[FR] Der Weg ist das Ziel: Cevennenbahn (mvB) (Reiseberichte)

kcp, Samstag, 10.08.2024, 15:56 (vor 498 Tagen)

Bonjour,

getreu dem Motto: Der Weg ist das Ziel bin ich bei schönstem Augustwetter über die Cevennenbahn gefahren. Reiseroute war: Lyon - Saint-Germain-des-Fossés - Clermont-Ferrand - Nîmes. Ein paar Bildeindrücke (mehr Natur und Panorama denn Bahn :-)).

Lyon

Nach der Arbeit ging es mit Marseille-TGV nach Lyon. Wegen eines PU in Baden-Baden Ankunft mit rund 70 Minuten Verspätung. Ich hatte denn keine große Lust mehr auf Runde durch die Stadt, sondern habe in einer Bar um die Ecke des Hotels, lieber gemütlich was getrunken.

Wie man Neudeutsch so schön sagt "Fun Fact": Nachdem die Streckensperrung aufgehoben war und der Zug wieder rollte, kam in den französischen Durchsagen immer der Hinweis, auf die Garantie G30 und das man darüber seine Verspätungskompensation beantragen kann (Die SNCF gibt - egal bei welchem Verspätungsgrund - ab 30min 25% als Gutschein, ab 60min 25% wahlweise in Gutschein oder Geld). Mein DB-Fahrgastrechteantrag dagegen wurde mit Verweis auf die neue EU-Verordnung abgelehnt. Andere Länder, ...

Die SNCF hat in den letzten Jahr in Lyon Part-Dieu viel gebaut. Es kam ein neuer Bahnsteig und ein neuer Fahrgastbereich (Hall 2) mit Quergang zu den Bahnsteigen dazu (natürlich mit dem obligatorischen Zugangssperren):

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Außerdem gibt es auf der Bahnhofseite neue Eingänge

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Blick aus meinem Hotelzimmer auf Notre-Dame de Fourvière und den kleinen Eiffelturm

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Saint-Germain-des-Fossés - Clermont-Ferrand

Morgens ging es mit dem Intercités Lyon-Nantes bis Saint-Germain-des-Fossés. Der Zug war ein Alstom Coradia und voll bis auf den letzten Platz. Das Fahrgastinformationssystem informiert über die Route und die Halte

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Das Bild macht Lust auf eine Reise nach Saumur

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In Saint Germain hieß es Umsteigen in einen TER nach Clermont-Ferrand. Fret Loks warten auf den nächsten Einsatz

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Mein TER von Innen

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Bei der Ausfahrt ein Blick auf Kirche, die über dem Ort thront

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Draußen ziehen Äcker

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und wohl seit längerem nicht genutzte Gleisanlagen vorbei

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In Clermont hatte eine dreiviertel Stunde Zeit bis es weiterging. Die habe ich genutzt, um mich Proviant in Form von Cidre, Baguette und Käse einzudecken und noch ein wenig durchs Bahnhofsviertel zu streunen. Die Architektur der Kirche Saint Joseph hat was

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Clermont-Ferrand - Nîmes

Mit einem TER Occitanie (dürfte ein Alstom Régiolis gewesen sein), ging es dann weiter nach Nîmes. Die Fahrzeit beträgt etwas über 5 Stunden. Die Bahnstrecke folgt über weite Strecken dem Tal des Flusses Allier. Auch dieser Zug war gut voll. Wer zwischendurch zustieg, mußte teilweise im Gang stehen. Daher konnte ich "nur" von meiner Sitzseite die Aussicht genießen (und ein paar Schnappschüsse machen).

Beim Start in Clermont war noch viel Platz :-)

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Auf geht's in die Natur: Felder und die Berge des Massiv Central

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Vorbei an kleinen Dörfern und Burgen(?)

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Und das alles unter postkartenblauem Himmel

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Gestänge zum Umstellen ein Weiche

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Verschiedene Architekturstile: Das erste wirkt fast schon ein bißchen mediteran (wobei es bis Nîmes noch eine ganze Ecke ist).

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Das zweite ist eher klassisch

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Manche Orte scheinen sich regelrecht im Wald zu verstecken

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Meine ständigen Weggefährten: Berge, Wald und Wasser

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La France profonde wie sie pittoresker kaum sein kann

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Ei was schaut da denn zwischen den Baumkronen raus

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Mal eine etwas weitere Stelle des Tals

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Und wieder ein paar vereinzelte Gebäude

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Das Tal wird wieder enger und man kann den Fluß sehen

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Das Bötchen weckte Erinnerungen an einen Raftingtrip in Neuengland vor vielen, vielen Jahren

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Manchmal kann man nur erahnen, wo der Flußlauf ist

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Früher oder später kommt er auch wieder in Sicht.

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Und mal wieder ein verstecktes Örtchen

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In einer großeren Schleife umrunden wir Chapeauroux

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In einigen Bahnhöfen gab es - wie hier in Chapeauroux - Seilzüge zum Stellen der Weichen und Formsignale. Ich kann mich nicht erinnern, bisher schon einmal Seilzüge und Formsignale in Frankreich gesehen zu haben. Die Signale auf Bild zu bannen ist mit leider nicht gelungen.

Eigentlich soll man ja nie zurückblicken :-). Links kann man eines der zig Viadukte und den Ausgang von einem der unzähligen Tunnel der Strecke sehen

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Panoramen verschiedener Art

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Mit knapp 15 Minuten Verspätung sind wir in Nîmes angekommen. Kaum stand der Zug rannten die Massen los, weil der Anschluß in Richtung Narbonne abfahrbereit auf die Umsteiger wartete. Nachdem fast alle draußen waren, bin ich gemütlich ausgestiegen, habe meine Klamotten ins Hotel gebracht und bin noch ein bißchen durch Nîmes getingelt.

Nîmes

Im Jardin de La Fontaine habe ich meine letzten Cidre- und Käsereste genossen

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Über dem Garten wacht der Tour Magne

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Die Abenddämmerung setzt ein

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Must-see in Nîmes: Die Arena

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und das Maison Carrée

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Direkt ums Eck: Die Église Saint-Paul

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An der Kathedrale war nicht Christo am Werk, sondern ganz profane Sanierungsarbeiten

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Die Allee zum Bahnhof mit illuminierten Wasserkanal

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Bei der SNCF endet der Betrieb ja oft eher früh (diverse Fahrgäste meines Verspäteten TGVs sollten sich auch in Lyon an die Info wenden wg. Hotel, weil es keine Züge mehr zu Zielen wie etwa Clermont gab):

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Da wg. Olympia und Ferien die Züge gut ausgelastet und oder gar ausgebucht waren, hieß es für mich am nächsten Morgen früh aufstehen. Mit dem TG um 7 ging es nach Strasbourg. Morgenröte über Oberleitung am Bahnhof von Nîmes

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Beim Umstieg in Strasbourg mußte ich feststellen, daß die SNCF den Salle Voyageur umgebaut hat: Der rustikale Charme mit knarrenden Holzböden und netter Optik, wurde durch modernes, kühl-steriles Desgin ersetzt

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Das alte Interieur hatte mehr Stil finde ich.

So, das soll es gewesen sein, von meine Cevennentour. Ich hoffe es hat gefallen. Sowohl die Cevennen-Route als auch die Ligne de Causses kann ich jedem nur ans Herz legen.

Adieu
Charly

[FR] Der Weg ist das Ziel: Cevennenbahn (mvB)

плацкарт, Sonntag, 11.08.2024, 08:19 (vor 497 Tagen) @ kcp

Guten Morgen!
Danke für den interessanten Bericht.

Kannst du noch etwas zu den Kosten der einzelnen Segmente, Leichtigkeit oder Schwierigkeit der Buchung und zu Buchungszeitpunkten ausführen?

Wie ist der Stand bei Online-Tickets, Automatenkauf, Schalterkauf etc?

Buchung und Kosten

kcp, Sonntag, 11.08.2024, 09:35 (vor 497 Tagen) @ плацкарт

Die Fahrt Lyon-Clermont-Nîmes ließ sich in einem Rutsch über die SNCF buchen unter https://www.sncf-connect.com/. Ich mußte Clermont als Zwischenstop angeben (Option "Trajets via" bzw. "Verbindung über"). Ergab zwei Tickets mit zwei Buchungscode: Eines für den Intercité bis Saint-Germain und eines für die TERs von Saint-Germain bis Nîmes.

Dank meiner "Carte Advantage" (https://www.sncf-connect.com/app/de-de/catalogue/description/carte-avantage-adulte) gab es ein bißchen Ermäßigung auf den Intercité-Teil, sodaß ich am Ende rund 72€ bezahlt habe. Zahlung per Kreditkarte. Tickets dann als pdf zum Runterladen oder wer will kann sie per Link in der Bestätigungsmail auch ins Wallet vom Telefon packen.

Ich war in der zweiten Klasse unterwegs. Erste hätte es nur im Intercité gegeben, aber nicht in den TERs, daher den Aufschlag (wären ca. 10++€ gewesen) nicht wert.

Hinfahrt nach Lyon war mit DB Onlineticket. Dashat an einem Freitag Nachmittag in der Ferienzeit in der ersten Klasse 90€ gekostet.

Der morgendliche TGV von Nìmes nach Strasbourg war mit Carte Advantage für 60€ in der ersten Klasse zu haben. Auch hier als Onlineticket via SNCF Webseite. Von Strasbourg ging es mit einem DB-Ticket weiter gen Heimat.

Gebucht hatte ich das ganze im April.

Ich war in Lyon morgens zum Automaten gegangen, um mal zum Spaß zu schauen, was die Fahrt nach Nîmes spontan gekostet hätte: Da aber der Intercité ausgebucht war, war keine Preisauskunft (oder gar Buchung möglich).

Buchung und Kosten

плацкарт, Sonntag, 11.08.2024, 10:21 (vor 497 Tagen) @ kcp
bearbeitet von плацкарт, Sonntag, 11.08.2024, 10:24

Danke für deine Antwort. Ich hatte mich im November für den Frankfurt-Marseille-Zug interessiert, um nach Okzitanien zu gelangen. (Plus Anschluss mit IC oder TER zu. Letztendlich war es teurer als ein Flug nach Barcelona und ein RENFE-Ticket bis Narbonne.
(Wermutstropfen: Barcelona und Tocinogürtel sind deutlich teurer für eine Nacht als z.B. Avignon. Hinzu kommt die schlechte Unterkunftsqualität bei preiswerten Zimmern. Abends gibt es anders als in Deutschland kaum noch Züge.)

Buchung und Kosten

bahnfahrerofr., Sonntag, 11.08.2024, 11:06 (vor 497 Tagen) @ плацкарт

Schlechte Unterkunftsqualität bei bezahlbaren Unterkünften ist aber gerade in Südfrankreich (Beispiel Marseille) auch so ein Thema. Weiß nicht ob Spanien da so viel schlechter ist.

Occitanie Rail Tour

Langsamfahrstelle, Montag, 19.08.2024, 17:19 (vor 489 Tagen) @ kcp

Da ich heute den südlichsten Abschnitt besagter Cevennenbahn gefahren bin, hänge ich mich mal hier an.
Ist denn das Passangebot Occitanie Rail Tour hier den Inhabern des französischen Tarif-Baccalauréat schon bekannt?
Ab 2 Tagen entspannt für 10 EUR pro Tag rumkurven, auch an einige Orte leicht über die Regionsgrenzen hinaus.

„Entspannt“ ist übrigens Grundvoraussetzung. Sonst ärgert man sich über ausfallende Züge. Ist auch da schwer mit dem Personalstand.
Gruß aus dem TER von Sète nach Nîmes.
Lafa

Danke - macht Lust auf eine Fahrt dorthin

Berliner65, Berlin, Montag, 19.08.2024, 21:45 (vor 489 Tagen) @ Langsamfahrstelle

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