Mit RHB, GTW, VT 2E & WFB durch vier Bundesländer 1/4 43 B. (Reiseberichte)

TD, Samstag, 30.11.2024, 16:20 (vor 381 Tagen)

Hallo zusammen,

nachdem ich zuletzt einen kürzeren Reisebericht mit Wasserstoffzug und Biberbahn eingestellt hatte, krame ich jetzt weitere ältere Bilder aus der Südhälfte Deutschlands hervor. Wir bewegen uns dabei zwischen Pfalz, Hessen und Odenwald. Die eigentliche Tour war im Mai 2022, um einig Bilder zu ergänzen, war ich im Juni 2023 nochmals unterwegs. Im Fokus standen die Rhein-Haardtbahn, die Lahntalbahn, die GTW der Hessischen Landesbahn, die VT 2E im Taunus sowie die Madonnenlandbahn.

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Am ersten Reisetag fahren wir vom Bodensee durch den Schwarzwald nach Mannheim zur Rhein-Haardtbahn, durch die Pfalz an den Rhein und von Koblenz über Lahntalbahn und Vogelsbergbahn nach Fulda. Am zweiten Reisetag widmen wir uns Taunusbahn und Lahn-Kinzig-Bahn. Am dritten Reisetag wählen wir für die Rückfahrt von Frankfurt eine Variante entlang des Mains nach Miltenberg und durch den Odenwald an den Neckar.

Den ersten Reisetag teile ich in zwei Teile, so dass sich insgesamt vier Berichtsteile ergeben. Aber nun los!


Tag 1: Allensbach – Offenburg – Mannheim – Bad Dürkheim – Freinsheim – Monsheim – Bingen - Koblenz – Bad Ems – Limburg – Fulda

Wir starten in Allensbach am Bodensee, ein Zug der Schwarzwaldbahn bringt uns nach Offenburg. Die Strecke ist immer wieder schön, wir fahren zunächst entlang des Untersees nach Radolfzell, dann weiter durch den Hegau.

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Im Hornberg geht der Blick über die Dächer des Schwarzwaldstädtchens hinauf zum Schlossturm auf dem Burgberg. Dann führt die Strecke hinab ins Gutachtal und schließlich entlang der Kinzig nach Offenburg.

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In Offenburg wechseln wir auf den Fernverkehr, mit einem ICE 4 fahren wir durch die Oberrheinebene nach Mannheim.

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Nun wird es für mich interessant, denn die Variante auf Meterspurgleisen von Mannheim nach Bad Dürkheim zu reisen, ist neu für mich. Die eigentliche Rhein-Haardtbahn beginnt erst in Oggersheim, sie ist aber verknüpft mit der Straßenbahn von Mannheim und Ludwigshafen, so dass es durchgehende Verbindungen vom Mannheimer Bahnhofsvorplatz in die Pfalz gibt. Die Linie 9 wird von der Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) betrieben.

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Auf Straßenbahngleisen geht es über den Rhein, der hier Landesgrenze ist. Das rechte Rheinufer gehört zu Baden-Württemberg, das linke zu Rheinland-Pfalz.

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Weiter führt die Fahrt durch die Straßen von Ludwigshafen in den Stadtteil Oggersheim, dann geht es hinaus ins Grüne auf die Überlandstrecke. Die Strecke wurde 1913 als elektrisch betriebene Schmalspurbahn von der Rhein-Haardtbahn (RHB) eröffnet. Da auf der Strecke Einrichtungsfahrzeuge eingesetzt werden, kann ich einige rückwärtige Streckenbilder einbauen.

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Die anfangs eingleisige Trasse stieß bald an Kapazitätsgrenzen, neben dem Pendlerverkehr zu den industriellen Arbeitsplätzen in der Stadt entwickelte sich auch ein Ausflugsverkehr an den Wochenenden. Mittlerweile ist die Strecke in mehreren Bereichen zweigleisig. Bis 1959 gab es auf der Strecke auch Güterverkehr.

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Ganz nett ist die Fahrt durch Ellerstadt. Die Strecke führt hier geradezu idyllisch eingleisig mitten durch das Weinbaudorf. Die weitere Strecke verläuft durch die Weinbaugebiete der Vorderpfalz. Auch wenn der Charakter der Strecke an eine Straßenbahn erinnert, handelt es sich rechtlich doch um eine Eisenbahn.

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Am Ortsrand von Bad Dürkheim befindet sich der historische Betriebshof. An den Gebäuden prangt die Bezeichnung Rhein-Haardtbahn, operativer Betrieb und Infrastruktur werden mittlerweile vom rnv betreut. Die Haardt ist der Mittelgebirgszug am Ostrand des Pfälzerwalds, an dessen Rand auch Bad Dürkheim liegt.

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Wenig später gerät eine der Sehenswürdigkeiten von Bad Dürkheim in das Blickfeld der Fahrgäste, nämlich das Gradierwerk. Den Bau werden wir nachher aus der Nähe anschauen. Das letzte Streckenbild zeigt die eingleisige Streckenführung am Rathaus von Bad Dürkheim.

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Bad Dürkheim ist eine Wein- und Kurstadt in der Pfalz mit einer kleinen aber schmucken Altstadt. Unsere Erkundungstour führt uns vom Stadtplatz über den Römerplatz zur Schlosskirche aus dem 13. Jahrhundert.

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Anschließend folgen wir der Isenach durch den Kurpark zum Gradierwerk. Der Gradierbau ist einer der längsten in Deutschland, er wurde 1847 zur Eröffnung des Solbades von Bad Dürkheim erbaut. Die Salzgewinnung wurde schon 1867 eingestellt, heute dient die Saline mit ihrer salzhaltigen Luft Gesundheit und Wohlbefinden.

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Nun aber zurück zum Bahnhof. Der Kopfbahnhof liegt an der Pfälzischen Nordbahn von Neustadt nach Monsheim. Auf dem Bahnhofsplatz befindet sich die Wendeschleife der Rhein-Haardtbahn. Ursprünglich gab es in Bad Dürkheim den Wunsch einer direkten Eisenbahnverbindung nach Ludwigshafen, die Meterspurbahn war nur zweite Wahl.

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Wir setzen die Tour nun auf Normalspurgleisen fort, mit einem LINT fahren wir ein kurzes Teilstück auf der Pfälzischen Nordbahn bis nach Freinsheim. Während der Fahrt schweift der Blick über die Vorderpfalz bis zum Weilerskopf mit seinem Fernmeldeturm.

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Nach gut sechs Kilometern heißt es schon Umsteigen. Mit dem nächsten LINT geht es weiter nach Monsheim. Diese Strecke kenne ich zwar schon, die Fahrt ist aber trotzdem wieder schön. Wer etwas Zeit mitbringt und landschaftlich schöne Routen abseits der Hauptstrecken sucht, dem sei die Fahrt entlang der Weinstraße und durch das Rheinhessische Tafel- und Hügelland empfohlen.

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In Monsheim trifft die Pfälzischen Nordbahn auf die Rheinhessenbahn von Worms nach Bingen sowie auf die Zellertalbahn. Der Knotenbahnhof verfügt über ein schmuckes Empfangsgebäude aus dem Jahr 1885.
Die Fahrzeugvielfalt in dieser Ecke ist allerdings bescheiden, auch für die Weiterfahrt nach Bingen rollt wieder ein LINT von DB Regio an den Bahnsteig. Weiter geht die Fahrt durch die Weinbaugebiete in Rheinhessen.

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Die Züge der RB 35 enden in Bingen Stadt. Zu Fuß geht es nun über die Nahe zum Hauptbahnhof. Von dort fahren wir mit dem RE 2 nach Koblenz. Auf der Linie verkehren Flirt 3-Triebzüge des SÜWEX.

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Gut, die Strecke durch das Mittelrheintal ist nun sicher kein Geheimtipp – aber immer wieder schön!

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An dieser Stelle machen wir nun einen Schnitt. In den nächsten Tagen folgt Teil 2 mit der Fortsetzung ab Koblenz.


Viele Grüße und einen schönen ersten Advent


Tobias

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/

Ein schöner Anfang!

462 001, Taunus, Sonntag, 01.12.2024, 12:31 (vor 380 Tagen) @ TD

Hallo Tobi,

Da freue ich mich schon sehr auf die nächsten Teile - Besonders da du quasi vor meiner Haustür unterwegs warst:)

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Stand: 23.11.2025

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