Vernünftige Digitalisierung zentral für effizienten Betrieb (Allgemeines Forum)

bigbug21, Stuttgart, Samstag, 31.08.2024, 17:56 (vor 16 Tagen) @ Arctocebus
bearbeitet von bigbug21, Samstag, 31.08.2024, 17:56

Hallo zusammen,

in einer vernünftigen "Digitalisierung" der Stellwerke und der umliegenden Systeme liegt ein ganz zentraler Hebel für einen wesentlich effizienteren Betrieb. Mit einem modernen Stellwerk können in aller Regel größere Bereiche gesteuert werden, insbesondere im Vergleich zu Mechanischen und Elektromechanischen Stellwerken. Für die meisten Züge kann der Regelbetrieb selbstständig und ohne Zutun des Fahrdienstleiters laufen.

Ganz wesentlich ist auch ein Verkehrsleitsystem (Traffic Management System, TMS) das über die heutige und relativ "dumme" Zuglenkung hinausgeht. Das u. a. bei den Schweizerischen Bundesbahnen eingesetzt System Iltis ist augenscheinlich der deutschen Zuglenkung um viele Meilen voraus. Beispielsweise werden viele Reihenfolgeentscheidungen automatisiert getroffen und ausgeführt, Fahrempfehlungen an fast alle verkehrenden Triebfahrzeuge gegeben. Das gipfelt in darauf aufsetzenden Lösungen u. a. für den Lötschberg- und Gotthard-Basistunnel (verlinkt aus dem vorstehenden Artikel), die beispielsweise auch Anomalien im Zugverkehr erkennen, Alarm schlagen und mit wenigen Mausklicks umfangreiche Störfallprogramme starten (z. B. bei einem Brand: Zurückhalten von Zügen, schnellstmögliche Räumung, ggf. Rückwärtsfahrten).

Im Netz der DB gibt, neben einzelnen räumlich und zeitlich begrenzten Pilotprojekten, bislang überhaupt keine Teilautomatisierung der Disposition und keinen Durchgriff einer Leittechnik auf die Steuerung, über die stupide Abarbeitung von Tabellen (Lenkplänen) hinaus.

Und ja, natürlich gibt es einige Stolpersteine der "Digitalisierung". Beispielsweise sind Elektronische und Digitale Stellwerke in der Regel langsamer und unflexibler als Relaisstellwerke. Auch das gilt es vernünftig zu gestalten und nicht einfach hinzunehmen, wie bislang in Deutschland (leider) noch vielfach üblich.

Viele Grüße
Peter

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unterwegs für freie Eisenbahn-Geodaten


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