Geschichtsversessen ... (Allgemeines Forum)

Rook, Mittwoch, 26.03.2025, 22:11 (vor 269 Tagen) @ Der Blaschke

Wenn die "Vorgeschichte" des Deutschlandtickets in Wikipedia so stimmt, ist es erstaunlich, dass einige der dort genannten Player heute herumjammern:


Bereits vor Einführung des 9-Euro-Tickets gab es Ideen eines deutschlandweit gültigen ÖPNV-Fahrscheins. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine und den daraufhin verhängten Wirtschaftssanktionen stiegen die Energiepreise in Deutschland stark an, insbesondere jene für Erdgas und Strom. Deshalb beschloss das Kabinett Scholz verschiedene Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Bürger. Eine davon war das von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgeschlagene 9-Euro-Ticket, welches vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 als monatliches Nahverkehrsticket bundesweit gültig war.
Noch vor dessen Beginn erarbeitete der Doktorand Daniel Herfurth von der Universität Konstanz in einem Arbeitspapier ein Konzept für ein Deutschland-Ticket als dauerhaften Nachfolger, der primär digital von einer zentralen Stelle – die dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr angegliedert ist – vertrieben und langfristig die lokalen Tarifverbünde in Deutschland ersetzen soll. Nach Herfurths Konzept sollte das Ticket nicht nur als Monatskarte, sondern perspektivisch auch für Einzelfahrten verfügbar sein und die Tickets sollen auch bei Verkehrsunternehmen erworben werden können.
Im Juni 2022 schlug die Bundesregierung noch während der Laufzeit des 9-Euro-Tickets ein „Klimaticket“ vor, um „mit tariflichen Maßnahmen die Attraktivität des ÖPNV dauerhaft“ zu steigern.

Ein Nachfolger des 9-Euro-Tickets wurde auch von den Grünen und der SPD sowie verschiedenen Verbänden befürwortet:
Beispielsweise schlug der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen ein Ticket für 69 Euro vor. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte das 9-Euro-Ticket eine „der besten Ideen, die wir hatten“. Als Preisspanne der Nachfolgefahrkarte wurden von den Grünen ein Ländermonatsticket für 29 Euro und ein Bundesmonatsticket für 49 Euro vorgeschlagen, während seitens der SPD über Monatspreise zwischen 40 und 70 Euro gesprochen wurde. Aus der Opposition forderte Markus Söder, Parteivorsitzender der CSU, ein ÖPNV-Jahresticket für 365 Euro. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) warnte jedoch, dass der Bund ein solches Ticket nicht allein finanzieren könne, und kritisierte, dass eine „Gratismentalität“ im öffentlichen Verkehr entstehe.

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Viele Grüße
Rook


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