Polenreise mit Krakauer, Kibel und Kotlet (5/5) (Reiseberichte)

Bahne aus Leidenschaft, Freitag, 08.08.2025, 20:01 (vor 122 Tagen)

Im letzten Teil meines Polenberichts nehme ich euch mit nach Posen und Woltersdorf. Die zweite Hälfte dieses Teils würde besser ins Straßenbahnforum passen, aber wegen der ersten Hälfte und den vorherigen Teilen erlaube ich mir, ihn hier reinzustellen. Am Ende des letzten Teils habe ich Gnesen mit einem Kibel nach Posen verlassen:

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Tag 7: (Thorn – Gnesen –) Posen – Rzepin – Woltersdorf
Der Regionalzug ist zwar langsamer als die IC auf der Strecke hält aber dafür am näher an der Altstadt gelegenen Haltepunkt Garbary. Das ist ziemlich praktisch, weil mir gar nicht so viel Zeit in Posen bleibt, wenn ich nicht so spät bei der Familie auftanzen will, und der Weg vom Hauptbahnhof in die Altstadt viel Zeit gefressen hätte. So bleibt mir dann noch ausreichend Zeit eine interessante Backware von einem georgischen Bäcker zu kosten und das tolle Renaissancerathaus zu genießen.
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Auf dem Weg zum Bahnhof fährt diese Sonderfahrt an mir vorbei. Der Straßenbahnwagen sieht mir wieder stark nach deutscher Vergangenheit aus.
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Auch nach deutscher Vergangenheit sieht dieser monströse Trümmer auf dem Weg zum Bahnhof aus. Das neoromanische Kaiserschloss wurde erst von Kaiser Wilhelm II. kurz vor dem 1. Weltkrieg als Symbol der preußisch-deutschen Herrschaft im mehrheitlich polnisch bevölkerten Polen gebaut. Ab 1939 hat dann Hitler daran bauen lassen. Für ihr dezentes Stilempfinden waren beide nicht bekannt.
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Dann erreiche ich den grässlichen Hauptbahnhof. Ein weitläufiges Gleisfeld ist irgendwo unter einer noch weitläufigeren Shopping Mall versteckt und der Zugang zu meinem Gleis ist umbaubedingt sehr limitiert.Ein Glück bin ich auf dem Hinweg nicht hier ausgestiegen! Dann funktionieren auch noch die Zugzielanzeigen nicht und es gibt keine Durchsagen zur Verspätungen. Mein Eindruck, dass Fahrgastinfo nicht das Steckenpferd der PKP ist, bestätigt sich wieder. Schließlich kommt der EC nach Berlin mit einigen Minuten Verspätung tatsächlich am planmäßigen Gleis. Doch halt, was war das für ein Lok am Zug? Das war doch kein Taurus!
Ohne Umwege steuere ich das Bordrestaurant an.
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Beim Betreten des Bordrestaurants wird gerade auf verlockende Weise ein Schnitzel geklopft. Das würde ich gerne probieren, aber nach dem Berg von Schnitzel gestern, reicht es mir doch erstmal davon und ich nehme Pierogi und ein Stück Szarlotka zum Nachtisch.
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Die Landschaft vor dem Fenster ist so unspektakulär wie heute Morgen, aber vor Świebodzin/Schwiebus bin ich gespannt, ob ich die riesige Jesusstatue sehen werde. Und tatsächlich auf einmal ist sie da: ein viel zu großer Jesus mitten in der polnischen Provinz.
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Ich will ja nicht altklug sein, aber bei den Anschriften ist so einiges schief gegangen. Ich erkenne auf Anhieb drei Rechtschreibfehler. Nimmt man noch französische Akzentsetzung dazu, sind es schon vier. Wer bietet mehr.
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In Rzepin halten wir dann länger als erwartet. Als die Lüftung ausgeht, schaue ich mal auf den Bahnsteig und erblicke auf einmal +65 auf der Zugzielanzeige. Dann hatte vorhin in Posen doch Recht, als mir unsere Lok spanisch vorkam. Als ich einen kurzen Fluch ausstoße, stimmt der DB-Mitarbeiter, der links unter dem Anzeiger sitzt, mir zu. Er entpuppt sich als unser Lokführer für unsere Weiterfahrt. Er weiß bis jetzt auch nur, dass wir nicht mit der Griffin weiterfahren können, aber noch nicht mit welcher anderen Lok. Wegen Schäden bei zwei PKP-Taurussen müssten aktuell zwei EC-Umläufe in Polen mit Griffin gefahren werden. Umso bitterer ist das, wenn man bedenkt, dass bei unserer Ankunft in Rzepin noch der Gegenzug mit zwei Taurus, jedoch eine davon defekt, im Bahnhof stand und dann mit den Taurussen Richtung Warschau abgefahren ist. Hätte man hier die Loks getauscht, hätten beide Züge nur eine harmlose Verspätung bekommen. Jetzt müssen wir wohl auf den nächsten EC aus Berlin in einer Stunde warten.
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Da geht sie dahin, unsere Lok.
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Ursprünglich wollte ich von Thorn die nördliche langsamere Route über Bromberg und die ehemalige Ostbahn nach Küstrin nehmen und dort mit dem Nahverkehr über die Grenze fahren. Wegen SEV auf der deutschen Seite, habe ich dann doch den schnelleren Weg im Fernverkehr über Posen gewählt. Das stellt mich mit meinem Interrailpass aber vor das Problem, dass ich ab der Grenzbrücke kein gültiges Ticket mehr habe. Da ein Ticket von Rzepin nach Frankfurt/Oder, wo ich in den Nahverkehr umsteigen will, unverhältnismäßig teuer ist, wollte ich es auf Rat aus dem Forum ohne Ticket riskieren, hatte dabei aber kein sonderlich gutes Gewissen.
Als ich entdecke, dass in einigen Minuten der nächste Regionalzug über die Grenze fährt, muss ich deshalb nicht lang überlegen, begleiche schnell meine Schulden im Restaurant, verabschiede mich von dem netten Lokführer und wechsle die Bahnhofsseite.
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Ich wiederhole mich, aber Fahrgastinfo kann PKP nicht. Solange ich im EC war, kam keine Durchsage zur kapitalen Verspätung und hier stimmt keine Anzeige an den Bahnsteigen. Am Gleis des Haifisches nach Frankfurt steht ein Regionalzug nach Küstrin angeschrieben, während der Zug nach Frankfurt am Nachbargleis angeschrieben steht. Dort fährt dann schließlich der Zug nach Küstrin ein. Die Verwirrung liegt vermutlich an der durchgehenden Zugnummer von Zielona Góra nach Frankfurt, obwohl der Kibel in Realität mit Zugnummernwechsel nach Küstrin weiterfährt.
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Mangels Durchsagen im EC bleibt es angenehm ruhig im Hai. Gut finde ich das nicht von der PKP, aber dankbar bin ihr trotzdem dafür. Für Fahrgäste nach Berlin hätte ein Umstieg wohl auch wenig gebracht.
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Auf der Oderbrücke verlasse ich Polen.
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In Frankfurt steige ich um auf den RE 1 nach Erkner. Die Umsteigezeit nutze ich, um meinen sicher verwunderten Arbeitskollegen eine Postkarte aus dem schönen Frankfurt/Oder zu schicken.
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Mit dem EC hätte ich einen Takt früher erwischt und dann noch einen Abstecher nach Bad Saarow gemacht. Das spare ich mir und bin damit sogar früher als geplant in Erkner. Sonderlich durchoptimiert ist die Umsteigesituation vom Regionalverkehr auf die S-Bahn hier nicht. Während ich auf die verspätete S-Bahn warte, rauscht tatsächlich mein EC auf seinen letzten Kilometern nach Berlin durch. Für Fahrgäste nach Berlin hätte der Umstieg in Rzepin auf den Regionalverkehr also tatsächlich nur wenige Minuten Zeitersparnis gebracht.

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In Rahnsdorf erfolgt der letzte Umstieg des Tages auf die Woltersdorfer Straßenbahn. Man könnte meinen, ich hätte den Ort für das Familientreffen ausgesucht, aber ich schwöre, ich war es nicht. Keine Ahnung wie die Wahl hierhin gefallen ist. Weder wohnt meine Familie hier, noch wohnen viele in der Nähe oder sind interessiert an der Straßenbahn, aber es hätte schlechter für mich ausgehen können. Der Auslandsbericht ist hiermit zu Ende. Wer Interesse an historischen Straßenbahnen und meiner Heimfahrt hat, darf aber gerne weiterlesen.
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Bei der Ankunft erwartet mich erstmal der erwartete Kulturschock. Die restliche Familie ist schon da und ist total verwundert, wo ich durchs Gebüsch geschlüpft komme. Es war schlicht und ergreifend der reguläre Fußweg aufs Grundstück. Den hatte nur vor mir noch keiner entdeckt, da alle außer mir mit dem Auto durch die Einfahrt hinters Haus gefahren sind. Dort stapeln sich jetzt größere und noch größere SUVs der Familie, gegen die der „umweltfreundliche“ monströse elektrische Firmenwagen meines Vaters fast zierlich wirkt. Und dann kommt das Enfant terrible der Familie mit der Straßenbahn und dem alten Tramperrucksack durchs Gebüsch. Immerhin hat der Rucksack Familienbezug, ist er doch ein Erbstück von meinem verstorbenen Opa.

Tage 8 & 9: Woltersdorf
Als ich heute Vormittag mit meinem Cousin im Land Rover zum Supermarkt Frühstück kaufen fahre, entdecke ich, dass direkt neben dem Supermarkt das Straßenbahndepot ist. Da stehen sich jetzt einige Gothaer die Räder platt, die bis vor einigen Wochen noch im Planeinsatz fuhren.
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Im Dezember, als ich zu einer Weihnachtsfeier in Berlin war, waren sie noch in Regelbetrieb.
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Frech gewinnt: Ich frage einen Mitarbeiter, der vorm Depot am Arbeiten ist, ob man das Depot irgendwann besichtigen könne und er bietet mir spontan eine kurze Führung an. Da muss mein Cousin wohl allein einräumen und heimfahren, bisschen Schwund ist immer. :-)
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Und es kommt sogar noch besser: Morgen fahren zum Sommerfest alle drei Umläufe mit historischen Zügen. Manchmal muss man einfach Glück haben.
Zurück zur Familie und zum Frühstück fahre ich natürlich mit der Straßenbahn, die wenige Meter von unserem Haus hält. Schon ein komisches Gefährt, dieser Moderus Gamma. Sieht aus, wie in der Wäsche eingelaufen. Als ich das erste Bild von der Vorstellung vor dem Depot sah, dachte ich der Rest der Straßenbahn sei verdeckt. Der Mitarbeiter eben im Depot, war aber sehr überzeugt von den neuen Zügen und ihren Qualitäten im Betrieb und der Instandhaltung und darauf kommt es doch am Ende an.
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Heute ist leichtes Programm angesagt. Die Familie spaziert zur Schleuse und zurück. Von dort habe ich aber morgen interessantere Bilder. Zum Abendessen geht es zu einem Fischrestaurant am Müggelsee, natürlich mit den Autos trotz eines ordentlichen Umwegs im Vergleich zur Straßenbahn. Dort bekommen wir zum Essen neben einer tollen Aussicht ein Musikprogramm geboten, das allen Berlinklischees entspricht. Der Synthpoptroubadour hat eine sechsstellige Followerzahl auf Instagram, überzeugt uns aber nur sehr bedingt.
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Mein Vater und ich sind wagemutig und probieren trotz Warnung durch die Kellnerin einen schmackhaften, aber extrem grätigen Hornhecht.
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Nachdem die Familie lange unentschlossen ist, was mit dem Sonntag anzufangen ist, ergreife ich mittags die Initiative und gehe zur Straßenbahn. Leider will außer mir niemand mit. Mein Vater wirkt eher fassungslos und ratlos, was mit seinem Sohn schief gelaufen sein muss, dass er einfach zum Spaß mit alten Straßenbahnen fährt. Jeder hat halt seine Macken. Bei einer der Fahrten muss ich wohl dem Mitforisten JeDi über den Weg gelaufen sein. Beim nächsten Mal darf er mich ruhig ansprechen. :-)
Als erstes erwische ich den Kriegsstraßenbahnwagen, der hier an der Endstation Rahnsdorf um seinen Beiwagen umsetzt.
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Beim Fotografieren werde ich von meinen Cousins und meiner Schwester entdeckt, die nach Berlin reinfahren. Wohlgemerkt fahren sie mit dem Auto zum S-Bahnhof, parken dort und fahren mit der S-Bahn rein, obwohl ich ihnen versichert habe, dass das einen Riesenumweg sei und sie mit der Straßenbahn sicher schneller seien. Naja immerhin nicht, wie mein Vater, der uns gegen jeden Sinn und Verstand angedroht hat, mit dem Auto nach Berlin reinzufahren, weil ein Umstieg ja so schlimm sei. So viel nur zum Kulturschock.
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Danach fahre ich mir dem Gespann aus der ersten Woltersdorfer Fahrzeuggeneration von 1913 von Orenstein & Koppel zur Schleuse.
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Dort genehmige ich mir einen Schwedenbecher.
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Last but not least fahre ich mit dem ehemaligen Berliner Wagen 218.
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Der 218 sieht innen besonders schick aus.
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Den freundlichen Mitarbeiter vom Depot gestern hätte ich heute in seiner Straßenbahnfahreruniform kaum wiedererkannt. Bei dem guten Wetter hat er heute auf dem offenen Führerstand sicher den besten Job. Mit dem Fahrer im Gewächshaus Kriegsstraßenbahn wollte ich dagegen nicht tauschen.
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In Rahnsdorf muss er den Stromabnehmer umdrehen. Ich fahre aber nicht mit zurück, sondern wechsle zur S-Bahn.
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Meine Familie hat sich inzwischen schließlich dazu entschlossen, nach Friedrichshagen an den Müggelsee zu fahren. Wie sie dorthin gekommen sind, könnt ihr euch wohl denken. Dorthin komme ich gerne nach, hat mich der Spreetunnel doch schon länger interessiert. So komme ich auch noch in den zweifelhaften Genuss einer kurzen Mitfahrt in der warmen Berliner Straßenbahn.
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Der Spreetunnel ist dann gar nicht so spektakulär, aber das drumherum weiß zu gefallen.
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Auf dem Rückweg fahre ich einen kleinen Umweg mit der Schöneiche-Rüdersdorfer-Straßenbahn. Meine Hoffnung, einen der alten Heidelberger Wägen zu erwischen erfüllt sich jedoch nicht. Ich sehe heute nur Tatras in mäßig fotogener Werbefolierung im Einsatz.
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Heidelberger Wägen sehe ich nur gut versteckt im Depot.
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Der Bus aus Rüdersdorf bringt mich wieder zur Woltersdorfer Straßenbahn. Da ich von der Familie keine neuen Pläne mitbekomme, drehe ich nochmal eine Ehrenrunde zur Schleuse.
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Dort schleust gerade ein überraschend großes Frachtschiff.
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Abends gehen wir mit der Familie aufs Feuerwehrfest, bis auf Papa alle mit der Straßenbahn. Der läuft aus Prinzip. Auf dem Fest erleben wir einen kleinen Schock. Musik und Stände sind zwar ziemlich gut, aber wir sehen mehr Leute in Lonsdale-Sachen und mit eindeutigen Aufdrucken wie „Panzergrenadier“, als uns lieb ist. Dieses Klischees über Brandenburg hätte ich lieber nicht bestätigt bekommen.

Fortsetzung

Bahne aus Leidenschaft, Freitag, 08.08.2025, 20:01 (vor 122 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Tag 10: Woltersdorf – Brandenburg a. d. Havel – Karlsruhe
Heute geht es nach Karlsruhe. Bis Frankfurt hätte ich mit meinem Vater fahren können, aber was dann? Auf eine Weiterfahrt mit dem Deutschlandticket, einen teuren Flexpreis oder einen Sparpreis mit viel Puffer in Frankfurt habe ich wenig Lust und ehrlich gesagt, finde ich so lange Autofahrten inzwischen ziemlich unangenehm. Also fahre ich die komplette Strecke mit der Bahn. Freundlicherweise ist meine Zugbindung schon längst aufgehoben und ich kann beim Streckensammeln kreativ werden. So fahre ich ab Ostkreuz den nördlichen Innenring ab, wo ich an den Resten der berühmt-berüchtigten A100-Brücke vorbeikomme.
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Von Charlottenburg nehme ich den RE 1 nach Brandenburg, wo ich mich mit zwei Freunden auf einen Kaffee treffe. Für den Weg in die Stadt kann ich die Straßenbahn nehmen.
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Schön hier an der Havel.
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Bis hierhin hatte ich es schonmal geschafft, aber von Brandenburg weiter bis Wolfsburg kenne ich die Strecken noch nicht. Die 1. Klasse im ODEG Desiro HC kann sich für einen Nahverkehrszug sehen lassen.
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Im RE von Magdeburg nach Wolfsburg lohnt sich mein Upgrade in die 1. Klasse, denn wegen einer Sperrung der Strecke über Helmstedt (der Grund für meine aufgehobenen Zugbindung) drängen sich massenweise Deutschlandticketfahrer in dem kleinen LINT. In Wolfsburg erreiche ich trotz Verspätung dank eines epischen Sprints noch den geplanten ICE und bin seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder in einem Abteil ICE-1-Abteil. So schön leer wie heute, ist das schon mehr als gemütlich.
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Wegen Personen auf der SFS stehen wir dann leider fast eine Stunde in Hildesheim und auch danach staut es sich noch auf der SFS. Da ein Unglück selten allein kommt, muss ich dann noch feststellen, dass meine Salzgurken aus Gnesen im Rucksack ausgelaufen sind. Außer, dass meine Schmutzwäsche noch mehr als davor müffelt, ist aber glücklicherweise nichts passiert.
Zum Glück steht mein Anschluss nach Karlsruhe hinter uns im Stau, sodass mein Anschluss im Palast der Winde klappt. Erfreulicherweise ist in diesem der Cheeseburger verfügbar, der für seinen Preis zwar nicht besonders groß ist, aber überraschend lecker.
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Erst im Sonnenuntergang nähern wir uns Frankfurt.
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Und entfernen uns dann wieder. Die Main-Neckar-Brücke muss dicht sein, denn wir werden über das Stadion und die Niederrader Brücke umgeleitet.
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Noch etwas später bin ich dann wieder daheim in Karlsruhe.

Fortsetzungsdank!

JanZ, HB, Freitag, 08.08.2025, 21:53 (vor 121 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft
bearbeitet von JanZ, Freitag, 08.08.2025, 21:53

Vielen Dank auch für diesen Teil und auch für das Mitnehmen auf das Familientreffen ;-). Wie so oft habe ich den Eindruck, es mit meiner Verwandtschaft recht gut getroffen zu haben. Da ist die Bahnanreisequote bei den Treffen deutlich größer, und zwei meiner Cousins sind auch Bahnfans. Aber immerhin war ja auch schon mein Uropa (allerdings nicht der der Cousins) Rangierlokführer in, genau, Soldau.

Die lieben Verwandten und die Bahn

Bahne aus Leidenschaft, Samstag, 09.08.2025, 12:32 (vor 121 Tagen) @ JanZ

Vielen Dank auch für diesen Teil und auch für das Mitnehmen auf das Familientreffen ;-). Wie so oft habe ich den Eindruck, es mit meiner Verwandtschaft recht gut getroffen zu haben. Da ist die Bahnanreisequote bei den Treffen deutlich größer, und zwei meiner Cousins sind auch Bahnfans. Aber immerhin war ja auch schon mein Uropa (allerdings nicht der der Cousins) Rangierlokführer in, genau, Soldau.

Ja, meine Familie väterlicherseits har wahrlich nicht viel für die Bahn übrig. Mein Opa ist viel und gerne Bahn gefahren, aber der weilt leider seit einigen Jahren nicht mehr unter uns. Der ist früher oft mit dem Königssee von Übersee gefahren. Das Bahn-Gen muss bei uns irgendwie eine Generation übersprungen haben.
Mein Vater war noch nie Bahnfahrer, nicht mal als Student und hat doch alle möglciehn Horrorgeschichten ein wahres Grausen vorm Bahnfahren. Einmal habe ich in Portugal tatsächlich zu einer Bahnfahrt nach überreden können, um in porto keinen Parkplatz suchen zu müssen. Das fand er dann aber gleich zum Abgewöhnen. Meine Schwester ist gezwungenermaßen Bahnfahrerin mangels Führerschein, aber sie hatte nach Woltersdorf eine Mitfahrgelegenheit.
Mütterlicherseits sieht es besser aus. Die Südwestpfalz ist zwar leider keine große Bahnregion, aber meine Mutter war als Studentin Vielbahnfahrerin und ist es seit einigen Jahren wieder, inzwischen sogar ohne Auto. Die war aber nicht in Woltersdorf dabei.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Familie nicht leiden könnte, sonst wäre ich schließlich nicht zum Familientreffen gekommen. Zum Glück besteht das Leben ja noch aus anderen Aspekten wie der Bahn. Etwas nervig sind die ungläubigen Nachfragen aber schon manchmal, ob ich wirklich kein Auto wolle und dauernde Gesprächsrunden über die Autos. Mein Vater hat wohlgemerkt gemotzt, dass er die nervige Bundesbahn(!!!)-App nicht runterladen müssen wolle.

Viele Grüße
Eric

Auch von mir vielen Dank! :)

Tobs, Region Köln/Bonn, Samstag, 09.08.2025, 16:30 (vor 121 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Salut Eric,

wie schon im Betreff erwähnt ...

Vielleicht noch ein Kommentar: So beständig die Abneigung gegen den öffentlichen Verkehr - so wie bei Deinem väterlichen, sieht es bei mir in beiden familiären Ästen aus - auch ist, so beständig halten sich die Linienführungen. So ist z. B. in Köln, trotz Umstellung auf Busverkehr, nie die Lücke zwischen der früheren Straßenbahnendhaltestelle Südpark zur (künftigen U-Bahn-)Haltestelle Arnoldshöhe geschlossen wurden, obwohl die Entfernung doch recht überschaubar ist und unterwegs ein Abschnitt erschlossen werden würde, der heute nur fußläufig zu erreichen ist.*

Das wirft die Frage auf, wie viele Straßenbahnen in Berlin, entlang der ehemaligen Mauer enden, ohne den Westteil zu bedienen. (Obwohl meine Oma gebürtige Berlinerin ist, und auch bis zum Ende des 2. Weltkriegs in Wilmersdorf gelebt hat, ist mir diese Ecke vollends unbekannt.)

* Weiterhin ist m. W. z. B. auch der Wendehammer in der Rodenkirchener Siegfriedstraße bis heute erhalten.

Polenreise mit Krakauer, Kibel und Kotlet (5/5)

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Samstag, 09.08.2025, 16:08 (vor 121 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Beim Betreten des Bordrestaurants wird gerade auf verlockende Weise ein Schnitzel geklopft.

Habe wiederholt den nicht unbegründeten Eindruck, daß man Speisewagen-Schnitzelklopfgeräusche auf Tonträger mit Schaffnerzangenabdruck auf dem Cover zu einem guten Preis verkaufen könnte. Für 4 EUR extra würde man das Cover auf Wunsch sicher auch 1x kurz durch das gebrauchte und nicht mehr ganz heiße Pfannenfett ziehen.

Das gäbe überglücklich strahlende Eisenbahndokumentatoren.

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Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

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