Falsche Drehgestelle bei der Bahn? (Allgemeines Forum)

Kleinbahnfahrer, Mittwoch, 03.09.2025, 14:04 (vor 107 Tagen)

Hallo Experten,

ich hab hier einen interessanten Artikel im Tagesspiegel gefunden. Dieser ist hinter Paywall, daher möchte ich kurz zusammenfassen:

Prof. Hecht von der TU Berlin beschreibt, dass die Bahn Drehgestelle in ihren Zügen nutzt, die die Schienen schneller verschleißen lassen, als die Drehgestelle von Siemens SF600. Außerdem sorgen die Drehgestelle bei der S-Bahn Berlin für laute Quietschgeräusche in den Kurven (kann ich bestätigen). Die Drehgestelle von Siemens sind teurer als die momentan genutzten.

Vielleicht kennt sich hier im Forum jemand mit der Technik aus und kann sagen, wie das ganze einzuordnen ist.

Link ist übrigens hier:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/mussen-die-bahnstrecken-so-lange-gesperrt-sein-berli...

Es grüßt,
Kleinbahnfahrer

Nichts ist unmöglich - bis auf aus Fehlern lernen

Hustensaft, Mittwoch, 03.09.2025, 16:18 (vor 107 Tagen) @ Kleinbahnfahrer

Ähnliches ist vor längerer Zeit schon einmal bei der S-Bahn Rhein-Main passiert. Man hatte Spurkranzfett ausgeschrieben, dummerweise merkte man aber eine ganze Weile nicht, dass das nicht geeignet war, sondern erst, als die Radsätze und die Schienen vorzeitige Verschleißerscheinungen aufwiesen und es zu massiven betrieblichen Störungen kam, weil etliche Triebzüge vorzeitig in die Werkstatt und die Schienen nachgeschliffen werden mussten.

Das war die S-Bahn Stuttgart...

JeDi, überall und nirgendwo, Mittwoch, 03.09.2025, 16:39 (vor 107 Tagen) @ Hustensaft

...und die Kehrschleife an der Schwabstraße.

--
Weg mit dem 4744!

Vielleicht auch ...

Hustensaft, Donnerstag, 04.09.2025, 16:29 (vor 106 Tagen) @ JeDi

Es war auf jeden Fall auch in Frankfurt ...

Falsche Drehgestelle bei der Bahn?

Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 03.09.2025, 22:59 (vor 106 Tagen) @ Kleinbahnfahrer

Mahlzeit,

die Überschrift ist meiner Meinung nach etwas irreführend. "Falsche" Drehgestelle initiieren möglicherweise zuerst den Gedanken, daß Drehgestelle eines Fahrzeugs A fälschlich in ein Fahrzeug B eingebaut wurden...
Bevor jemand mosert: Sowas habe ich vor vielen Jahren tatsächlich mal bei damals noch ADtranz Hennigsdorf erlebt. Aber gut, gehört nicht hierher.
Zum konkreten Beitrag: Prof. Markus Hecht ist meiner Ansicht nach ein wirklicher Bahnexperte. Allerdings lag er in manchen Dingen auch schon mal komplett daneben. Na ja, eigentlich wie wir alle hier im Forum. Nicht schlimm.
Was mich etwas überlegen läßt: In den letzten 10 - 15 Jahren (oder noch mehr) hat Prof. Hecht immer sein LEILA- Drehgestell angepriesen als die Lösung aller Probleme. Wieso ist es jetzt das Siemens SF600?
Und überhaupt ist für eine seriöse Bewertung des Ganzen sehr wenig Fleisch auf dem Teller. Sprich: Was hat Prof. Hecht worüber denn nun wirklich gesagt?

Aus eigener und langjähriger konstruktiver Erfahrung weiß ich, daß die Abstimmung Fahrzeug - Fahrwerk - Fahrweg immer heikel ist. Es kommt auf so viele Feinheiten an. Es sind selten die harten Fakten der Festigkeit, sondern eher die "weichen" Faktoren Lärm, Verschleiß und örtliche Beanspruchung. Darüber läßt sich locker ein Buch schreiben, in ein paar Sätzen sind die Dinge nicht, bzw. nicht seriös, zu erklären.

Kann hier jemand helfen bei dem, worum es dem Prof. Hecht wirklich geht?

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Ansbach
Frank

--
"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."

(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)

Falsche Drehgestelle bei der Bahn?

JeDi, überall und nirgendwo, Mittwoch, 03.09.2025, 23:02 (vor 106 Tagen) @ Frank Augsburg

Kann hier jemand helfen bei dem, worum es dem Prof. Hecht wirklich geht?

Ihn kennend wird es ihm darum gehen, dass die Betreiber von Fahrzeugen natürlich auf ihrer Seite für möglichst geringe Kosten optimieren, die Betreiber der Schienenwege natürlich ebenso, sodass am Ende für das Gesamtsystem nicht optimale Lösungen dabei herauskommen. Ist aber natürlich ein Stück weit Spekulation.

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Weg mit dem 4744!

Falsche Drehgestelle bei der Bahn?

Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 03.09.2025, 23:24 (vor 106 Tagen) @ JeDi

Ja, aber an Spekulationen beteilige ich mich hier nicht. Der Beitragsbaum- Eröffner hat konkrete Fragen gestellt, die aber aus dem, was lesbar ist, nicht eindeutig zu beantworten sind.

Tja, schaumama...

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"Die Ferne ist ein schöner Ort,
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Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."

(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)

Falsche Drehgestelle bei der Bahn?

SPFVG, Dienstag, 09.09.2025, 09:09 (vor 101 Tagen) @ Frank Augsburg

Hallo,

in der frei lesbaren Einleitung des Artikels steht noch der Zusatz: "Die Schweiz macht es besser." Also muss man schon davon ausgehen, dass die Spekulation zutrifft. Was soll der Drehgestell-Experte denn sonst meinen, wenn nicht die verschleissabhängingen Trassengebühren in CH?

Das genannte SF600 war/ist das DG der BR605. Dass das wg. der zusätzlichen Neigetechnik-Belastung schön gleisschonend gebaut wurde, ist bekannt.

Wieso er nicht sein eigenes Leila anpreist ist ebenso logisch - das wäre ja Eigenwerbung, die er nicht nötig hat.

Womit wir dann bei der Frage wären, wieso es in D keine verschleissabhängigen Gebühren gibt. Auch in Österreich gibt es die, weshalb sich die ÖBB einen Mireo ohne JakobsDGs bestellen. (Die Version mit Jakobs-DGs ist wg. der geringeren Wartungskosten im dt. Nahverkehr dafür ein Verkaufsschlager).

Aber wir in D sind bekanntlich ja oberschlau und machen alles besser.

schöne Grüsse

S.

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