Mit RHB, GTW, VT 2E & WFB durch vier Bundesländer 4/4 57 B. (Reiseberichte)

TD, Mittwoch, 11.12.2024, 17:51 (vor 373 Tagen)

Hallo zusammen,

willkommen zum vierten und letzten Teil unserer kreuz- und quer-Tour durch vier Bundesländer. Im letzten Teil hatten wir eine Runde durch Hessen gedreht und Taunusbahn sowie Lahn-Kinzig-Bahn erkundet.

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Heute steht die Rückfahrt von Frankfurt nach Hause an den Bodensee auf dem Programm. Allerdings wählen wir nicht den direkten Weg – das wäre ja langweilig! Stattdessen haben wir heute die Madonnenlandbahn auf der Agenda.


Tag 4: Frankfurt – Aschaffenburg – Miltenberg – Walldürn – Sekach – Mosbach-Neckarelz – Bad Friedrichshall – Stuttgart – Singen - Allensbach

Wir starten am Frankfurter Hauptbahnhof in den Tag. Auch die heutige Etappe wird – wie die vorangegangenen Tage – sehr nahverkehrslastig, als Ausnahme legen wir die erste Teilstrecke im ICE zurück.

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Der erste Reiseabschnitt mit dem ICE 3 ist unspektakulär, wir fahren knapp 30 Minuten durch das Rhein-Main-Gebiet von Frankfurt nach Aschaffenburg.

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In Aschaffenburg wechseln wir auf einen Desiro der Westfrankenbahn, unser erstes Ziel ist Miltenberg. Im Zug hängt ein neuer Touchscreen im Testbetrieb.

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Gut 36 Kilometer fahren wir auf der Maintalbahn nach Süden, die Strecke verläuft abschnittsweise in Sichtweite zum Main. Bei Erlenbach queren wir den Fluss das erste Mal, kurz vor Miltenberg wechselt die Strecke erneut das Ufer.

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Entlang des Mains gibt es viele nette Orte, dazu soll auch Miltenberg gehören. Für einen Zwischenstopp hatte es hier bisher nicht gereicht, das soll sich heute ändern. Das markante Torhaus an der Mainbrücke ist jedenfalls ein vielversprechender Auftakt.

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Doch zunächst nochmals einige Schritte zurück auf die Mainbrücke, von hier gibt es einen schönen Blick über die Altstadt mit der St. Jakobus-Kirche und der Mildenburg.

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Unseren Rundgang durch die mittelalterliche Altstadt beginnen wir in der Hauptstraße mit dem Alten Rathaus und von dort…

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…weiter zum Marktplatz mit Brunnen und viel Fachwerk. Durch den Torbogen links der Bildmitte…

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…geht es hinauf zur Mildenburg. Von dort blicken wir flussaufwärts zur Mainbrücke, der Bahnhof liegt in Verlängerung der Brücke hinter dem linken Bildrand.

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Hätte ich mich besser auf den Besuch in Miltenberg vorbereitet, so hätte ich mich vor Ort nach dem ehemaligen Hauptbahnhof umgesehen. Bis 1977 gab es einen stadtnahen Kopfbahnhof, der jedoch für den Betrieb hinderlich war und daher durch einen Durchgangsbahnhof nördlich des Mains ersetzt wurde. Das Empfangsgebäude des früheren Bahnhofs ist noch vorhanden, nur habe ich davon halt kein Bild. Stattdessen sehen wir nun den heutigen Bahnhof, vor der Aufwertung zum Bahnhof war hier ein Haltepunkt.

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Wir sind hier im Revier der Westfrankenbahn, große Überraschungen beim Fahrzeugeinsatz sind daher nicht zu erwarten, auch die Regionalbahn nach Walldürn ist ein Desiro. Wir befahren nun die sogenannte Madonnenlandbahn von Miltenberg über Walldürn nach Seckach.

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Wir fahren zurück über den Main, auf der anderen Mainseite zweigt die Madonnenlandbahn nach Süden ab. Der Name der Bahnstrecke leitet sich von dem Landstrich Madonnenland ab, der sich zwischen Odenwald und Taubertal erstreckt. Die Bezeichnung geht zurück auf die zahlreichen Bildstöcke, Mariendarstellungen und Mariensäulen in der Region.

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Die Strecke führt entlang des Tals der Mud durch den Odenwald. Beim nächsten Bild fahren wir durch den Ort Schneeberg in Unterfranken, dies ist der letzte Ort auf dem bayerischen Abschnitt der Madonnenlandbahn. Kurz darauf sind wir in Baden-Württemberg.

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Landschaftlich ganz nett geht es weiter durch die Mittelgebirgslandschaft des Odenwalds, die Strecke führt jetzt durch das Marsbachtal. Die Strecke gewinnt ständig an Höhe, Walldürn liegt rund 280 Meter höher als Miltenberg.

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Walldürn ist ein bekannter Wallfahrtsort, eines der Wahrzeichen ist die Wallfahrtsbasilika St. Georg. Das beste Bild der Kirche gelingt mir aus dem fahrenden Zug, nachher im Ort selbst ist es mit Bildern der Kirche aufgrund der dichten Bebauung schwieriger.

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Wir legen in Walldürn einen Zwischenstopp ein, wir beginnen den Stadtrundgang beim historischen Rathaus. Der prächtige Fachwerkbau dient seit 1448 ununterbrochen als Amtssitz der Bürgermeister, es gilt als ältestes intaktes Rathaus in Deutschland.

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Am Fuß der Wallfahrtsbasilika steht eines der wenigen bürgerlichen Steingebäude der Region aus dem späten 16. Jahrhundert, das Haus zum Güldenen Engel wurde 1598 erbaut, heute ist dort ein Museum untergebracht.

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In Walldürn gab es früher ein Wasserschloss, die Gräben sind jedoch längst zugeschüttet, hier residiert jetzt die Stadtverwaltung.

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Der Bahnhof von Walldürn liegt gut 10-15 Fußminuten abseits des historischen Zentrums. Er wurde 1887 eröffnet, von 1911 bis 1999 war er ein Trennungsbahnhof, zu jener Zeit gab es noch eine Nebenbahn nach Hardheim.

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Für uns geht es nun weiter nach Seckach. Schade, ein bisschen Abwechslung wäre schön gewesen, aber wir treffen wieder auf einen roten Desiro. Im Hintergrund ist ein Fahrzeug im bwegt-Design zu erkennen, ein blaues Exemplar im bayerischen Landesdesign wäre auch nicht schlecht gewesen. Beim genaueren Hinsehen wird klar: das ist nicht nur irgendein roter Desiro, sondern dasselbe Fahrzeug, mit dem wir vorhin von Miltenberg nach Walldürn gefahren waren.

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Der Scheitelpunkt der Madonnenlandbahn liegt in Walldürn, nun geht es auf dem Südabschnitt wieder abwärts. Der badische Teil der Strecke wurde zwischen 1887 und 1899 von den Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen von Seckach ausgehend erbaut, während die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen bereits 1880 ihren Abschnitt fertiggestellt hatten. Die Kilometrierung wechselt noch heute an der Landesgrenze.

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Die Strecke führt entlang des Übergangs zwischen dem Odenwald und der Gäulandschaft des Baulands. Beim nächsten Bild fahren wir durch Bödigheim. Die Madonnenlandbahn von Miltenberg nach Seckach ist insgesamt nur knapp 43 Kilometer lang, die schnellste Verbindung, die ich gefunden habe, liegt bei 1 Stunde 14 Minuten für die Gesamtstrecke, wobei viele Verbindungen einen längeren Aufenthalt in Walldürn haben.

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In Seckach endet die gemütliche Landpartie, die Madonnenlandbahn trifft hier auf die Bahnstrecke von Neckarelz nach Osterburken. Der Bahnhof verfügt über ein imposantes Empfangsgebäude.

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Seckach ist eine 4.000-Einwohner-Gemeinde in der Rhein-Neckar-Region, diesen Ort hätte ich wahrscheinlich nicht unbedingt als Zwischenstation ausgewählt, die Ortserkundung ist eher dem Fahrplan geschuldet.

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Von der Straße aus wirkt das Empfangsgebäude gleich noch größer. Zum Zeitpunkt der Reise wendet die S 2 baustellenbedingt in Seckach. Damit ist uns auch die Entscheidung abgenommen, auf welcher Route wir weiter Richtung Bodensee fahren. Es geht mit der S 2 durch das Elztal nach Mosbach-Neckarelz.

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Am Bahnhof Mosbach-Neckarelz steht der nächste Umstieg an. Hier trifft die Bahnstrecke aus Seckach auf die Neckartalbahn.
Mit der S 41 fahren wir nach Bad Friedrichshall, diese Linie wird von der AVG betrieben.

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Auf der Neckartalbahn ist der Name Programm, bei Haßmersheim führt die Strecke parallel zum Flussufer. Beim übernächsten Bild sehen wir am gegenüberliegenden Neckarufer die Ruine von Burg Ehrenberg, eine Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert.

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Nach knapp 20 Minuten wechseln wir den Zug, ab Bad Friedrichshall bringt uns ein Talent von Abellio/SWEG nach Stuttgart. Wir sind nun auf der Frankenbahn unterwegs, diese Strecke folgt weiterhin dem Neckar. In Heilbronn queren wir erst den Altneckar, wenig später den Neckarkanal.

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Von Stuttgart aus geht es schließlich auf der Gäubahn weiter nach Süden, zur Fahrt nach Singen steht ein IC 2 bereit. Auf der Panoramabahn führt die Strecke aus dem Stuttgarter Talkessel.

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Weithin sichtbar kündigt die Stiftskirche St. Marien die Stadt Herrenberg an. Im weiteren Verlauf treffen wir wieder auf den Neckar, bei Oberndorf präsentiert sich der Oberlauf noch als kleines Flüsschen.

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Mit der repräsentativen Häuserzeile der historischen Altstadt von Engen ist der Hegau erreicht, nun ist es nicht mehr weit bis Singen.

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Die letzte Etappe der Tour legen wir mit einem Flirt-Triebzug der SBB zurück, der als seehas zwischen Engen und Konstanz pendelt. Beim letzten Bild sind wir wieder am Bodenseeufer angelegt.

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Ja, und damit sind wir auch am Ende dieses kleinen Reiseberichts angekommen. Vielen Dank für das Interesse und fürs Mitkommen.


Viele Grüße

Tobias


PS: Meine früheren Bahnreiseberichte gibt’s unter www.bahnreiseberichte.de.

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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