dass Sparpreise ausreichend vorhanden sind:

Wir sehen ausschließlich den Flexpreis von 43,50. Ein Sparpreis wird nicht angeboten. Nach 1) gibt es genau 2 Möglichkeiten: Es gibt entweder überhaupt keine Sparpreiskontingente in dem Abschnitt oder der Flexpreis ist unter dem Minimalpreis für Sparpreise.

Also gehen wir einen Schritt weiter und fügen den Abschnitt Hamburg-Schleswig hinzu:

Huch, das sind ja alles Sparpreise für etwas mehr als die Hälfte des Flexpreis (99,70 Euro). Also müssen auch nach 2) zwischen Schleswig und Padborg Sparpreiskontingente verfügbar sein. Wir sehen also, dass der Mindestpreis für den Sparpreis systemseitig bei über 43,50 Euro liegt.

Wenn man aber weiter schaut, dann stellt man fest, es gibt doch vereinzelte Verbindungen mit einem Sparpreis von 38,99 Euro. Ich habe vereinzelte erste und letzte Züge des Tages im Februar gespotet. Blaschke hat den 1. Januar entdeckt. Da ist der Mindestpreis tatsächlich auf allen Verbindungen den ganzen Tag auf 38,99 Euro möglich und das nicht mal auf die Kurzstrecke ab Schleswig beschränkt! Und Blaschke hat auch Verbindungen im März tagsüber mit dem Mindestpreis von 38,99 Euro entdeckt. Ich habe mich da auch mal durchgeklickt und diese Züge haben gemein, dass sie alle in Schleswig starten. Bei allen Zügen ab Hamburg an den Tagen ist der Mindestpreis höher (Es wird zwischen Schleswig und Padborg nur der Flexpreis von 43,50 Euro angezeigt. Zufall? Ich denke nicht.

Fazit:
Ich sehe das tatsächlich zum ersten Mal, dass der Mindestpreis je nach Verbindung varriert. Normalerweise ist er über all Verbindungen der gleichen Art (z.B. ausschließlich Fernverkehr in der Verbindung) durchgehend gleich. Ich habe lediglich mal beim Sparpreis Ungarn und Österreich beobachten können, dass am Tag vor der Reise der Minimalpreis angehoben wurde am Wochenende. Hier kann man feststellen, dass nur einige ganz wenige Verbindungen überhaupt den ab Preis von 38,99 Euro ermöglichen, für das Gros der Verbindungen liegt der Minimalpreis ab Schleswig bei 44,99 Euro (sieht man auf Schleswig-Tinglev eine Station weiter als Padborg).