Zwei Thermodynamiker sammeln Verspätung im IR Traianus (1/9) (Reiseberichte)

Bahne aus Leidenschaft, Sonntag, 12.01.2025, 17:51 (vor 337 Tagen)

Nachdem ich meinem neuen Bürokollegen Jonas seit letztem November von diversen Bahnreisen vorgeschwärmt hatte, wurde bei ihm wohl ein gewisses Interesse geweckt, es auch einmal auszuprobieren, vorzugsweise Richtung Südosten .So kam vor einigen Monaten überraschenderweise von ihm und nicht von mir der Vorschlag für einen Bürourlaub. Anfangs noch eine eher unverbindliche Schnapsidee, wurde der Plan im Juli während der Rabattaktion durch den Erwerb zweier Interrailpässe konkreter und Mitte Oktober schließlich in die Tat umgesetzt. Auf seiner Wunschliste standen Budapest, Bukarest und eine Nachtzugfahrt. Wien stand auf unserer gemeinsamen Wunschliste. Sonst bekam ich erstmal freie Hand bei der Reiseplanung. Rumänien stand nicht ganz oben auf meiner To-Do-Liste für dieses Jahr, aber wenn sich eine solche Gelegenheit auf dem Präsentierteller bietet, sage ich gewiss nicht nein. In Rumänien möchte ich eine bislang für mich unbekannte Region und einige alte Triebwagenbaureihen abhaken.
Welches Programm ich aus diesen sehr brauchbaren Eckpunkten zusammengebastelt habe und was das Büro für Polymerthermodynamik auf seiner Exkursion durch Südosteuropa erlebt hat, könnt Ihr hier nachlesen. Im Voraus gebucht waren nur die ersten drei Übernachtungen, zwei in Wien und eine auf Rädern. Danach entscheiden wir mehr oder weniger spontan.

[image]

Tag 1: Karlsruhe - Wien
Los geht es etwas verkatert an einem ungemütlichen Oktobermorgen in Karlsruhe. Wegen einer Doktorfeier an unserem Institut am Vorabend starten wir etwas ungewohnt mitten in der Woche. Nachdem wir die Übernachtung in Wien schon länger im Voraus gebucht hatten, war bis zum Vortag noch offen, wie wir dorthin fahren würden. Da ich kein großer Fan des Railjets bin und noch nie über Passau gefahren bin, war ich für den Weg über Nürnberg und Passau. Da Jonas einfach möglichst schnell und bequem ans Ziel kommen wollte, war er für den üblichen Weg über München und Salzburg. Der Fahrplan war während unserer Planung noch stark von den Hochwasserschäden in Niederösterreich beeinträchtigt. Wenige Tage vor unserer Fahrt wurde wieder der durchgehende Verkehr von München aufgenommen, jedoch nicht von Nürnberg. Bedenkt man dann noch die kürzere Umsteigezeit in Nürnberg, die Unzuverlässigkeit der IC Linie Karlsruhe-Nürnberg und die eine Stunde frühere Abfahrtszeit, gingen mir langsam die Argumente aus und ich musste mir schließlich meine Niederlage eingestehen.
Somit geht die Reise mitten im Berufsverkehr um kurz nach 8 Uhr im sehr gut besetzten ICE Badnerland nach München los. Zum Glück hatte ich nachgegeben bei der Routenwahl. Der IC nach Nürnberg wäre ausgefallen. Als Alleinreisender wäre ich vermutlich nochmal eine Viertelstunde früher los und über Frankfurt gefahren. Nach der Feier am Vorabend bin ich um die eine Stunde mehr Schlaf aber gar nicht so unglücklich und eine schöne Aussicht aufs Donautal hätten wir bei dem Wetter über Passau auch nicht gehabt, weshalb meinen Frieden mit unserer Routenwahl machen kann. Wir finden gerade noch so zwei freie Gangplätze in der 1. Klasse. Erst in Stuttgart leert sich der Zug signifikant. Das erste Bild gibt es damit erst von der Filstalbrücke, wo ausnahmsweise mal die Autofahrer auf dem Albaufstieg mit Neid auf die Bahninfrastruktur blicken können und nicht andersrum.
1
[image]

Bis München sammeln wir einige Verspätung, aber nicht genug, um uns nervös zu machen. Da die Hinleistung unseres Railjets kräftig verspätetet ist, rechne ich sowieso nicht mit einer pünktlichen Abfahrt, sofern es keine überschlagene Wende gibt. Dementsprechend steht unser Railjet bei unserer Ankunft in München auch noch nicht am Gleis, was mir Zeit gibt, den neuen Railjet 2 Richtung Verona am Nachbargleis von innen und außen zu inspizieren. Bilder habe ich davon offensichtlich keine gemacht. Besonders einladend finde ich das gewählte Sitzmodell nicht, harte Polsterung und sehr steile Rückenlehne.
Dann kommt auch schon unser Railjet. Da die 1. Klasse ganz vorne ist bin ich lange vor den anderen Fahrgästen im Zug, aber dummerweise fehlen noch alle Reservierungsanzeigen. Als diese erscheinen, erweist sich die 1. Klasse als sehr gut ausgelastet und wir bereuen kurz, uns die Reservierung gespart zu haben. Erfreulicherweise bleibt aber eine eigentlich reservierte Sitzgruppe nach Abfahrt leer, die war dann in Besitz nehmen. Statt für eine Reservierung investieren wir unser Geld lieber in die Bordgastronomie.
2
[image]

Jonas teilt meine Meinung, dass die Inneneinrichtung vom Railjet weniger Charme als die des ICE hat. Auch die 1. Klasse finde ich etwas steril und im Vergleich zu der wärmeren Holzoptik im ICE nicht besonders einladend.
Auch in Österreich bleibt das Wetter trüb und regnerisch, weshalb nur ein Beweisbild von der Umleitung über die Westbahn folgt.
3
[image]

In Wien-Meidling verlassen wir den Railjet.
4
[image]

Hier sind wir auf meinen Wunsch ausgestiegen, da ich die dortige Lounge abhaken möchte. Wenn ich es jetzt noch irgendwann nach Klagenfurt schaffe, habe ich alle von der ÖBB komplett. So richtig nach Fernverkehrsbahnhof sieht es am Bahnsteig nicht aus. Wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich dort keine Lounge erwartet.
5
[image]

Nachdem dieser Programmpunkt erledigt ist, ist das Wetter leider noch genauso bescheiden, weshalb wir kurz entschlossen zur Lounge am Hbf weiterziehen. Jonas braucht schließlich einen Vergleichswert. Dort trennen wir uns auf. Während Jonas ins Hotel geht, will ich den Interrail-Reisetag noch nutzen, um noch zwei alternde Baureihen zu sammeln. Als erstes geht es mit einem 5047 auf die innere Aspangbahn.
6
[image]

Da der Zug im Berufsverkehr gut ausgelastet ist, schon bald die Sonne untergeht und die Fahrt zum ersten Zwischenhalt wegen zwei roten Signalen über 10 Minuten dauert, beschließe ich dort, dass mir das Erlebnis genügt und ich schon aussteige. Zurück am Hbf nehme ich mein zweites Vorhaben in Angriff, die Baureihe 4020. Nach einiger Wartezeit im S-Bahnhof kommt wie von Scotty korrekt prognostiziert ein Nicht-Niederflurfahrzeug, mit dem ich bis Meidling fahre.
7
[image]

8
[image]

Danach begebe ich mich auch zum Hotel. Wetterbedingt wollen wir bei der Nahrungssuche keine übermäßig weiten Kreise ziehen, werden aber zum Glück in der Nähe des Hotels in einer traditionellen Wiener Gaststube fündig. Jonas wählt klassisch das Wiener Schnitzel, während ich mich für Wildschweinschulter entscheide. Beide werden wir nicht enttäuscht.
9
[image]

10
[image]

Nach einem nächtlichen Spaziergang zu Naschmarkt und Karlskirche beenden wir den ersten Urlaubstag.

Tag 2: Wien
Heute wird ein weitgehend bahnfreier Tag mit nur einem Bild mit Bahnbezug. Zum Glück ist kein Regen mehr gemeldet. Heute Vormittag möchte ich mir einen jahrelang gehegten Wunsche erfüllen und die Schatzkammer der Wiener Hofburg mit den Throninsignien des Heiligen Römischen Reichs besichtigen. Auf dem Weg dorthin wollen wir in der Nähe unseres Hotels auf dem Naschmarkt ein Frühstück suchen und werden dort leider etwas enttäuscht. Anders als wir es von einem Markt erwarten, sind die meisten Stände noch geschlossen. An unserem Weg liegt auch das bekannte Secessionsgebäude.
11
[image]

In der Schatzkammer werden zahlreiche Kunstgegenstände, Reliquien, Juwelen und Zeremoniengewänder ausgestellt, die die Habsburger über die Jahrhunderte angesammelt haben. Nach diversen Splittern vom Heiligen Kreuz haben wir uns dann bis zu der mittelalterlichen Kaiserkrone vorgearbeitet. Ihr genaues Entstehungsjahr liegt im Dunkeln wird aber um das Jahr 1000 datiert, damals jedoch noch ohne vermutlich Bügel und Kreuz, dafür mit Perlenbommeln nach oströmischem Vorbild. Seit der Auflösung des Reichs durch Napoleon 1806 ist sie arbeitslos. Von Nürnberg nach Wien kam sie erst kurz davor zum Schutz vor Napoleon und kam nicht mehr zurück, bis auf eine kurze Unterbrechung, als ein sehr berühmter Österreicher sie 1938 Nürnberg zurückbringen ließ.
12
[image]

Zu den Reichskleinodien gehören noch weitere Gegenstände wie der Reichsapfel, -kreuz, -schwert und besonders wichtig die Heilige Lanze, mit der angeblich der Tod Christi am Kreuz festgestellt wurde. Ihre Form, die einer karolingischen Flügellanze aus dem 8.-9. Jahrhundert, spricht jedoch gegen diese Legende.
13
[image]

Der Krönungsmantel stammt ursprünglich aus Sizilien und kam mit dem Stauferkaiser Friedrich II., der auch dort König war, über die Alpen. Die dargestellten Löwen und Kamele sprechen für eine Herstellung durch arabische Handwerksmeister. Zum normannisch-staufischen Königspalast bin ich 2019 mit dem Nachtzug gefahren ( https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?030,10743796 ).
14
[image]

Nach einem Spaziergang durch den Volksgarten hinter der Hofburg, kehren wir spontan in ein Lokal mit Mittagstisch und erfreulich vielen Wiener Gästen ein. Es gibt Scholle.
15
[image]

Nach der Mittagspause wollen wir den Zentralfriedhof besichtigen, dem nach Anzahl Bestatteter größten Friedhof Europas. Für den Weg dorthin nutzen wir die S-Bahn. Der Tag bleibt also nicht komplett bahnfrei, jedoch habe ich kein Foto davon für euch. In der Nähe des Eingangs befindet sich der verwunschene jüdische Teil des Friedhofs. Wie viele Verwandte der hier Bestatteten mögen wohl im Dritten Reich ermordet worden sein?
16
[image]

Wie die meisten Besucher suchen auch wir das auffällige Grab Falcos auf.
17
[image]

Als Thermodynamiker gehört für uns das Grab Ludwig Boltzmanns, einem der Gründerväter der statistischen Thermodynamik zum Pflichtprogramm. 1906 brachte er sich an im Sommerurlaub an der Adria um. Die Gründe sind nicht ganz klar, Hauptgrund waren wohl anhaltende gesundheitliche Beschwerden. Hartnäckig hält sich aber auch die Vermutung, dass akademische Anfeindungen gegen seine Lehre der Grund waren.
Ein populäres Werk zur statistischen Thermodynamik beginnt mit folgender optimistischer Einleitung: „Ludwig Boltzmann, who spent much of his life studying statistical mechanics, died in 1906, by his own hand. Paul Ehrenfest, carrying on the work, died similarly in 1933. Now it is our turn to study statistical mechanics.” Da freut man sich doch über seine Berufswahl …
Völlig unverständlich ist für uns beide, dass bei Falco alles voller Blumen ist, aber nicht eine einzige bei einem solchen Superstar abgelegt wurde. ;-)
18
[image]

Die Ehrengräber in der Nähe Boltzmanns haben auch für Bahnfans einen großen Namen zu bieten: Carl Ritter von Ghega, der Vater der Semmeringbahn.
19
[image]ben

Dann müssen wir aber bald in die Stadt zurück, weil wir am späten Nachmittag noch mit meinen Wiener Bekannten aus dem Slowenienurlaub im Juni, die mich damals in ihrem Auto von Postojna zur Burg von Predjama mitgenommen haben, verabredet. Bei einem Spaziergang zeigen sie uns ihre Lieblingsecken der Altstadt. Nach einer Eitrigen mit den beiden an einem Würstlstand verabschieden wir uns herzlich, denn wir haben heute Abend noch einen Programmpunkt vor uns.
Auf Vorschlag von Jonas Stehplatzkarten haben wie Karten für Stehplätze bei Don Giovanni in der Oper. Dass es heute noch Stehplätze in Opern gibt, war mir neu. Die besten Plätze sind es natürlich nicht, aber dafür sehr bezahlbar. Nachdem wir den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen sind, wird das Stehen bis zur Pause ganz schön anstrengend. Nach der Pause schaffen wir es zum Glück, uns auf zwei freie Sitzplätze in der Reihe vor uns zu mogeln.
20
[image]

Auf dem Heimweg landen wir kurz vor unserem Hotel noch auf einen Absacker in einer Kneipe. Während Jonas klassisch beim Bier bleibt, probiert der Pfälzer einen frischen Sturm, bei uns als Federweißer bekannt.
21
[image]

Tag 3: Wien – Sopron – Budapest – (Braşov)
Der Fixpunkt des heutigen Reisetags ist die Abfahrt des IC Corona in Budapest Keleti um 17.35 Uhr. Jonas war zuerst etwas kritisch, warum wir diesen besonders langsamen Nachtzug nehmen sollen, wenn es doch mit dem Dacia und schnelleren gibt, der Dacia sogar ab Wien. Er ließ sich jedoch von mir überzeugen, dass ich er mir vertrauen solle. Der Ister ohne Schlaf- und Speisewagen muss nicht sein und mit dem Dacia ab Wien würden wir den guten Reisetag vom Pass erst abends benutzen.
Da wir bis dorthin noch genug Zeit haben, schlage ich vor über Sopron zu fahren. Damit kann ich eine neue Strecke befahren und Sopron klang im Reiseführer recht reizvoll. Die Fahrt beginnt am Wiener Hbf nach kleinem Frühstück in der Lounge.
22
[image]

Der RE nach Sopron wird mit einem Desiro ML der Raaberbahn betrieben und quert auf seiner gar nicht so langen Fahrt von Bratislava nach Deutschkreutz sage und schriebe drei Ländergrenzen. Den Ast nach Bratislava hatte ich mal 2022 benutzt ( https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?030,10488204 ). Die Pottendorfer Linie hat im Zuge des Ausbaus in den letzten Jahren leider viele großzügig dimensionierte Lärmschutzwände bekommen.
Bei Ebenfurth kommt uns ÖBB Cargo mit einer gemischten Doppeltraktion entgegen.
23
[image]

Bei bestem Wetter durchqueren wir die Weinlagen des Burgenlandes. Die nächsten Tage wird uns der blaue Himmel zum Glück treubleiben.
24
[image]

Mit leichter Verspätung erreichen wir Sopron.
25
[image]

Die Altstadt von Sopron ist schön, wirkt aber etwas ausgestorben. An ihrem nördlichen Ende steht der Feuerturm. Das Relief über dem Durchgang erinnert an den Verbleib der „treuesten Stadt“ Sopron bei Ungarn nach einem recht zweifelhaften Referendum 1920. Ursprünglich hätte sie als zukünftige Hauptstadt des umliegenden Burgenlandes mit diesem an Österreich fallen sollen.
26
[image]

Dieser gehört zum Stadtmuseum und kann bestiegen werden. Da wollen wir jetzt hoch.
27
[image]

Im Treppenhaus sind einige Schautafeln und Bilder zur Stadthistorie, darunter diese historische Stadtansicht aus der Frühzeit der Raaberbahn.
28
[image]

Der Zweistundentakt nach Budapest lässt uns nun Zeit für eine kleine Pause. Etwas versteckt an der Stadtmauer entdecken wir dieses hübsche Café.
29
[image]

Dann wird es Zeit zum Bahnhof zu gehen. Der wuchtige Nachkriegsbahnhof will nicht so recht zur schönen Altstadt passen. Fünf Minuten vor Abfahrtszeit unseres Zugs steht die Zuglok schon am Hausbahnsteig bereit. Von den Wägen ist jedoch noch keine Spur. Ganz auf der anderen Seite des Gleisfelds werden Reisezugwägen rangiert. Das werden doch nicht etwa unsere sein?
30
[image]

Es bleibt mir also noch genug Zeit, das Lokdenkmal zu inspizieren.
31
[image]

Dann kommen auch endlich unsere Wägen. Es wird noch einige Minuten, bis wir einstiegen dürfen, was unsere ungarischen Mitreisenden diszipliniert abwarten.
32
[image]

Mit einigen Minuten Verspätung setzt sich der IC Kekfrankos dann in Bewegung. Erstmal haben wir unser Abteil bis Györ für uns alleine. Dort füllt sich der Zug etwas stärker und auch wir bekommen Gesellschaft von einer Mitreisenden. Bei Komárom ist kurz die Donau zu sehen.
33
[image]

Fortsetzung

Bahne aus Leidenschaft, Sonntag, 12.01.2025, 17:52 (vor 337 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Aus irgendwelchen Gründen endet die IC aus Sopron heute in Kelenföld statt Keleti. Von dort fahren wir mit der S-Bahn nach Déli, bislang der der letzte mir fehlende Budapester Kopfbahnhof und zudem direkt unterhalb des Burgbergs gelegen. Keleti hätte auf Jonas aber einen besseren ersten Eindruck von Budapest gemacht als Kelenföld und Déli. Schön ist anders.
Viele Treppenstufen später können wir zusammen mit zahlreichen anderen Touristen die Aussicht von der Fischerbastei genießen.
34
[image]

So viel Zeit bleibt uns gar nicht mehr bis zur Abfahrt des Corona und so steigen wir schon bald bei der Standseilbahn wieder vom Berg herunter zur Kettenbrücke.
35
[image]

Nach der Pester Innenstadt kürzen wir den Weg zum Ostbahnhof mit der Metro ab, um noch etwas Zeit für die Lounge zu haben. Dadurch kann Jonas noch mit den rasanten Rolltreppen der hiesigen Metro Bekanntschaft machen. Am Bahnhof stellt er dann positiv überrascht fest, dass er ganz anders als Déli aussieht
36
[image]

Allein schon, um nochmal eine stehende Toilette benutzen zu können und unsere Wasserflaschen aufzufüllen, statten wir am Bahnhof Keleti der MAV-Lounge einen Besuch ab. Zu einem Sandwich als Vorspeise sagen wir da auch nicht nein.
37
[image]

Jetzt aber schnell zum Bahnsteig, bevor der Corona noch ohne uns losfährt. Direkt am Zugende wartet unser Schlafwagen auf Jonas, der gespannt auf seine erste Nachtzugfahrt ist.
38
[image]

Während Jonas sich im Abteil einrichtet nutze ich die Position unseres Wagens, um die Abfahrt am Zugende zu beobachten. Ich lasse einfach mal ein paar Stimmungsbilder von der Ausfahrt im Sonnenuntergang folgen. Sie gefielen mir einfach zu gut, um nur eins auszuwählen.
39
[image]

40
[image]

41
[image]

42
[image]

43
[image]

Immer rein in die gute Stube. Dieses Görlitzer Schlafwagenabteil wird uns während der nächsten 16 Stunden beherbergen.
44
[image]

Jonas möchte nach oben, ist aber zuerst noch etwas kritisch über das Risiko im oberen Bett, seitlich runterzufallen oder durch das Übersetzfenster mit den Füßen voraus rauszufliegen. Die Höhe des oberen Betts passt tatsächlich genau zur Fensteröffnung und da Jonas etwas größer ist als ich, kann er tatsächlich seine Fußspitzen durchs Fenster strecken. Ich beruhige ihn, dass wir das Fenster zur Nacht schließen werden, und kann ihm den seitlichen Sicherungsgurt aufspannen.
Mit einem Bild Richtung Zugspitze versuche ich mich auch noch, was aber wegen weniger werdendem Licht nicht mehr so gut gelingt.
45
[image]

Nach dem Snack in der Lounge haben wir es nicht so eilig, ins Bordrestaurant zu gehen, zumal der Abend noch lang genug sein wird. Gegen 19 Uhr machen wir uns dann aber doch auf den Weg und starten passend zu unserem Vormittagsprogramm mit einer Runde Soproni.
46
[image]

Jonas wählt klassisch das Rindergulasch, ich probiere mal das Schnitzel aus. Passend zu unserer Fahrt im IC Kékfrankos heute Mittag wählen wir zum Essen eine Flasche Kékfrankos, zu Deutsch Blaufränkisch, aus Sopron. Das wäre von der MAV doch nicht nötig gewesen, die Getränkekarte passend zu unserem heutigen Vormittag zu gestalten. ;-)
47
[image]

Während dem Grenzaufenthalt in Valea lui Mihai wechseln wir dann in unser Abteil zu rücken und machen uns bettfertig. Während ich das Finanzielle im Bordrestaurant regle, nutzt Jonas den Aufenthalt für eine Raucherpause mit dem Bahnpersonal und ist von dem entspannten Betriebsablauf durchaus angetan.
48
[image]

Von Valea lui Miahai fährt der Corona aktuell baustellenbedingt über Carei und Zalau nach Dej. Bei meiner dritten Fahrt im Corona ist das der dritte verschiedene Laufweg, nach der ersten Fahrt über Valea lui Mihai und Oradea und der zweiten Mitfahrt über den Regellaufweg über Biharkeresztes und Oradea. Gesehen haben wir natürlich von allen drei wenig. Umso mehr spüren wir die Fahrt über Zalau. Es dröhnt im Zug, es wackelt, er knallt in kapitale Schienenstöße. Das nenne ich Bahn mit allen Sinnen.
Unser Morgen im Corona und Jonas‘ erste Erlebnisse in Rumänien erwarten euch dann im nächsten Teil.

Eitrigen?

Tobs, Region Köln/Bonn, Donnerstag, 16.01.2025, 15:31 (vor 333 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Salut Eric,

wie immer ein schöner Bericht, zumal mir das mit Referendum um Sopron/Ödenburg neu ist. Das Café Zwinger scheint ja ein schöner Beleg für diese kulturelle Vielfalt der Stadt zu sein.

Nach einer Eitrigen mit den beiden an einem Würstlstand verabschieden wir uns herzlich, denn wir haben heute Abend noch einen Programmpunkt vor uns.

Eitrigen? Klingt für mich nach Eierlikör, passt aber wohl eher weniger zur Wurst. (Bin von beidem kein allzu großer Fan, mag mich also irren.) Bitte um Aufklärung, Danke. -;)

Mitunter hilft Google auch

Garfield_1905, Donnerstag, 16.01.2025, 17:17 (vor 333 Tagen) @ Tobs

Guckst Du hier

Danke; btw., gegoogelt habe ich (erfolgfrei) -;)

Tobs, Region Köln/Bonn, Freitag, 17.01.2025, 16:32 (vor 332 Tagen) @ Garfield_1905

- kein Text -

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum