Im Schlafwagen an die Adria – oder auch nicht (3/6) (Reiseberichte)
Am Ende des letzten Teil ist der Istra im Bahnhof Vodnjan eingefahren, der mich von Istrien zurück nach Slowenien bringen wird: https://www.ice-treff.de/index.php?id=706830
Mit mir sitzen 5 Fahrgäste im Zug, über die Grenze werden eine ältere Frau und ich dann noch zu zweit im Zug sitzen. Freitagabends fährt vermutlich kaum jemand vom Meer zurück Sonntags am Ende des Wochenendes wären es hoffentlich mehr gewesen. Mit der heutigen Auslastung kann die Verbindung nicht überleben.
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Kurz nach Abfahrt befürchte ich, dass die slowenische Bahn dort weitermacht, wo die kroatische aufgehört hat. Wir bleiben erstmal auf offener Strecke stehen und der Triebfahrzeugführer läuft kopfschüttelnd zum Motorwagen. Ein kroatischer Mitreisender erfährt von ihm, dass der Motor Probleme macht, was er mir dann mit Händen und Füßen weitergibt. Nach wenigen Minuten geht es aber zum Glück weiter und die restliche Fahrt bleibt störungsfrei.
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In Kanfanar kreuzt der Končar.
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Für Signalfreunde gier noch ein Vorsignal:
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Hier kurz vor Pazin bin ich schon in dem Abschnitt, wo vorgestern leider SEV war. Heute scheint kein SEV mehr zu sein, da wir meinem Schweden von vorhin noch nicht begegnet sind. Vielen Bächen und Gräben entlang der sieht man den starken Niederschlag der letzten Tage an und an einigen Stellen bin ich froh, dass der Betrieb noch nicht eingestellt wurde.
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Kurz vor Lupoglav werden in einem Einschnitt Hangsicherungsarbeiten durchgeführt. Vielleicht waren diese der Grund für den SEV vorgestern. Auf der anderen Seite steht ein Bagger, der kurz vor 8 Uhr aber schon Feierabend hat.
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Schon länger ist das Učka-Gebirge zu sehen, durch das ich vorgestern nach Istrien gekommen bin.
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In Lupoglav wird mein Schwede von vorhin gekreuzt.
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In Buzet oder anderswo unterwegs muss dieser noch einen zweiten Zugteil ohne Graffiti aber dafür mit Werbebeklebung für Urlaub mit Rad und Bahn auf Istrien angehängt bekommen haben. Diesen hatte ich am Mittwoch auf der Hinfahrt in Kanfanar abgestellt gesehen und deshalb hatte ich ihn auch vorhin in Pula erwartet. Damit dürfte ich nun das komplette Rollmetarial von HZPP auf Istrien im Einsatz gesehen haben.
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War die Landschaft bis jetzt schon gefällig, wird sie jetzt vor dem Grenzbahnhof Buzet absolut atemberaubend. Hier sind wir noch auf dem Talboden aber unmerklich gewinnt die Strecke an Höhe, bis sich dann plötzlich ein Blick über die komplette Ebene um Buzet freigibt.
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Nach dem Bahnhof Buzet, wo das Personal wechselt, führt die Strecke durch eine Felswand.
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Dort unten ist der namensgebende Ort Buzet zu sehen, der durch seinen Bahnhof nicht sehr zentral erschlossen wird. ;-)
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In Slowenien wird es langsam dunkel. Statt Felsen ist hier für einige Zeit das Meer bei Koper zu sehen.
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Hier fädelt die Koperrampe ein. Die habe ich in drei Tagen geplant.
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Endstation in Divača und Umstieg auf einen Flirt 4 aus Koper.
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Mit den neuen Flirt der SŽ werde ich in den nächsten Tagen noch öfter fahren, auf elektrifizierten Strecken sogar ausschließlich. Gegen halb 10 bin ich endlich in Postojna angekommen und kann kurz vor 22 Uhr im Hostel einchecken. Den Ort und die Höhle werde ich in den kommenden Tagen erkunden.
Tag 4: Höhle von Postojna und Höhlenburg Predjama
Zuerst wollte ich schreiben, dass heute ein bahnfreier Tag wird, zu Unrecht. Mein Hostel gehört eigentlich zu einem Internat. Außerhalb der Sommerferien gibt es nur wenige Gästezimmer, der Rest ist von Schülern bewohnt. In den Sommerferien werden dann alle Zimmer an Gäste vermietet. Spannendes Konzept, das ich so noch nicht kannte. Für einen geringen Aufpreis hatte ich mir ein Einzelzimmer gegönnt. Ruhig und sauber war es, aber sonderlich bequem war das Bett nicht und so bin ich relativ zeitig wach. Somit bin ich trotz Umweg zum Bäcker überpünktlich zur ersten Führung des Tages durch den örtlichen Besuchermagneten: die Höhle.
Laut einem anderen Gast meines Hostels hat es hier gestern den ganzen Tag geregnet. Das sieht man dem Fluss Pivka, der durch die Höhle fließt an.
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In das riesige Höhlensystem fahren die Besucher mit einer Grubenbahn mit Akkulokomotiven ein. Das ist zwar nicht die erste Höhle, in die ich mit einer Grubenbahn fahre, aber die Dimensionen der Höhe und die Fahrt zwischen Tropfsteinen durch, ist sehr besonders.
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Der Tourismus in der Höhle steht in engem Zusammenhang mit der österreichischen Südbahn. Die Höhle waren schon seit Jahrhunderten bekannt und wurde seit Beginn des 19. Jh. erschlossen. Mit der Fertigstellung der Südbahn 1857und der dadurch verkehrsgünstigen Lage auf dem Weg von Wien nach Triest nahm der Tourismus dann aber neue Größenordnungen an. 1872 folgte dann die Errichtung der Höhlenbahn, zuerst noch muskelbetrieben durch die Höhlenführer, ab 1914 mit Lokomotiven. Auch seine apostolische Majestät der Kaiser Franz Joseph beehrte die Höhle mit seinem Besuch.
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Auf den Bilder kommen die Ausmaße der Höhle und die Größe der Tropfsteine kaum richtig rüber. Hier könnt ihr es aber vielleicht etwas erahnen. Drei Grottenolme bekomme ich im abgedunkelten Aquarium auch zu sehen. Als Thomas letztes Jahr dort war, war wegen der Paarungszeit abgedunkelt.
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Die Bahn fährt auf einem Rundkurs, der weitgehend eine zweigleisige Strecke mit zwei Wendeschleifen bildet. Ein- und Ausstieg sind jeweils getrennt. Die Endstation am Ausgang der Höhle liegt über dem Fluss Pivka, der heute besonders tosend ist.
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Etwa 10 km nördlich von Postojna liegt die Höhlenburg Predjama. Leider gibt es außerhalb der Sommerferien, in denen ein Shuttlebus fahren soll, keine Möglichkeit, mit dem ÖPNV dorthin zu bekommen. An der Kasse bekam ich die Auskunft, dass es auch keinen Wanderweg gebe, nur die Straße. Man könne wir auf Wunsch aber ein Taxi rufen. Da es noch so früh am Tag war, war ich vorhin trotzdem optimistisch und buchte das Kombiticket für Höhle und Burg. 10 km zu Fuß an der Straße und Taxi lachen mich beide nicht besonders an, mein Plan A ist deshalb, eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Bei den vielen Touris, die beide Attraktionen besichtigen, sollte das nicht zu schwer sein. Tatsächlich finde ich auch bald eine sympathische Familie aus Wien mit kroatischen Wurzeln, die mich mitnimmt. Während der Fahrt nach Predjama entwickelt sich ein angeregtes Gespräch ein Foto von mir mit der Burg springt am Ende auch noch raus.
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Nach der Besichtigung lässt sich sogar noch die Sonne blicken.
Meine neuen Wiener Bekannten hatten es etwas eilig und sind zu dem Zeitpunkt schon weitergefahren. Für die Rückfahrt muss ich mir also einen neuen Plan ausdenken. Erstmal esse ich aber noch zu Mittag. Direkt mit Blick auf eine Touriattraktion soll man ja normalerweise besser nicht einkehren, so viel Auswahl ist in dem winzigen Örtchen aber nicht. Mit meinen Njoki mit Pilzen bin ich recht zufrieden, obgleich ich bezweifle, dass die Pilze wie in der Karte angegeben aus den umgebenden Wäldern stammen.
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Für den Rückweg hätte ich bestimmt wieder eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Da inzwischen aber die Sonne scheint und es noch vor 15 Uhr ist, lasse ich mich aber dazu verleiten einen Fußweg von Google Maps abseits der Straße auszuprobieren, was zu Beginn noch gut funktioniert.
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Nach dem ersten Ort betrügt mich Maps aber. Nach einem längeren Stück durch eine recht feuchte Wiese erweist sich der von Maps angezeigte Weg jedoch als Wassergraben, also wieder ein gutes Stück zurück und entlang einer Straße weiter. Dort ist aber zum Glück wenig Verkehr.
Das letzte Stück vor Postojna verläuft entlang einer Verkehrsstraße, zum Glück aber mit Radweg. Kurz vor dem Ortseingang endet dieser aber unvermittelt.
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Postojna, früher Adelsberg, ist nicht hässlich, ohne die Höhle würden sich aber vermutlich wenige Besucher hier hin verirren.
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Eine besonders große Auswahl an Restaurants gibt es in Postojna nicht. Die meisten Besucher der Höhlen kommen als Tagesbesucher aus Ljubljana, Triest oder der Adriaküste. Ich finde jedoch eine hervorragende Pizzeria mit ployglottem Kellner, der fließend Deutsch, Italienisch und Englisch spricht. Bei solch einer begeisternden Pizza Vegetariana lege ich gerne einen vegetarischen Tag ein.
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Die letzte Hürde des Tages ist danach, eine Sportbar zu finden, die das Champions-League-Finale von Dortmund gegen Real Madrid überträgt. Diese finde ich dann auch, was aber leider die letzte erfreuliche Nachricht des abends bleibt …
Im nächsten Teil werde ich eine weitere Höhle besichtigen und am nächsten Tag ein letztes Mal für diesen Urlaub an die Adria fahren.
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