S21 Oberleitung in Betrieb Wendlichen bis Fildertunnel (Allgemeines Forum)
Hallo zusammen,
ab 1. März ist die Oberleitung zwischen Wendlingen und dem Fildertunnel in Betrieb:
Was mich etwas schockiert ist dieser Satz:"Bereits ein Abstand von weniger als drei Metern zu den stromführenden Anlagen kann zu einem tödlichen Stromschlag führen."
Wenn ich jetzt mal rechne: Die Oberleitung bei der S - Bahn hängt etwa 5m über dem Boden (4,80m über SOK). Der Bahnsteig hat eine Höhe von 96cm, ich habe eine Höhe von 1,70m, manchmal habe ich meine Tochter auf der Schulter (ca. 50cm sitzend). Zusammen hat meine Tochter dann eine Höhe von 3,20m, so dass der Abstand zur Oberleitung nur noch etwa 1,80m beträgt und nicht 3m. Man könnte jetzt vllt noch 1m Entfernung dazurechnen, weil die Oberleitung ja zentral über dem Fahrzeug hängt und nicht daneben. Aber dann bin ich trotzdem schon beim Einsteigen nicht mehr 3m entfernt (bzw. meine Tochter auf der Schulter). Muss ich da in Zukunft besser aufpassen???
Holger
S21 Oberleitung in Betrieb Wendlichen bis Fildertunnel
Hallo zusammen,
ab 1. März ist die Oberleitung zwischen Wendlingen und dem Fildertunnel in Betrieb:
Was mich etwas schockiert ist dieser Satz:"Bereits ein Abstand von weniger als drei Metern zu den stromführenden Anlagen kann zu einem tödlichen Stromschlag führen."
Wenn ich jetzt mal rechne: Die Oberleitung bei der S - Bahn hängt etwa 5m über dem Boden (4,80m über SOK). Der Bahnsteig hat eine Höhe von 96cm, ich habe eine Höhe von 1,70m, manchmal habe ich meine Tochter auf der Schulter (ca. 50cm sitzend). Zusammen hat meine Tochter dann eine Höhe von 3,20m, so dass der Abstand zur Oberleitung nur noch etwa 1,80m beträgt und nicht 3m. Man könnte jetzt vllt noch 1m Entfernung dazurechnen, weil die Oberleitung ja zentral über dem Fahrzeug hängt und nicht daneben. Aber dann bin ich trotzdem schon beim Einsteigen nicht mehr 3m entfernt (bzw. meine Tochter auf der Schulter). Muss ich da in Zukunft besser aufpassen???
Holger
3 Meter ist der vorgeschrieben Abstand für nicht elektrisch unterwisende Personen, also jedermann,
1,5 Meter bei Unterwiesende Personen.
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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.
S21 Oberleitung in Betrieb Wendlichen bis Fildertunnel
Aha. Also Holger muss seine Tochter nur elektrisch unterweisen, und alles ist gut?
S21 Oberleitung in Betrieb Wendlichen bis Fildertunnel
Aha. Also Holger muss seine Tochter nur elektrisch unterweisen, und alles ist gut?
so sind mir die bekannten Abstände, ob die Sinn machen, haben andere entschieden, selbst die 1,5 Meter ist doch schon reichlich bemessen.
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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
wenn ich mir anschaue, dass die Oberleitung um +/-40cm von der Mitte abweichen kann (sie wird ja im Zickzack verlegt), und dass eine S - Bahn eine Breite von 3m hat, habe ich eine horizontale Entfernung von 1,10m. Und bei einer Bahnsteighöhe von 0,96m, ist jeder große Mensch mit einer Größe über 1,83m näher an der Oberleitung, als 3m (Diagonale über Pythagoras berechnet).
Abstandswerte enthalten physikalisch viel Sicherheit
Hallo zusammen,
ab 1. März ist die Oberleitung zwischen Wendlingen und dem Fildertunnel in Betrieb:
Was mich etwas schockiert ist dieser Satz:"Bereits ein Abstand von weniger als drei Metern zu den stromführenden Anlagen kann zu einem tödlichen Stromschlag führen."
Wenn ich jetzt mal rechne: Die Oberleitung bei der S - Bahn hängt etwa 5m über dem Boden (4,80m über SOK). Der Bahnsteig hat eine Höhe von 96cm, ich habe eine Höhe von 1,70m, manchmal habe ich meine Tochter auf der Schulter (ca. 50cm sitzend). Zusammen hat meine Tochter dann eine Höhe von 3,20m, so dass der Abstand zur Oberleitung nur noch etwa 1,80m beträgt und nicht 3m. Man könnte jetzt vllt noch 1m Entfernung dazurechnen, weil die Oberleitung ja zentral über dem Fahrzeug hängt und nicht daneben. Aber dann bin ich trotzdem schon beim Einsteigen nicht mehr 3m entfernt (bzw. meine Tochter auf der Schulter). Muss ich da in Zukunft besser aufpassen???
Holger
Hallo,
1) da ich am Bahnsteig deinen horizontalen Mindestabstand vom Fahrdraht (Gleismitte) auf 2m schätze, käme nach Pythagoras ein Abstand von ca. 2,6m für den Kopf Deiner Tochter heraus.
2) Diese Angaben in einer Pressemitteilung sind physikalisch-technisch maßlos übertrieben: Bei 20°C ergibt sich für 15kV eine Durchschlagfestigkeit in Luft von nur wenigen mm bis cm!
Allerdings machen diese Angaben praktischen Sinn: Man gibt den Menschen einen Mindestabstand vor, so dass auch bei Schusseligkeit o.ä. immer noch kein Kontakt zum Fahrdraht aufgebaut wird. Dies könnte auch der Grund sein, weshalb für elektrisch unterwiesene Personen nur 1,5m gilt: Man nimmt an, dass diese Personen besser um die Gefahr wissen und sich im Umfeld der Leitungen sehr viel vorsichtiger bewegen.
Gruß, bendo
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
du musst dir nur den Abstand zwischen Oberkante eines Dostos und Oberleitung anschauen, ab besten in Berlin Tief, wie die Oberleitung wegen TUnnel nochmal tiefer hängt. Dann weisst du das technisch da nicht mehrere Meter nötig sind bei der Spannung, denn sonst würde sich die Oberleitung permanent in alle Fahrzeuge entladen.
DAs sind also keine technischen / physikalischen Abstände, sondern der Versuch die grenzenlose Dummheit der Menschheit mit einzubeziehen.
Abstandswerte enthalten physikalisch viel Sicherheit
Hallo,
1) da ich am Bahnsteig deinen horizontalen Mindestabstand vom Fahrdraht (Gleismitte) auf 2m schätze, käme nach Pythagoras ein Abstand von ca. 2,6m für den Kopf Deiner Tochter heraus.
nein, da ja die Leitung um +/-40cm im Zickzack verlegt wird und der Mittenabstand nur etwa 1,50m beträgt. Dies würde dann 1,10m ergeben an horizontaler Distanz.
Der Kopf meiner Tochter (0,96m + 1,70m + 0,5m = 3,16m) hat dann einen Abstand von sqrt(1,1^2 + 1,84^2) = 1,84m zur Oberleitung.
Aber ich bin ja schon wieder etwas beruhigt :) Glücklicherweise bin ich ja auch kein Riese...
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
Deshalb gibt's bei einem Halt eines ICE3 an einem Bahnsteig mit 96 cm Höhe Einschränkungen.
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
Deshalb gibt's bei einem Halt eines ICE3 an einem Bahnsteig mit 96 cm Höhe Einschränkungen.
Das hat aber doch den Grund, dass beim ICE 3 auch die gesenkten Stromabnehmer strom führen?
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Weg mit dem 4744!
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
Deshalb gibt's bei einem Halt eines ICE3 an einem Bahnsteig mit 96 cm Höhe Einschränkungen.
Das hat aber doch den Grund, dass beim ICE 3 auch die gesenkten Stromabnehmer strom führen?
Ja, aber das sind eben auch 15kV-führende Teile und da wird der Sicherheitsabstand bei einem 96 cm Bahnsteig unterschritten.
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
Ja, aber das sind eben auch 15kV-führende Teile und da wird der Sicherheitsabstand bei einem 96 cm Bahnsteig unterschritten.
Jo, ab 82 cm ist das so, meine ich. Früher ja auch Pasing Gl. 8/9 mit 85 cm...
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Weg mit dem 4744!
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
Deshalb gibt's bei einem Halt eines ICE3 an einem Bahnsteig mit 96 cm Höhe Einschränkungen.
Interessant. Kennt ihr dazu Details: Dürfen diese Züge an diesen Bahnsteigen nicht halten oder gibt es eine andere Lösung?
Naja sind diese Abstände denn überhaupt realistisch...
Deshalb gibt's bei einem Halt eines ICE3 an einem Bahnsteig mit 96 cm Höhe Einschränkungen.
Interessant. Kennt ihr dazu Details: Dürfen diese Züge an diesen Bahnsteigen nicht halten oder gibt es eine andere Lösung?
sie müssen den Stromabnehmer senken, und erst kurz vor der Weiterfahrt wieder heben.
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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.
Vielen Dank!
- kein Text -
Schusseligkeit von Menschen in Bezug auf OL
Es ist wirklich mit der Schusseligkeit der Menschen rechnen. Man nehme den Dampflokheizer der mit seiner Maschine unter Fahrdraht fährt (technisch unterwiesene Person) und teilweise sehr lange mitunter improvisierte Werkzeuge zur Behandlung des Feuers. Da ist auch neben der Lok Vorsicht geboten.
Als anderes Beispiel einen Bahnhof auf dem Lande, wo neben dem Bahnsteig Bäume wachsen. Manch ein Baum fällt als Totholz um und ein Jugendlicher greift sich nun das Holz, richtet es auf, bewegt sich damit zur Bahnsteigkante und stemmt es in die Luft, da sind die 1,50 m schon unterschritten.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
...das ist ja nun wirklich haarsträubender Unfug.
Entweder es ist gefährlich, dann dürfen diese Züge eben nicht an 96cm Bahnsteigen vorbeifahren, oder es ist nicht gefährlich, weil genug Abstand vorhanden ist - dann sollte man auch ohne betriebliche Maßnahmen einsteigen dürfen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lokführer daran denkt, den Bügel zu senken, wenn er ausnahmsweise mal an einem 96cm Bahnsteig hält.
Mir scheint, da hat ein EHS - Experte irgendetwas gesundgebetet.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
...das ist ja nun wirklich haarsträubender Unfug.
Entweder es ist gefährlich, dann dürfen diese Züge eben nicht an 96cm Bahnsteigen vorbeifahren, oder es ist nicht gefährlich, weil genug Abstand vorhanden ist - dann sollte man auch ohne betriebliche Maßnahmen einsteigen dürfen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lokführer daran denkt, den Bügel zu senken, wenn er ausnahmsweise mal an einem 96cm Bahnsteig hält.
Mir scheint, da hat ein EHS - Experte irgendetwas gesundgebetet.
Wir sind in Deutschland, und da muss eben aller unterbunden werden, was beim Zusammentreffen von mehreren Umständen dann zu einen Unfall führen kann.
Man hätte ja...., es hätte ja....
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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lokführer daran denkt, den Bügel zu senken, wenn er ausnahmsweise mal an einem 96cm Bahnsteig hält.
Das würde doch auch gar nichts nützen, wenn es darum geht, dass auch der gesenkte Bügel unter Spannung steht? So richtig passt das alles nicht zusammen, was hier geschrieben wurde.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lokführer daran denkt, den Bügel zu senken, wenn er ausnahmsweise mal an einem 96cm Bahnsteig hält.
Das würde doch auch gar nichts nützen, wenn es darum geht, dass auch der gesenkte Bügel unter Spannung steht? So richtig passt das alles nicht zusammen, was hier geschrieben wurde.
Was soll da unter Spannung stehen, wenn *alle* Bügel gesenkt sind? Dass auf den gesenkten Bügeln nur Spannung anliegt, wenn mindestens einer gehoben ist, sollte klar sein.
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Weg mit dem 4744!
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Äh ja, Denkfehler meinerseits. Und eine Vorbeifahrt an einem 96er-Bahnsteig ist dann vermutlich kein Problem, weil man vom vorbeifahrenden Zug eh Abstand halten muss.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
...das ist ja nun wirklich haarsträubender Unfug.
Entweder es ist gefährlich, dann dürfen diese Züge eben nicht an 96cm Bahnsteigen vorbeifahren, oder es ist nicht gefährlich, weil genug Abstand vorhanden ist - dann sollte man auch ohne betriebliche Maßnahmen einsteigen dürfen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lokführer daran denkt, den Bügel zu senken, wenn er ausnahmsweise mal an einem 96cm Bahnsteig hält.
Mir scheint, da hat ein EHS - Experte irgendetwas gesundgebetet.
Wenn es nur um das vorbeifahren geht, ist davon auszugehen dass bei einer Vorbeifahrt die Menschen einen größeren Abstand zu Bahnsteigkante unserer damit zum Zug und seinen Stromabnehmern halten, verglichen mit einem Halt an so einem Bahnsteig.
Gefahr ist nicht binär, Gefahr ist eine Wahrscheinlichkeit dass etwas passieren kann.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Äh ja, Denkfehler meinerseits. Und eine Vorbeifahrt an einem 96er-Bahnsteig ist dann vermutlich kein Problem, weil man vom vorbeifahrenden Zug eh Abstand halten muss.
Da gab es mal als Erklärung, das es gefährlich ist, wenn ein größer als 2,20 Meter Mensch sich direkt an den Zug stellt, dann den Arm ausstreckt, und das genau an der Stelle, wo der gesenkte Stromabnehme sich befindet, der ja auch unter Spannung steht, dann wird der Sicherheitsabstand nicht mehr eingehalten,
Damit eben mehrere Zufälle die zusammen kommen müssen, aber man muss heute ja fast alles ausschließen.
Es gibt inzwischen so viele Regeln, die nur der absoluten Sicherheit dienen.
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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Äh ja, Denkfehler meinerseits. Und eine Vorbeifahrt an einem 96er-Bahnsteig ist dann vermutlich kein Problem, weil man vom vorbeifahrenden Zug eh Abstand halten muss.
Was ist wenn ein solcher Zug an einem 96cm - Bahnsteig wegen eines roten Signals anhalten muss?
Da gab es mal als Erklärung, das es gefährlich ist, wenn ein größer als 2,20 Meter Mensch sich direkt an den Zug stellt, dann den Arm ausstreckt, und das genau an der Stelle, wo der gesenkte Stromabnehme sich befindet, der ja auch unter Spannung steht, dann wird der Sicherheitsabstand nicht mehr eingehalten,Damit eben mehrere Zufälle die zusammen kommen müssen, aber man muss heute ja fast alles ausschließen.
Hätte man einen solchen Fall nicht einfach baulich durch den Einbau von Isolierblechen verhindern können.
Es gibt inzwischen so viele Regeln, die nur der absoluten Sicherheit dienen.
Vor allem ist es der Sicherheit nicht förderlich, wenn man sehr strenge Regeln aufstellt, die dann aber so verargumentiert werden, dass man sie doch nicht mehr einhalten muss.
Die Bahn ist ja leider kein Ruhmesblatt, siehe z.B. hier: Der Tod kommt von oben
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Äh ja, Denkfehler meinerseits. Und eine Vorbeifahrt an einem 96er-Bahnsteig ist dann vermutlich kein Problem, weil man vom vorbeifahrenden Zug eh Abstand halten muss.
Was ist wenn ein solcher Zug an einem 96cm - Bahnsteig wegen eines roten Signals anhalten muss?
Wenn ein Zug während eines Haltes zum Fahrgastwechsel die Stromabnehmer senken kann, kann er dies dann nicht auch während er vor einem roten Signal hält?
Mir ist ach nicht klar was deine Lösung wäre. Überall an 96 cm Bahnsteigen war theoretisch einmal ein ICE vorbeifahren könnte Schutzbleche einbauen? Das Leiten von ICE an solche Bahnsteige zu verbieten? Das Risiko eben akzeptieren?
Ist die jetzige Regelung nicht einfach ein sinnvoller Kompromiss zwischen diesen beiden Positionen?
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Nein, ich halte den Kompromiss für völlig sinnlos. Denn ich glaube einfach nicht, dass einem Lokführer jederzeit gewärtig ist, dass er an einem 96cm Bahnsteig anhält und er den Bügel senken muss.
Für viel sinnvoller halte ich, die Abstandsregelung so zu formulieren, dass sie tatsächlich anwendbar ist.
Ansonsten könnte die Distanz zwischen Mensch und Stromabnehmer eben baulich vergrößert werden, dies könnte man ja auch direkt am Zug machen und nicht am Bahnsteig.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Für viel sinnvoller halte ich, die Abstandsregelung so zu formulieren, dass sie tatsächlich anwendbar ist.
So funktioniert das Leben nicht. Eine einzelne Regel wird nie alle Situationen erfassen können. Die menschliche Psychologie mag Komplexität nicht und bevorzugt einfache Lösungen. Die Realität heute ist aber sehr komplex. Das kann man akzeptieren und mit der Dissonanz leben, oder sich daran aufreiben.
S21 Oberleitung in Betrieb Wendlichen bis Fildertunnel
Hallo Holger2,
Deine Sorge als Fahrgast oder beim Aufenthalt auf einem Bahnsteig oder Weg neben dem Gleis ist unbegründet.
Der elektrische Durchschlag der Luft von einem spannungsführenden Bauteil zu einem Bauteil oder Menschen mit Erdpotential hat einen Spannungsbedarf im Bereich von 1 bis X Tausend Volt pro Millimeter Abstand.
Dieser Spannungsbedarf ist hauptsächlich abhängig vom Druck der Luft und von der Gestalt der gegenüberliegenden, spannungsführenden Teile.
Wenn man mutwillig einen Überschlag herbeiführen wollte, so müsste man sich oder einen geerdeten elektrisch leitfähigen Gegenstand an einem Fahdraht in Deutschland mit 15 kV auf wenige Millimeter nähern (bitte nicht probieren!).
Bei den genannten Abständen von 3 m handelt es sich also um Abstände, die alle möglichen Szenarien abdecken sollen, die in der Umgebung einer Bahnstrecke so denkbar sind: Person fuchtelt mit Metallleiter herum, Kind trägt einen metallisierten Heliumballon an einem feuchten Bindfaden, Meister Eder hat sein Auto mit stehenden Kupferrohren beladen usw., usf..
Schöne Grüße
Elefant01
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Für viel sinnvoller halte ich, die Abstandsregelung so zu formulieren, dass sie tatsächlich anwendbar ist.
So funktioniert das Leben nicht. Eine einzelne Regel wird nie alle Situationen erfassen können. Die menschliche Psychologie mag Komplexität nicht und bevorzugt einfache Lösungen. Die Realität heute ist aber sehr komplex. Das kann man akzeptieren und mit der Dissonanz leben, oder sich daran aufreiben.
Doch das funktioniert so. Beispielsweise gilt in allen Ortschaften die Höchstgeschwindigkeit 50km/h. Und speziell in der Schweiz wird man bereits bestraft, wenn man mit 51km/h unterwegs ist, trotz der Tatsache, dass die Straßenverkehrssituation teilweise sehr komplex ist.
In den 2010er Jahren hat es bei der Deutschen Bahn sehr viele tödliche Arbeitsunfälle gegeben, da die geltenden Regelungen so komplex waren, dass sich keiner mehr daran gehalten hat. Eben darum ist es wichtig, Regeln so aufzustellen, dass sie einfach sind und eingehalten werden können.
Holger
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Doch das funktioniert so. Beispielsweise gilt in allen Ortschaften die Höchstgeschwindigkeit 50km/h.
Außer da, wo sie nicht gilt. Da hast du nun ausgerechnet ein Beispiel ausgesucht, in dem sehr wohl im Einzelfall (oder sogar für ganze Tempo-30-Zonen) von der allgemeinen Regel abgewichen werden kann.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
verdammt schlechtes Beispiel
1) man hat mit einer geschlossenen Ortschaft und den Vorschriften sehr regelmäßig zu tun. Ein ICE3 am 96cm Bahnsteig dagegen ist eine Ausnahme, ein Sonderfall, der nur selten vorkommen wird. Da fehlt also schonmal die Routine
2) auf die geschlossene Ortschaft wird nochmal explizit in Form einer Ortstafel hingewiesen. Wo ist am 96cm Bahnsteig das Signal für den TF das ihm sagt er müsse den Bügel senken?
Das Problem ist doch nicht das die Regel zu komplex wäre. Das Problem ist, dass die Regel zu selten zur Anwendung kommt und viel zu leicht vergessen werden kann. Und ein anderes Bahnsteiggleis dann vermutlich auch nicht zu einem geänderten Fahrplan im EBuLa mehr führt, wo noch ein Hinweis auftauchen könnte.
Davon ab das ich mich natürlich frage: warum Bügel ab, und kurz vor der Fahrt dann doch wieder hoch? Warum nicht "alle Bügel fliegen hoooooch"? Und nach verlassen vom Bahnsteig dann eben wieder die runter, die da oben nix verloren haben. Beim 406er evtl. nicht möglich, sofern auch die DC-Abnehmer unter AC-Saft stehen, beim regulären 403 sollte es doch kein Problem sein.
Wer hat sich denn sowas ausgedacht...
Äh ja, Denkfehler meinerseits. Und eine Vorbeifahrt an einem 96er-Bahnsteig ist dann vermutlich kein Problem, weil man vom vorbeifahrenden Zug eh Abstand halten muss.
Was ist wenn ein solcher Zug an einem 96cm - Bahnsteig wegen eines roten Signals anhalten muss?
Nichts, man schaue sich an wo genau sich der Stromabnehmer befindet beim 403 und schaue sich dazu den Wagenkasten und den Umriß bzw. Querschnitt des Wagenkasten an.
Videos: Erste Führerstandsmitfahrt Wendlingen - S HBF
Hallo,
btw.: Anbei Videos zur ersten (Führerstandsmit)fahrt von Wendlingen bis in den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof hinein:
Wer die mit bis zu 20km/h schnelle Fahrt im Original (1:34h) genießen möchte, wähle dieses Video:
Volle Länge
Aus dem ab und an erkennbaren Schattenwurf konnte ich jedoch weder die Lok/Zugtyp erkennen, noch ob von der unter Spannung stehenden Oberleitung gebraucht gemacht wurde ;-)
Gruß, bendo