Unterwegs ins kleinste Hochgebirge der Welt - 4/4 m. 52 B. (Reiseberichte)

TD, Freitag, 05.09.2025, 17:02 (vor 105 Tagen)

Hallo zusammen,

willkommen zum vierten und letzten Teil unserer kleinen Tour durch die Slowakei. Im dritten Teil hatten wir das Netz aus Meterspur- und Normalspurstrecken in und um den slowakischen Teil der Hohen Tatra erkundet.

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Nun treten wir die Rückfahrt an den Bodensee an. Nachdem wir für die Anreise den Railjet Zürich-Bratislava mit Zwischenübernachtung in der slowakischen Hauptstadt gewählt hatten, ist für die Rückfahrt die Wahl auf die Variante mit den Direktzügen Poprad-Wien und Wien-Friedrichshafen mit Zwischenübernachtung in Wien gefallen.


Tag 5: Štrbské Pleso - Poprad-Tatry - Wien

Auf dem Weg vom Hotel zum Bahnhof Štrbské Pleso kommen wir am Štrbské pleso vorbei, heute präsentiert sich der Gletschersee neblig und wolkenverhangen.

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Das Empfangsgebäude wurde 1970 eröffnet, anlässlich der Skiweltmeisterschaften wurde damals die frühere Station durch einen Neubau ersetzt. Mit 1.350 Meter über dem Meer ist die Station der höchstgelegene Bahnhof der Tatrabahn.

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Da die Zahnradbahn keinen Anschluss an den Intercity nach Wien hat, wählen wir für die Rückfahrt die Tatrabahn nach Poprad-Tatry. Die Grünanlagen am Bahnsteig sind liebevoll gepflegt.

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Die 29 Kilometer lange Strecke kennen wir bereits vom Vortag, dennoch ist die Fahrt durch die Hohe Tatra und hinab in den Untertatra-Kessel wieder schön. Die Tatrabahn wurde 1948 verstaatlicht und wird heute von der ZSSK betrieben. Mit dem Umbau für die Skiweltmeisterschaften 1970 wurde der Güterverkehr eingestellt.

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Bei der Reiseplanung hatte mir der 6-Minuten-Übergang in Poprad-Tatry etwas Kopfzerbrechen bereitet, aber da war ich wohl zu sehr von anderen Ländern vorgeschädigt, das klappt hier hervorragend, der Weg vom Hochbahnsteig der Tatrabahn zum Normalspurteil ist kurz und gleich rollt auch schon der Intercity 44 von Košice nach Wien ein.

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Gut fünf Stunden sind wir jetzt mit diesem Zug unterwegs, er befährt die Hauptachse zwischen den beiden größten Städten der Slowakei. Beim Blick aus dem Zugfenster wechseln sich verschiedene Landschaften ab, zunächst fahren wir durch die Talsenke zu Füßen der Hohen Tatra…

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…dann durch das Durchbruchstal des Váh-Flusses durch die Kleine Fatra, bewacht durch Burg Strečno.

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Der Fluss Váh (Waag) ist der längste Fluss der Slowakei, er begleitet die Bahnstrecke über lange Abschnitte, mal verlaufen die Gleise direkt am Ufer in engen Durchbruchstälern, mal führt die Strecke über weite Flussebenen.

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Bei der Fahrt durch Trenčín fällt der Blick auf die mittelalterliche Burg, sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut und spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte des Königreichs Ungarn, vor allem während der Türkeneinfälle.

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In Bratislava verlassen viele Reisende den Zug, nach Lok- und Fahrtrichtungswechsel im Hauptbahnhof beginnt die große Stadtrundfahrt mit Blick auf die Hafenanlagen an der Donau.

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Mit dem Stadtrand von Bratislava sind wir nun gleich schon in Österreich und fahren durch die Ebene des Burgenlands gen Wien.

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Gegen 13:30 Uhr erreichen wir Wien, hier holen wir zunächst noch ein Bild unseres Wagens nach, seit Bratislava befand er sich am Zugschluss.

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Es wäre möglich gewesen, die Rückfahrt von Štrbské Pleso bis an den Bodensee an einem Tag zurückzulegen, aber das wäre schon ein sehr langer Reisetag mit nächtlicher Ankunft geworden. Daher haben wir uns für eine Zwischenübernachtung in Wien entschieden.
Ich hätte noch ein Nachmittagsprogramm um Wien herum parat gehabt, angesichts des Regenwetters lassen wir das aber bleiben und verbringen den Rest des Tages in der österreichischen Hauptstadt.

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Tag 6: Wien – Friedrichshafen - Konstanz

Dank der Zwischenübernachtung in Wien können wir die mir noch neue Verbindung mit dem Railjet 860/890 nutzen, der Zug verkehrt von Wien über Bregenz nach Frankfurt und bietet damit eine interessante Direktverbindung zwischen Wien und dem deutschen Bodenseeufer.

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Die durchgehende Verbindung hat in Bregenz einen Zugnummernwechsel, als Fahrziel wird zunächst nur Bregenz angezeigt. Bis auf die wenigen Fahrgäste in Richtung Bodensee und Oberschwaben ist das wohl auch sinnvoll, für andere Relationen gibt es schnellere Verbindungen.

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Wir fahren auf der Westbahnstrecke bis Salzburg, stellvertretend dafür ein Bild aus dem Flachgau. Von dort geht es über das deutsche Eck, auf dem übernächsten Bild sind wir dann schon bei Teisendorf in Bayern und queren später den Inn bei Rosenheim.

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Im bayerischen Teil des Unterinntals passieren wir das Kloster Reisach, es wurde 1791 gegründet, mittlerweile ist es aufgelöst. Fernsehzuschauer erinnern sich vielleicht an den Münchner Tatort, in dem der Wirtschaftsprüfer des Klosters auf der Rückfahrt im Zug stirbt und die Kommissare Batic und Leitmayr daraufhin für ihre Ermittlungen im Kloster einziehen.

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Wir fahren über Innsbruck und folgen weiter dem Inn Richtung Arlberg, beim nächsten Bild sind wir bei Flaurling, beim übernächsten fahren wir durch Landeck mit Blick auf die Burg aus dem 13. Jahrhundert.

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Auf der Westrampe der Arlbergstrecke geht es durch das Klostertal, weiter quer durch Vorarlberg nach Bregenz.

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Die Fahrt am Bodenseeufer zwischen Bregenz und Lindau ist immer wieder schön. Nach dem Halt in Lindau-Reutin führt die Strecke durch das Bodenseehinterland nach Friedrichshafen.

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Mit dem Railjet war ich noch nie in Friedrichshafen, das will dokumentiert sein. Dann laufen wir vom Stadtbahnhof zum Hafen.

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Für die letzte Etappe unserer Reise von Friedrichshafen nach Konstanz wählen wir den direkten Weg übers Wasser. Rund 50 Minuten braucht der Katamaran über den Bodensee.

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Mit dem Blick auf die Silhouette von Konstanz sind wir am Ende der Reise und des Reiseberichts angekommen. Vielen Dank für das Mitkommen und das Interesse sowie die Kommentare zu den bisherigen Teilen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Tobias

PS: Meine früheren Reiseberichte gibt’s unter www.bahnreiseberichte.de.

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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