Altes, Neues & Endliches zw. Bodensee und Inn | 1/2 m 40 B (Reiseberichte)
Hallo zusammen,
auch in diesem Jahr möchte ich Euch auf eine vorweihnachtliche Rundreise mitnehmen. Nachdem wir im letzten Jahr zwischen Arlberg und Südtirol unterwegs waren, haben wir diesmal eine nördlichere Tour geplant. Die erstklassige Reise fand am Freitag und Samstag des dritten Advents statt, im Fokus standen dabei Altes, Neues und Vergängliches rund um den Fahrplanwechsel und im Hinblick auf anstehende Veränderungen.
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Am ersten Reisetag fahren wir von Allensbach am Bodensee über Stuttgart, Nürnberg und München nach Innsbruck, am zweiten Tag reisen wir über die Arlbergstrecke zurück an den Bodensee und erkunden dabei St. Anton am Arlberg, Bludenz sowie weihnachtliche Attraktionen am Bodensee.
Tag 1: Allensbach – Singen – Stuttgart – München - Innsbruck
Wir starten die Tour am frühen bzw. sehr frühen Morgen, um 5:27 Uhr geht es bereits in Allensbach los. Wahrscheinlich werdet Ihr Euch nun fragen, warum wir die Frühverbindung gewählt haben und ob es nicht kürzere Wege nach Innsbruck gegeben hätte. Nun, die Route ist mit bedacht gewählt, wir haben am Nachmittag und Abend einiges vor in Innsbruck – und so groß ist der Umweg gar nicht, jedenfalls bekomme ich zu meiner Überraschung die komplette Strecke auf ein Ticket.
Wir fahren nun also mit einem Zug der Schwarzwaldbahn nach Singen. Für Streckenbilder ist es noch zu dunkel.
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In Singen wechseln wir auf einen IC 2 zur Fahrt nach Stuttgart. Und hier sind wir nun schon beim ersten „vergänglichen“ Punkt. Denn die sechsteiligen Stadler-KISS sollen ihr Gastspiel auf der Gäubahn im Juni 2025 beenden, dann wird die Baureihe 147 den Verkehr zwischen Zürich und Stuttgart übernehmen. Insofern ist das für mich heute vielleicht schon eine vorgezogene Abschiedsfahrt. Während der Fahrt auf der Panoramabahn wird es über den Dächern von Stuttgart langsam hell.
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Von Stuttgart geht es nun weiter nach Nürnberg, hier treffen wir auf die Bombardier-Variante des IC 2. Ich hoffe, dass dies keine Abschiedsfahrt wird, tauchte die IC-Linie 61 doch im Sommer auf einer internen Streichliste der Deutschen Bahn auf. An unserem Reisetag ist die Auslastung jedenfalls hoch.
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Ich mag eigentlich die Strecke über Remsbahn, Jagstbahn und durch Mittelfranken; bei dem dauergrauen Wetter wirkt die Landschaft heute aber eher trist. Auf dem übernächsten Bild sehen wir Kloster Sulz bei Dombühl.
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Der Intercity sammelt einige Verspätungsminuten an, das ist uns aber egal, wir haben in Nürnberg ausreichend Puffer eingebaut. Und so haben wir auch noch Zeit für einen Blick auf den Weihnachtsbaum in der Längshalle des Hauptbahnhofs.
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Spätestens beim nächsten Bild wird wahrscheinlich klar, warum wir die Route über Nürnberg gewählt haben. Aufgeschreckt durch die Meldung, dass zum Fahrplan- oder Jahreswechsel die Škoda-Züge abgestellt werden, galt es, die Doppelstockwendezüge des München-Nürnberg-Express in die Tour einzubauen. Die Züge gelten als pannenanfällig – aber wir haben Glück, unser Zug verkehrt planmäßig.
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Der München-Nürnberg-Express befährt die Schnellfahrstrecke Nürnberg-Ingolstadt, die zweistündliche Verbindung war die erste Regionalverbindung, die mit mehr als 180 km/h verkehrt. Die nachfolgenden Bilder entstanden im Altmühltal und bei der Querung des namengebenden Flusses. Bei der weiteren Fahrt durch die Hallertau regnet es, daher verzichte ich auf weitere Bilder.
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Nach der Ankunft im Hauptbahnhof München werfen wir noch einen Blick auf den Steuerwagen „Emma“, dann wechseln wir an das andere Ende der Bahnhofshalle…
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…wo bald der Railjet nach Bologna bereitgestellt wird. Nun steht unsere Premierenfahrt mit einem Railjet der zweiten Generation an. Wir fahren mit dem Zug bis Innsbruck.
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Damit habe ich ja nun gar nicht mehr gerechnet: im Unterinntal gibt es blauen Himmel und Sonnenstrahlen, die umliegenden Berggipfel sind schneebedeckt. Auf dem übernächsten Bild sehen wir Schloss Tratzberg auf einem Felsrücken über dem Inntal.
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Mit Apfelstrudel und einem Verlängerten aus dem Bordrestaurant sind wir nun auch kulinarisch in Österreich angekommen.
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Das letzte Bild aus dem Zugfenster entsteht bei der Querung des Inns im Stadtgebiet von Innsbruck. Der Blick geht zum Gebirgszug der Nordkette, oben auf dem Hochplateau liegt die Hungerburg, dieser Stadtteil und die Bahn dorthin werden später noch eines unserer Ziele sein.
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Ich bin positiv überrascht, pünktlich in Innsbruck anzukommen. Bei vier Umstiegen und pannenanfälligen Zügen in der Reiseplanung hatte ich fast schon mit einer späteren Ankunft kalkuliert. Wir bringen das Gepäck ins Hotel und machen eine kleine Pause, denn die nächsten Programmpunkte sind bei Dunkelheit stimmungsvoller.
Nach Sonnenuntergang machen wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof, diesmal ist der Bahnhofsvorplatz aber unser Ziel. Denn von dort fährt die…
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…Innsbrucker Christkindlbahn! In der Adventszeit dreht der historische Triebwagen 19 mit einem Beiwagen freitags und samstags am Nachmittag seine Runden durch die Altstadt.
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Der Triebwagen wurde 1907 für die Albisgütlibahn in Zürich gebaut und 1954 von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben übernommen. 1969 wurde er erstmals als Weihnachtsbahn mit entsprechender Dekoration und Beleuchtung eingesetzt. Der Triebwagen ist heute den Tiroler MuseumsBahnen überlassen.
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Die Rundfahrt durch die weihnachtlich beleuchtete Innenstadt Innsbrucks dauert gut 20 Minuten und ist sogar kostenlos. Ein- und Ausstieg ist an den Haltestellen unterwegs möglich, aber wir drehen natürlich eine komplette Runde.
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Anschließend machen wir uns auf den Weg durch die Maria-Theresien-Straße zum Weihnachtsmarkt in der Altstadt zu Füßen des Stadtturms.
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Einen Programmpunkt haben wir aber noch vor uns, denn wir wollen jetzt hinauf auf die Hungerburg. Am Rande der Altstadt liegt die futuristisch gestaltete Talstation der Hungerburgbahn. Die Endstation der Standseilbahn liegt unter der Erde.
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Die heutige Hungerburgbahn wurde 2007 eröffnet, sie ersetzte eine kürzere Standseilbahn. Es gibt zwei Fahrgastkabinen, die jeweils 130 Personen fassen. Die Bahn soll zwar auch dem ÖPNV dienen, die touristische Nutzung überwiegt jedoch. Jetzt am Abend hält sich der Fahrgastandrang sehr in Grenzen.
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Die Strecke führt zunächst durch einen Tunnel bis zur ersten Zwischenstation, anschließend verläuft sie über eine Schrägseilstahlbrücke geschwungen über den Inn und schließlich durch einen weiteren Tunnel zur Bergstation.
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Hier oben bei der Bergstation gibt es einen Panorama-Weihnachtsmarkt. Der Ausblick über die beleuchtete Stadt ist auf jeden Fall ein Highlight. Die Höhendifferenz zwischen Berg- und Talstation beträgt knapp 300 Meter.
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Schließlich fahren wir wieder hinab in die Stadt. Die Hungerburgbahn ist 1.800 Meter lang, die Fahrzeit beträgt etwa sechs Minuten. Im oberen Teil verläuft die Bahn recht steil, die Fahrgastabteile sind deshalb einzeln aufgehängt und passen sich aktiv an die Neigung an.
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Den Abend lassen wir in der Altstadt von Innsbruck ausklingen, die letzten Bilder zeigen den Christkindlmarkt vor der Kulisse des Goldenen Dachls sowie den Dom zu St. Jakob.
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Und damit sind wir am Ende des ersten Reisetags angelangt. Voraussichtlich morgen folgt der zweite Teil, dann werden wir den höchstgelegenen ICE-Bahnhof besuchen, eine kurze Abschiedsfahrt unternehmen, einem Bundesbahn-Veteranen begegnen und nochmals etwas Weihnachtsstimmung einfangen.
Ich wünsche ein frohes Weihnachtsfest.
Tobias
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