Ich dachte immer Sparpreise können nicht sinken ... (Fahrkarten und Angebote)
GoethesGarten, Samstag, 11.10.2025, 18:25 (vor 63 Tagen)
Ich weiß nicht warum, aber ich dachte früher immer, dass Sparpreise nicht mehr sinken, sondern mindestens gleich bleiben, meist aber steigen.
Das ist mir zum ersten Mal letztes Jahr im April aufgefallen, als ich eine Reise über einen längeren Zeitraum preislich "verfolgte". Kurz vor dem Reisedatum war sie deutlich günstiger.
Nun ist es mir wieder aufgefallen. Andere Strecke, Reisezeitpunkt Anfang Dezember, heute 10,- Euro günstiger als noch vor 3 Wochen.
Hat das nur etwas mit Auslastung zu tun oder kann das auch andere Ursachen haben?
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"Nein, ich verkaufe keine Fahrkarten! Ich spende Hoffnung, dass der Zug noch kommt!"
Ich dachte immer Sparpreise können nicht sinken ...
bahnfahrerofr., Samstag, 11.10.2025, 18:44 (vor 63 Tagen) @ GoethesGarten
Dass Sparpreise sinken, gibt es mittlerweile schon einige Jahre. Gefühlt seit dem neuen Vertriebssystem noch häufiger.
Ist ja eigentlich auch plausibel: bleiben die Verkäufe für einen bestimmten Zug hinter den Erwartungen, steuert man Kontingente nach.
Ich dachte immer Sparpreise können nicht sinken ...
GoethesGarten, Montag, 13.10.2025, 09:57 (vor 62 Tagen) @ bahnfahrerofr.
Das war mir so bisher nicht bekannt/nicht bewusst. Danke für die Aufklärung. Ich lerne gerne dazu.
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"Nein, ich verkaufe keine Fahrkarten! Ich spende Hoffnung, dass der Zug noch kommt!"
Ich dachte immer Sparpreise können nicht sinken ...
Stephan.B, Köln, Samstag, 11.10.2025, 19:34 (vor 63 Tagen) @ GoethesGarten
Das nennt sich Yield- oder Ertragsmanagement. Die Preise werden dynamisch an die jeweils vermutete Auslastung angepasst. Das machen Fluggesellschaften und Hotels ebenso und sollte in Reisebüros doch bekannt sein
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Stephan
Wir sind kein Reisebüro ...
GoethesGarten, Montag, 13.10.2025, 09:56 (vor 62 Tagen) @ Stephan.B
... wir sind eine kleine Verkaufsstelle eines Fremd-VU mit einer DB-Lizenz. Wir verkaufen keine Flug- oder Schiffsreisen. Alles was ich über den DB-Fahrkartenverkauf gelernt habe, habe ich durch die tägliche Praxis und die zur Verfügung gestellte Datenbank der DB gelernt. Aber wie das im Hintergrund abläuft bzw. welche Mechanismen da greifen, das weiß ich nicht. Ich wusste nur, dass die Fahrpreise vom Kontingent und den Fahrgastzahlen abhängen. Bisher hatte ich angenommen, dass die Preise mit Näherrücken des Datums steigen bzw. gleichbleiben. Dass es sein kann, dass die Buchungen hinter den Erwartungen zurückbleiben und die Preise wieder sinken können (können!) ... so weit hatte ich nicht gedacht. Mein Fehler. Wenn mich Kundinnen und Kunden zukünftig fragen, ob der Preis auch nochmal sinken kann, dann werde ich ehrlich sagen: "Grundsätzlich ja, aber ob tatsächlich und wenn ja in welcher Höhe und wann, das weiß ich nicht." Das weiß dann wirklich nur die Bahn allein.
Kann man aber vermutlich nicht mit Dynamic Pricing vergleichen, wie man es z. B. von idealo kennt, wenn man Elektronik und ähnliches online kauft. Oder?
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Wir sind kein Reisebüro ...
Stephan.B, Köln, Dienstag, 14.10.2025, 15:50 (vor 60 Tagen) @ GoethesGarten
Kann man aber vermutlich nicht mit Dynamic Pricing vergleichen, wie man es z. B. von idealo kennt, wenn man Elektronik und ähnliches online kauft. Oder?
Ich denke schon, dass Beides vergleichbar ist. Die Anbieter lassen sich ja bei der Festlegung der Parameter in ihrer Software nicht in die Karten schauen.
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Stephan
Wir sind kein Reisebüro ...
GoethesGarten, Dienstag, 14.10.2025, 17:16 (vor 60 Tagen) @ Stephan.B
bearbeitet von GoethesGarten, Dienstag, 14.10.2025, 17:17
Das stimmt. Auch dort weiß man nie wann der Preis wieder sinkt oder steigt - man kann es höchstens erahnen. Am Wochenende und am Abend kaufen viele Leute online, da steigen die Preise sicher. An einem normalen Werktag bzw. Nachts und am Morgen sinkt der Preis vermutlich.
Auf jeden Fall bin ich jetzt schlauer!
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"Nein, ich verkaufe keine Fahrkarten! Ich spende Hoffnung, dass der Zug noch kommt!"
PS. Habe bei Wikipedia nachgeschlagen. Danke nochmal!
GoethesGarten, Montag, 13.10.2025, 10:04 (vor 62 Tagen) @ Stephan.B
- kein Text -
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"Nein, ich verkaufe keine Fahrkarten! Ich spende Hoffnung, dass der Zug noch kommt!"
Sparpreise können seit etwa 10 Jahren auch sinken.
JoeO, Braunschweig, Montag, 13.10.2025, 01:00 (vor 62 Tagen) @ GoethesGarten
Sparpreise sind keine Frühbucherpreise. Diesen Grundsatz kenne ich (seit etwa 2018) aus der ehemaligen DB-Kundencommunity. Da hatten wir öfter die Diskussion wenn ein Kunde eine Verbindung für 59,90 EUR gebucht hatte und sie später für 29,90 EUR angeboten wurde.
Insbesondere zu Buchungsbeginn werden öfter nur Preise im mittleren Preissegment freigeschaltet. Die Bahn weiß ja, das es etliche Kunden gibt, die möglichst früh buchen und nutzt diesen Effekt natürlich für sich. Je nachdem wie sich die Nachfrage entwickelt, werden später dann zusätzliche günstige Preiskategorien freigeschaltet.
Damals (6 Monate Vorausbuchungsfrist) war der Zeitraum der Freischaltung zusätzlicher günstiger Kontingente etwa 3 Monate bis 3 Wochen vor der Fahrt.
Aber auch wenn zu Buchungsbeginn günstige Kontingente vorhanden waren die dann ausgebucht sind kommt es vor, das die Bahn später wieder günstige Kontingente freischaltet, wenn sich die Nachfrage nicht so entwickelt wie prognostiziert.
Sparpreise können seit etwa 10 Jahren auch sinken.
Henrik, Montag, 13.10.2025, 02:07 (vor 62 Tagen) @ JoeO
Sparpreise sind keine Frühbucherpreise. Diesen Grundsatz kenne ich (seit etwa 2018) aus der ehemaligen DB-Kundencommunity. Da hatten wir öfter die Diskussion wenn ein Kunde eine Verbindung für 59,90 EUR gebucht hatte und sie später für 29,90 EUR angeboten wurde.
Insbesondere zu Buchungsbeginn werden öfter nur Preise im mittleren Preissegment freigeschaltet. Die Bahn weiß ja, das es etliche Kunden gibt, die möglichst früh buchen und nutzt diesen Effekt natürlich für sich. Je nachdem wie sich die Nachfrage entwickelt, werden später dann zusätzliche günstige Preiskategorien freigeschaltet.
Damals (6 Monate Vorausbuchungsfrist) war der Zeitraum der Freischaltung zusätzlicher günstiger Kontingente etwa 3 Monate bis 3 Wochen vor der Fahrt.
Aber auch wenn zu Buchungsbeginn günstige Kontingente vorhanden waren die dann ausgebucht sind kommt es vor, dass die Bahn später wieder günstige Kontingente freischaltet, wenn sich die Nachfrage nicht so entwickelt wie prognostiziert.
Ich würd eher einleiten mit
Sparpreise sind grundsätzlich Frühbucherpreise.
..und dann mit Deinen weiteren Erläuterungen mit einem aber weiter erklären.
Zu Buchungsbeginn werden schon die meisten Verbindungen zu den günstigsten Preisen zu haben sein, werden wir ja ab Mittwoch sehen.
Da wird es auch etliche Verbindungen geben, bei denen das nicht der Fall sein wird.
ICE-Verbindungen nach München hin am letzten September-Wochenende? Ostern..
Und ja, auch da muss nicht zwingend die DB an sich dahinter stehen.
Da gibts bestimmt schon einige Hamburger, die sich vorgenommen haben, gleich zu Buchungsbeginn ICE-Tickets zum Oktoberfest zu buchen. Und schon werden da einige günstige Sparpreise weg sein.
Ja, womöglich Sparpreise und nicht Super Sparpreise.
Die Reise klappt dann doch nicht, wird dann storniert gegen 10 Euro. Kontingente dann wieder verfügbar.
So sehen dann andere, dass deren anvisierte Verbindung wieder günstiger geworden sind, wundern und freuen sich.
Da gibt es etliche weitere Beispiele..
Sport.. Fußball, im Pokal oder CL kommt die große Mannschaft dann doch nicht weiter,
Tage drauf fallen die Sparpreise zu entsprechenden Zielen.
Auch da mag es beides sein. Dass die DB von sich aus Kontingente freisetzte als auch dass Reisegruppen stornierten.
Vor paar Wochen hatte ich nen Fall,
ICE 619 wurde für ne Stunde früher angezeigt im Fahrplan - Preis für meine 300-km-Relation mit BC knapp bei 50 € recht teuer.
Paar Tage zögerte ich das Buchen hinaus..
Dann wollte ich buchen. Der ICE 619 war wieder in der richtigen Zeitlage und wurde für 29 € angeboten.
Keine Ahnung woran es da genau lag,
aber wir hatten das Thema hier häufiger, dass es keine oder nur sehr hohe Sparpreise gibt für ICE-Verbindungen, wo die DB (wg. etwaiger Baustellen o.ä.) noch nicht genau weiß, wie die Züge fahren werden oder ob überhaupt. Steht es dann fest, fallen die Preise. Das kann auch recht kurzfristig geschehen.
Ein paar Mal pro Jahr startet die DB Aktionen,
setzt Millionen zusätzliche Sparpreise frei.
Dadurch werden Verbindungen natürlich auch wieder günstiger.
Darüber hinaus gibt es noch die BahnBonus-Aktionen auch ein paar Mal im Jahr,
buchbar für drei Tage von Di. - Do, recht kurzfristig angekündigt.
Sparpreise können seit etwa 10 Jahren auch sinken.
GoethesGarten, Montag, 13.10.2025, 09:59 (vor 62 Tagen) @ Henrik
bearbeitet von GoethesGarten, Montag, 13.10.2025, 09:59
Auch dir vielen Dank. Das ist tatsächlich ein spannendes Thema, wenn man die Hintergründe verstehen will.
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"Nein, ich verkaufe keine Fahrkarten! Ich spende Hoffnung, dass der Zug noch kommt!"