Der schönste Weg führt über Haparanda (Tag 4–6/9) [mB] (Reiseberichte)
Donnerstag, 3. Juli 2025
Rovaniemi an 11.03Im zweiten Teil hatte ich mich im Nachtzug von Turku nach Rovaniemi schlafen gelegt. Mehr oder weniger ausgeschlafen wache ich am nächsten Morgen irgendwo bei Kemi auf, also bereits in Lappland. Draußen sieht es ungefähr so aus:
Blick aus dem Zugfenster hinter Kemi
Das Frühstück ist hier nicht inbegriffen, aber trotzdem gehe ich in den Restaurantwagen und kaufe mir dort einen Cappuccino und eine pulla, die finnische Bezeichnung für Gebäckteilchen. Bald ist Muurola erreicht, der letzte Halt vor der Endstation des Zuges …
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Bahnhof Muurola
… und schließlich erreichen wir pünktlich die Endstation Rovaniemi. Weiter ginge es nur einmal täglich mit dem frühen Nachtzug nach Kemijärvi.
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Ankunft in Rovaniemi im Juli 2025
Zum Vergleich ein Bild von meiner Ankunft im April 2016:
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Ankunft in Rovaniemi im April 2016
Ich mache mich zu Fuß auf den Weg ins Hotel und checke ein. Mein Zimmer ist zum Glück schon fertig, also ruhe ich mich kurz aus und gehe dann in die Stadt, um unter anderem ein neues Netzteil für mein Handy zu kaufen.
Die Tage in Rovaniemi verbringe ich nicht allein, sondern bin mit ein paar Bekannten verabredet, die teilweise dort wohnen, teilweise auch zu Besuch sind. Mit ihnen gehe ich am ersten Abend etwas trinken. Eine Sauna gibt es dort auch, aber für Finnland ganz untypisch braucht man Badebekleidung, die ich nicht mithabe.
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Bei den Temperaturen hätte sich die Sauna durchaus gelohnt … Nach meiner Abreise erfasste eine Hitzewelle den hohen Norden.
Am nächsten Tag wollen wir draußen etwas unternehmen, aber wegen Dauerregens verlegen wir uns auf Bowling. Abends gibt es dann wieder Essen im Restaurant. Die anderen gehen noch zum Santa-Rock-Musikfestival, das mich aber nicht so reizt.
Am Samstag ist dann volles Programm: Zuerst treffen wir uns im Kulturzentrum Korundi in einem alten Busdepot. Dort läuft gerade die Sápmi-Triennale, benannt nach dem Siedlungsgebiet der indigenen Sami.
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Sami-Kunst im Korundi I
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Sami-Kunst im Korundi II
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Sami-Kunst im Korundi III (schwedischer Text: „Die Wirklichkeit in der nördlichen Kolonie – Wie ihr denkt, dass es ist“)
In der Dauerausstellung kann man seinen größten Wunsch auf einen Klebezettel schreiben und auf eine Wand kleben. Bei den meisten reicht mein spärliches Finnisch zum Verständnis aus – Kinder wünschen sich meistens ein Haustier (vom Häschen bis zum Rentier) und Erwachsene Frieden und Gesundheit.
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Wünschewand im Korundi
Ein Bahnhofsrätsel gibt es auch (wobei beim Originalbild der Zugzielanzeiger ganz rechts in der Ecke besser erkennbar ist und einen Hinweis gibt).
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Bahnhofsrätsel im Korundi
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Das Korundi von außen: Der ursprüngliche Zweck des Gebäudes ist noch erkennbar
Nach einer kurzen Mittagspause geht es weiter ins nächste Museum, das Arktikum. Wie der Name schon sagt, gibt es hier diverse Ausstellungen über die Arktis: zum einen über die bedrohte Natur, zum anderen aber auch über die Geschichte Finnisch-Lapplands. Dazu gehört auch die Zerstörung durch die deutsche Wehrmacht im Laufe des 2. Weltkriegs. Nicht zuletzt hat das Gebäude aber auch eine beeindruckende Architektur, die bei Sonnenschein wie heute besonders gut zur Geltung kommt:
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Im Arktikum I
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Im Arktikum II
Außerdem lerne ich, dass Finnisch viele Wörter für Schnee hat …
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100 finnische Wörter für Schnee im Arktikum
… und kann Ausdrücke in verschiedenen Sprachen der Arktis vergleichen und dabei die Verwandtschaft von Finnisch und Samisch gut erkennen.
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Sprachen der Arktis: hier beispielhaft ein Vergleich zwischen Finnisch, Nordsamisch, Inuktut und Nenzisch, rechts die Bedeutung der Ausdrücke auf Englisch.
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Wenn es schon aus dem Zug nicht geklappt hat, wenigstens aus dem Arktikum ein Foto von einem Elch
Höhepunkt des Tages ist die große Mitternachtssonnen-Party bei einem Mitglied unserer Gruppe, das etwa eine halbe Stunde außerhalb der Stadt an einem See wohnt. Dort fahren wir mit einem Großraumtaxi hin, das natürlich vorher noch an einem Supermarkt hält, damit wir uns mit (niedrigprozentigen) alkoholischen Getränken eindecken können (die anderen gibt es nur in Spezialgeschäften). Der Ort für die Feier ist mehr als idyllisch:
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Die Location für die Mitternachtssonnen-Party I
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Die Location für die Mitternachtssonnen-Party II
Und es kann passieren, dass mal eben so ein Rentier im Garten vorbei schaut.
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Rentier im (zugegebenermaßen eher waldartigen) Garten unseres Gastgebers
Vor der finnischen Grillwurst (die eher nicht so mein Fall ist) gibt es selbstverständlich einen Saunabesuch. Diesmal nach finnischer Sitte ohne Badeklamotten und mit Birkenzweigen, dafür aber geschlechtergetrennt. Zwischen den Saunagängen wird selbstverständlich im See gebadet (von mir allerdings nur sehr kurz …) und vor der Saunahütte der Durst gelöscht. Nachdem wir dabei nach ein paar Minuten völlig zerstochen sind, wechseln wir lieber nach drinnen.
Damit unser (nicht mehr ganz junger) Gastgeber noch aufräumen kann, ist das Taxi für die Rückfahrt schon für 23 Uhr bestellt. Zurück in Rovaniemi geht jeder seiner Wege, so dass ich noch mal alleine losziehe und nun aber wirklich die Mitternachtssonne bewundere, die ich in den letzten Tagen im Hotel einfach ausgesperrt habe.
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Die Mitternachtssonne am Ounasjoki in Rovaniemi
Aufgrund von Sommer- und Zonenzeit ist der Tiefststand der Sonne sogar erst nach 1 Uhr nachts. Zwei aus meiner Gruppe wandern noch extra auf einen Berg, um ihn zu bewundern. Das fand ich dann doch zu anstrengend, so dass ich mich mit einem Beweisfoto auf dem zentralen Platz der Stadt begnüge und anschließend die Vorhänge im Hotelzimmer zuziehe.
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0:26 Uhr und immer noch hell
Fortsetzung folgt!