Mit der (Stadt-)Bahn zum goldenen und dem weißen Berg (5/5) (Reiseberichte)
Im letzten Teil sind mir mit der Chemin du Fer du Montenvers zur Gletscher Mer de Glace gefahren und haben dort eine kleine Wanderung unternommen. In diesem letzten Teil geht es wieder nach Chamonix runter und am nächsten Tag für meine Verhältnisse umwegfrei nach Karlsruhe zurück.
Tag 4: Chemin de Fer du Montenvers
Bevor wir runterfahren, schauen wir uns noch das Viaduc du Montenvers etwas unterhalb der Bergstation an.
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So sieht das etwas später aus dem Zug aus. Hinter uns fährt eine zweite Garnitur.
Mit Komfort trumpfen die Züge nicht auf. Das stört aber wohl die wenigsten Fahrgäste.
Der Weg zurück in die Stadt führt über den SNCF-Bahnhof.
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Dieser macht bei der guten Sicht heute seinem Namenszusatz „Mont-Blanc“ alle Ehre. Rechts ist wieder die Aiguille du Midi zu sehen.
Der Hauptgipfel des Mont-Blanc fehlt aber auf dem Bild, dafür ist es auf dem nächsten aus der Innenstadt zu sehen. Chamonix ist komplett auf den Tourismus ausgerichtet. So oft und gut auf Englisch wurde ich in Frankreich in Geschäften und Restaurants noch nie angesprochen. Trotzdem überrascht mich die Innenstadt positiv.
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Unser Heimatbahnhof ist der relativ neue Haltepunkt Chamonix Aiguille du Midi. Dieser wurde für den Umstieg zur nahegelegenen Talstation der Seilbahn auf die Aiguille du Midi gebaut und ist vollkommen unspektakulär. Umso spektakulärer ist dafür die Aussicht auf den namengebenden Gipfel links, den Glacier du Bossons rechts, der Ende des 19. Jhs noch bis ins Tal reichte, und auf den Hauptgipfel des Mont-Blanc in der Mitte.
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Am letzten Abend gönnen Chris und ich uns ein savoyisches Fondue. Der Unterschied zum Schweizer liegt ganz schlicht in den verwendeten Käsesorten.
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Im Sonnenuntergang zeigt sich der Berg in einer weiteren schönen Lichtstimmung.
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Tag 5: Chamonix – Martigny – Saint-Maurice – Biel – Karlsruhe
Am Dienstagmorgen treten wir die Heimreise an. Da die Züge im Bahnhof Chamonix in beide Richtungen eine Viertelstunde Aufenthalt haben, ist es für uns schneller dort einzusteigen als am nähergelegenen Haltepunkt Aiguille du Midi. Ein letztes Mal können wir aufs Montblanc-Massiv zurückschauen. In der Mitte dominiert wieder die Aiguille du Midi.
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Der Tunnel du Montets weist die Besonderheit, dass im Winter bei Sperrung der Passstraße der Straßenverkehr durch ihn geführt werden kann.
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Am Grenzbahnhof Vallorcine erfolgt der Umstieg auf einen äußerlich baugleichen Triebwagen der Schweizer Chemin de Fer Martigny-Châtelard.
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Kurz nach der Grenze ist oben am Berg die Emosson-Staumauer zu sehen. Dorthin führt auch ein spannendes Sammelsurium aus drei Bahnen, für die wir dieses Mal leider keine Zeit hatten.
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Der Großteil der Strecke führt hoch über der Trient-Schlucht.
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Nach Salvan erfolgt der spektakuläre Abstieg ins Rhônetal.
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Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreichen wir den Endbahnhof Martigny.
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Der schnellste Weg nachhause würde flussaufwärts über die Simplonlinie nach Visp und dann durch den Lötschberg-Basistunnel führen. Günstiger und nur wenig langsamer war dagegen die Fahrt über Lausanne. Da beide Richtungen noch neu für uns sind, fahren wir über Lausanne. Erst kommt der Gegenzug Richtung Brig mit Einheitswagen.
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Unser Zug kommt als IC2000. Kurz nach Martigny ist die Trasse, auf der wir aus Vallorcine gekommen sind, am Hang zu sehen.
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Wegen der Zugbindung ab Martigny habe ich einen Aufenthalt in Saint Maurice eingebaut. Das Kloster interessiert mich vor allem wegen seiner Geschichte, denn es wurde schon 515 in der Völkerwanderungszeit durch die Burgunderkönige gegründet und beherbergt die Reliquien des namengebenden heiligen Mauritius und seiner thebanischen Legion. Diese Legion aus überwiegend Christen soll Ende des 3. Jhs. Hier in der Nähe unter dem römischen Kaiser Maximian das Martyrium erlitten haben, nachdem sie sich geweigert hatten, lokale Christen zu verfolgen. Bis 961, als sie unter Kaiser Otto I. dem Großen nach Magdeburg verlegt wurde, beherbergte das Kloster zudem die Heilige Lanze, mit der angeblich der Tod Christi am Kreuz festgestellt worden sein. Heute ist sie zusammen mit den anderen Kleinodien des Heiligen Römischen Reichs in der Wiener Hofburg zu besichtigen. Durch diese bedeutenden Reliquien war das Kloster das bedeutendste der mittelalterlichen Königreiche Burgund.
Heute hat es auch noch eine kirchenrechtliche Sonderrolle, die es so in Deutschland nicht mehr gibt: Es handelt sich um eine Territorialabtei, die zu keinem Bistum gehört und ein eigenes Territorium mit dazugehörigen Pfarrgemeinden besitzt. Aus diesem Grund ist Klosterabt Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz.
Die spektakuläre Lage unter der Felswand führte in der Geschichte des Klosters mehrmals zu schweren Zerstörungen. Zuletzt wurde die romanische Kirche 1942 zerstört und danach wiederaufgebaut.
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Einige Meter weiter kommen wir an die Rhône und zur Burg.
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Der Bahnhof und sein Hintergrund lassen sich auch sehen.
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Diesmal erwischen wir einen IR aus Einheitswagen. Die Traktion übernimmt eine Re 460, die für das 175. Jubiläum der Schweizer Bahnen wirbt.
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Bei Aigle trifft die Simplonlinie auf die schmalspurigen Strecken von Transports Publics du Chablais
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Wenig später erreichen wir den Genfer See und das Château de Chillon. Schade, dass der IR hier nicht hält.
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In der kurzen Umsteigezeit will mir kein besseres Bild der schönen Werbelok gelingen, da meine beiden Begleiter schon unruhig werden.
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Unser nächster Zug ist ein ICN über die Jurafusslinie nach Biel, hier in den Weinbergen am Lac de Neuchâtel.
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Große Freude hatte ich auf die Fahrt durch Neuchâtel mit seinem sehenswerten Schloss. Im Mittelalter als Residenz der Könige von Burgund gebaut, erlebte seine kurioseste Epoche wohl zwischen 1815 und 1848 als Amtssitz des Fürstentums Neuenburg. Nachdem das Fürstentum 1707 preußisch geworden war, war es in dieser Zeit zwischen Wiener Kongress und der 1848er-Revolution sowohl preußisches Fürstentum als auch Schweizer Kanton.
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Kurz vor Biel liegt ein großer Schwimmkran am Ufer an.
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Untypisch für den Schweizer ITF haben wir in Biel über eine halbe Umsteigezeit. Chris und Katharina entdecken den historischen 1. Klassewartesaal, den ich trotz mehrerer Umstiege noch nie bemerkt hatte. Der Jugendstil-Bilderzyklus von Philippe Robert aus den 20er Jahren ist mit Motiven wie den Jahreszeiten und den Lebensaltern der Zeit gewidmet.
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Ein weiterer ICN bringt uns durchs Jura nach Basel.
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Die Strecke kenne ich inzwischen recht gut, aber hier wird es mir wahrscheinlich nie langweilig. Noch hält der Zug hier in Moutier im Kanton Bern, das soll sich aber bald ändern.
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Die Baustelle vom zweigleisigen Ausbau hinter Delémont zeigt Fortschritte.
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In Basel kommen wir mitten in einer Baustelle an. Von den Bauarbeiten wusste ich noch gar nichts.
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Mangels Flatrate bin ich in der Schweiz immer im Blindflug unterwegs. Unterwegs kam Chris an einem Bahnhof jedoch kurz ins WLAN und musste lesen, dass unser ICE ab Basel eine Pofalla-Wende in Freiburg machen wird. Deshalb wollen wir zügig zur S-Bahn und zum Bad Bf wieter, um dort zu schauen, wie wir weiterkommen. Zufällig fällt mir auf der Anzeige ein verspäteter EC nach Frankfurt, den ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Nach einem spontanen Sprint erreichen wir den Zug auf Gleis 6 und direkt nach Katharinas Einstieg ertönt schon der Schaffner Pfiff. Glück gehabt!
Völlig unerwartet befinden wir uns damit im neuen Giruno als ECE nach Frankfurt.
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Nachdem ich erst noch mit Genugtuung die Verspätung des EC aus der Schweiz auskosten will, hören wir dann aus einem Gespräch des Zugpersonals heraus, dass verspätetes Zugpersonal der DB der Verspätungsgrund war. Wars mal leider wieder nichts mit Verspätung bei der SBB.
Mit dem Blick auf die Roche-Hochhäuser von der Rheinbrücke will ich den Reisebericht beenden.
Nachdem der ECE noch ein wenig Verspätung sammelt, kommen wir quasi pünktlich in Karlsruhe an. Im nächsten kurzen Reisebericht werde ich euch dann in den Norden der Niederlande mitnehmen.
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